Prinzessin auf der Flucht
Der Kuss der LügeInhalt:
Ein Befehl, und das Licht gehorcht.
Ein Wink von ihr, und Sonne, Mond und Sterne fallen auf die Knie und erheben sich wieder.
Sie ist Lia, Königstochter von Morrighan.
Am Tag ihrer Hochzeit entflieht ...
Inhalt:
Ein Befehl, und das Licht gehorcht.
Ein Wink von ihr, und Sonne, Mond und Sterne fallen auf die Knie und erheben sich wieder.
Sie ist Lia, Königstochter von Morrighan.
Am Tag ihrer Hochzeit entflieht sie ihrem goldenen Käfig und lässt ihr bisheriges Leben hinter sich.
Weit entfernt von Morrighan heuert Lia in einer Taverne an. Dort lernt sie eines Abends zwei Männer kennen, die sofort ihre Aufmerksamkeit erregen.
Was sie nicht weiß: Die beiden sind auf der Sucher nach ihr. Einer wurde ausgesandt, um die Königstochter zu töten. Und der andere ist ausgerechnet jener Prinz, den sie heiraten sollte. Schnell fühlt Lia sich zu beiden hingezogen. Und ahnt nicht, dass sie längst in größter Gefahr schwebt.
Meine Meinung:
"Der Kuss der Lüge" handelt von der siebzehnjährigen Lia, der sturen Prinzessin von Morrighan. Lia soll den Prinz von Dalbreck heiraten, damit die Königreiche verbündet werden. Also eine reine Hochzeit zum Zweck. Das findet Lia aber logischerweise gar nicht so toll und reißt deshalb an ihrem Hochzeitstag, gemeinsam mit ihrer Zofe und gleichzeitig beste Freundin Pauline, aus. In Terravin lässt sie sich dann nieder und arbeitet in einem Gasthaus. Dort trifft sie bald auf zwei besagte, junge Männer, die sie suchen. Davon erfährt sie aber natürlich nichts. Sofort fühlt sie sich von beiden angezogen und schließt mit ihnen Freundschaft, woraus auch noch mehr wird. Dann ist da auch noch die besagte Gabe, der ersten Königstochter, an die Lia nicht viel Glauben schenkt und überrascht sich damit selbst.
Das wirklich tolle Cover hat meinen Blick beim stöbern sofort eingefangen, weshalb ich es mir letztendlich auch gekauft habe. Dazu aber später mehr.
Der Schreibstil ist nicht flüssig zu lesen. Ich bin gut durchgekommen, aber da der Schreibstil sich seiner Geschichte sehr angepasst hat, was kein Minuspunkt ist, kann man sich auf einen Schreibstil mit königlichem Stil aus der älteren Welt und epischen Rundungen vorbereiten. Das hat mir sehr gefallen, aber manchmal kam es mir dann doch fehl am Platz vor, weil es sich hier schließlich um einen Jugendroman handelt und einiges dann doch lieber ganz klar dargestellt werden sollte und man nicht nur mit Andeutungen gefüttert werden sollte, wenn es um den heißen Brei geht. Klar, das bringt einen zum nachdenken über die Geschichte, das würde ich aber trotzdem nicht in der ganzen Geschichte wollen, was hier der Fall ist. Gefühle und Emotionen werden sehr gut hervorgebracht. Es gibt keine Zweifel an dem was der Charakter gerade fühlt oder wahrnimmt.
Die Kapitel haben unregelmäßige Längen und Sichtweisen. In der Ich- Form verfasst geht es meistens um die Sicht der Protagonistin Lia, gefolgt von den Deuteragonisten (besagter Prinz und Attentäter) und Pauline. Hier hat alles sehr gut gepasst und man kann auch sehr gut mit den Rollen fühlen.
