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Veröffentlicht am 03.04.2017

Paper Princess

Paper Princess
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Rezension zu Paper Princess von Erin Watt

Titel: Paper Princess: Die Versuchung
Autor: Erin Watt
Übersetzer: Lene Kubis
Verlag: Piper
Genre: New Adult
Preis: Broschiert 12,99 € / ebook 4,99 €
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Paper Princess von Erin Watt

Titel: Paper Princess: Die Versuchung
Autor: Erin Watt
Übersetzer: Lene Kubis
Verlag: Piper
Genre: New Adult
Preis: Broschiert 12,99 € / ebook 4,99 €
Erscheinungsdatum: 01.03.2017
Isbn: 978-3492060714

Reihenfolge:

Band 1: Paper Princess: Die Versuchung - erschienen am 1. März 2017
Band 2: Paper Prince: Das Verlangen - erschienen am 3. April 2017
Band 3: Paper Palace: Die Verführung - erscheint am 2. Mai 2017

Es ist auch ein vierter Titel in Planung.

Klappentext:

Ellas Leben war bisher alles andere als leicht, und als ihre Mutter stirbt, muss sie sich auch noch ganz alleine durchschlagen. Bis ein Fremder auftaucht und behauptet, ihr Vormund zu sein: der Milliardär Callum Royal. Aus ihrem ärmlichen Leben kommt Ella in eine Welt voller Luxus. Doch bald merkt sie, dass mit dieser Familie etwas nicht stimmt. Callums fünf Söhne – einer schöner als der andere – verheimlichen etwas und behandeln Ella wie einen Eindringling. Und ausgerechnet der attraktivste von allen, Reed Royal, ist besonders gemein zu ihr. Trotzdem fühlt sie sich zu ihm hingezogen, denn es knistert gewaltig zwischen ihnen. Und Ella ist klar: Wenn sie ihre Zeit bei den Royals überleben will, muss sie ihre eigenen Regeln aufstellen.

Meinung:

„Paperprincess“ habe ich im Zug einer weiteren

bbfliest Leserunde auf Twitter gelesen. Für mehr Informationen schaut einfach unter dem Hashtag auf Twitter nach. Ihr werdet sicher euren Spaß haben.

Es war mal wieder an der Zeit, eine neue Leserunde zu starten. Die zu „Trinity“ lag schon länger zurück, aber wie auch bei der ersten

bbfliest Runde wollten wir uns kein Buch aufzwingen. Auf „Trinity“ sind wir eher zufällig aufgrund eines Gewinnspiels auf Lovelybooks gestoßen und auch die Papierprinzessin kam eher zufällig angeflogen. Aber schnell war klar: Dies wird unser nächster Kandidat für eine Verirss-Runde. Die wirklich kritischen Rezensionen einiger geschätzter Bloggerkolleginnen ließen keinen Zweifel daran. Warum es letztendlich wirklich ein Verriss wurde, mag ich euch heute erläutern.

Im Zug unserer Leserunde wurden ja Stimmen laut, warum man denn Bücher lesen will von denen man im Vornherein weiß, dass man sie nicht mögen wird. Begründungen gibt es zahlreiche: Den Hype verstehen wollen, sich positiv überraschen lassen aber vor allem, bei wirklich fragwürdigen Büchern den positiven Rezensionen entgegen zu setzen.

Paper Princess kann man im Großen und Ganzen als unwichtige Literatur in einem übersättigtem Genre betrachten. Ich hatte nicht auf jeder Seite entweder das Bedürfnis zu schreien oder zu lachen, wie es bei Trinity der Fall war. Jedes Buch hat seine Daseinsberechtigung, auch wenn ich nicht jedes gutheiße. Allerdings sollte man trotz allem immer ein kritisches Auge darauf haben, was uns Autoren und Verlage so verkaufen möchten. Gerade bei sog. „Unterhaltungsliteratur“, denn diese hat gewöhnlich die höchste Reichweite. Eine der Teilnehmerinnen unserer Leserunde hat das Buch im Original gelesen, weswegen wir gut Vergleiche zwischen den beiden Büchern ziehen konnten. Dabei fiel uns unter anderem die wirklich schlechte Übersetzung auf. Wo man im Original noch über einen Tod sehr bestürzt war, gab es in der Übersetzung eine scheinbar freudige Aufregung. Solche Fehler ziehen sich durch das ganze Buch. Darüber könnte ich noch hinwegsehen. Dem Realitätsverlust jeglicher Handlungen könnte man auch noch mit „na und, ist ja New Adult“ entgegnen. Was ich aber keinesfalls in Ordnung finde und nicht unerwähnt lassen kann, ist der Umgang der Autorinnen (Plural? Dazu unten mehr) mit sexueller Belästigung. Ella hat, wie es dem Klappentext zu entnehmen ist, bislang in desaströsen Umständen leben müssen. Weil sie die einzige 17jährige ist, die keinen legalen Nebenjob wie Babysitten, an einer Kasse arbeiten etc. finden kann, hat sie sich für das Strippen in einem Nachtclub entschieden. Natürlich nutzt sie dafür den Pass ihrer an Krebs verstorbenen Mutter, der sie als 34jährige ausweist. In der Zeit, als ihre Mutter noch lebte, brachte diese stets andere Männer mit nach Hause. Die meisten davon üble Kerle, die sich auch nicht davor scheuten, ihrer (damals) 12jährigen Tochter an die Wäsche zu gehen. Wurden daraus Konsequenzen gezogen? Nein natürlich nicht. Nachdem sich Ella vergeblich versuchte, gegen einen von ihnen zu verteidigen zeigte er ihr, wie man so richtig zuschlägt, und zack waren beide beste Freunde. Und nach der Rettung durch den ihr zuvor noch nie vorgestellten besten Freund ihres Vaters wird sie in dessen Heim verbracht, wo sie in einer Tour durch die fünf bzw. vier Söhne belästigt und bedroht wird. In einer dieser Situationen, in der Ella vor Angst weder vor noch zurück weiß, steht ihr Loveinterest teilnahmslos daneben. Ja, diese Jungs sind eindeutig der Traum jedes Mädchens. Den Vogel schießt jedoch ihr Herzblatt ab, in dem die außer Gefecht gesetzte und gerade vor einer schlimmen Situation gerettete Ella genau so ausnutzt, wie der Kerl, vor der er sie gerettet hat. Tut mir leid, aber diese Dinge sind nicht in Ordnung und ich verstehe beim besten Willen nicht, wie man das auch noch so feiern kann. Geschmäcker sind natürlich unterschiedlich und jeder zieht seine Grenzen woanders. Ich lese ja auch gerne blutige Thriller. Bei denen ist die Botschaft jedoch klar: Mord ist nicht in Ordnung. Hier jedoch fragt man sich, ob man sich mit den Autorinnen über Sexismus und sexuelle Übergriffe nicht doch noch einmal unterhalten sollte.

