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Veröffentlicht am 23.10.2020

Champagner und der 2. Weltkrieg

Das letzte Licht des Tages
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Liv ist gerade nicht nach feiern zumute. Ihre Scheidung ist durch und ihr Mann ausgezogen. Am liebsten würde sie sich nur noch in ihrem Bett verkriechen. Doch sie hat die Rechnung ohne ihre 99 jährige ...

Liv ist gerade nicht nach feiern zumute. Ihre Scheidung ist durch und ihr Mann ausgezogen. Am liebsten würde sie sich nur noch in ihrem Bett verkriechen. Doch sie hat die Rechnung ohne ihre 99 jährige Großmutter Edith gemacht. Urplötzlich steht sie vor der Tür ihrer New Yorker Wohnung. Diese fordert Liv auf sie nach Paris, wo sie wohnt, zu begleiten. Doch die Reise endet nicht in Paris, denn ihre Großmutter hat anderes im Sinn. Die weitere Reise führt sie in das kleine Städtchen Reims, das in der Champagne liegt. Hier beginnt eine Reise in Ediths Vergangenheit, die zu Zeiten des 2. Weltkrieges hier auf dem Weingut Chauveau lebte und mit ihrem Mann im Untergrund arbeitete. Schon bald ist Liv klar, dass die Frau, die sie immer zu kennen glaubte, eigentlich eine ganz andere war. Irgendein Geheimnis scheint Edith zu quälen, doch so richtig heraus mit der Sprache will sie aber auch nicht.



Mir hat der Roman Das letzte Licht des Tages, der in 2 Zeitebenen spielt, sehr gut gefallen. Die Autorin hat die Gegenwart und die Vergangenheit zu einem tollen Buch verknüpft. Besonders die Rückblenden in die Zeit von 1940-45, die eigentlich den Großteil des Buches ausmachen, haben mir sehr gut gefallen. Es war interessant etwas über die Arbeit auf dem Gut zu erfahren, die Probleme, die begannen als der Krieg ausbrach und der anschließende Widerstand, der einem ganz schnell den Kopf kosten konnte. Denn die Deutschen waren überall und auch vor den eigenen Landsleuten konnte man nicht immer sicher sein. Ganz ohne Liebesgeschichte geht es zwar nicht, aber wer sich für Frankreich und Champagner interessiert ist hier genau richtig. Gerne vergebe ich 5 von 5 möglichen Sternen

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Ungewöhnliche Todesfälle

Rache, auf ewig (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 3)
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Jan Grall und Rabea Wyler wurden nach einigen Vorfällen beim LKA suspendiert. Um weiterhin einigermaßen über die Runden zu kommen haben sie eine Agentur für Fallanalyse eröffnet. Allerdings ist es nicht ...

Jan Grall und Rabea Wyler wurden nach einigen Vorfällen beim LKA suspendiert. Um weiterhin einigermaßen über die Runden zu kommen haben sie eine Agentur für Fallanalyse eröffnet. Allerdings ist es nicht wirklich Jan`s Welt zu beurteilen ob ein Dackel an Narzissmus leidet. Da geht er doch lieber zu Anita Ichigawa, einer BKA- Beamtin. Doch das Techtelmechtel währt nur kurz, denn Anita muss zu einem Mordfall nach Sylt reisen. Hier fand ein außergewöhnlich brutaler Mordfall statt. Ein Mann wurde in einem Gewächshaus tot aufgefunden, unter ihm wuchs langsam aber stetig Bambus in seinen Körper. Bei Jan klingeln jedoch alle Alarmglocken, als die Meldung kam das Anita spurlos verschwunden ist. Kurzerhand reist er mit Rabea nach Sylt um sich selbst auf die Suche nach ihr zu machen. Die Suche gestaltet sich als äußerst schwierig, aufgefunden wurde nur eine Uhr des Opfers an der sich die Fingerabdrücke von Anita befanden. Doch damit nicht genug "der Erlöser" hat noch ganz andere brutale Todesarten im Gepäck. Die Jagd geht also weiter.



Der Autor Lars Schütz ist ein Garant für spannende Unterhaltung. Seine brutalen Todesarten kann man sich nicht im entferntesten vorstellen. In kürzester Zeit wird man in eine abartige Welt gestoßen, die blutiger kaum sein könnte. Die beiden sympathischen Hauptprotagonisten Grall und Wyler ermitteln mit Sinn und Verstand, was alles sehr logisch erscheinen lässt. Der Mörder ist zu keiner Zeit vorhersehbar, aber dennoch absolut schlüssig. Menschen mit sanftem Gemüt sollten allerdings die Finger von dem Werk lassen, da es Lars Schütz vorbildlich versteht ein Kopfkino in Gang zu setzen. Dies ist mittlerweile schon der 3. Band rund um das Ermittlerduo und hoffentlich nicht der letzte. Gerne spreche ich für alle Thrillerfans eine Leseempfehlung aus und vergebe 5 Sterne

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Veröffentlicht am 02.10.2020

Tolle Fortsetzung

Die Ärztin: Stürme des Lebens
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Ricarda's Traum ist endlich Wirklichkeit. Das Medizinstudium hat sie erfolgreich hinter sich gebracht und jetzt ist sie tatsächlich Ärztin. Doch ganz so einfach wie sie sich das vorgestellt hat ist es ...

