Das Cover ist zwar sehr schlicht, aber vielleicht gefällt es mir deswegen auch so gut. Ich finde ich die Kombination aus dem dunkelgrünen Kohlblatt und dem Titel passt so hervorragend zusammen, dass man ...
Das Cover ist zwar sehr schlicht, aber vielleicht gefällt es mir deswegen auch so gut. Ich finde ich die Kombination aus dem dunkelgrünen Kohlblatt und dem Titel passt so hervorragend zusammen, dass man dem Buch definitiv einen zweiten Blick gönnt.
Das Buch ist in verschiedene Kategorien aufgeteilt: Aus Pfanne und Ofen, Ruck-Zuck-Dinner, Einfach ausgetauscht, Die Big Bowl, Quick Fix, Ab in den Tiefkühler und Süßes. Die Einteilung gefällt mir tatsächlich ziemlich gut, weil es mal eine andere ist, als die typische Frühstück-, Mittag-, Abend- und Nachttisch-Einteilung. Ich mochte vor allem die Kategorie Ab in den Tiefkühler wirklich gerne, weil das zumindest für mich was Neues war. Damit kann man dann einfach am Wochenende ein paar Gerichte vorbereiten, die man dann an stressigen Tagen auftaut und man isst dennoch nicht nur eine Tiefkühlpizza oder ähnliches. Auch die anderen Kategorien sind mit wunderschönen Bildern unterlegt, die definitiv mein Highlight an dem Buch sind. Die zumeist im industriell-chic gehaltenen Fotos sind sehr eindrucksvoll und machen richtig Lust darauf, sich eine der zahlreichen Bowls zuzubereiten oder eines der Fischgerichte zu kochen. Hier sieht man einfach, wie viel Arbeit in die Gestaltung des Kochbuches gesteckt wurde.
Allerdings gibt es auch einige Punkte, die mir weniger gefallen haben. Der größte Kritikpunkt ist, dass die Rezepte zwar eine sehr ausführliche Zutatenliste enthalten, aber weder Angaben zu den Kilokalorien noch zu der Zeit, die man mit der Zubereitung verbringt. Ersterer stört mich nicht wirklich, ist aber für ein Buch, das immer wieder damit wirbt, wie wichtig Nährstoffe und eine gesunde Ernährung sind, doch eher unüblich. Die fehlende Zubereitungszeit hat mich dann aber doch irritiert, weil das doch besonders bei Gerichten die schnell gehen sollen und man nicht kennt, extrem wichtig ist. Für ungeübte Köche müssen die Gerichte dann erst einmal ausprobiert werden, bevor man abschätzen kann, wie lange man genau braucht. Das fand ich extrem schade.
Auch die Kommentare nach einigen Rezepten fand ich eher unnötig. Nicht, dass ich Einblicke in das persönliche Leben der Autoren ansonsten langweilig finde, vielmehr gefällt es mir immer wieder ein paar Einsichten zu bekommen. Hier sind sie aber teilweise so gar nicht informativ, sondern beschreiben lediglich kleinere Varianten des Rezepts. Das ist an sich ja vollkommen in Ordnung, aber dadurch, dass einzelne Worte und Satzteile immer wieder in Großbuchstaben oder kursiv geschrieben sind, wirken die Kommentare sehr unruhig. Ich hätte deswegen auch gut auf sie verzichten können. Vor allem auch weil es immer wieder kleinere Rechtschreibfehler oder sprachliche Unkorrektheiten gibt, die zwar möglicherweise der Formatierung oder der Übersetzung geschuldet sind, mich aber mit der Zeit echt gestört haben.
Alles in allem überzeugt das Buch vor allem durch seine unglaublich schöne Gestaltung mit ausdrucksstarken Bildern. Auch die Rezepte sind durchaus ansprechend und ich werde bestimmt das ein oder andere ausprobieren, aber mich haben vor allem die fehlende Zubereitungszeit, die sehr unruhigen Kommentare und die sprachlichen Ungenauigkeiten durchaus gestört, sodass mich das Buch nicht ganz überzeugen konnte.
