Der Darm - ein unterschätztes Organ
Dies war das erste Buch über das Thema Reizdarm gelesen habe und es handelt sich um eine nette Einstiegslektüre, jedoch ist es für Menschen, die ein tieferes Wissen über die Materie erlangen wollen eher ...
Dies war das erste Buch über das Thema Reizdarm gelesen habe und es handelt sich um eine nette Einstiegslektüre, jedoch ist es für Menschen, die ein tieferes Wissen über die Materie erlangen wollen eher ungeeignet.
Der Autor Dieter Röhmwöhl, selbst Betroffener dieser leidigen Krankheit, berichtet in diesem Buch über seine persönliche Erfahrungen und wie er gelernt hat mit diesem Problem zu leben.
Ich muss sagen, dass ich mich das Cover zunächst abgeschreckt hat, jedoch wurde durch den Titel mein Interesse geweckt und dies hat am Ende gesiegt. Mit der rosanen Farbgestaltungen verbunden mit den kindlichen Figuren macht das Cover einen sehr unsachlichen Eindruck und ist für dieses Thema meiner Meinung nach zu kindlich gestaltet. Auf dem 2. Blick konnte ich in dem rosanen Cover die Farbe des Darms wiedererkennen, aber auch nur mit viel Fantasie, so dass ich bezweifle, ob dies wirklich gewollt ist. Natürlich kommt es mehr auf den Inhalt an, aber das Cover sollte diesen in gewisser Weise schon wiederspiegeln.
Mir persönlich hat es sehr gefallen, von einem Betroffenen selbst zu lesen, denn dieser weiß welche Qualen diese Diagnose mit sich zieht, so dass eine Lesernähe entsteht, die nicht nur trockene Theorie bedeutet, sondern auch persönliche Erfahrungen. Dadurch ist die Schreibweise weniger sachlich und dadurch leicht verständlich, besonders für den Laien. Durch den umgangssprachlichen Schreibton lässt sich das Buch schnell und flüssig lesen, sodass nicht die Gefahr besteht, dass das Gelesene sich hinzieht und langweilig wird. Auch die Aufmachung der Gliederung, inklusive der Kapitelübersicht hat mir gut gefallen, denn so konnte man die gewünschte Pssage, die man gerne nochmal lesen wollte, schnell finden. Ein weiteres Plus sind die Kapitelüberschriften, durch die man gleich wusste worum es in diesem Kapitel geht.
Neben dem Theorieteil, in dem die Krankheit beschrieben wird und auch ausführlich über das Thema "Darmsanierung" gesprochen wird, gibt es noch einen Teil mit Rezepten und mein persönliches Highlight einen Teil mit Yoga-Übungen. Die Rezepte waren sehr vielfältig mit viel Variation. Auch wurden diese leicht verständlich erklärt, so dass auch Menschen mit wenig Kocherfahrung diese Nachkochen können.
Die Yoga-Übungen waren wie bereits erwähnt mein persönliches Highlight und wurden ebenfalls gut verständlich inklusive Bildern dargestellt. Jedoch waren dies Einstiegsfiguren, die Yoga-Fortgeschrittene bereits kennen, weshalb es für Yoga-Fans etwas eintönig sein könnte. Die Übungen haben aber auf jeden Fall für Entspannung gesorgt und tun nicht nur dem Darm gut.
Während mich die beiden "praktischen" Teile des Buches überzeugen konnten, war dies beim Hauptteil nicht ganz so der Fall. Bei vielen Passagen hat es einfach an Tiefe gefehlt, das Ganze war auch für den Laien zu ungenau beschrieben, so dass ich manche Passagen gelesen hatte, ohne wirklich einen Hintergrund oder wichtige Informationen zu erhalten und das teilweise nach mehrmaligem Lesen. An vielen Stellen gab es auch Wiederholungen, die den Eidruck erweckt haben, dass der Autor mehr Seiten füllen wollte. Auch andere Krankheiten haben relativ viel Platz eingenommen, was zwar sehr interessant zu lesen war, aber eben nicht zum Thema "Reizdarm" gepasst hat und um dieses sollte es nunmal in diesem Buch gehen.
Es gab auch 2-3 Stellen über das Thema Darm, die ich chemisch gesehen anders formuliert hätte. Auch gab es viel zum Thema Naturheilkunde oder in diese Richtung, was persönlich überhaupt nicht mein Fall war. Dies spiegelt jedoch mein persönliches Empfinden wider, da ich nicht der größte Fan dieser Materie bin.
Das Buch ist insgesamt eine leichte Einstiegslektüre, jedoch sachlich teilweise nicht ausreichend genug - auch für den Laien einfach zu wenig.