Die Brüder sind allesamt durch, aggressiv und primitiv. Warum sie - besonders einer - bei Ella und der Mehrzahl der Leser gut ankommen? Sie sind heiß. Haben goldglänzende Brustmuskeln, tragen keine Shirts, damit man diese Muskeln auch sieht. Ja, kennen wir bereits aus anderen Büchern der Art. Kann man machen, aber dann ist es halt unoriginell.

Was gibt es positives zu sagen? Nunja, Kennedy und Frederick haben wirklich versucht, eine taffe und schlagfertige Protagonistin zu schaffen. Das ist ihnen auch fast gelungen, denn in einem anderen Setting hätte mir Ella sicher gefallen. Das Buchcover ist eigentlich sehr hübsch gestaltet, aber wenn man einmal die Hintern in der Krone entdeckt hat, lassen sie sich nicht mehr nicht sehen.

Gut zu wissen:

Hinter dem Pseudonym Erin Watt verbergen sich die beiden Autorinnen Elle Kennedy und Jen Frederick. Da mir „The Deal - Reine Verhandlungssache“ von Kennedy gut gefallen hatte, waren meine Erwartungen an Paper Princess leider viel zu hoch angesetzt.

Fazit:

Ich hatte gehofft, dass mich das Buch überraschen würde. Doch leider wurden all meine Vermutungen bestätigt. Ich kann verstehen, dass viele das Buch aufgrund Ella mögen, aber ihre Schlagfertigkeit alleine reicht nicht aus, um über den schlechten Rest des Romans hinweg zu trösten. „Paper Princess“ ist ein gutes Beispiel dafür, dass man nicht jedes in den Staaten gehypte Buch auch hier auf den Markt bringen muss. Und wenn, dann mit einer vernünftigen Übersetzung. Es wurde so viel Wert auf das Marketing gelegt (man schaue sich allein die Amazon Verkaufsseite an), dass hierbei wohl gespart worden ist. Ich bin leider besseres aus dem Hause Piper gewöhnt.

Wenn ich gute Romane des Genres lesen wollt, schaut euch doch mal die Bücher von Samantha Young oder Brittainy C. Cherry an.

Veröffentlicht am 13.02.2017

Ava & Jack

Hot Chocolate: Ava & Jack
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Rezension zu Chocolate 1.1 von Charlotte Taylor

Titel: Hot Chocolate: Ava & Jack: Prickelnde Novelle - Episode 1.1 (L.A. Roommates)
Autor: Charlotte Taylor
Verlag: beHEARTBEAT (Bastei Lübbe)
Seiten: 59
Genre: ...

Rezension zu Chocolate 1.1 von Charlotte Taylor

Titel: Hot Chocolate: Ava & Jack: Prickelnde Novelle - Episode 1.1 (L.A. Roommates)
Autor: Charlotte Taylor
Verlag: beHEARTBEAT (Bastei Lübbe)
Seiten: 59
Genre: Erotik
Preis: 1,99 €
Erscheinungsdatum: 11.10.2016
ASIN: B01M1C21LJ

Das Buch ist ein Belegexemplar des Verlags. Vielen Dank für die Bereitstellung.

Klappentext:

„Willkommen im Hot Chocolate!

Die vier Studentinnen Ava, Jill, Kate und Lisa leben in einer schicken WG in Los Angeles. Um ihr Studium zu finanzieren, arbeiten sie nebenbei in der Bar Hot Chocolate, die Lisas Patenonkel Freddy gehört. Diese Kneipe ist beliebter Treffpunkt vieler Kommilitonen und Ehemaliger der Elite-Uni, die die vier Mädels besuchen. Ihre Studiengänge sind anspruchsvoll und zeitaufwändig. Für Beziehungen haben sie eigentlich alle keine Zeit. Doch Gelegenheit macht Liebe - oder zumindest Liebesnächte ...