Mir gefällt das Cover des zweiten Teils leider nicht ganz so gut wie der des ersten. Das liegt vor allem daran, dass mir das des ersten Bandes das perfekte Gefühl von einem heißen Tag in LA und einer harten ...
Mir gefällt das Cover des zweiten Teils leider nicht ganz so gut wie der des ersten. Das liegt vor allem daran, dass mir das des ersten Bandes das perfekte Gefühl von einem heißen Tag in LA und einer harten Gangleaderin vermittelt hat. Das des zweiten Teils ist in seinen Farben nicht ganz so harmonisch und stimmig, es wäre mir vermutlich nicht direkt aufgefallen, hätte ich den ersten Teil nicht gelesen.
Leider ist auch die Geschichte nicht ganz so stimmig wie die des ersten Bandes: Nach außen hin führt Lola Vasquez das Leben einer normalen Frau. Sie kümmert sich rührend um ihre Adoptivtochter Lucy und ihre ehemals drogenabhängige Mutter und hat auch noch Zeit, sich die Probleme der Nachbarn anzuhören. Doch genau diese Hilfsbereitschaft wird ihr zum Verhängnis, denn Lola ist nicht nur eine Latina aus einem heruntergekommenen Viertel in Los Angeles, sondern auch der Boss einer aufstrebenden Drogengang. Als sie eines Tages einer schwangeren Frau hilft, die sie bittet, ihren gewalttätigen Ehemann im Gefängnis umzubringen, zögert sie keine Sekunde und löst damit einen folgenschweren Drogenkrieg aus. Während sie noch versucht, ihren Bruder aus den Fängen des Rivera-Kartells zu befreien, fragt sie sich zunehmend, ob sie ihrer Partnerin, der Staatsanwältin Andrea Dennison Whitley, noch trauen kann…
Ich mochte den ersten Teil von Melissa Scrivner Love trotz einiger Schwächen doch recht gerne, vor allem weil das Buch so anders und fesselnd war. Auch hier ist der Schreibstil unglaublich gut. Man wird schon auf den ersten Seiten vollkommen in die Geschichte gesaugt und man diese auch erst mit dem letzten Satz wieder so richtig verlässt. Man hat während des Lesens immer das Gefühl, sich direkt in Lolas Kopf zu befinden und so alle Entscheidungen, alle Gefühle unmittelbar nachvollziehen zu können. Genau das ist es für mich auch, was das Buch zu etwas Besonderem macht, es ist dadurch anders, als viele anderen Bücher, die man bisher gelesen hat.
Dennoch ist das Buch bei Weitem nicht so rund, wie der erste Teil, der für mich zwar auch Schwächen hatte, aber an sich eine irgendwie glaubwürdige Geschichte hatte. Das fehlte mir hier leider ein wenig. Lolas Handlungen fand ich teilweise noch weniger verstehen als im ersten Teil. Auch dort war sie mir manchmal zu sprunghaft, zu blind gegenüber anderen, vor allem wenn diese als Opfer auftraten. So vertraut sie einer schwangeren Frau, die Hilfe braucht, blind ohne, dass sie einmal bei ihrem Soldaten nachfragt, ob es sich bei dieser Frau wirklich um seine Cousine handelt. Stattdessen lässt sie ohne mit der Wimper zu zucken, einen Mann umlegen, ohne diesen genauer überprüfen zu lassen. Das fand ich für eine knallharte Gangleaderin doch ein wenig sehr naiv, vor allem weil sie sich immer wieder darüber beschwert, dass sie als Frau so sehr unterschätzt und als Latina immer diskriminiert wird. Ich fand es durchaus wichtig, den Rassismus der von Weißen ausgeht, zu thematisieren, aber ich fand ihn teilweise ein wenig erdrückend und störend, dass jeder Weiße scheinbar so denkt. Das war mir zu viel und es hätte mir wahrscheinlich besser gefallen, wenn es wenigstens einige Ausnahmen gegeben hätte.
