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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2020

Absolut empfehlenswert

Fetenmord in Neuharlingersiel. Ostfrieslandkrimi
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Die große Strandfete in Neuharlingersiel wird diesmal durch DJ Carsten Kröger bereichert. Von der guten Stimmung konnten sich auch die Wittmunder Kommissare Nina Jürgens und Bert Linnig überzeugen. Doch ...

Die große Strandfete in Neuharlingersiel wird diesmal durch DJ Carsten Kröger bereichert. Von der guten Stimmung konnten sich auch die Wittmunder Kommissare Nina Jürgens und Bert Linnig überzeugen. Doch am nächsten Morgen wird der DJ tot in seinem Wohnmobil aufgefunden. Verdachtsfälle gibt es viele. Einerseits könnte seine Freundin Meite aus Eifersucht gehandelt haben, andererseits führt eine SMS ins Spielermileu.

"Fetenmord in Neuharlingersiel" ist bereits der 11. Krimi von Rolf Uliczka, in denen Nina Jürgens und Bert Linnig ermitteln. Dieser Fall kann allerdings auch sehr gut einzeln gelesen werden, da die Fälle alle in sich abgeschlossen sind. Die Charaktere entwickeln sich zwar privat weiter, jedoch erhält man alle wichtigen Informationen ganz nebenbei, so daß man keine Wissenslücken hat. Die Kenner der Serie werden wieder großen Spaß daran haben zu erleben, wie es den sympathischen Kommissaren weiter ergeht. Auch in diesem Krimi überzeugt Rolf Uliczka wieder durch seinen spannungsvollen Stil, in dem er am Ende eines jeden Kapitels Andeutungen macht, die die Neugierde wecken. Dadurch wird die Handlung noch spannender, als sie ohnehin schon ist. Denn hier hat man es mit so geschickt gelegten Fährten zu tun, daß man sich gar nicht entscheiden kann, wo man nun den Täter vermutet. Man ist tatsächlich hin- und hergerissen. Sehr gelungen ist auch hier wieder die Vermittlung des ostfriesischen Charmes. Land und Leute werden sehr liebevoll dargestellt. Hier hat man das Gefühl mit in dieser wunderschönen Landschaft zu sein, entlang des Deiches zu radeln und den Sonnenuntergang während des Strandfestes zu beobachten.

Diese Buch hat wieder alles was es braucht, um für mich perfekt zu sein.

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Volltreffer!

Der Nordseehof – Als wir träumen durften
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Als im Jahre 1948 in Ostfriesland einige Schlesien-Flüchtlinge angesiedelt werden, verliebt sich Johanna in Rolf. Ihre Liebe hat jedoch keine Chance, denn Johanna ist die Tochter eines Großbauern und bereits ...

Als im Jahre 1948 in Ostfriesland einige Schlesien-Flüchtlinge angesiedelt werden, verliebt sich Johanna in Rolf. Ihre Liebe hat jedoch keine Chance, denn Johanna ist die Tochter eines Großbauern und bereits Eike, dem Erben des Nordseehofes, versprochen. Verzweifelt versucht Johanna ihre Eltern umzustimmen. Als die Familie dann noch die Nachricht erreicht, daß Johannas Bruder Keno im Krieg gefallen ist, gibt es für sie keinen Ausweg mehr. Sie fügt sich in ihr Schicksal und heiratet Eike. Doch für Johanna gibt es in den folgenden Jahren kein Glück, denn ihre herrische Schwiegermutter macht ihr das Leben zur Hölle. Eike ist zu schwach, um sich gegen seine Mutter aufzulehnen. So bleibt Johanna nur die Erinnerung an Rolf und die wenigen Stunden, die sie mit ihm glücklich sein durfte.

