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Veröffentlicht am 01.06.2021

Schöne Rezepte, leider macht die Beschaffung einiger Zutaten Probleme

Natur pur - Putzmittel selber machen für Haushalt, Wäsche, Küche, Bad und Garten
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DIY ist wieder voll im Trend, auch bei Putzmitteln. Die Gründe, Reinigungsmittel selber herzustellen, sind vielfältig. Einerseits weiß man, was drin ist, und man spart so einiges an Plastikmüll. Auch habe ...

DIY ist wieder voll im Trend, auch bei Putzmitteln. Die Gründe, Reinigungsmittel selber herzustellen, sind vielfältig. Einerseits weiß man, was drin ist, und man spart so einiges an Plastikmüll. Auch habe ich bisher nur gute Erfahrungen mit selbst gerührten Putzmitteln gemacht, denn sie erfüllen ihren Zweck genauso gut wie viele chemische Keulen aus dem Supermarkt oder der Drogeriem manchmal sogar besser. Neben vielen guten Tipps rund ums Putzen enthält das Büchlein von Séverine Jérigné zwanzig Putzmittel-Rezepte für alle Bereiche des Haushalts. Einige Reinigungsmittel kannte ich in ähnlicher Weise schon und habe sie schon länger in Benutzung. Aber das Buch hat auch viel Neues auf Lager, denn zu meiner großen Freude habe ich hier auch ein Rezept gefunden, wie ich die bewährten Putz- bzw. Poliersteine selber machen kann. Seit vielen Jahren habe ich immer einen gekauften Putzstein in Verwendung und finde ihn unverzichtbar, denn man kann so ziemlich alles damit reinigen, auch empfindliche Oberflächen, ohne sie zu verkratzen. Das Rezept ist ganz einfach, und mein nächster Putzstein wird nun selbst hergestellt. Egal was man für den Haushalt sucht, ob WC-Reinigertabs, Flüssigwaschmittel, Fensterreiniger oder Möbelpolitur, für jeden Zweck hat die Autorin ein Rezept parat. Die Zutatenliste ist sehr überschaubar, denn vieles lässt sich mit Natron, Waschsoda, Essig und Zitronensäure und flüssiger Kernseife bewerkstelligen, und das bekommt man alles so ziemlich in jeder Drogerie. Problematischer wird es mit zwei weiteren Zutaten, denn diese sagten mir erst einmal gar nichts.

Natriumpercarbonat: Hierbei handelt es sich um ein Bleichmittel, das zwar schon seit dem 19. Jahrhundert in Waschmitteln zu finden ist, aber einzeln habe ich es noch nirgends gesehen. Inzwischen habe ich ein wenig recherchiert und festgestellt, dass man es in einigen Onlineshops bestellen kann, wobei man schon sehr suchen muss.

Der zweite Stoff, der mir erst einmal nichts sagte, ist Decylglucosid. Meine Recherchen haben gezeigt, dass mir dieses Tensid bisher als „Plantaren“ bekannt war. Auch dies ist eine Zutat, die man bestellen muss, wenn man nicht gerade einen Shop mit Selbstrührer-Bedarf in der Nähe hat.

Aus ihrem Buch konnte ich entnehmen, dass die Autorin anscheinend in Frankreich ein Unternehmen gegründet hat, welches einen Baukasten zur Herstellung von Reinigungsmitteln vertreibt. Leider ist aber unter der angegebenen Adresse keine Website zu finden. Aber selbst wenn, wäre es nicht gerade im Sinn der Umwelt, sich die Zutaten aus Frankreich zuschicken zu lassen.

Es ist schade, dass man das Natriumpercarbonat nur in sehr wenigen Onlineshops bekommt, die ansonsten ein eher spezielles Sortiment haben. Nur deswegen dort zu bestellen, ist m. E. nicht wirtschaftlich und wirkt dem Sinn von Nachhaltigkeit, die ja das grundlegende Thema des Buches ist, entgegen, so dass ich wohl auf die Rezepte, für welche diese Zutat benötigt wird, verzichten muss. Leider trifft das für sechs der zwanzig Rezepte zu.

