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Veröffentlicht am 30.01.2021

Gemeinschaft

Der Buchspazierer
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Ein tolles Buch über die Liebe zu Büchern und die Verbundenheit von Lesern.

Carl Kollhoff war sein Leben lang Buchhändler und ist nun mit seinen 72 Jahren in seiner alten Buchhandlung für das Ausliefern ...

Ein tolles Buch über die Liebe zu Büchern und die Verbundenheit von Lesern.

Carl Kollhoff war sein Leben lang Buchhändler und ist nun mit seinen 72 Jahren in seiner alten Buchhandlung für das Ausliefern bestellter Bücher zuständig. Dabei genießt er den Gang durch seine Stadt, seinen Kunden gibt er eigene Namen und er ist bekannt dafür, für jeden das wirklich richtige Buch zu finden.

Eines Tages taucht Schascha auf, ein neunjähriges Mädchen, das beschlossen hat, ihn auf seinen Wegen zu begleiten. Schascha lässt sich nicht von ihm abwimmeln und so gewöhnt er und seine Kunden sich schnell daran, dass das aufgeweckte Mädchen ihn begleitet.

Schascha ist dann auch mit ein Grund, warum sich sein Leben noch einmal verändert, als er es am wenigsten geglaubt hat.

Carsten Henn ist mit Der Buchspazierer ein wunderbares Buch für Buchliebhaber gelungen. Man fühlt sich sofort mit dem etwas schrulligen Carl verbunden und Schascha kann man sowieso nicht widerstehen. Dabei bietet die Handlung jede Menge Abwechslung, nach ganz wunderbaren, heimeligen Szenen folgen auch immer wieder welche, in denen man gerne in die Handlung eingreifen würde, um manch einen zu schütteln oder ihn von seinen Taten abzuhalten. Es ist immer wieder sehr schön, aber auch manchmal sehr traurig.

Am Ende schließt man dieses Buch leicht wehmütig. Es hat ein gutes Ende, aber ich hätte noch lange weiterlesen können, so schön war es darin abzutauchen.

Von mir daher eine volle Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Klufti der 11.

Funkenmord (Kluftinger-Krimis 11)
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Kluftinger ist nach dem letzten Fall noch immer angeschlagen, wühlte der doch die Ereignisse seines ersten großen Falls noch einmal auf. Auch der Tod des Kollegen Strobl hat er noch nicht richtig verdaut, ...

Kluftinger ist nach dem letzten Fall noch immer angeschlagen, wühlte der doch die Ereignisse seines ersten großen Falls noch einmal auf. Auch der Tod des Kollegen Strobl hat er noch nicht richtig verdaut, auch der Rest des Teams ist deswegen noch angeschlagen. Dazu kommt der Zweifel den damaligen Fall wirklich gelöst zu haben. So macht er sich daran, den alten Fall noch einmal aufzurollen. Da er nun auch noch zum Interims-Polizeipräsidenten ernannt worden ist, steht dem auch niemand im Wege. Gemeinsam mit der neuen Kollegin macht er sich auf die Suche nach neuen Hinweisen, die das damalige Geschehen neu beleuchten können.

Das Buch liest sich wie gewohnt locker und Kluftinger liefert auch immer wieder Anlass zum Lachen, steht er doch mit der modernen Technik immer noch auf Kriegsfuß. Whats App und der Thermomix sind halt doch alles neu für ihn. Die Dynamik im Team hat mir äußerst gut gefallen und die neue Kollegin passt richtig gut dort mit rein. Gerade gegen Ende läuft die Truppe richtig auf Hochtouren auf.

Mir hat dieser Kluftinger wieder ausgezeichnet gefallen, der Band zeichnet sich durch eine ausgewogene Mischung von Humor und Ermittlungsarbeit aus. Auf jeden Fall hoffe ich jetzt, dass uns Klufti noch weiter erhalten wird und wir mit dem neuen Team noch einige Fälle lösen dürfen.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Heimelig

Eisblumenwinter
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Eisblumenwinter führt uns wieder zur Familie von Pia, die wir schon in „Drei Schwestern am Meer“ kennengelernt haben. Ihrer Oma geht es nach dem Herzstillstand wieder gut, Opa Georg gehört nun fest zur ...

Eisblumenwinter führt uns wieder zur Familie von Pia, die wir schon in „Drei Schwestern am Meer“ kennengelernt haben. Ihrer Oma geht es nach dem Herzstillstand wieder gut, Opa Georg gehört nun fest zur Familie und eigentlich könnte alles gut sein, wenn da nicht Pias Liebe zu Paul wäre, der 500 km entfernt auf Juist lebt und nicht von dort weg möchte. Durch die Ahnenforschung ihrer Großtante Erika stößt die Familie auf Tante Hedwig, die Schwester von Omas und Erikas Mutter, die irgendwann einfach aus der Familie verschwunden war. Diese Entdeckung stößt noch einmal große Umwälzungen in der Familie an.

Paul ist dem Leser auch schon bekannt, aus der Reihe um den Freundeskreis auf Juist.