Alles in allem hat mich das Buch von Anfang bis Ende durchaus gepackt und ich habe es innerhalb kürzester Zeit durchgelesen, aber es hat mich leider inhaltlich nicht so sehr überzeugt wie der erste Teil. Das lag vor allem daran, dass ich hier einige Handlungen noch weniger nachvollziehen konnte als das im ersten Teil noch der Fall gewesen war.
Ich mag das Cover eigentlich ganz gerne, weil mir zum einen die Farben ausgesprochen gut gefallen und mir zum anderen die Kombination aus einer weiblichen Silhouette und der Londoner Skyline ausgesprochen ...
Ich mag das Cover eigentlich ganz gerne, weil mir zum einen die Farben ausgesprochen gut gefallen und mir zum anderen die Kombination aus einer weiblichen Silhouette und der Londoner Skyline ausgesprochen gut gelungen ist. Es sticht in jedem Fall aus der Masse heraus und man könnt dem Buch einen zweiten Blick.
Die Geschichte klingt auch erstmal ziemlich spannend: Alexis Young führt nicht unbedingt das Leben eines normalen Teenagers. Nachdem ihre Eltern bei einem Unfall gestorben sind, lebt sie zusammen mit ihrer kleinen Schwester in einem Kinderheim, bis sie nach einem Unfall im Krankenhaus auf den Leiter einer geheimen Akademie trifft, der Jugendliche mit besonderen Fähigkeiten für den britischen Geheimdienst ausbildet. Er offenbart Alexis, dass auch ihre Eltern Teil dieser Organisation waren und bietet ihr ebenfalls eine Ausbildung an. Sie akzeptiert und arbeitet sich in vier Jahren zu einer der besten angehenden Agentinnen der Akademie hoch, bis ihre Schwester entführt wird und sie sich plötzlich fragt, wer wirklich ihre Freunde sind und wer der Verräter ist…
Der Schreibstil des Buches ist wirklich gut, sodass es mir extrem leicht fiel, in die Geschichte zu finden und vor allem in den ersten zwei Drittel eine Art Sogwirkung entwickeln konnten, das dafür gesorgt hat, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin, das hat sich leider im letzten Teil des Buches ein wenig geändert, was aber nicht an dem Schreibstil des Buches lag.
Auch die Story gefiel mir zu Beginn wirklich gut, auch wenn ich irgendwie einen anderen Verlauf der Geschichte erwartet habe. Das Buch heißt Secret Academy und deswegen habe ich auch ehrlich gesagt erwartet, dass der Hauptteil der Handlung sich dort abspielt, das tut er auch, aber man erlebt erst Alexis‘ letztes Jahr aktiv mit. Das wäre an sich auch okay so, aber man erlebt in einem Prolog erst mit, wie sie sich direkt nach dem Tod ihrer Eltern im Kinderheim gefühlt hat und plötzlich gibt es einen Zeitsprung von vier Jahren, ohne dass groß zurückgeblickt wird. Deswegen fiel es mir vor allem zu Beginn extrem schwer, die einzelnen Personen auseinander zu halten und auch so richtig mit ihnen warm zu werden. Ich mochte vor allem Dean und Adam durchaus, es wäre mir aber sehr wahrscheinlich deutlich leichter gefallen mit ihnen und allen anderen Agenten mitzufühlen, hätte ich sie auf eine ähnliche Art kennengelernt wie Alexis. So kennt sie die anderen schon seit mehr als vier Jahren und hat alles Mögliche mit ihnen erlebt, bevor man als Leser dazukommt. Deswegen hat mich auch der Verrat innerhalb des Teams nicht sonderlich geschockt, ich hatte schließlich im Prinzip keine Beziehung zu dieser Person.