Regine Kölpin hat mich mit "Der Nordseehof - Als wir träumen durften" sehr berührt. Der Roman erzählt von einem Frauenschicksal, wie es zu dieser Zeit ganz sicher sehr oft vorgekommen ist. Regine Kölpin schreibt aber so warm und menschlich über das Schicksal von Johanna, daß dieses Schicksal einfach zu Herzen geht. Hier leidet man mit Johanna, denn man kann sich so gut in sie hinein versetzen, daß man zu Tränen gerührt ist. Der Bogen, der zwischen der traditionellen Welt in Ostfriesland und der munteren Aufbruchstimmung im Ruhrgebiet gespannt wird, ist sehr interessant. Die Autorin beschreibt diese krassen Unterschiede so perfekt, daß die Verwirrung, die bei den Menschen herrscht, die von einer Gegend in die andere wechseln, sehr gut nachzuvollziehen ist. Überhaupt hat Regine Kölpin ein immenses Talent Handlungsorte, Charaktere und Begebenheiten zu beschreiben. Hier ist man mittendrin im Geschehen auf dem Nordseehof und nimmt an der Geschichte teil! Ihr Erzählstil ist locker, leicht verständlich und nimmt den Leser mit auf eine fesselnde Zeitreise. Mit dem Anfang dieser wunderbaren Familiengeschichte ist Regine Kölpin wieder ein Volltreffer gelandet. Es fällt schwer, dieses Buch an die Seite zu legen - denn einmal begonnen, läßt es einen nicht mehr los und man wartet gespannt auf Teil 2 dieser tollen Trilogie! Bei solch einem Buch kann man sich bei der Autorin nur ganz herzlich für diese tolle Geschichte bedanken!

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Zuckersüß

Nalas Welt
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Dean Nicholson begibt sich auf einen Trip per Fahrrad um die Welt. Nach drei Monaten findet er in den Bergen von Bosnien ein kleines Kätzchen. Er tauft sie Nala und von nun an reisen sie zusammen, denn ...

Dean Nicholson begibt sich auf einen Trip per Fahrrad um die Welt. Nach drei Monaten findet er in den Bergen von Bosnien ein kleines Kätzchen. Er tauft sie Nala und von nun an reisen sie zusammen, denn zurücklassen kann Dean Nala nicht.

Mit seinem Buch "Nalas Welt" nimmt Dean Nicholson den Leser mit auf seine Reise, die ihn zusammen mit Nala durch verschiedenste Länder Osteuropas führt. Man hat das Gefühl, ein Teil ihrer Reise zu sein, denn Dean schreibt einfach herrlich locker, fast so, als wenn man sich mit guten Freunden unterhält. Er versteht es, den Leser für seine Reise zu begeistern. Er schreibt jedoch nicht nur über die schönen Dinge dieses Lebens - ganz klar kommen hier auch die Schwierigkeiten klar heraus, man merkt schnell, daß diese Reise nicht nur Spaß ist, sondern auch seine Schattenseiten hat. Aber all dies wird Dean durch Nala erleichtert. Ihre Freundschaft ist einfach wunderbar und es bereitet große Freude zu erleben, wie diese zwei Helden ihre Freundschaft vertiefen und zu einem Gespann werden, in dem sich einer auf den anderen verlassen kann und jeder sofort erkennt, wie es dem anderen geht, was er fühlt und ob er glücklich ist oder ihn etwas bedrückt. So liebevoll wie die Beziehung Dean - Nala ist, so liebevoll ist das Buch gestaltet. Jedem Kapitel ist eine kleine Zeichnung vorangestellt, zwischendurch gibt es immer wieder eine Karte, auf der man die Route verfolgen kann und als großes Highlight enthält das Buch 2 Bildteile, die natürlich Nala gewidmet sind.

Das Buch ist eine kleine Perle und gehört in das Regal von jedem Tierfreund - denn es wird nicht nur Katzenmenschen begeistern!

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Gelungener Auftakt

Und die Welt war jung
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Gerda und Elisabeth lernen sich im Alter von 10 und 11 Jahren kennen und werden Freundinnen für immer. Jetzt, in den 1950er Jahren, lebt Gerda mit ihrem Mann Heinrich und ihrer Familie in Köln. Elisabeth ...

Gerda und Elisabeth lernen sich im Alter von 10 und 11 Jahren kennen und werden Freundinnen für immer. Jetzt, in den 1950er Jahren, lebt Gerda mit ihrem Mann Heinrich und ihrer Familie in Köln. Elisabeth wohnt in Hamburg mit ihrem Mann Kurt, ihrer Tochter und ihrem Enkel Jan. Der hat seinen Vater nie gesehen, denn er gilt als vermisst. Heinrichs Schwester Margarethe ist nach San Remo gezogen. Die Familie ihres Mannes Bruno stammt von dort und ist sehr wohlhabend. Sie leidet unter ihrer dominanten Schwiegermutter. Nur ihr Sohn Gianni wagt es, seiner Großmutter die Stirn zu bieten. Als das Jahr 1950 anbricht, sehen alle voller Zuversicht in die Zukunft. Doch nicht alle Hoffnungen werden erfüllt. Aber obwohl die Entfernungen zwischen den Familien groß sind, gibt es einen Zusammenhalt, der vieles leichter macht.