Trotz dieser Einschränkung ist das Buch gut aufgemacht und hat mir neue Erkenntnisse gebracht.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Wenn du die Absicht hast, dich zu erneuern, tue es jeden Tag - Konfuzius

Altern wird heilbar
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„Altern wird heilbar“, sorry, aber der Titel klingt nun doch etwas reißerisch. Um heilbar zu sein, müsste es sich ja um eine Krankheit handeln. Da es aber ja eigentlich eine normale Entwicklung ist, die ...

„Altern wird heilbar“, sorry, aber der Titel klingt nun doch etwas reißerisch. Um heilbar zu sein, müsste es sich ja um eine Krankheit handeln. Da es aber ja eigentlich eine normale Entwicklung ist, die alles und jeden auf dieser Erde irgendwann betrifft, finde ich die Bezeichnung des Heilens in diesem Zusammenhang nicht so glücklich gewählt, aber vielleicht irre ich mich da, denn ich bin ja Laie auf diesem Gebiet. Bisher habe ich das Altern als natürlichen, unausweichlichen Entwicklungsprozess angesehen.

Die Autoren dieses Buches berufen sich auf die drei Zellkompetenzen: 1. Erneuerung, 2. Energieerzeugung und 3. Entgiftung. Was es damit auf sich hat, wird in drei Kapiteln sehr ausführlich dargelegt. Hier wurden die neuesten Erkenntnisse zusammengetragen, und vieles davon klingt auch einleuchtend, manches war mir bereits bekannt, anderes habe ich hier ganz neu erfahren. Der Aufbau des Buches ist sinnvoll, die Ausführungen gingen mir manchmal zu sehr ins Detail bzw. waren mir zu wissenschaftlich. Zwar ist das Buch im lockeren Plauderton geschrieben, aber man muss sich trotzdem sehr anstrengen, den Erläuterungen zu folgen. Zwischendurch gibt es immer wieder längere Abschnitte in der 1. Person, wo persönliche Erfahrungen der Autoren geschildert werden. Diese sind zwar sehr gut verständlich, lassen sich aber schwer lesen, da sie dünner und in roter Farbe gedruckt sind. Auch wenn ich bereits an der fortgeschrittenen Krankheit „Alter“ leide, so brauche ich doch noch keine Lesebrille, zumindest war das bisher auch beim Kleingedruckten der Fall. Dieses Buch brachte mich aber an meine Grenzen, denn wie gesagt, dieser sehr dünne, rote Druck machte mir bereits Probleme, aber an den Quellenangaben bin ich dann endgültig gescheitert. Die sind so winzig gedruckt, dass ich tatsächlich eine Lupe zur Hand nehmen musste.
Das Buch enthält viele interessante und wertvolle Informationen, keine Frage! Aber letztendlich merkt man, dass es sich hier weitgehend um Theorie handelt, und ich denke, praktisch können wir zwar einiges tun, um das Alter hinauszuzögern und vielleicht auch einige zusätzliche Jahre zu gewinnen, aber heilbares Altern würde ja die Unsterblichkeit bedeuten, und ich denke, es ist gut, dass es diese nicht gibt. Ich bin skeptisch, aber vielleicht fehlt mir auch nur der Weitblick, wer weiß! Es ist interessant und überraschend, was es gerade in den letzten Jahren an neuen Erkenntnissen zu Themen wie Alter und Gesundheit gegeben hat. Heute ist so vieles möglich, was man noch vor fünfzig Jahren als völlig absurd betrachtet hat, und einige Erkenntnisse lassen darauf schließen, dass die durchschnittliche Lebensdauer der Menschen noch lange nicht ihren höchsten Punkt erreicht hat. Auf jeden Fall ist das Buch lesenswert, denn es bietet viele sehr interessante Denkanstöße und auch diverse sinnvolle Ratschläge, die einem helfen können, in Gesundheit zu altern und möglichst lange fit zu bleiben.

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Unterhaltsamer historischer Krimi

Die Kompassmacherin
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Im Mittelpunkt des Romans steht Katharina, die das Handwerk des Kompassmachers von ihrem Vater erlernt hat. Nach dessen Tod lebt sie bei ihrem Onkel. Sehr gerne würde sie von der Innung anerkannt werden ...