In der ersten Episode der Reihe trifft die kühle, strebsame Ava auf den rauen Jack. Er muss am nächsten Tag wieder auf seine Bohrinsel. Sie haben nur eine Nacht ... und die nutzen sie.

Mit Leseprobe der zweiten Episode Jill & George.

Die erste Staffel ist komplett: Auf Ava & Jack (Episode 1.1) folgen Jill & George (Episode 1.2), Kate & Blue (Episode 1.3) sowie Lisa & Dan (Episode 1.4). Im Sammelband The Ladies sind sämtliche Einzelepisoden sowie zahlreiche Bonusszenen enthalten!

Und auch die 2. Staffel nimmt Formen an: Nach Love (Episode 2.1) sind bereits Pleasure (Episode 2.2) und Lust (Episode 2.3) erschienen.

Außerdem wird bald verraten, wie die Geschichte der vier Freundinnen begann in Hot Chocolate - Promise, ab Frühjahr 2017! Lasst euch überraschen!

Lust auf einen Quickie? Dann sind die Shorties Fay & Enrico sowie Merry X-Mas genau das Richtige zum eingrooven - beide können völlig unabhängig von der Serie gelesen werden!“

(Quelle: Amazon.de)

Meinung:

Ich habe lange überlegt, ob ich euch wirklich den kompletten „Klappentext“ zumuten möchte. Aber im Hinblick auf den ebenfalls viel zu langen Titel und meinen Gesamteindruck lautete die Antwort ja: da müsst ihr jetzt durch!

Eine Rezension zu diesem Buch zu verfassen, ohne einen Rant auf die Genres „New Adult“ und „Erotik“ daraus werden zu lassen ist nicht so einfach. Denn hier seht ihr perfekt zusammengefasst, was man in Bezug auf die beiden Richtungen alles falsch machen kann.

Fangen wir bei der Einstellung der Autorin an: Sowohl aus der Danksagung, als auch aus ihrem Vortrag bei der „Digital Night“ im Hause Bastei Lübbe kann man entnehmen, dass sie dazu „aufgefordert“ wurde, erotische Bücher zu verfassen. Wer die Autorin nicht kennt: Hinter dem Pseudonym verbirgt sich die Romanautorin Carin Müller, die unter anderem „Tage zwischen Ebbe und Flut“ verfasst hat, welches ich bereits rezensiert habe. Es mag sein, dass jeder einmal klein anfängt. Wem es jedoch schwer fällt, explizite Szenen zu schreiben und sie noch nicht einmal bei einer Lesung vortragen kann, der ist meiner Meinung nach im falschen Genre gelandet. Genauso hölzern, wie man es sich nun vorstellen mag, wirkten die „erotischen“ Szenen auch auf mich. Der Roman erstreckt sich, wie oben angegeben, auf noch nicht einmal 59 Seiten. Ab ca. 86 % war das Buch zu Ende und es folgten Teaser, Danksagung sowie eine Leseproben für den nächsten Teil. Ich bin generell kein Fan von Kurzgeschichten und der Inhalt muss mich wirklich mitreissen, damit ich ihn auch lesen mag. Was hier allerdings nicht der Fall war. Alle Figuren, seien es die Mädels aus der WG, als auch die dazu geschaffenen Männer, wirkten so konstruiert, dass mir im Nachhinein Gigi aus Trinity geradezu lebendig vorkam. Von der Inhaltsangabe, über den Inhalt, weiter über den Teaser als auch die Leseprobe schreit alles nach Vermarktung. Ob die Figuren nun für voll zu nehmen, oder der Plot einigermaßen plausbil ist, scheint egal zu sein. Hauptsache eine weitere Erotikreihe wird auf den Markt geworfen. Es handelt sich nicht um einen „prickelnden Genuß für abends in der Badewanne“, wenn ich mir ernsthaft um sodomistische Gedanken der Charaktere Sorgen machen muss!

„Weder mit deinem Vater noch mit mir und schon gar nicht mit deinem Hund wirst du jemals wahre Leidenschaft erleben, die Energie spüren, die nur durch tiefste Hingabe freigesetzt wird.“

„Lisa war „flexibel“, was die Auswahl ihrer zahlreichen Bettgenossen anging - manchmal sorgte sich Ava sogar ein wenig um ihren Pudel Henry -, hatte aber einen eindeutigen Hang zu schönen Frauen.“

Die Protagonisten prüde darstellen zu wollen, in dem man die Mutter als eine sexbegierige Esoterikerin auftreten lässt könnte man noch ernst nehmen, wenn da nicht Vergleiche mit Behinderungen aufgegriffen würden, die auf keinen Fall in Ordnung sind.

„Aber ohne Liebe und Hingabe wird ein wichtiger Teil deines Seins verkümmern. Das wird wie eine Behinderung sein“.

Was soll das Buch nun sein? Ein Erotikkurzroman? Dafür gibt es zu wenig Erotik und zu viel unwichtiges Aufgebausche. New Adult? Dafür ist das Drumherum zu plump. Wieso muss eine weitere Serie auf die Leser losgelassen werden, die nichts Ganzes und nichts Halbes ist? Warum müssen die Titel, samt Untertitel immer länger werden, damit auch wirklich jeder sofort merkt, dass es sich um eine Reihe handelt? Aus welchem Grund bedarf es so einer langen Beschreibung, um das Buch und seine Nachfolger vermarkten zu müssen? Bonusinhalte, Specials usw. sind m. E. nicht von Nöten, wenn man der Inhalt allein überzeugen kann.

