Eher seichte und klischeehafte Unterhaltung
Es ist vollbracht: Band 3 der Daringham Hall - Trilogie ist gelesen. Vergleiche ich alle drei Bände miteinander, dann ist der letzte Teil hier in etwa so spannend wie Band 1. Band 2 liegt in meinem persönlichen ...
Es ist vollbracht: Band 3 der Daringham Hall - Trilogie ist gelesen. Vergleiche ich alle drei Bände miteinander, dann ist der letzte Teil hier in etwa so spannend wie Band 1. Band 2 liegt in meinem persönlichen Ranking etwas zurück: der war mir einen Ticken zu kitschig.
Im Grunde geht es hier wieder um das Hin und Her zwischen Kate und Ben und dem Herrenhaus Daringham Hall.
»Daringham Hall braucht jemanden, der mit dem ganzen Herzen dabei ist, Ben. Und ich auch. Für halbherzige Experimente sind wir nicht zu haben. Das funktioniert nicht.«
(S. 185)
Was mich gestört hat, war, dass mir alles ein wenig zu viel Liebesgeschichte war. Neben Ben und Kate gab es noch zwei andere Paare, die Probleme miteinander hatten und darum gekämpft haben, dass sie zusammen sein können. Wie auch schon in Band 1 und 2 muss ich hier bekriteln, dass es den Pärchen (allen!) nicht gelingt, ihre Gefühle füreinander auszusprechen. Das hätte natürlich einiges erleichtert bzw. an Sorgen und Ängsten genommen - aber wieso einfach, wenn man sich das Leben auch extra schwer machen kann? So kam mir das jedenfalls vor.
Ansonsten: ich kann mich nicht darüber beklagen, dass hier nichts passiert wäre. Ein Ereignis jagt förmlich das nächste und auch die Spannung war mir genügend vorhanden. Teilweise habe ich gemerkt, dass ich richtig gefesselt war.
Das einzig Negative daran war, dass mir persönlich alles sehr oberflächlich erzählt wurde. - Ich denke, eben weil so viel passiert ist und es zu viele Paare gab, auf denen der Fokus lag. Ein wenig mehr Tiefe und Komplexität hätte ich mir gewünscht, gerne dann nur ein Pärchen oder Ereignis betreffend.
»Du hast behauptet, du willst alles daran setzen, Daringham Hall zu retten. Aber wirklich alles gibst du nie, oder, Ben? Du gehst nie den letzten Schritt. Du hältst dir immer einen Fluchtweg offen und verschwindest, wenn es dir zu viel wird.«
(S. 183)
Band 3 der Trilogie war also ganz nett zu lesen, für meinen Geschmack aber leider manchmal einfach zu kitschig, vorhersehbar und zu wenig in die Tiefe gehend. Dafür passiert wirklich viel, die Spannung ist fast immer vorhanden und auch das Miträtseln funktioniert ganz gut.
Ob man diese Trilogie aber gelesen haben muss, darüber lässt sich sicher streiten.