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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2020

...und die besten Geschichten schreibt eben doch das Leben!

Vom Mann, der mit zwei Flaschen Whiskey den Untergang der Titanic überlebte
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Äußerst kurzweilig und unterhaltsame Sammlung kurioser historischer Ereignisse!


Wer mich ein wenig kennt, weiß, wie sehr mein Herz für Geschichte, Archäologie und vermeintlich unnützes Wissen über abstruse ...

Äußerst kurzweilig und unterhaltsame Sammlung kurioser historischer Ereignisse!


Wer mich ein wenig kennt, weiß, wie sehr mein Herz für Geschichte, Archäologie und vermeintlich unnützes Wissen über abstruse Ereignisse schlägt - kurzum, dieses Buch MUSSTE ich einfach lesen!

So hatte ich denn auch von der ersten Seite an viel Freude mit den Episoden, die Giles Milton zum Besten gibt; stets auf wenigen Seiten zusammengefasste, bunt durcheinandergewürfelte und zugleich humorvoll zusammengestellte Ereignisse aus der (Welt-)Geschichte. Herrlich!
Dank des angenehmen und von feinem Humor durchzogenen Schreibstils sowie des kuriosen Charakters der Geschichte(n) wurde das Lesen denn auch nicht langweilig, sondern unterhielt mich hervorragend.

Ein Ersatz zum Geschichtsbuch für die Abiturvorbereitung ist dieses, in schickes Leinen gebundene, Büchlein wahrlich nicht, für unterhaltsame Stunden und Erweiterung des Allgemeinwissens, für Pubquizabende etwa, kann ich diese äußerst kurzweilige und unterhaltsame Sammlung kurioser historischer Ereignisse wärmstens empfehlen :)

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Liebeserklärung an den Amazonas

Der Ruf der rosa Delfine
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Alles in allem ein lesenswertes und unterhaltsames Buch voller Leidenschaft für die botos und ihren Lebensraum; mehr Reisebericht denn Sachbuch jedoch.


Das Rendezvous mit Oktopus möchte ich schon länger ...

Alles in allem ein lesenswertes und unterhaltsames Buch voller Leidenschaft für die botos und ihren Lebensraum; mehr Reisebericht denn Sachbuch jedoch.


Das Rendezvous mit Oktopus möchte ich schon länger mal lesen, und als sich mir nun die Möglichkeit bot, ein anderes Buch der Autorin in Neuauflage zu lesen, konnte ich nicht widerstehen. Zumal Delfine und ihre rosa Verwandten im Amazonas mich schon lange faszinieren!

Schnell wurde mir klar, dass Der Ruf der rosa Delfine kein Sachbuch im klassischen Sinne, sondern viel mehr eine Erzählung von der Schönheit und Erhabenheit der Natur, ein Reisebericht von den Unwägbarkeiten, Erlebnissen und unerwarteten Begegnungen im Amazonasgebiet ist. Ein fast schon poetischer, voller Zuneigung und Wärme geschriebener Roman. Auf der Suche nach den botos und Antworten auf die vielen Fragen, die sie umgeben, lernte ich mit der Autorin die Vielfalt der Region kennen, erfuhr Interessantes über Land und Leute, über Kultur und Geschichte. Und kann mich ihrem Appell, ihrer nachdringlichen Forderung, dieses fragile Ökosystem, dieses einzigartige Zusammenspiel zwischen Flora und Fauna zu schützen, endlich zu schützen, nur anschließen!

Wer ein nüchternes Sachbuch erwartet, explizit zu den rosa Delfinen Wissen erlesen möchte, für den könnte dieses Buch eine Enttäuschung sein; wer einen umfassenden Einblick in seine Lebenswelt, in den faszinierenden Amazonas, bekommen möchte und sich auf eine Reise voller Ereignisse und persönlicher Schilderungen einlassen kann, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt ♥

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Veröffentlicht am 02.09.2020

Aufschlussreich!

Keine Panik, ist nur Technik
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Unterhaltsam geschrieben und anschaulich erklärt, vermittelt die Autorin Grundlagenwissen, Anwendungsmöglichkeiten, sowie Schwachstellen von Künstlicher Intelligenz.


Schon seit einer Weile beschäftige ...

Unterhaltsam geschrieben und anschaulich erklärt, vermittelt die Autorin Grundlagenwissen, Anwendungsmöglichkeiten, sowie Schwachstellen von Künstlicher Intelligenz.