Fazit:

Dank den fünfzig Schattierungen ist es mittlerweile wirklich schwierig geworden, gute Erotikliteratur bei den den „großen“ Verlagen zu finden. Ich bin wirklich froh, für dieses Buch kein Geld ausgegeben zu haben, denn die knapp 2 € sind leider immer noch zu viel für diese Art von Literatur. Der Roman, ja die komplette Reihe wirkt komplett erzwungen, was sich auf die Charaktere und den Plot auswirkt. Ich hasse es wirklich, Verrisse zu schreiben, aber leider kann ich zu „Hot Chocolate“ Teil 1.1 (usw.) nichts positives sagen.

Veröffentlicht am 28.01.2017

Flop des Jahres

Trinity - Verzehrende Leidenschaft (Die Trinity-Serie 1)
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Rezension zu Trinity 1 von Audrey Carlan

Titel: Trinity - Verzehrende Leidenschaft
Autor: Audrey Carlan
Übersetzer: Christiane Sipeer
Verlag: Ullstein
Genre: Erotik/New Adult
Preis: 12,99 €
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Trinity 1 von Audrey Carlan

Titel: Trinity - Verzehrende Leidenschaft
Autor: Audrey Carlan
Übersetzer: Christiane Sipeer
Verlag: Ullstein
Genre: Erotik/New Adult
Preis: 12,99 €
Erscheinungsdatum: 02.01.2017
Isbn: 978-3548289342

Es handelt sich hierbei um ein Rezensionsexemplar von Ullstein. Trotz allem danke ich dem Verlag für Bereitstellung des ebooks.

Klappentext:

Ich liebe dich. Ich will dich. Ich werde dich nie verlassen. Beim Gedanken an diese Worte bekommt Gillian Callahan Panik. Jahrelang wurde sie von ihrem gewalttätigen Ex-Freund misshandelt. Jetzt ist sie frei und arbeitet für Safe Haven, die Hilfsorganisation, der sie ihre Rettung verdankt. Das Thema Männer hat sie abgehakt. Bis sie bei einer Konferenz den Vorsitzenden von Safe Haven, Chase Davis, kennenlernt. Der attraktive Milliardär ist so sexy, dass Gillian schwindelig wird. Außerdem bekommt er immer, was er will – und er will Gillian. In ihr kämpfen Lust und Angst gegeneinander. Wird sie Chase vertrauen können? Ist sie bei ihm wirklich sicher? Und wie gefährlich ist ihre dunkle Vergangenheit?

Meinung:

Bevor ihr euch jetzt fragt, warum ich dieses Buch gelesen habe, wo ich doch den zweiten Band der Calendar Girl Reihe so schlecht bewertet habe: Ein paar liebe Bücherfreunde und ich kamen eines späten abends auf die glorreiche Idee, diesen Roman in einer gemeinsamen Leserunde zu lesen. Was uns da geritten hat (ha ha), fragt bitte nicht. Ich schreibe wirklich nicht gerne Rantrezensionen, da auch schlechte Kritik freundlich und respektvoll niedergeschrieben werden sollte. Ich möchte mich daher an dieser Stelle vorab für eventuelle Entgleisungen meinerseits entschuldigen.

Ich möchte ehrlich sein: Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen (die Leserunde nicht zu vergessen), hätte das Buch nach wenigen Seiten schon seinen Platz in meiner „Abgebrochen“ Reihe gefunden.

Der Schreibstil schwankt zwischen einfach und ordinär und ich bin wirklich nicht sicher, ob dies der Übersetzung, des einfachen Charakters der Protagonistin oder einfach der Arbeit der Autorin geschuldet ist. Der Roman beinhaltet Unterhaltungen, die fernab jeglicher Realität, wenn überhaupt, lediglich in einem Porno stattfinden. Dies betrifft nicht nur die beiden Hauptfiguren, sondern auch alle anderen um sie herum. Ein Beispiel zweier Damen, die ansonsten für die Geschichte völlig unwichtig sind:

„‚Wie könnte man das übersehen? Da will man sich doch direkt auf den Cowboy setzen und ihn die ganze Naht reiten!‘ sagt die anderen mit Südstaatenakzent.“ - 8 % in der ebook Ausgabe

Wäre es nur diese eine Beispiel gewesen, könnte ich vielleicht noch darüber hinwegsehen. Dass sich jedoch alle Frauen in diesem Buch so artikulieren, lies mich nahezu verzweifeln. Kennt ihr Personen, die so reden? Des Weiteren kommt es aufgrund der so häufig platzierten sexuellen Stellen zu seltsamen Ergüssen wie diesen:

„Chase trinkt aus meinem Mund, wie aus einem Brunnen […]“
„Chase packt besitzergreifend meine Hüften und spießt mich mit einem schnellen Stoß auf.“
„Ich schreie auf, als er mich spaltet.“
„Ich werde dich vögeln, bis wir beide sterben.“

Wenn irgendwann alle Phrasen verbraucht sind, muss man sich schließlich neue einfallen lassen. Schon lange ist mir kein Buch mehr mit einem schlechteren Text untergekommen. Wie bei diesem ganzen Wortdurchfall dem Leser eine gefühlvolle Stimmung aufkommen soll, ist mir wirklich ein Rätsel. Oder wie es ein solcher Text tatsächlich durch ein Lektorat geschafft hat.

