Wunderbare Geschichte
Als großer Fan der „After“-Reihe habe ich die ersten beiden Bände direkt am Erscheinungstag verschlungen. Nun, wo der dritte Band „After love“ endlich erschienen ist, ging es mir bei diesem Buch ganz genau ...
Als großer Fan der „After“-Reihe habe ich die ersten beiden Bände direkt am Erscheinungstag verschlungen. Nun, wo der dritte Band „After love“ endlich erschienen ist, ging es mir bei diesem Buch ganz genau so, denn ich konnte es kaum aus den Händen legen. Zwar gibt es hier und da ein paar kleinere Schwächen, allerdings haben mich diese nur sehr wenig gestört.
Der Schreibstil ist wieder einmal gelungen. Die Dialoge sind zwar hier und da ein wenig misslungen, da sich meiner Meinung nach zu oft im Kreis gedreht wurde und sich manche Dialoge bereits aus den ersten beiden Bänden wiederholt haben, allerdings gibt es ansonsten kaum etwas zu meckern. Auch wenn die Geschichte diesmal noch ein Stückchen länger ist, waren die knapp 950 Seiten wieder viel zu schnell ausgelesen. Die Geschichte wird wieder einmal abwechselnd aus der Sicht von Hardin und Tessa erzählt, sodass man immer wieder andere Sichtweisen kennenlernen durfte und somit auch gleichzeitig stets in die Gedanken und Gefühle von ihnen eintauchen konnte.
Ich muss schon zugeben: Hardin und Tessa sind unglaublich anstrengend, sowohl als Singles als auch als Paar, aber dennoch haben die beiden Figuren eine starke Anziehungskraft auf mich, sodass ich immer mehr über sie und ihre verkorkste Beziehung erfahren möchte. Man muss allerdings auch zugeben, dass Hardin sehr stark an sich arbeitet, Fehler einsieht und sich selbst und anderen Menschen, wie z.B. seinem Vater plötzlich eine Chance gibt, aber dennoch immer der Bad Boy bleiben wird. Tessa wird dagegen immer anstrengender aber auch – Oh Wunder! – selbständger. Allerdings hat sie mich auch ab und zu auf die Palme gebracht: Sie verliebt sich in Hardin zunächst so, wie er ist, möchte ihn danach aber immer wieder verändern, was nicht unbedingt viel Sinn für mich ergibt, denn wenn sie doch einen so vernünftigen Mann möchte, dann hätte sie genügend Auswahl, was sie jedoch verweigert.
Die neuen Figuren, wie z.B. Tessas Vater, werden sehr gut in die Geschichte eingeführt. Es war mir zwar nicht jeder unbedingt sympathisch und bei einigen habe ich noch ein gewisses Fragezeichen, allerdings hat jede Figur davon ihren Platz in der Geschichte verdient. Auch die Figuren, die man bereits aus den ersten beiden Bänden kannte, haben sich sehr gut weiterentwickelt und konnten mich das ein oder andere Mal auch überraschen. Molly ist hierbei wohl die größte Überraschung.
Gleichzeitig fand ich auch die Entwicklung der Geschichte sehr interessant, denn dieses Mal geht es nicht einfach nur um das typische „Er liebt mich, er liebt mich nicht“-Prinzip, sondern vielmehr darum, wie es plötzlich ist, sich auf andere Menschen einlassen zu müssen und zu verzeihen. Auch wenn die Vater-Sohn-Geschichte von Hardin und seinem Vater immer nur kurz angeschnitten wird und auch in den ersten beiden Bänden immer mal wieder thematisiert wurde, fand ich diese sehr interessant. Ebenso die Geschichte zwischen Tessa und ihrem Vater, denn auch hier ist Tessa wieder einmal so verdammt typisch: Sie nimmt es einfach so hin, dass er neun Jahre lang weg war und versucht das Beste aus der Situation zu machen, indem sie ihm quasi direkt verzeiht und zu ihm eine Beziehung aufbauen möchte. Hier haben mir zwar viele Antworten dazu gefehlt, allerdings passt diese Situation gut zu Tessa – auch wenn mich dies sehr häufig genervt hat.
Das Cover ist sehr schlicht, hat mir jedoch sehr gefallen. Ehrlich gesagt hätte das Buch auch gar kein anderes Cover erhalten dürfen, da man den typischen Bad Boy mit zig Tattoos und eine hübsche Frau nebendran bereits von vielen anderen Covern her kennt. Die Kurzbeschreibung ist wieder einmal gelungen und somit habe ich mich bereits im Vorfeld sehr auf die Fortsetzung gefreut.
Insgesamt ist „After love“ eine tolle Fortsetzung, die nicht nur sehr viele dramatische Momente mit sich bringt, sondern wieder einmal mit interessanten und vielseitigen Figuren glänzt, die den Leser allerdings stellenweise an die Grenzen bringen.