Im Mittelpunkt des Romans steht Katharina, die das Handwerk des Kompassmachers von ihrem Vater erlernt hat. Nach dessen Tod lebt sie bei ihrem Onkel. Sehr gerne würde sie von der Innung anerkannt werden und ihre Meisterprüfung ablegen, aber ihr Onkel vertröstet sie ständig. Auch setzt Katharina alles daran, mehr über die Hintergründe zu erfahren, die zum Weggang ihres Vaters aus Nürnberg und letztendlich zu seinem Tod führten. Ludwig, der Sohn eines guten Freundes ihres Vaters kommt ihr zur Hilfe. Bald merkt Katharina, dass sie sich durch ihre Nachforschungen selbst in Gefahr bringt. Was hat es mit den Gerüchten auf sich, die ihr über ihren Vater zu Ohren kommen? Und welche Rolle spielt ihr Onkel in der ganzen Angelegenheit? Wer meint es wirklich ehrlich mit ihr, und wem kann sie vertrauen? Es gibt viele Fragen, die geklärt werden wollen.
Der Roman ist zum Teil ein historischer Krimi, aber er birgt auch eine Liebesgeschichte. Zwar ist eine Jahreszahl angegeben, aber die Handlung könnte auch jederzeit ein paar Jahre früher oder später stattfinden, denn markante historische Ereignisse finden nicht statt. Was an historischen Fakten in die Geschichte hinein spielt, ist die Tatsache, dass zur damaligen Zeit in Nürnberg die Zünfte verboten waren. Die Handwerker wurden durch das Rugamt kontrolliert. Für einige Handwerksgruppen gab es ein Reise- und Wanderverbot; die Meister durften die Stadt nicht verlassen. Auch war es damals nicht üblich, dass Frauen ein Handwerk erlernten oder ausübten, geschweige denn ihren eigenen Betrieb führten. Diese Probleme stellen den Hintergrund zu Katharinas Lage und dem Schicksal ihres Vaters dar. Sie ist eine besonnene und zugleich mutige junge Frau, die ihre Zukunft selbstbestimmt gestalten möchte. Für die Zeit, in der sie lebt, wirkt sie fast etwas zu modern. Neben ihr und Ludwig sowie ihrem Onkel gibt es weitere wichtige Charaktere im Roman. Da ist einmal Ludwigs bester Freund Theo, ein sympathischer und aufgeschlossener junger Mann, und auch Magda, Katharinas Magd und Vertraute, spielt eine wichtige Rolle.
Der Roman ist insgesamt flüssig und weitgehend kurzweilig geschrieben. Allerdings gibt es einerseits ein paar Längen, wogegen andere Passagen gerne etwas ausführlicher hätten dargestellt werden können. Vor allem zum Ende hin entwickelt die Handlung ein Tempo, wobei sich die Ereignisse fast überschlagen und einiges für mein Empfinden nicht hundertprozentig geklärt wurde.
Der Roman ist unterhaltsam und zeitweilig auch spannend, und es hat Spaß gemacht, ihn zu lesen. Die kritische Betrachtung der damaligen Geschlechterrollen und die Identitätsprobleme mehrerer Charaktere sollten vermutlich Tiefgang in die Geschichte bringen. Ich hatte aber das Gefühl, die Autorin wollte hier zu viel auf einmal in den Roman integrieren, wodurch die Geschichte zeitweise etwas überfrachtet wirkte.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Kurzweilig aber stellenweise unglaubwürdig

Die Tochter der Bettlerin
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Diesem Roman liegt die wahre Geschichte des Freiherrn Friedrich von der Trenck zugrunde. Die junge Anna, ein Mädchen aus ärmsten Verhältnissen kommt als Magd in den Haushalt des Leibgardisten Friedrichs ...