Das soeben erwähnte Verhalten führt mich direkt zu meinem nächsten Kritikpunkt. Der Sexismus gegenüber dem männlichen Geschlecht. Dies ist mir schon der vorherigen Reihe der Autorin aufgefallen und sie knüpft hier nahtlos an. Da ist die Rede von „diesem perfekten männlichen Exemplar“, dem oben erwähnten „reitbaren Cowboy“ und weiteren Entgleisungen. Natürlich dürfen die genretypischen Klischees auf keinen Fall fehlen. Das perfekte Exemplar trainiert bis zum Umfallen, damit es auch wirklich zur Sorte Mann zählt. Dabei glänzt die Haut bekannt golden und unserer lieben Protagonisten läuft jedes Mal das Wasser im Mund zusammen, sobald sie ihn nur erblickt. Auf keinen Fall ist zu vergessen, dass Chase reich und arrogant ist sowie alles in sein Bett zerrt, was nicht bei drei auf den Bäumen zu sein scheint. Alles andere ist natürlich unter Gigis Niveau, denn Männer die keine Arschlöcher sind, sind automatisch Weicheier. Was wunderbar ihr zwigespaltenes Verhältnis zu der Männerwelt widerspiegelt. Erinnert sie sich gerade noch an den Rat ihrer Mutter zurück

„Aber ich brauche niemanden, der sich um mich kümmert. Meine Mutter hat mir vor langer zeit beigebracht, dass ich mich niemals auf einen Mann verlassen soll.“ - 6 % in der ebook Ausgabe

hat sie dies ein paar Zeilen später direkt wieder über den Haufen geworfen. Auch der Umstand ihrer erschütternden Vergangenheit kann sie nicht davon abhalten, sich vorzustellen, wie er ihr Dinge antut, mit denen sie die letzen Jahre zu kämpfen hatte.

„Bestimmt hinterlässt er dort einen blauen Fleck. Ich hoffe es fast. So etwas denke ich zum ersten Mal. An mir hat ein Mann schon zu viele blauen Flecken hinterlassen.“ - 12 % in der ebook Ausgabe

So etwas passiert leider, wenn man zu viele Elemente in einem Buch vereinen will. Es bedurfte eines Aufhängers, um den sexuellen Content aufzubauschen. Dadurch ist das Buch nichts Ganzes und nichts Halbes. Weder eine erotische Geschichte, noch ein dramatischer New Adult Roman. Hätte sie ihre Vergangenheit ernsthaft negativ geprägt, wäre sie nach ihrem Krankenhausaufentalts nicht sofort über Chase hergefallen. Oder würde sein besitzergreifendes Verhalten nicht hinnehmen und sich mit faden Begründungen seinerseits abspeisen lassen. Chase hat sich Gillian zu seinem persönlichen Eigentum erklärt und kontrolliert ihr komplettes Leben, ihre Freunde, ja wirklich jeden Schritt den sie Macht. Na, wer bekommt da von euch nicht auch ein feuchtes Höschen?

Wir haben das Buch in fünf Abschnitte unterteilt, jedoch verspürte ich schon nach den ersten vier Kapiteln das Bedürfnis, in ein Kissen zu schreien. Einzig die Verarbeitung des Gelesenen auf Twitter (#bbfliest) hat mich bei der Stange gehalten (ha ha ha).

Mit den Charakteren wurde es im weiteren Verlauf leider nicht besser. Chase ist weiterhin ein totaler Kontrollfreak und möchte praktisch über ihr ganzen Leben bestimmen. Dies immer mit dem Hintergrund, dass sie sich gerade erst begegnet sind und eigentlich noch überhaupt nicht kennen. Mit seinem Verhalten könnte er sich perfekt in die Reihe der „bösen und gemeinen“ Exfreunde einreihen, aber er ist ja so heiß. Da kann man über sein besitzergreifendes Verhalten natürlich hinwegsehen…

„‚Nicht masturbieren.‘ Wie bitte? Ich ziehe die Hand aus meiner Unterwäsche, als wäre sie vom Blitz getroffen worden. ‚Ab jetzt will ich derjenige sein, der dich zum Höhepunkt bringt.‘“ - 36 % in der ebook Ausgabe

Die beiden scheinen auch anatomisch komplett aus dem Rahmen zu fallen. Da sind Stellungen möglich, die sich niemand von uns in die Realität umgesetzt vorstellen konnte. Außer natürlich, dass man sich das ein oder anderer Körperteil mal eben ausrenkt. Und auch seine Augenfarbe wechselt von Seite zu Seite.

Alle weiteren Figuren wurden lieblos zu Papier gebracht, um den Stoff für die Folgebände liefern zu können. Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu geben, dass New Adult Bücher grundsätzlich nur als Serie aufgelegt werden, um möglichst viel aus dem Franchise rauszuholen. Wie auch Gigi, sind ihre Freundinnen durch die Hölle gegangen. Schließlich haben sie sich alle über Safe Haven kennengelernt. Besonders traumatisiert scheinen sie mir jedoch nicht zu sein. Das Verhalten dieser Frauen ist wie das der anderen Charaktere auch: völlig unglaubwürdig. Da mich kein einziger Charakter berühren konnte und mir deren Werdegang dadurch leider völlig egal ist, werden die anderen Teile der Reihe auch keinen Einzug in mein Bücherregal halten.