Schon seit einer Weile beschäftige ich mich mehr und mehr mit Technik, EDV und Künstlicher Intelligenz - weil ich diese Themen faszinierend und relevant finde. Als ich über dieses Buch stolperte, MUSSTE ich es einfach lesen!


Durch Gespräche mit Freunden, den kostenlosen Onlinekurs zu den Grundlagen von KI Elements of AI, den Kenza Ait Si Abbou ebenfalls erwähnt, sowie ein wenig Recherche hatte ich vor dem Lesen bereits ein grobes Verständnis von künstlicher Intelligenz und von einigen Schlüsselbegriffen wie maschinellem Lernen oder neuronalen Netzwerken wenigstens schon mal gehört - ich kann also nicht beurteilen, inwieweit dieses Buch auch für vollkommen Fachfremde zu lesen ist; auch wenn ich meine, dass es durchaus verständlich sein sollte.

Kenza erklärt und beschreibt erfreulich niedrigschwellig; ohne Formeln und tiefen Einblick in Programmierstrukturen. In einfachen Worten umreißt sie, wie und wo künstliche Intelligenz eingesetzt wird; Schwachstellen und potenziellen Nutzen. Streckenweise war sie mir zu leichtgläubig bzw. unbeschwert was die Freigabe ihrer Daten angeht; gleichzeitig war es beruhigend, bei all der Schwarzmalerei in den Medien auch Positives über die zunehmende Technik zu hören!

Auch vom Aufbau her ist das Buch weniger Fach- denn erzählendes Sachbuch; jedes Kapitel ist einem Anwendungsfeld von KI gewidmet und wird durch eine persönliche Anekdote, meist anhand ihrer tindernden Nachbarin Maria oder dem spanischen Freund Carlos eingeleitet. Das hatte zwar durchaus Charme, wäre für mich aber nicht nötig gewesen.

Bereits in ihrem TED-Talk konnte mich Kenza Ait Si Abbout beeindrucken - was für eine starke, humorvolle und intelligente Frau! Meinen höchsten Respekt dafür, ein anspruchsvolles Buch in einer Fremdsprache zu schreiben und dabei gleichzeitig den Spagat zwischen wissenschaftlicher Präzision und allgemeinzugänglicher Vereinfachung zu meistern!

Klasse fand ich auch Kenzas Forderung nach mehr Diversität in der Technik - sowohl was den fachlichen Hintergrund als auch Geschlecht/Alter/Herkunft/Hautfarbe/Kultur/etc. angeht! Von Interdisziplinarität und verschiedenen Perspektiven profitiert nicht nur die Entwicklung neuer Technologien; es können auch Probleme verhindert werden, wie bei Gesichts- und Stimmerkennung eindrucksvoll gezeigt! In meinem Politikstudium habe ich die gegenseitige Abneigung zwischen Natur- und Geisteswissenschaften häufig spüren können; umso erfreulicher jedes Mal die Erkenntnis Einzelner, wie bereichernd eine Zusammenarbeit doch ist...

Ein wenig enttäuscht war ich darüber, dass sich das Buch entgegen des Klappentextes ausschließlich mit KI beschäftigt; ich hatte auf einen allgemeineren Blick auf Technik, Algorithmen und Programmieren gehofft - wobei das den Rahmen wohl gesprengt hätte!

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Veröffentlicht am 23.07.2020

Verliebt in Andalusien

Falling Like The Stars
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Süße Alltagsflucht ohne größere Katastrophen, Dramen oder Missverständnisse ♥


Bereits vor einiger Zeit konnte mich meine Namensvetterin mit Tigerstreifenhimmel begeistern und verzaubern, sodass ich auf ...

Süße Alltagsflucht ohne größere Katastrophen, Dramen oder Missverständnisse ♥


Bereits vor einiger Zeit konnte mich meine Namensvetterin mit Tigerstreifenhimmel begeistern und verzaubern, sodass ich auf ihre neueste (lesbische) Liebesgeschichte äußerst gespannt war.

Schreibstil und Humor fingen mich direkt ein; als es die Protagonistin dann auch noch in meine Herzensheimat Andalusien verschlug, konnte dieses Buch nur noch großartig werden ^^

Während Coming-Out, Hass gegenüber queeren Menschen und das Auseinandersetzen mit der eigenen Sexualität wichtige Themen von LGBTQ-Literatur sind, ist es in meinen Augen genauso wichtig, nicht-heterosexuelle Beziehungen eben nicht nur wegen ihrer Herausforderungen zu porträtieren, sondern auch zu zeigen, dass sie genauso „normal“ und kompliziert sind. Das tut dieses Buch: Ohne größere Dramen und Missverständnisse geht es darum, wie sich zwei Menschen suchen und finden – und welche Schwierigkeiten und alltäglichen Herausforderungen sich ihrem happily ever after entgegenstellen.

