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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2020

Ein atemberaubendes Finale der zweiten Staffel

Das Erbe der Macht – Schattenloge 4: Schattenkrieg (22-24)
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Die Dominosteine fallen. Merlins Masterplan ist so verzweigt und ausgeklügelt, dass die Rebellen des verlorenen Castillo nie wissen, wann sie mit ihren verzweifelten Gegenmaßnahmen Merlin doch in die Hände ...

Die Dominosteine fallen. Merlins Masterplan ist so verzweigt und ausgeklügelt, dass die Rebellen des verlorenen Castillo nie wissen, wann sie mit ihren verzweifelten Gegenmaßnahmen Merlin doch in die Hände spielen. Es gibt jedoch weitere Ereignisse in der weiteren – und näheren – Vergangenheit, die weitreichende Konsequenzen haben. Können Alex, Jen und ihre Freunde Merlin noch aufhalten oder wird die Welt wie sie sie kennen endgültig zerbrechen?
Andreas Suchanek schafft mit dem Finale der zweiten Staffel ein Gänsehaut-Erlebnis, das noch lange nachklingt und das Warten auf die Fortsetzung sehr schwer macht. Er scheut sich nicht dem Leser Verluste zuzumuten, sowenig wie er als zuverlässiger Erzähler auftritt. Kein Ereignis ist je endgültig bis die letzte Seite der Reihe geschrieben ist. Man rechne immer mit dem Unwahrscheinlichsten und immer damit, dass man liebgewonnene Charaktere und Vorstellungen aufgeben muss.

Atemlos folgt man den Kämpfen, zittert um seine Lieblings-Protagonisten und fragt sich verzweifelt, zu was für einem Ende das ganze denn führen soll. Brillant setzt Suchanek den großen Kampf in Szene, überrascht und überwältigt – lässt den Leser schließlich zitternd mit Tränen in den Augen zurück. Ein Finale und ein Neubeginn. Fragen gelöst, Fragen aufgeworfen – so kennen und lieben wir seine Geschichten.

Eine der besten Urban-Fantasy-Reihen, die ich kennen und ich kann die nächsten Bände nie erwarten. Wer spannende und außergewöhnliche Fantasy liebt, darf sich diese Reihe ncht entgehen lassen!

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Veröffentlicht am 26.09.2020

Eine interessante Autobiographie

Der Alpen-Pfad
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Als Lucy Maud Montgomery von ihrem Verleger um eine Autobiografie gebeten wurde war sie überrascht und hatte keine Ahnung, wie ihr langweiliges Leben auch nur einen Leser interessieren könnte. Sie mag ...

Als Lucy Maud Montgomery von ihrem Verleger um eine Autobiografie gebeten wurde war sie überrascht und hatte keine Ahnung, wie ihr langweiliges Leben auch nur einen Leser interessieren könnte. Sie mag keine aufregende Kindheit gehabt haben, aber gerade der Blick aus dem 21. Jahrhundert auf die Welt des 19. Jahrhunderts gibt der Lektüre heute noch mal eine Extraportion Flair. Doch auch für zeitgenössische Leser enthüllte sich in diesem schmalen Büchlein, wo Lucy Maud Montgomery die ganz besondere Atmosphäre für ihre Geschichten hernahm. Nur diese behütete und fast romantisch anmutende Kindheit auf dem ländlichen, dörflichen Prince-Edward-Island ermöglichte „Anne auf Green Gables“ und all die anderen traumhaften Werke, die uns diese besondere Autorin schenkte. Einige der komischen Szenen, die unvergessen geblieben sind, hat die Autorin selbst erlebt – wie den Rheuma-Kuchen – oder selbst ausgeheckt – so den Geisterwald, der so mit Spukgestalten bevölkert wurde, dass Anne sich nicht mehr hinein traute.