Ein ähnliches Problem hatte ich auch mit Alexis selbst. Am Anfang mochte ich sie durchaus, sie war taff, selbstbewusst, intelligent und wusste genau, dass sie die beste sein wollte, selbst wenn sie Dean dafür immer wieder schlagen muss. Deswegen gefiel mir die ersten zwei Drittel auch so gut, man erlebt Aufträge mit, fragt sich, wer genau Adam ist und ob Alexis besser zu Dean oder zu Adam passt, während im Hintergrund ein paar Menschen ausspioniert werden und Bomben explodieren. Das alles ändert sich plötzlich, als Cassie entführt wird. Plötzlich misstraut sie allen und jedem, vertraut sich ausgerechnet dem Neuen an und handelt vollkommen irrational. Ich konnte das ansatzweise verstehen, schließlich ist ihre kleine Schwester die einzige Familie, die sie noch hat, aber mich hat trotzdem extrem gestört, dass sie scheinbar jedes Detail ihrer Ausbildung vergisst und somit den gesamten Geheimdienst in Gefahr bringt. Das alles hat mir leider so ein bisschen den Spaß verdorben, auch weil mir das Ende nicht so richtig gefallen hat. Ich hätte den Schlusspunkt wohl an einer anderen Stelle gesetzt, um die Spannung noch ein bisschen mehr aufrecht zu erhalten.
Alles in allem gefiel mir vor allem der Schreibstil des Buches wirklich gut und sorgte auch am Anfang dafür, dass ich nur so durch das Buch flog, allerdings fand ich es schade, dass man gar nicht so richtig, die Möglichkeit hat, die handelnden Personen kennenzulernen und deswegen auch nicht so richtig mit ihnen mitfiebern kann. Ich weiß noch nicht genau, ob ich den nächsten Teil lesen werde, obwohl ich jetzt durchaus wissen will, wie die Geschichte ausgeht.
Das Cover des Buches gefällt mir weder besonders gut noch finde ich es besonders schlecht. Es sticht auf jeden Fall aus der Masse heraus und bleibt im Gedächtnis, ich muss es allerdings nicht unbedingt ...
Das Cover des Buches gefällt mir weder besonders gut noch finde ich es besonders schlecht. Es sticht auf jeden Fall aus der Masse heraus und bleibt im Gedächtnis, ich muss es allerdings nicht unbedingt im Regal stehen haben.
Die Geschichte an sich klang erstmal interessant: Ada hat das Gefühl, dass sie mit Mitte 40 in ihrem Leben noch immer nicht weitergekommen ist und sich noch immer nicht selbst gefunden hat, weshalb sie sich an einen Psychologen, um ihre Identität zu finden. Dabei erzählt sie von ihrer Kindheit in Argentinien, wohin ihre jüdische Mutter nach dem Krieg geflüchtet ist, von ihrer Rückkehr nach Berlin und dem Wiederfinden ihres vermeintlichen Vaters und ihrem kleinen Bruder, den sie liebt und beneidet. Sie erzählt von dem Schweigen über ihrer Eltern über die Schrecken der Nazi-Zeit, von ihren Versuchen aus der scheinbar bürgerlichen Idylle auszubrechen, dem Aufbau und Fall der DDR, den 1968er Jahren und sogar von ihrem Besuch in Woodstock, immer auf der Suche nach sich selbst und ihrem Glück.
Ich fand die Idee der Geschichte irgendwie extrem spannend, weil ich natürlich auch die deutsche Nachkriegsgeschichte in groben Zügen durchaus kenne, aber mich das Lebensgefühl dennoch immer sehr interessiert. Allerdings hätte ich tatsächlich gerne gewusst, dass „Der Apfelbaum“ quasi der Vorgänger von „Ada“ ist, weil ich sonst dieses Buch zuerst gelesen hätte. Es ist nicht so, dass man das Buch nicht verstehen könnten, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat, aber ich habe immer so ein bisschen das Gefühl, als würde ich Insider verpassen. Es sind nie wichtige Dinge, weil das Meiste zumindest kurz erklärt wird, aber es wäre deutlich einfacher gewesen, wenn ich die Geschichte von Sala und Otto zuerst gelesen hätte.