Fazit:

Man sollte das Buch lesen wenn:

- man auf der Suche nach so seichter Unterhaltung ist, dass sie unter der Tür durch passt;
- Charaktere mag, die recht dumm, dafür wahnsinnig gutaussehend sind;
- man Sexismus und Oberflächlichkeit ziemlich geil findet;
- gerne (und viel) Sexszenen liest, die meilenweit an der Realität vorbei gehen.

Aber jetzt mal ernsthaft: Selbst wenn mich ein Buch nicht begeistern konnte rate ich euch nur sehr selten vom Kauf ab. Geschmäcker sind nunmal verschieden. Hier allerdings lege ich euch wirklich ans Herz, das Geld für den Roman für etwas sinnvolleres auszugeben. Es ist schade um das Papier, auf dem der Schund gedruckt worden ist. Es ist mir völlig unbegreiflich, wie ein solches Buch so eine große Fanbase haben kann. Selbst bei „einfacher Unterhaltungsliteratur“ habe ich den Anspruch, dass die Geschichten in sich schlüssig und glaubwürdig sind. Wenn mich mich vom Autoren/von der Autorin regelrecht veräppelt fühle, kann ich dessen/ihre Werke auch nicht ernst nehmen.

Auch wenn das Jahr noch jung ist, schafft es „Trinity - Verzehrende Leidenschaft“ zu einer Nominierung für den Flop des Jahres 2017.

Veröffentlicht am 24.11.2016

Leider sehr enttäuschend

Winterzauber: Eine Liebe am See
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Rezension zu Winterzauber von Zora Gienger

Titel: Winterzauber „Eine Liebe am See“
Autor: Zora Gienger
Verlag: Feelings
Seitenzahl: 293
Genre: Liebesroman
Preis: 2,99 € (eBook only)
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Winterzauber von Zora Gienger

Titel: Winterzauber „Eine Liebe am See“
Autor: Zora Gienger
Verlag: Feelings
Seitenzahl: 293
Genre: Liebesroman
Preis: 2,99 € (eBook only)
Erscheinungsdatum: 26.10.2016
ASIN: B01K62WIFQ

Als Feelings-Blogger wurde mir das Buch zu Rezensionszwecken vom Verlag zur Verfügung gestellt.

Klappentext:

Ein Café am Bodensee, der Zauber der Winterzeit und eine romantische Liebe. Kathie führt ein kleines, romantisches Café am Bodensee – eine Oase der Idylle, in der sich die Gäste wohl fühlen. Doch die Zeiten sind hart, und Kathie muss um das Überleben ebendieser Idylle kämpfen. Das zeigt sich besonders, als ihr Lieblingsfeind aus Jugendzeiten auftaucht, der offenbar ein Konkurrenzcafé eröffnen will. Eine ausweglose Situation? Kathie könnte verzweifeln, wäre da nicht die geheimnisvolle Angelina, die als Märchenfee auftritt und ihr nicht nur eine ganz besondere Teemischung anbietet, sondern ihr auch die Zukunft voraussagt: Bald schon soll Kathie auf gleich zwei Verehrer treffen, die sie unter besonderen Umständen kennenlernen wird. Aber einer nur wird der Richtige für sie sein.

Meinung:

Ich habe mich bei Feelings als Blogger beworben und erhalten nun jeden Monat ein Buch von dreien zur Auswahl, welches ich lesen und rezensieren darf. Leider habe ich mit „Winterzauber: Eine Liebe am See“ keinen guten Start gehabt.

Der Einstieg in den Roman erwies sich schon als sehr holprig, da mir der Schreibstil der Autorin nicht zugesagt hat. Andauernde Wiederholungen in den Beschreibungen des Cafés brachten den Lesefluss schon früh zum Stocken. Am aller meisten störte mich allerdings, dass Offensichtliches durch die Charaktere in den Raum geworfen wurde, um den Lesern ins Bild zu bringen. Dies ist auch in vielen Filmen ein beliebtes Stilmittel, welches mir aber jedes Mal sauer aufstößt. Es werden Unterhaltungen begonnen, die niemand im echten Leben so führen würde, nur um dem Leser weitere Informationen zu geben. Die Autorin geht sogar soweit, Situationen, die man gerade erst selbst gelesen hat, durch ihre Charaktere nacherzählen zu lassen.

Mein größter Störfaktor war jedoch Hauptcharakter Kathie selbst. Sie war mir von Anfang an unsympathisch und sie schaffte es bis zum Schluss nicht, dass ich sie ins Herz schließen konnte. Dies lag zum einen an ihrer zickigen Art, die wahrscheinlich den Eindruck erwecken sollte, dass sie besonders schlagkräftig ist. Für mich als Leser kam sie jedoch als sehr überheblich und voreingenommen rüber. Ständig blaffte sie die Menschen ihrer Umgebung an und blickte von dem sprichwörtlich Hohen Ross auf ihre Mitmenschen hinuntern. Besonders darunter zu leiden hatte ihre schwangere Mitarbeiterin Rebecca.