So kurz die Autobiografie auch ist, sie gibt dem Leser doch tiefe Einblicke in die Geschichte von Lucy Maud Montgomerys Werk und die Kindheit in einer Zeit, die uns heute so weit weg erscheint. Dass die Autobiografie die gleiche Atmosphäre und den wunderbaren Erzählstil hat wie ihre erzählenden Werke muss kaum noch hervorgehoben werden.

Das einzige, was mich ein bisschen gestört hat, waren die ausufernden Tagebucheinträge, die das letzte Drittel des Buches ausmachen. Einerseits interessant, andererseits hätte ich gerne mehr über ihr Leben nach ihrer Hochzeitsreise erfahren.

Wer das Werk von Lucy Maud Montgomery liebt sollte sich die Autobiografie nicht entgehen lassen! Weder der merkwürdig anmutende Titel – der im Buch seiner Erklärung findet – noch der geringe Umfang darf den Leser abschrecken. Eine großartige Ergänzung ist ein Bildanhang von Andy Schindler. Durchgehend in Farbe werden hier Fotos von allen Orten präsentiert, die für die Biografie relevant sind. Gebäude und Landschaften, Zimmer im Farmhaus „Green Gables“ und vieles mehr.

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Veröffentlicht am 25.09.2020

Ein lebendiger Traum

Der freie Vogel fliegt, Band 6
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Die Schule ist vorbei, die Zukunft steht Xiaolu und ihrer Freundin Xiaoyue offen. Angedeutet wird wie Xiaolus weiterer Weg aussieht. Von der passiven, einsamen Figure wird sie zu einer aktiven jungen Frau, ...

Die Schule ist vorbei, die Zukunft steht Xiaolu und ihrer Freundin Xiaoyue offen. Angedeutet wird wie Xiaolus weiterer Weg aussieht. Von der passiven, einsamen Figure wird sie zu einer aktiven jungen Frau, die sich ihren Traum erfüllt. Und nicht nur einen: Endlich steht sie selbst in Barcelona und kann die Kunstwerke Gaudís selbst bewundern. Noch einmal durchlebt sie in Gedanken ihre Kindheit, ihre Kämpfe und ist dabei in die goldene Sonne der Gegenwart getaucht, die zeigt, dass alles möglich ist.

Ein phantastischer Abschluss eines beeindruckenden Graphic Novels, der mir den Atem geraubt hat. Noch einmal lässt Jidi in traumhaften Bildern die Welt und die Träume Xiaolus für den Leser lebendig werden. Mit dem Kapitel zu Barcelona findet die Geschichte ein großartiges Finale. Damit begnügt sich Jidi allerdings nicht. Der irritierende rote Faden, Han Che, der merkwürdige Junge, der Xiaolu so inspirierte und der doch wie ein Geist immer an ihr vorbeizog war Initiator des ersten Kapitels und mit ihm schließt die Reihe. Unerwartet und fast surreal, wird die Welt hier noch mal auf den Kopf gestellt, ohne unrealistisch zu werden. Perfekt abgerundet und genial abgeschlossen!

Der sechste und leider letzte Band dieser ungewöhnlichen Reihe über das Erwachsenwerden. Er schildert zwar den typischen Alltag chinesischer Schüler, mit allem Druck, den Erwartungshaltungen und Prüfungsmarathons und doch werden hier auch allgemeingültige Gefühlswelten von Teenagern thematisiert: Zukunftsängste, Einsamkeit, Überforderung mit dem Alltag, Freunde und die Auflösung der bekannten, geschützten Schulwelt und damit verbunden der Abschied von Freundschaften, die so ewig anmuteten. Jeder muss weitergehen, für sich allein und für Neues offen sein.

Eine überwältigende Geschichte, bei der jede Seite etwas Besonderes ist!