Das mache ich vermutlich im Nachhinein auch noch, weil ich den Schreibstil von Christian Berkel unglaublich gut finde. Er schafft es recht nüchtern, gleichzeitig aber so eindringlich zu erzählen, dass man fast vollständig in die Geschichte eintaucht und es einem ein bisschen schwerfällt, wieder heraus zu finde. Dadurch entfesselt sich eine gewisse Sogwirkung der Geschichte. Allerdings fand ich, dass man an manchen Stellen merkte, dass hier ein Mann aus Frauenperspektive schreibt. Es mag sein, dass ich mir das eingebildet habe, weil ich ja wusste, dass ein Mann der Autor ist, aber in manchen Situationen fand ich die Schilderung unglaubwürdig. Das sind allerdings nur Kleinigkeiten und haben den Lesefluss jetzt auch nicht sehr stark beeinflusst.
Was mich dann deutlich mehr gestört hat, waren die zeitlichen Sprünge und die Auslassungen in der Geschichte. Ich kann durchaus verstehen, warum das so gelöst wurde, schließlich erzählt Ada ihrem Psychologen ihre Lebensgeschichte, da werden natürlich vor allem die eindrücklichsten Episoden erzählt und nicht jede Einzelheit, aber ich war dadurch manchmal dann doch ein wenig verloren. Ich musste mich häufig immer wieder neu orientieren, wo genau in der Geschichte man sich jetzt befindet. Zudem wurden manche Episoden einfach nicht zu Ende erzählt, was mich mit der Zeit unglaublich frustriert hat, weil das teilweise auch nie wieder ausgegriffen wurde. Ich verstehe theoretisch, warum diese Stilmittel angewendet wurde und dass auch das die mangelnde Kommunikation innerhalb der Familie verdeutlicht, aber es machte es mir dadurch auch extrem schwer, mit den Figuren so wirklich warm zu werden. Ich fand Ada jetzt nicht unbedingt unsympathisch, aber ich mochte sie auch nicht richtig. Immer wieder verpasst sie es Antworten von ihrer Familie zu verlangen und ihr eigenes Leben in den Griff zu bekommen, weil sie sich selbst nicht so richtig kennt. Dadurch machte sie es mir auch schwer, sie kennenzulernen und sie zu akzeptieren, weil sie es selbst nicht tut.
Alles in allem ist das Buch durchaus interessant und löst durch seinen hervorragenden, eindringlichen Schreibstil auch eine Art Sogwirkung aus, aber durch die Leerstellen in der Erzählung fiel es mir manchmal schwer, der Geschichte vollständig zu folgen und so richtig mit den Protagonisten warm zu werden. Zudem war mir das Ende zu plump, zu abrupt und ich bin ehrlich gesagt gespannt, wie der dritte Teil daran denn bitte anschließen will…
Ich bin mir bei dem Cover sehr unsicher, ob ich es mag oder nicht. Einerseits passt es durch seine Gestaltung perfekt zum Inhalt der Geschichte, andererseits erinnert mich das Cover extrem an Jugendbücher ...
Ich bin mir bei dem Cover sehr unsicher, ob ich es mag oder nicht. Einerseits passt es durch seine Gestaltung perfekt zum Inhalt der Geschichte, andererseits erinnert mich das Cover extrem an Jugendbücher von vor etwa 15 Jahren, sodass es für mich auf den ersten Blick ein bisschen altmodisch wirkt, wie ein Jugendbuch als den 90er oder frühen 2000er Jahren.
