Klappentext
„Auch wenn die 15-jährige Greer nicht gern im Mittelpunkt steht, könnte sie wetten, dass andere Leute oft über sie reden. Nicht über sie als Person, nicht darüber, dass sie ein Mathe-Ass und verdammt witzig und klug ist. Sondern über ihre Brüste, die sehr groß und ihr in jeder Hinsicht im Weg sind. Beim Schulsport, beim Kleiderkauf, beim Flirten mit einem Jungen. Sie sind ihr dabei im Weg, sie selbst zu sein. Erst als sie ihr Talent für Volleyball entdeckt, Teil einer Mannschaft wird und Jackson kennenlernt, wird Greer klar: Es lohnt sich, aus dem Versteck ihres übergroßen Hoodies auszubrechen. Es lohnt sich sogar sehr!“
Gestaltung
Mit dem Hintergrund, der in hellem Gelb gehalten ist, wirkt das Cover sehr freundlich und sonnig. Diese Farbe passt auch gut zum blonden Haar des Mädchens auf dem Cover. Ihre graue Kleidung steht dazu jedoch in starkem Kontrast, wobei meiner Meinung nach das Gelb die tristen Farben dennoch überstrahlt. Interessant finde ich auch, dass der Titel in einer Sprechblase über den Brüsten des Mädchens schwebt, weil der Titel ein Ausspruch ist, den viele Frauen bezogen auf ihre Brüste vermutlich schon getätigt haben.
Meine Meinung
Der Klappentext verriet mir, dass es sich bei „Meine Augen sind hier oben“ um ein Buch über die Entwicklung eines jungen Mädchens im Teenageralter handelt. Dies hat mich sofort interessiert, da alle Frauen diese Entwicklung durchmachen und unterschiedliche Erfahrungen damit sammeln. Greer, die Protagonistin, erlebt so beispielsweise die Problematik einer großen Brust. Vom Sport über den Kleiderkauf bis hin zu alltäglichen Problemen ist alles dabei. Als sie dann ihr Talent für Volleyball entdeckt, beginnt sich nicht nur, ihr Leben zu verändern, sondern auch sie selbst…
Ich fand es gut, wie nachvollziehbar Greers Probleme mit ihrer Brust dargestellt wurden. Eine große Körbchengröße ist nicht nur mit Problemen, den perfekten BH zu finden, verbunden, sondern auch mit Rückenschmerzen und vielen kleinen Problemen, an die man normalerweise nicht sofort denkt. Die Autorin Laura Zimmermann hat dies sehr authentisch dargestellt und rübergebracht, einfach nur toll! Auch Probleme wie „Was denken andere von mir?“ und eigene Unsicherheiten wurden aufgegriffen und so verständlich beschrieben. Man findet sich sofort selbst zwischen den Zeilen wieder, auch wenn man eine „normale“ Körbchengröße hatte, denn Greers Gefühle sind meiner Meinung nach etwas, das jedes Mädchen in dem Alter durchlebt.
Ich wurde mehr als einmal mitten ins Herz getroffen, denn viele von Greers Erlebnissen oder Gefühlen kannte ich so oder zumindest in ähnlicher Weise. Wer hat nicht auch mal Probleme gehabt, einen passenden BH zu finden oder sich beim Sport unwohl gefühlt? Es ist einfach beeindruckend, wie viele Situationen es in diesem Buch gab, die in mir Gefühle des tiefen Verständnisses ausgelöst haben, einfach weil ich mich so gut in Greer hineinfühlen konnte.
Richtig klasse fand ich auch die Nebencharaktere wie Jessa oder Maggie. Greer hat mit ihnen so tolle Freundinnen gefunden, dass ich beim Lesen mehr als einmal Tränen in den Augen hatte. Gerade Jessa hat in mir den Gedanken ausgelöst, dass es mehr solcher Menschen wie sie geben müsste. Menschen, die bedingungslos hinter ihren Freunden stehen und sie in allem unterstützen ohne zu hinterfragen. Menschen, die für einen da sind und die ausstrahlen, dass sie hinter einem stehen, egal was andere denken, sagen oder tun. Dies verkörperte Jessa für mich mit jeder Faser ihres Seins.
Auch fand ich die Geschichte absolut authentisch und realistisch. Das Ende war diesbezüglich auch zufriedenstellend und nicht zu kitschig positiv. Vielmehr endete es so, dass für mich alles gut abgeschlossen war und ich dachte „Ja, das passt.“. Ein zu starkes Happy End hätte für mich die Nähe zur Realität genommen, denn ich fand, dass es so ausging, wie das echte Leben. Auch hier gibt es manchmal Abzweigungen und Wendungen, die wir so hinnehmen müssen oder an die wir uns gewöhnen müssen. Vor allem Greers Entwicklung im Verlauf des Romans konnte mich überraschen, begeistern und beeindrucken, denn sie wird zu einem wahren Vorbild.
Fazit
„Meine Augen sind hier oben“ ist ein Buch für junge Mädchen und Frauen, das ihre Gefühlswelt auf einmalige Art und Weise widerspiegelt und aufgreift. Ich finde, dass sich jede Leserin hier emotional wiederfinden wird, da Greer einige Erlebnisse und Emotionen durchläuft, die bei vielen das Gefühl tiefen Verstehens auslösen werden. Auch die Nebencharaktere und die Authentizität der Geschichte fand ich total gelungen und überzeugend.
5 von 5 Sternen!
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