Diesem Roman liegt die wahre Geschichte des Freiherrn Friedrich von der Trenck zugrunde. Die junge Anna, ein Mädchen aus ärmsten Verhältnissen kommt als Magd in den Haushalt des Leibgardisten Friedrichs des Großen und verliebt sich hoffnungslos in ihren Herrn. Trenck ist zwar einer kleinen Tändelei nicht abgeneigt, aber sein Herz gehört einer anderen, nämlich der Prinzessin Amalie von Preußen, der Schwester des Königs. Er nutzt Annas Schwärmerei für sich aus und setzt sie als Botin ein, um seine Briefe an die Prinzessin zu überbringen.
Als der König von dieser unmöglichen Liaison zwischen seinem engen Vertrauten und seiner Schwester erfährt, lässt er Trenck gefangen nehmen. Anna steht ohne Anstellung da und erlebt Schreckliches. Da fasst sie einen folgenreichen Entschluss. Sie geht als Mann verkleidet zur preußischen Armee, und sie will Trenck, den sie immer noch liebt, retten...
Die Autorin hat um die historischen Tatsachen eine turbulente Geschichte gewoben und diese kurzweilig erzählt. Die bekannten Fakten sind geschickt in die Handlung eingebracht und die historischen Persönlichkeiten gut charakterisiert. Anders verhielt es sich mit den fiktiven Charakteren, allen voran Anna. Ihre Mutter bettelt und arbeitet als Prostituierte. Als sich ihr Lebensgefährte an Anna vergehen und das Mädchen ebenfalls auf den Strich schicken will, flieht diese, ihre einzig richtige Entscheidung. Sie macht einige unliebsame Bekanntschaften und erlebt viel Schlimmes. Mit ihren Reaktionen bin ich jedoch nicht immer klar gekommen. Oft wirkte sie sehr unbedarft, für all das was sie schon erlebt hat, eigentlich zu naiv. Dadurch kommt sie ständig in unmögliche, zum Teil gefährliche Situationen. Sie handelt oft kopflos und widersprüchlich. Bis zuletzt hatte ich den Eindruck, dass sie nichts aus der Vergangenheit gelernt hat. Sie verfolgt die Ziele, die sie erreichen möchte, mit einer gewissen Sturköpfigkeit und geht dabei quasi „über Leichen“. Manche ihrer Entscheidungen, vor allem im letzten Teil, konnte ich einfach nicht nachvollziehen, denn die wahren, tiefer gehenden Emotionen habe ich vermisst. Viele Ereignisse waren für mich schlichtweg unglaubwürdig, vor allem während ihrer Zeit bei der preußischen Armee und kurz danach. So recht warm geworden bin ich mit der Protagonistin nicht und konnte über ihre Aktionen oft nur mit dem Kopf schütteln. Leider kann ich meine Eindrücke nicht näher begründen, denn dadurch würde ich zu viel über die Handlung verraten.

Für mich war der Roman kurzweilig, nicht mehr und nicht weniger. Das würde einer Bewertung mit drei Sternen entsprechen. Da sich Trencks und Amalies Schicksal recht nah an den historischen Tatsachen orientiert und ich hierzu die Interpretation der Autorin gut und glaubwürdig finde, gebe ich noch einen halben Stern zu.

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Veröffentlicht am 25.10.2019

Guter Ratgeber, auch wenn hier das Rad nicht neu erfunden wird.

No Plastic!
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Vorab muss ich sagen, dass ich schon einiges zu diesem Thema gelesen habe und mich fortlaufend so gut wie möglich informiere. Daher brachte dieser kleine Ratgeber nicht wirklich viel Neues für mich.
Es ...

