Whodunnit abgestaubt
Ein wohlhabender Scheidungsanwalt, hingestreckt mit einem 2000 Pfund teuren Wein. Viele Verdächtige aus vergangenen Scheidungen, besonders die bekannte Schriftstellerin Akira Anno, haben ein Motiv. Auch ...
Ein wohlhabender Scheidungsanwalt, hingestreckt mit einem 2000 Pfund teuren Wein. Viele Verdächtige aus vergangenen Scheidungen, besonders die bekannte Schriftstellerin Akira Anno, haben ein Motiv. Auch der Lebensgefährte und eine Geschichte aus der Vergangenheit rücken in den Fokus der Ermittlungen. Und der arme Anthony Horowitz (gleichzeitig auch der Autor!) muss mit dem nicht immer sympathischen Daniel Hawthorne ermitteln, da er daraus ein Buch machen soll/muss/will.
Stil, Machart, Meinung
Dieser klassische Kriminalroman erinnert zunächst einmal an Sherlock Holmes, da auch hier ein eher unwissender Watson die Handlung schildert, während ein sehr auf Details achtender Sherlock dem Leser bei der Aufklärung eines Mordes schon weit voraus ist. Die Handlung spielt jedoch jetzt und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Ausserdem hat Watson, also Horowitz, mehr eigene Einblicke und auch Gedanken zum Fall.
Der Plot ist gut. Ein Scheidungsanwalt bietet schon einmal eine Menge Potential für Verdächtige. Dann gibt es da in seiner Vergangenheit auch noch eine Situation, die eventuell mit dem Mord zu tun haben könnte. Ich finde es gut, dass beide Varianten möglich sind.
Die Schreibe war wunderbar, genau nach meinem Geschmack. Nicht zu ausschweifend, mit guten Beobachtungen und reichlich Humor. Gut beschriebene Charaktere, jeder klar und schnell umrissen, sodass man seine Handlungen nachvollziehen kann.
Fazit
Wer mich kennt oder schon einige Rezensionen von mir gelesen hat, der weiß es schon. Diese Geschichte war genau nach meinem Geschmack. Ein klassischer Kriminalfall, gut gemacht, gut beschrieben und mit passendem Humor. Man kann nicht einfach sagen, dass Sherlock Holmes kopiert wurde. Ich würde eher sagen: Einige Elemente wurden übernommen, aber trotzem mit eigenem Stil in die Neuzeit verfrachtet.
Ich vergebe 5 Sterne und habe der Geschichte entnommen, dass es noch einen Vorgänger gibt. Mit „Die Morde von Pye Hall“ habe ich vor einiger Zeit anscheinend schon einen Nachfolger gelesen, der auch 5 Sterne bekommen hat. Daher lege ich die Reihe allen ans Herz, die auf Sherlock Holmes, Agatha Christie oder allgemein das „Whodunnit“-Genre stehen.
PS: Mach es besser, als ich! Lese sie in der richtigen Reihenfolge! Ich scheine irgendwie falsch herum vorzugehen, und es ist auch gut ohne Reihenfolge lesbar. Aber besser ist es ja immer, chronologisch vorzugehen.