Die Geschichte gefiel mir auf den ersten Blick wirklich gut: Halle Levitt hat nicht besonders viele Freunde. Sie ist seit sie denken kann, nie länger an einem Ort geblieben, weil ihre Eltern als Dokumentarfilmregisseure immer auf der Suche nach einer neuen Geschichte waren. Als die beiden jetzt für eine längere Zeit nach Israel gehen, entscheiden sich Halle und ihr jüngerer Bruder Ollie dafür, bei ihrem Opa zu bleiben. Dieser hat sich nach dem Tod seiner Frau allerdings so sehr verändert, dass Halle und Ollie sich erst einmal neu eingewöhnen müssen. Und dann steht auch noch Nash Stevens vor Halle, ihr bester Freund, den sie noch nie gesehen hat. Sie bloggt nämlich unter dem Pseudonym Kels über ihre Lieblingsbücher und präsentiert dazu leckere Cupcakes. Dort hat sie auch Nash kennengelernt, mit dem sie seit Jahren schreibt und sich über Bücher, seine Comics und über den gemeinsamen Traum, zur NYU zu gehen, austauschen. Doch Halle kann ihm nicht sagen, wer sie wirklich ist, schließlich ist Kels viel cooler als Halle es jemals sein könnte, doch dann lernt sie Nash näherkennen und plötzlich wird alles noch schwieriger…
Der Schreibstil ist für mich das Highlight des Buches. Er ist wirklich unglaublich leicht, flüssig und sorgt dafür, dass man ab dem ersten Wort so in die Geschichte gezogen wird, dass es schwierig wird, wieder aus ihr herauszufinden. Ich fand es unglaublich, wie Melissa Kanter es schafft, dass man jedem Wort, jedem Satz so interessiert folgt, als würde man ein neues Buch seiner Lieblingsreihe lesen. Dazu trägt auch bei, dass es immer wieder Abschnitte und Kapitel gibt, die in Chatform oder in Tweets geschrieben sind. Diese lockern die gesamte Geschichte auf angenehme Art und Weise auf und passen sich perfekt in die Geschichte ein. Besser wäre es lediglich gewesen, wenn auch Halles/Kels Beiträge auf Instagram auch als Fotos zu sehen gewesen wären, weil es mir immer wieder sehr schwerfiel, mir die Darstellung von Covern in Cupcake extrem schwerfiel. Ich hätte nicht jeden Post als Darstellung benötigt, aber zumindest ein oder zwei zentrale, hätten den Aufbau des Buches wirklich perfekt gemacht.
Leider kann die Geschichte nicht wirklich mit dem hervorragenden Schreibstil mithalten. Das liegt vor allem daran, dass ich mit Halle als Hauptperson nicht so richtig warm geworden bin. Am Anfang des Buches fand ich sie irgendwie noch ziemlich cool und mochte, wie selbstbewusst und mutig sie entschieden hat, ein Jahr ohne ihre Eltern bei ihrem Großvater zu leben, damit sie sich auf die Vorbereitung zum College und ihren Blog konzentrieren kann. Ich war wirklich beeindruckt, wie erwachsen und überlegt sie diese Sache anging. Aber der erste Eindruck hat leider eher getäuscht, denn Halle ist alles andere als gelassen und selbstbewusst. Natürlich kann man das von einem Teenager auch nicht immer verlangen, aber kaum dass Halle in der Realität auf ihren Onlinefreund Nash trifft, verhält sie sich wirklich furchtbar. Anstatt ihm die Wahrheit zu sagen und zu erklären, dass sie seine beste Freundin Kels ist, stößt sie ihn immer wieder weg, obwohl sie sich mit seinen Freunden anfreundet. Ich konnte das am Anfang sogar noch verstehen, sie hat einfach das Gefühl, nicht mit der coolen Kels mithalten zu können. Aber spätestens als sie Nash dann näher kennenlernt, kann ich nicht mehr verstehen, dass sie ihn die ganze Zeit belügt. Leider ist aber die ganze Geschichte um diese Lüge und die Schwierigkeiten, die Halle dadurch hat, aufgebaut. Ich mag es einfach nicht besonders, wenn eine der Protagonisten immer unehrlich ist und wenn das noch den Hauptteil der Handlung darstellt, ist es für mich ein bisschen schwierig, mich wirklich auf die Story einzulassen. Es gibt durchaus Lügen bei Charakteren, die ich nachvollziehen und akzeptieren kann, aber ab einem gewissen Punkt hatte Halle diesen Punkt für mich überschritten und ich war einfach nur noch genervt von ihr. Das lag auch daran, dass ihre Motive und vor allem Handlungen, auf die ich nicht weiter eingehen will, nicht mehr nachvollziehen konnte und wollte.