Ricarda's Traum ist endlich Wirklichkeit. Das Medizinstudium hat sie erfolgreich hinter sich gebracht und jetzt ist sie tatsächlich Ärztin. Doch ganz so einfach wie sie sich das vorgestellt hat ist es nicht. Ihre Hochzeit mit dem Rechtsanwalt Georg, dessen Familie in München eine erfolgreiche Brauerei besitzt, ist zwar glücklich, aber Ricarda fühlt sich einfach nicht wohl. Ihre eigene Praxis läuft nicht so wie sie es sich vorgestellt hat, kaum jemand nimmt ihre Dienste in Anspruch. Als immer mehr Kinder von der Diphtherie heimgesucht werden versucht sie alles um die Kinder ihrer Schwägerin zu retten, doch selbst die glaubt nicht an Ricarda.
Auch der 2. Band der Ärztin konnte mich wieder von der ersten Seite an fesseln. Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd zugleich. Man spürt, mit wieviel Liebe die Protagonisten erschaffen wurden. Man bekommt in etwa einen Einblick, wie schwer das Leben für berufstätige Frauen damals war. Ohne Einwilligung des Mannes ging gar nichts. Auch die damalige prekäre politische Lage bleibt nicht unerwähnt und ist nicht minder interessant. Mir hat das Buch wieder sehr gut gefallen und freue mich schon auf Band 3

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Veröffentlicht am 26.09.2020

Starke Frauen

Die Ärztin: Das Licht der Welt
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Die 13 jährige Ricarda lebt mit ihren Eltern und ihrer Schwester auf Gut Freystetten in der Mark Brandenburg. Ihr Vater ist der Gärtner des Gutes, die Mutter ist die Köchin. Für die Kinder ist es selbstverständlich ...

Die 13 jährige Ricarda lebt mit ihren Eltern und ihrer Schwester auf Gut Freystetten in der Mark Brandenburg. Ihr Vater ist der Gärtner des Gutes, die Mutter ist die Köchin. Für die Kinder ist es selbstverständlich mitanzupacken. Das Leben ist geprägt von der vielen Arbeit. Ein wenig neidisch schaut Ricarda auf ihre Schwester Antonia, diese ist mit Florentine, der Enkeltochter des Grafen, befreundet. Doch an Weihnachten 1876 sollte sich das Leben der Familie dramatisch verändern. Bei einem Unglück stirbt Antonia, Florentine überlebt nur mit Hilfe von Ricarda. Doch jetzt wird für Ricarda eine Entscheidung getroffen, die den Rest ihres Lebens verändern wird. Sie fährt mit Florentines Tante nach Berlin, die dort schon als Ärztin praktiziert. Ihr Lebenstraum sollte sich, nach einigen Anlaufschwierigkeiten erfüllen, sie darf Medizin studieren.
Durch eine Empfehlung wurde ich auf das Buch aufmerksam und ich wurde nicht enttäuscht. Ohne Probleme war ich sofort mitten im Geschehen der Geschichte. Die Autorin konnte mich mit ihrem einprägsamen, flüssigen Schreibstil sofort gefangen nehmen. Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und man bekommt eine Ahnung, wie problematisch es in der damaligen Zeit für Frauen war in den Genuss eines Medizinstudiums zu kommen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf den 2. Teil dieser Reihe

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Veröffentlicht am 25.09.2020

Passiert leider täglich

Wenn das Meer leuchtet
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Marie hat es nicht gerade leicht in ihrem Leben. Seit sie denken kann werden sie und ihr Bruder an der Schule gemoppt. Warum? Keine Ahnung, sie ist eben so wie sie ist. Zurückhaltend, schüchtern und ihr ...

Marie hat es nicht gerade leicht in ihrem Leben. Seit sie denken kann werden sie und ihr Bruder an der Schule gemoppt. Warum? Keine Ahnung, sie ist eben so wie sie ist. Zurückhaltend, schüchtern und ihr Selbstbewusstsein ist gleich Null. Noch größere Sorgen macht sie sich aber um ihren Bruder Collin. Nur knapp kam er nach einer Hirnhautentzündung mit dem Leben davon. Zurückgeblieben sind körperliche Defizite, die seine Mitschüler gnadenlos ausnützen. Sein täglicher Schulgang ist für ihn ein einziger Alptraum. Die Hoffnung, dass es in der neuen Schule endlich für Marie besser wird, zerschlägt sich leider sehr schnell. Ein großes Missverständnis lässt dann alles noch mehr eskalieren und dann kommt ausgerechnet Hilfe von einer Seite, die sich Marie nie hätte vorstellen können.

Mir war die Autorin Jessica Koch bisher völlig unbekannt. Das werde ich aber ganz schnell ändern. Eindringlich schreibt sie über das Thema Mobbing, dass so leider jeden Tag an unseren Schulen passiert und sich durch alle Gesellschaftsschichten zieht. Es ist erschreckend, wie weit Menschen gehen nur um vermeintlich Spaß zu haben. Die Opfer müssen diesem Treiben hilflos zusehen, sich zu wehren ist fast unmöglich. Leider wird immer noch lieber weggeschaut statt zu helfen, die Zivilcourage ist fast immer nur in der Gruppe ausgeprägt, was es natürlich für die Mobbenden einfach macht. Die Autorin hat es mit ihrem flüssigen, einprägsamen Schreibstil auf den Punkt gebracht. Die Charaktere sind gut beschrieben und man muss einfach sein Mitgefühl weitergeben. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich vergebe gerne 5 Sterne

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