Eine Zeitreise ist eigentlich ja immer recht spannend. Mit Reiseleiterin Carmen Korn wird sie immer wieder zu einem Erlebnis. Diesmal führt sie den Leser mit ihrem neuen Buch "Und die Welt war jung" am Beispiel von drei ganz unterschiedlichen Familien in die 1950er Jahre. Der Krieg ist zwar vorbei, aber in den Köpfen der Menschen steckt er noch immer drin. Über die Erinnerungen wird nicht gesprochen - noch nicht einmal mit den liebsten Menschen. Also kämpft jeder für sich mit seinen Dämonen. Daß die Geschichten der Menschen erst nach und nach ans Licht kommen, macht das Buch spannend bis zum Schluß. Erst danach kann man so manche Reaktion der Menschen richtig verstehen.
Ihrem Schreibstil ist Carmen Korn in ihrer neuen Trilogie treu geblieben. Kurze Sätze, klare Situationen und Sprünge von einem Ort zum anderen. Es erfordert konzentriertes Lesen um in die Handlung einzutauchen. Aber es lohnt sich total, denn die Geschichte erzählt von Menschen, die man gerne selbst zu Freunden haben möchte.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Gelungener Auftakt

Das Kaffeehaus - Bewegte Jahre
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Wien, 19. Jahrhundert. Sophie von Werdenfels flüchtet vor ihrem Elternhaus, sehr zum Unmut ihres Stiefvaters, so oft es geht in das Kaffeehaus ihres Onkels. Dort fühlt sie sich wohl und lernt schließlich ...

Wien, 19. Jahrhundert. Sophie von Werdenfels flüchtet vor ihrem Elternhaus, sehr zum Unmut ihres Stiefvaters, so oft es geht in das Kaffeehaus ihres Onkels. Dort fühlt sie sich wohl und lernt schließlich Richard von Löwenstein, den Freund von Kronprinz Rudolf, kennen und lieben. Ihre beste Freundin Mary Vetsera hingegen schwärmt für den verheirateten Kronprinzen und läßt sich auf eine Affäre mit ihm in. Keiner ahnt, welche Folgen dies für das Kaiserreich haben wird....

Marie Lacrosse entführt mit ihrer neuen Familiensaga "Das Kaffeehaus" in das Wien gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Im ersten Teil, "Bewegte Jahre", begegnet man Sophie, einer jungen Frau, die auf ihren Stand nichts gibt und ihren eigenen Weg gehen will. Man lernt sehr viel über diese Zeit, ihre Traditionen und die österreichische Monarchie. Hier hat die Autorin viel und gut recherchiert und Fiktion mit Realität zu einer wundervollen Geschichte verwoben. Die Charaktere wirken direkt vertraut, man hat keinerlei Fremdheitsgefühl, im Gegenteil - sie wirken wie alte Bekannte. Dies ist der Autorin durch ihre gekonnte Art, die Charaktere zu Leben zu erwecken, gelungen. Sehr hilfreich ist hierbei auch das Personenverzeichnis zu Beginn des Buches. Als Orientierungshilfe ist dem Buch ebenfalls eine Karte des alten Wiens, sowie zwei Landkarten vorangestellt. Diese helfen sehr dabei, sich alles noch besser vorstellen zu können und mit durch Wien und Umgebung zu reisen. Die Handlung ist wahnsinnig interessant. Man erlebt eine Liebesgeschichte zur Zeit einer Monarchie, in der Standesdünkel unendlich groß geschrieben wurden und Schwierigkeiten vorprogrammiert sind. Die Geschichten der beiden Freundinnen gehen zu Herzen und man wird von ihrer Geschichte gefangen genommen.

Für mich ist diese Saga ein Volltreffer und ich bin sehr auf den weiteren Verlauf gespannt!

Übrigens: Damit man das richtige "Kaffeehaus-Feeling" nachempfinden kann, ist ein Rezept für eine Mokka-Prinzentorte enthalten!

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