Lia ist eine uns all bekannte, sture, hübsche Prinzessin. Sie versteht nicht warum sie heiraten soll und nicht ihr eigenes Leben führen darf, im Sinne von "den Ehemann selbst aussuchen dürfen" oder die Berufsmöglichkeit zu ändern. Ich persönlich bin konnte mich gut in sie hineinversetzen und habe auch nichts negatives an Gefühlen für sie entwickelt. Mich stört es nur, dass sie in manchen offensichtlichen Punkten zur sturen, blinden Prinzessin wird und sich damit eigentlich das Leben nur schwerer, als leichter macht. Zum
Attentäter und Prinzen möchte ich nicht viel verraten, weil es sich hier um ein reines Spoilerloch handelt. Nur so viel: Beide überraschen.
Die Nebencharaktere und Pauline sind meistens ganz liebe Persönlichkeiten, die man nur liebhaben kann. Allerdings hat es mir hier eher das Gefühl vermittelt, dass die Autorin die Charakter der Rollen nicht viel unterschiedlich gemacht hat. Also eigentlich haben die Charakter oft eine sehr ähnliche Persönlichkeit. Mich stört das nicht, weil dadurch der Fokus nicht von der eigentlichen Geschichte abgelenkt wird, aber es ist ungewohnt.
Die Geschichte hat mich leider etwas enttäuscht. An sich ist sie wirklich richtig toll, aber mal alles zusammen betrachtet handelt es sich um eine einfache Geschichte einer sturen Prinzessin die keine Lust mehr hat auf der Nase ihrer Familie herumzutanzen und dadurch einen Krieg riskiert, wovon sie entweder wirklich keine Ahnung hat oder ihr es einfach egal ist. Die Liebesgeschichte nimmt schnell Fahrt in eine Richtung auf und hier gibt es auch nur ein oder zwei Bomben die platzen, aber im Endeffekt dann wieder langweilig sind, weil man davon schon genug aus Filmen kennt. In der Geschichte kommt auch oft sehr historisches vor mit einer Menge Fantasypotenzial, was leider so gut wie gar nicht genutzt worden ist. Daher hoffe ich, dass der Fokus in den folgenden Bändern auch darauf, wenn auch weniger, gelegt wird, weil die Idee einfach nichts nur für eine reine Liebesgeschichte mit etwas Blut und Dramatik ist. Aus diesem Grund hat es mich auch manchmal gelangweilt, weshalb ich für dieses Buch auch länger gebraucht habe, als für gleichlange Geschichten. So komme ich zu meinem
Fazit, dass das Buch lesenswert ist, wenn man nicht all zu viel erwartet. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig und gibt eher weniger klare Fakten über das Geschehen aus. Es ist historisches dabei und die Charaktere schließt man schnell ins Herz. Diese Geschichte ist allerdings nichts für zwischendurch und nichts für Leute geeignet, die Bammel bei jeder Zeit möglichen Angriffen, die blutig enden könnten, haben. Spannung soll anscheinend aufgebaut werden, aber mich hat es einfach nicht ganz gepackt. Es gibt mehr Liebesgeschichte, als Chroniken der Verbliebenen.
Cover:
Das Cover ist richtig toll gestaltet und zeigt auch keine Gesichter. Es passt perfekt zum Inhalt und wirkt etwas düster und gefährlich, was es zu einem Eyecatcher macht. Der Titel ist mit silbernen Schnörkeln verziert und rundet das ganze ab. Leider hat das Mädchen auf dem Cover hellblonde Haare, was mir eine hellblonde Lia ins Gehirn gebrannt hat, obwohl sie eigentlich schwarze Haare hat.
Die Innengestalltung ist auch sehr hübsch. Die Kapitelanzahl hat ebenfalls eine Art Schnörkel. Manchmal gibt es Ausschnitte, wie aus alten Büchern mit größerem Anfangsbuchstaben und Texte, die wie aus ganz alten Zeitungsausschnitten stammen.
Ich vergebe 3/5
buechervertraeumt.blogspot.com