„Ich wollte Rebecca nicht vor den Kopf stoßen, aber so, wie sie im Augenblick aussah, wirkte sie dermaßen ungepflegt und unappetitlich, dass ich mir ernsthaft überlegte, sie einfach wieder nach Hause zu schicken.“ - 30 % in der .mobi Version

Der im Klappentext erwähnte Konkurrent wurde das letzte Mal in der Kindheit gesehen, aber man hatte natürlich immer noch das schlechte Bild von damals im Kopf. Auf die Idee, dass er sich vielleicht verändert haben könnte, kam Kathie leider nicht. Ein weiterer Punkt, der mich an ihr störte war ihre Naivität. Ich wollte mich trotz allem auf sie einlassen. Viele Charaktere durchlaufen während eines Romans eine Entwicklung durch und besonders so überzeichnete Figuren wie sie sind dafür bekannt. Doch als sie dann den zweiten Kandidaten kennenlernte, setzte anscheinend ihr Verstand gänzlich aus. Ich lese neben dem Fantasy- und Thrillergenre gerne Liebesromane. Sonst hätte ich mich auch nicht als Blogger bei Feelings beworben. Jedoch müssen sie authentische Figuren besitzen. Kluge, witzige Frauen. Männer, die es so auch im realen Leben gibt. (Konstellation egal (Cis, Gay, Bi etc.)) Sobald es in eine Kitsch- oder gar Schundecke abdriftet, schaltet bei mir sich auch die Leselaune ab. Dieses Buch hat diesen Punkt bereits bei 22 % erreicht. Schwülstige Liebeserklärungen bereits nach ein paar gemeinsam verbrachten Stunden (in denen viel unternommen wurde, außer zu reden) schrecken mich komplett ab. Die Szenen zwischen den beiden Figuren wurden so überzeichnet, dass ich den Reader erst einmal weglegen und tief durchatmen musste.
Und als sich dann (ACHTUNG kleiner Spoiler:) ihr vermeintlicher Loveinterest nach der einen Nacht zunächst doch als Aufreißer herausstellte, verfiel Kathie in eine regelrechte Depression. Mich hätte an dieser Stelle ihre Vorgeschichte interessiert und was ein solch naives Verhalten auslöst.
Genau wie Kathie verzweifelt hinter diesem Mann her rennt, ist der andere Kandidat damit beschäftigt, sie von sich zu überzeugen. Auf die gleiche seltsame und naive Art und Weise.

Ich muss leider zugeben, dass ich mich aufgrund dieser Charaktere durch das Buch gequält habe und auch schon daran dachte, es einfach abzubrechen. Da ich dies bei Rezensionsexemplaren jedoch ungern mache, habe ich bis zum Schluss durchgehalten immer in der Hoffnung, dass es nur besser werden könnte. Doch die Geschichte plätscherte trostlos vor sich hin. Kathie immer noch auf der Suche nach ihrem verloren gegangenem Traumprinz und verfolgt von dem ehemaligen Schulkameraden, der ebenfalls die Hoffnung nicht aufgeben wollte. Eine später aufkommende Dramatik konnte es dann leider auch nicht mehr für mich retten. Ein Ausgang des Romans war mir schnell klar und so wie ich es erwartet habe, ist es dann auch letzten Endes ausgegangen.

Fazit:

Leider hat mich mein erstes Buch der Autorin Zora Gienger enttäuscht. Unsympathische und überzeichnete Figuren sowie ein vor sich hin plätschernder Plot konnten mir keine Lesefreuden bereiten. Von der winterlichen Atmosphäre war leider auch wenig zu spüren. Ein Roman, den ich leider nicht weiter empfehlen kann.

Veröffentlicht am 21.09.2016

Leider enttäuschend

Up in Flames – Entbrannt
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Rezension zu Up in Flames „Entbrannt“ von Abbi Glines

Titel: Up in Flammes „Entbrannt“ – Rosemary Beach Band 14
Autor: Abbi Glines
Verlag: Piper
Genre: New Adult
Erscheinungsdatum: 01.09.2016
Isbn: 978-3492309202

Das ...

Rezension zu Up in Flames „Entbrannt“ von Abbi Glines

Titel: Up in Flammes „Entbrannt“ – Rosemary Beach Band 14
Autor: Abbi Glines
Verlag: Piper
Genre: New Adult
Erscheinungsdatum: 01.09.2016
Isbn: 978-3492309202

Das Rezensionsexemplar wurde mir freundlicherweise durch den Piper Verlag zur Verfügung gestellt.


Inhalt:

Wer liebt, wird verletzt. Immer. Das musste Nan schon früh auf schmerzhafte Weise lernen. Nach außen hin hat sie sich deshalb längst eine harte Schale zugelegt: Sie ist kalt und berechnend, sie provoziert, intrigiert und macht ihren Mitmenschen das Leben zur Hölle. Innerlich ist sie jedoch zerrissen, gebrochen, zutiefst unglücklich. Vor allem aber hat sie es sich verboten, jemals wieder Gefühle für einen anderen Menschen zuzulassen. Doch dann empfindet sie plötzlich trotzdem etwas – und zwar ausgerechnet für den Mann, bei dem sie es am wenigsten erwartet hat.

Meinung:

Glines’ Romane sind entweder schön unterhaltend, so dass man nach einem langen Tag damit ein wenig abschalten kann, oder aber sie sind so richtig schlecht. Dazwischen gibt es nichts. Und aus diesem Grund würde ein Abbi Glines Roman auch nie fünf Sterne von mir erhalten. Und dann wiederum gibt es Bücher von ihr, die das anscheinend noch übertreffen können. Dass ich aber einmal eine so schlechte Bewertung abgeben muss, hätte ich nicht gedacht.