Die Geschichte lebt von ihrer Ruhe und Nachdenklichkeit, von der langsamen Entwicklung und liebevollen Gefühlen der Protagonistinnen – kein Strapazieren der Nerven oder wildes Herummachen, sondern Zärtlichkeit und Sich-Raum-Lassen. Mich konnte zudem das heimelige Dorf von Ava und ihre spanische Familie bezaubern; hatte ich doch das Gefühl, auch (wieder) in Spanien zu sein ♥

Für mich ist die Geschichte von Sloane (was für ein erfrischend unverbrauchter Name!) und Ava eine zuckersüße Sommerlektüre, eine Liebesgeschichte auf Augenhöhe und realistisches Alltagsglück: Keine der beiden gibt ihre Unabhängigkeit auf, beide haben ihre starken und schwachen Momente und der Plot ist frei von unnötigem Hin-und-Her oder unglaubwürdigen Entscheidungen und Entwicklungen. Die Botschaft: Liebe ist immer „irgendwie kompliziert“ aber immer gleichwertig. Love is love.

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Veröffentlicht am 23.07.2020

Kurzweilig & tragisch zugleich

Das Lied des Achill
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Lesenswerte Liebesgeschichte in den Wirren des Trojanischen Krieges; zwischen Heldenmut und tragischem Schicksal.


Schon lange vor Percy Jackson konnte mich (griechische) Mythologie begeistern und immer ...

Lesenswerte Liebesgeschichte in den Wirren des Trojanischen Krieges; zwischen Heldenmut und tragischem Schicksal.


Schon lange vor Percy Jackson konnte mich (griechische) Mythologie begeistern und immer wieder nach Erzählungen oder auch Adaptionen greifen lassen. Schon länger steht Circe daher auf meiner Wunschliste und als ich nun die Gelegenheit hatte, zu dieser anderen (Nach-)Erzählung aus der Feder Madeline Millers zu greifen, habe ich nicht gezögert.

Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, durch den ich förmlich durch die Seiten flog. Sowohl durch Vorwissen als auch durch ihr wiederholtes foreshadowing ahnte ich zwar das Ende mehr als; war dann aber doch über den genauen Ausgang überrascht und von ihm berührt. Die Haupthandlung ist durch die Liebesbeziehung zwischen Achill und dem Erzähler Patroklos geprägt, sowie später durch die Kampfeshandlungen. Während all´ der vergehenden Jahre durchlebt unser Protagonist einen erfreulichen Reifungsprozess, durch den aus dem unsicheren, abhängigen und schwächlichen Jungen ein Mann mit Charakter und Selbstbewusstsein wird.

Die Unausweichlichkeit des Schicksals und wie sehr sich sowohl Patroklos als auch Achill dessen bewusst sind, ist von einer herzerweichenden Tragik, die mich letztlich Achills Verblendung und Ruhmbesessenheit verzeihen ließ.

Die Darstellung von Frauen stieß mir beim Lesen sauer auf – wobei daran nicht die Autorin durch Unachtsamkeit oder Absicht Schuld trägt, sondern die nicht-so-demokratisch-freie Gesellschaft des Antiken Griechenlands. Egal ob die Tochter Agamemnons, Thetis, Achills Verlobte oder die armen Mädchen in den Heereslagern – sie alle sind Opfer der Männer, Spielfiguren ihrer Entscheidungen und Instrumente ihrer Machtausübung.

Alles in allem hatte ich Vergnügen daran, einen Blick in die Welt griechischer Erzählungen werfen zu können; einen Ausschnitt des legendären Trojanischen Krieges zu erleben, unabhängig davon, dass mich der große KNALL nicht überraschen konnte und die Geschichte nicht vorrangig als aufregend bezeichnet werden kann.

Klar im Vordergrund dieses Buches stehen Emotionen – ich würde es primär als Liebesgeschichte und erst sekundär als mythologisches/geschichtliches Buch kategorisieren. Zugleich hat die Autorin jedoch eine hervorragende Recherche betrieben und auf ihrer Website Informationen zusammengetragen für alle, die wie ich nach Beenden des Buches, mehr über Götter und Sterbliche im Trojanischen Krieg sowie ihre Quellen wissen wollen.

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