Das Buch dreht sich weniger um die Beziehung von Paul und Pia, als um die Bedeutung von Liebe. Im Vordergrund steht eigentlich mehr das Wiedersehen mit Tante Hedwig und dessen Konsequenzen. Wie schon in all ihren anderen Büchern gelingt es Anne Barns ein wunderbar wohliges Setting aufzubauen, mit gemütlichen Heimen, leckerem Essen und einer Familie und Freunden, die sich gegenseitig stützen und helfen.

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und mich sehr gefreut, noch einmal von Pia, Rina und Jana zu lesen.

Am Ende gibt es wie gewohnt noch Rezepte zu den Köstlichkeiten, die im Buch erwähnt werden.

Von mir also wieder eine volle Leseempfehlung für dieses wirklich heimelige Buch.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Beindruckendes Debut!

Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss
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Die Welt im Jahre 2097. In Neu-London tritt Elaine zur Abschlussprüfung ihrer Ausbildung an, dem Vortexrennen. Dabei läuft sie durch die Vortexe, Energiewirbel, die um die ganz Welt führen, und muss vor ...

Die Welt im Jahre 2097. In Neu-London tritt Elaine zur Abschlussprüfung ihrer Ausbildung an, dem Vortexrennen. Dabei läuft sie durch die Vortexe, Energiewirbel, die um die ganz Welt führen, und muss vor allen anderen wieder in Neu-London ankommen. Am Ende ihres Rennens zeigt sich, dass sie über eine Fähigkeit verfügt, die alle anderen nicht haben und das verändert ihr Leben grundlegend.

Der Leser wird von der ersten Seite in dieses Szenario geworfen, ohne lange Erklärungen. Das stört aber überhaupt nicht, weil die Geschichte von Anfang an durchgehend spannend ist und man mit Elaine mitfiebert. Die Autorin erklärt ihre Welt nach und nach in Rahmen der Erzählung und meiner Meinung nach, ist ihr das sehr gut gelungen. Zusammen mit Elaine erfährt man dann auch, welche Intrigen im Hintergrund gesponnen werden und mit welchen Mitteln die Bevölkerung der Erde manipuliert wird.

Ich fand das Buch ausgesprochen interessant und klug durchdacht. Der Schreibstil ist einfach großartig, man hatte die Welt und auch die Reisen durch die Vortexe bildlich vor Augen. Kopfkino pur. Die Geschichte würde sich durchaus für eine Verfilmung eignen.

Das Buch ist der Beginn einer Trilogie, der zweite Band ist bereits erschienen und ich möchte ihn auch zeitnah lesen. Anne Benning veröffentlich mit diesem Buch ihren Erstling. Ich hoffe aber sehr, dass ihr die Ideen für weitere Geschichten nicht ausgehen.

Von mir daher eine volle Leseempfehlung für dieses wirklich tolle Buch!

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Tolle Fortsetzung!

Fräulein Gold: Scheunenkinder
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Durch die Vermittlung ihres Vaters ist Hulda einer Frau im Scheunenviertel bei der Geburt behilflich. Nach einigen Tagen verschwindet das Kind jedoch und niemand außer der Mutter scheint es zu vermissen. ...

Durch die Vermittlung ihres Vaters ist Hulda einer Frau im Scheunenviertel bei der Geburt behilflich. Nach einigen Tagen verschwindet das Kind jedoch und niemand außer der Mutter scheint es zu vermissen. Hulda will das nicht auf sich beruhen lassen und fängt an, nach dem Kind zu suchen. Und gerät dabei auch selbst in Gefahr.

Dieser zweite Band der Reihe spielt in Berlin 1923 auf dem Höhepunkt der Inflation. Geld wird in Taschen herumgetragen, nicht mehr in Portemonnaies, die Versorgungslage wird immer schlechter. Hulda wird immer wieder mit ihrer jüdischen Herkunft, der sie selbst keinerlei Bedeutung zumisst, konfrontiert. so gerät sie auch in das Pogrom, das im November 23 im scheunenviertel wütet.

Ihre Beziehung zu Karl North ist schwierig, beide sind der Meinung nicht gut genug für den anderen zu sein, dazu kommt, dass Karl nur wenig von sich selbst preisgibt und Hulda sich von ihm gemaßregelt fühlt. Aber trotzdem halten die beiden aneinander fest und versuchen ihre Beziehung zu festigen. Hulda findet auch Halt in alten und neuen Freundschaften. Bert, der Zeitungverkäufer ist schon seit langem einer ihrer Anker, der ihr gelegentlich den Kopf wäscht und ihr die Welt erklärt. Neu ist die Freundschaft zu Jette, der Apothekerin. Hier findet sie eine gute Freundin, die mit ihr einige Träume teilt.

Ich habe das Buch wieder verschlungen, es ließ sich einfach toll lesen. Und auch wenn es manchmal thematisch schwer auszuhalten war, habe ich mich mit diesem Buch wieder wohl gefühlt. Man hat immer das Gefühl direkt dabei zu sein und Hulda über die Schulter zu schauen. Huldas Entwicklung fand ich spannend und die Leseprobe zu Band 3 deutet an, wie es mit ihr weiter gehen wird. Darauf freue ich mich schon sehr. Ich hoffe sehr, dass wir Hulda noch einige Jahre lang begleiten können.

Von mir eine absolute Leseempfehlung für diese wunderbare Fortsetzung.

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