Vorab muss ich sagen, dass ich schon einiges zu diesem Thema gelesen habe und mich fortlaufend so gut wie möglich informiere. Daher brachte dieser kleine Ratgeber nicht wirklich viel Neues für mich.
Es beginnt mit einer kurzen Einführung über das Plastik-Problem und die Folgen des extremen Plastikkonsums unserer Zeit. Da geht es um Zerfallzeiten von Plastikmüll, Verschwendung von Ressourcen und um die tragischen Auswirkungen für unsere Umwelt.
Auch findet man eine übersichtliche Liste zu den verschiedenen Kunststoffen und den jeweiligen Recycling-Möglichkeiten. Dieses Kapitel ist knapp aber sehr informativ gehalten. Es folgen mehrere Abschnitte mit diversen Ideen zur Plastikvermeidung. Diese sind nach Bereichen aufgeteilt: Plastik im Badezimmer, im Haushalt, unterwegs und „besondere Anlässe“.
Im Kapitel „Badezimmer“ wird auf Mikroplastik in Kosmetik allgemein hingewiesen. Außerdem findet man viele Tipps, wie man auf nachhaltigere Produkte umsteigen kann. Die meisten Ideen waren für mich nicht wirklich neu und werden zum großen Teil von mir bereits umgesetzt, und auch das Thema Microplastik in Kosmetik ist mir bereits bekannt. Microplastik ist mittlerweile allgemein ein „Reizthema“, und wenn auf einem Duschgel angegeben ist „Microplastikfreie Rezeptur“, wird dies von den meisten Konsumenten wohlwollend zur Kenntnis genommen. Dass Microplastik allerdings immer noch in vielen Produkten (Peelings, dekorativer Kosmetik, Shampoo und sogar Zahncreme) schlummert, ist noch nicht hinreichend bekannt.
Auch im Haushalt kann man viel ändern, und auch hier gibt es einige gute Beispiele, wobei ich hier sagen muss, dass sich in meinem Haushalt für einige Bereiche bereits bessere und wirksamere Rezepte bewährt haben. Ideen, das Geschirr nur mit ganz normaler, geraspelter Seife zu waschen, ergeben für mich kein befriedigendes Ergebnis und scheitern spätestens an eingebrannten Pfannen und Töpfen. Einige Themen, beispielsweise „Bienenwachstücher statt Frischhaltefolie“, werden angerissen, beschränken sich aber hier erst einmal darauf, die Vorteile aufzuzeigen. Dass man sich diese Tücher auch gut selbst herstellen kann, wird dann erst im Upcycling-Kapitel am Ende des Buches erklärt, ebenso wie einige Rezepte aus dem Kosmetik- oder Reinigungsmittelbereich. Hier hätte ich mir schon bei den Erklärungen in den vorherigen Kapiteln einen Querverweis gewünscht.
Auch für unterwegs findet man im Buch viele gute Vorschläge, um Alufolie oder Frischhaltefolie zu vermeiden und vieles mehr. Schöne Ideen gibt es zu den Themen „Geschenke und Feste“. Hier liest man über gute Alternativen für herkömmliche Geschenkverpackungen, Einweggeschirr etc.
Es folgt ein Ausführliches Kapitel über diverse Organisationen und Einrichtungen, die Hilfe und Möglichkeiten anbieten. Diese sind jedoch für viele nur mit Einschränkungen nutzbar, denn nicht überall gibt es beispielsweise einen Unverpacktladen in der Nähe.
Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit der Herstellung von Reinigungsmitteln, Kosmetika und mit dem Upcycling. Auch hier war mir vieles bereits bekannt, und bei einigen Bastelvorschlägen muss ich gestehen, dass mir Bilder gefehlt haben, da sie so nur schwer nachvollziehbar sind.

Wie gesagt, für mich hatte dieses Buch kaum Neues zu bieten, und das wird vielen, die sich bereits länger mit dem Thema Plastik und Vermeidung beschäftigen. Vieles, was hier angesprochen wird, ist für mich selbstverständlich, zum Beispiel Stofftaschen mit zum Einkaufen zu nehmen, statt sich unterwegs immer wieder neue Plastiktüten zu besorgen. Aber bei Informationen, dass der deutsche Pro-Kopf-Verbrauch rund 76 Einweg-Tragetaschen pro Jahr beträgt, zeigt, dass sich noch nicht viele Menschen Gedanken zu diesem Thema machen. Da gibt es dringend Nachholbedarf an Informationen, und gerade für Einsteiger ist dieses Buch wirklich gut und hilfreich. Das Thema Plastikmüll ist sehr weitreichend, und kaum einer wird von jetzt auf gleich alle Lebensbereiche vollständig umstellen können. Aber schon viele kleine Schritte von vielen Menschen werden in ihrer Summe etwas verändern.
Letztendlich muss sich jeder aktiv mit dem Gedanken auseinandersetzen und für sich selbst entscheiden, was individuell machbar ist.