Die Autorin gibt vor, was im Bereich Contemporary zu trenden hat. Das Erfolgskonzept ist einfach. Man nehme ein Pärchen mit vielen Freunden, vielen Problemen und ganz viel erotischer Spannung, die direkt ab dem ersten Treffen die Luft zum knistern bringt. So entsteht nicht nur ein Roman, der allerdings gerade mal so an der 300 Seiten Marke kratzen darf, nein, man hat auch noch genug Stoff, um viele weitere Bücher füllen und eine Reihe daraus zaubern zu können. In diesem Fall sind es sage und schreibe 14 Bände geworden. Nachdem ich die ersten fünf Bücher gelesen hatte und relativ traurig über deren Entwicklung war, bin ich auf andere Romane von ihr umgestiegen, die mich mehr unterhalten konnten (Until Friday Night war ein solides Werk von ihr). Da mir aber die in diesem Band zur Hauptcharakterin auserkorene Nan als einzige wirklich in Erinnerung geblieben ist, musste ich natürlich wissen, wie ihr Abschluss und auch der der Reihe gestaltet wurden.

Leider nahm das Unheil schon ab den ersten Seiten seinen Lauf. Ohne zu viel von der Handlung verraten zu wollen, lässt sich der Roman einigermaßen so zusammenfassen:

Es gibt wieder die typische Kapitelabwechslung zwischen den Geschlechtern. In diesem Buch wurde allerdings ein Gegenspieler zum männlichen Part dazu gefügt, was dem ganzen wohl mehr Spannung verleihen sollte. Was sich mir dann jedoch im Verlaufe des Romans offenbarte, konnte ich nicht wirklich als typischen Glines bzw. New Adult Roman hinnehmen. Wer schon die kurze Spanne zwischen Kennenlernen und dem Schwören von ewiger Liebe in ihren anderen Büchern nicht ernst nehmen konnte, wird an diesem Buch verzweifeln. Hey, dafür gibt es Sex. Maßenhaft Sex. Maßenhaft klischeebehafteten und unrealistischen Sex. Man neigt dazu, sich an das Setting eines schlechten Pornos versetzt zu fühlen. Des Weiteren werden den nicht mit der Materie vertrauten Leserinnen surreale Vorstellungen von BDSM vermittelt, wie es zuletzt nur 50 SoG vermochte.

Die drei Charaktere bleiben bis zum Schluss nahezu farblos. Achtung Spoiler (den folgenden Absatz einfach überspringen, falls man an dieser Stelle nicht zu viel lesen möchte. Danach geht es normal weiter):

Wer gehofft hatte, mehr über Nans Vergangenheit zu erfahren um endlich zu verstehen, wie sie so werden konnte, wird leider enttäuscht werden. Weder gibt es hier eine plausible Erklärung zu (wie zu all den anderen Schicksalen in ihren Büchern), noch läuft sie eine in irgendeiner Weise erkennbare Entwicklung durch.

Nan ist bis zum Schluss wahnsinnig naiv, oberflächlich und das Klischee-It-Girl. Die beiden männlichen Protagonisten sind sexbessene Egomanen die sich jedoch – ähnlich anderer Charaktere der Reihe – von jetzt auf gleich in Schoßhündchen verwandeln können.

Aber als ich dachte, dass dies diese verbale Entgleisung der Autorin nicht mehr toppen könnte, kam noch die Auftragskillergeschichte dazu. An dieser Stelle hatte der Roman wirklich bei mir verloren und ich habe ihn nur des Anstandswillen bis zum Ende durchgezogen.

Die Grundidee sowie die Charaktere an sich betrachtet, wirken sehr interessant. Es war allerdings die Umsetzung, an der es gescheitert ist. Würde die Autorin nicht ein Buch nach dem anderen produzieren, hätte mit Sicherheit ein besseres Werk entstehen können.

Zitat:

Diesmal war leider nichts Erwähnenswertes dabei.

Fazit:

Ich habe lange mit mir gehadert, wie viele Sterne ich meiner Bewertung geben soll. In meinen Augen ist dieses Buch ein gruseliger Teil der Glines-Geldmaschinerie. Ich versuche meine Buchbesprechungen immer so objektiv wie möglich auf das Genre betrachtet zu verfassen und meine persönliche Meinung als genau das was sie ist, stehen zu lassen. Daher gebe ich auch dann, wenn mich ein Buch nicht hundertprozentig überzeugen konnte eine Leseempfehlung für den Leserkreis ab, für den das Werk in meinen Augen gedacht ist. Hier kann ich dies beim besten Willen jedoch nicht machen. Dieses Buch ist nichts für jüngere LeserInnen, da hier mit Nan eine Hauptcharakterin geschaffen wurde, die es auf keinen Fall gilt, sich als Vorbild zu nehmen. Dieses Buch lässt mich leider wirklich sehr frustriert zurück und es wird wohl auf langer Sicht erst einmal mein letzter Glines gewesen sein.

Ich hätte noch Punkte dafür vergeben können, dass es ein tränenreiches (was in mir allerdings nichts mehr auslösen konnte) Happy End gegeben hat. Oder, dass man den Teil auch unabhängig von den anderen lesen kann. Aber diese Punkt konnten es zum Schluss leider auch nicht mehr retten.

Und so sehr ich dies auch bedauere, kann ich für „Up in Flames“ leider nicht mehr als einen Stern vergeben.