Auch die anderen Charaktere haben das Buch leider nicht so wirklich retten können. Zwar sind sowohl Gramps als auch Ollie hervorragend ausgearbeitet und man fiebert mit beiden auf eine gewisse Art und Weise mit, aber vor allem Nash bleibt daneben sehr, sehr blass. Dass man ihn am Anfang noch nicht so gut kennt, beziehungsweise vor allem die Seite an ihm kennt, die auch Kels im Internet kennengelernt hat. Aber spätestens als sich Halle und Nash auch im realen Leben näherkommen, müsste man ihn als wirkliche Personen wahrnehmen können, aber obwohl er zumindest ein wenig Profil gewinnt, wird nicht er zu einem richtigen Charakter mit Eigenschaften und Fehlern. Dabei ist vor allem ein Problem, dass Halle sich mit Nash nie über die gleichen Themen unterhalten kann, über die er sich mit Kels unterhalten würde und so ein wesentlicher Teil in seinem Leben nicht sichtbar ist. Das hat mich mit der Zeit immer mehr geärgert, weil ich ihn eigentlich mochte, ihn aber nicht vollständig greifen konnte. Auch seine Freunde von ‚Le Crew‘ waren zwar echt interessant, aber auch von ihnen bekommt man, dadurch dass Halle immer sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt ist, nur einen sehr oberflächlichen Eindruck. Sie alle sind interessante Charaktere und ich mag vor allem Sawyer unglaublich gerne, aber sie bekommen nicht das Profil, das ihnen zusteht.
Ich war mit Verlauf des Buches wirklich gefrustet, weil das Buch immer wieder so tolle, spannende und vor allem wichtige Themen anspricht, sie aber teilweise innerhalb kürzester Zeit abhandelt. Ich fand es extrem spannend, wie wichtig das Judentum in der Familie der Levitts ist und dass man durch das Buch darin wichtige Einblicke erhält. Ich habe ehrlich gesagt schon lange kein Buch mehr gelesen, in dem Religion so positiv konnotiert war, wie in diesem. Ich bin nicht unbedingt ein Fan der Institution der Kirche bzw. deren Entsprechungen in anderen Religionen, dennoch ist es eine willkommene Abwechslung, dass sie hier eine positive, heimische Atmosphäre ausstrahlt. Auch andere Diversität, wie beispielsweise Ollies Sexualität, wird wunderbar und unaufgeregt in die Geschichte eingebaut, was eine willkommene Abwechslung zu anderen Büchern ist. Dafür werden andere Sachen, wie Trauerarbeit, psychische Probleme und auch die Gefahren des Internets innerhalb weniger Seiten abgehandelt und als erledigt markiert, was den Thematiken einfach nicht angemessen erscheint. Vielleicht hätte man sich hier auf weniger Themen beschränken sollen, die dann aber intensiv ausgearbeitet werden konnten.
Alles in allem hatte das Buch super viel Potenzial und hätte ein Highlight für mich werden können, aber leider wurde ich mit Halle als Protagonistin nicht wirklich warm und konnte ihre Motivik einfach ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr nachvollziehen. Das fand ich unglaublich schade, auch weil ich die anderen Figuren nicht wirklich gut ausgearbeitet wurden und mir so eine Bezugsperson gefehlt hat. Zudem hat mich das Ende unglaublich enttäuscht, weil ich mir eine rundere Lösung auf beiden Seiten gewünscht hätte.