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Veröffentlicht am 25.09.2020

Poetisch, melancholisch und bestrickend

Der freie Vogel fliegt, Band 5
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Ein weiterer Freund verabschiedet sich aus Xiaolus Leben:Für die dramatische Liebe zwischen Hu Xu und Zhang Xiaoman gibt es ein Happy End. Das tröstet Xiaolu über den Verlust ihrer Freunde hinweg. Während ...

Ein weiterer Freund verabschiedet sich aus Xiaolus Leben:Für die dramatische Liebe zwischen Hu Xu und Zhang Xiaoman gibt es ein Happy End. Das tröstet Xiaolu über den Verlust ihrer Freunde hinweg. Während sie und Guo Xiaoyue für ihren Schulabschluss und die Aufnahmeprüfungen der Universität arbeiten, ist es auch für Siyao Zeit weiterzugehen.

Eigentlich schon hier ein erstes Finale, denn hier endet die Schulzeit. Xiaolu tritt aus der geschützten und doch so quälenden Jugendzeit in die Welt der Erwachsenen ein. Besonders schön finde ich, dass hier nicht nur ihre Geschichte erzählt wird, sondern auch die Hu Xus, Xiaomans und nicht zuletzt Siyaos, sodass keine Fragen offen bleiben.

Erneut entfaltet sich die Geschichte in atemberaubenden Bildern, die mal dynamisch und dann wieder verträumt, schrill oder auch düster sind – so wie es die Situation erfordert und immer bleibt es lebendig und trifft den Leser mitten ins Herz. Noch lange klingt Xiaolus Geschichte nach. Auf die eine oder andere Art erinnert sie an die eigenen Ängste und Träume, Hoffnungen und bittere Abschiede. Zeitlos und unvergesslich!

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Veröffentlicht am 25.09.2020

Abschiede und neue Freundschaften

Der freie Vogel fliegt, Band 4
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Alles scheint gut gelaufen zu sein, doch nach ihrem Krankenhausaufenthalt kehrt Siyao zu ihrer Familie zurück, ohne Abschied von den Freunden. Und sie ist nicht die einzige. Schweren Herzens muss Xiaolu ...

Alles scheint gut gelaufen zu sein, doch nach ihrem Krankenhausaufenthalt kehrt Siyao zu ihrer Familie zurück, ohne Abschied von den Freunden. Und sie ist nicht die einzige. Schweren Herzens muss Xiaolu sehen wie sich ihr neuer Freundeskreis schon wieder auflöst und sie bleibt wieder einmal alleine zurück. Allein? Nicht ganz. Die quirlige Guo Xiaoyue schließt sich ihr an und so wird das letzte Schuljahr doch nicht so einsam wie Xiaolu befürchtet hat.

In traumhaften Zeichnungen entrollt Jidi die turbulente, manchmal tragische und auch wieder komische Zeit des Erwachsenwerdens in China. Es ist einzigartig wie diese bittersüße Zeit aus Sorglosigkeit, Zukunftsängsten, Freundschaft und Abschied hier lebendig wird. Die Protagonistin Xiaolu ist auf einmalige Weise die einsame Außenseiterin, die doch der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Geschichte ist, Teil eines eingeschworenen Freundeskreises, der sich auflöst und doch diejenige, die nur stillzustehen scheint, im Grunde aber die ist, die weitergeht.

Man erfährt in diesem Band viel. Siyaos Geschichte ist abgeschlossen, aber Su Yans wird hier erst erzählt. Die großen Tragödien, die den Leser genauso hilflos und doch unbeteiligt machen wie Xiaolu und doch hilft es, dass sie erzählt werden.

Ein unfassbarer, durchgehend farbiger Graphic Novel, der noch lange nachklingt. Die Geschichte, teils exotisch und dann doch wieder geradezu schmerzlich vertraut. Die Zeichnungen, weich und verträumt, düster und hart, absurd und realistisch. Atemberaubend und magisch. Wer Graphic Novels mag und sich von manchmal surreal wirkenden Bildern faszinieren lässt, sollte unbedingt einen Blick hineinwerfen.

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