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Veröffentlicht am 04.11.2020

Spannende Zeitreisegeschichte mit kleinen Schwächen

Doggerland
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Zwei Geschwisterpaare: die Zwillinge Lex und Leya - vollkommen im Heute verwurzelt - und die Brüder Alif und Shagga – Mitglieder einer Dorfgemeinschaft in der Steinzeit. Ein mysteriöses Steintor mitten ...

Zwei Geschwisterpaare: die Zwillinge Lex und Leya - vollkommen im Heute verwurzelt - und die Brüder Alif und Shagga – Mitglieder einer Dorfgemeinschaft in der Steinzeit. Ein mysteriöses Steintor mitten im Schlick der Ostsee macht das Unmögliche wahr und lässt alle vier Kinder aufeinandertreffen. Und nicht irgendwo, sondern auf Doggerland. Einer Insel, die der Untergang durch einen Tsunami droht. Werden Lex und Leya wieder nach Hause finden? Und wann wird die Riesenflutwelle die Heimat von Alif und Shagga zerstören? Doch das Meer ist nicht die einzige Gefahr, die den Zwillingen in der Vergangenheit droht…

Der Klappentext klang für mich unglaublich spannend und hatte mich mit großen Erwartungen an das Buch herangehen lassen. Vielleicht zu großen Erwartungen? Denn der Einstieg in das Buch fiel mir dann leider doch recht schwer. Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht der drei Kinder Lex, Leya und Alif erzählt. Der Perspektivenwechsel heißt dann auch jedes Mal ein Wechsel des Schreibstils. So spricht Leya noch recht normal, während der Steinzeitjunge Alif teilweise andere Begriffe verwendet. So haben Tiere eher klingende Namen oder die Sonne wird zu einem Himmelsfeuer. Es gibt für diese Begriffe, am Ende des Buches versteckt, ein Glossar. Aber die meisten Begriffe erklären sich tatsächlich von selbst. Was mich aber zunächst massiv gestört hat, waren die Kapitel, die aus der Perspektive von Lex erzählt werden. Lex ist ein absoluter Gamer und lebt in seiner Spielewelt. Und so ist der Text mit Gamer-Begriffen gespickt. Ich kenne mich da nun halbwegs aus und konnte mir einige Begriffe herleiten. Aber selbst ich hatte da oft zu tun, den Sinn der Sätze zu verstehen. Hier wäre ein Glossar tatsächlich nützlich gewesen! Die Sprache war für mich absolut überzogen. Vor allem, da ich auch im echten Leben kein Kind kenne, das so spricht. Vielleicht gibt es sie ja irgendwo, mir kam die ganze Figur von Lex aber sehr unrealistisch vor. Im Ganzen haben mir in der ersten Buchhälfte die Abschnitte mit Lex das Lesen sehr schwer gemacht und ich habe mich oft dabei ertappt, wie ich diese Abschnitte nur überflogen habe. Später wird die Sprech- bzw. Schreibweise dann besser und ich wurde langsam auch mit Lex warm. Aber das dauerte leider etwas lang.

Die Geschichte an sich ist sehr spannend. Auch die Steinzeit mit ihrer Natur, ihren Bräuchen und ihren Lebensweisen wird sehr überzeugend geschildert. Diese Aspekte hielten mich dann auch bei der Stange und am Ende wurde ich dann auch richtig gefesselt von dem Buch und konnte es kaum noch aus der Hand legen. So kam das Ende dann für mich sehr plötzlich und schnell (schließlich entpuppten sich die letzten Seiten ja noch überraschend als Glossar) und ich wäre gerne noch ein wenig in Doggerland geblieben. So bin ich dann auch mit Lex und seiner Sprechweise etwas versöhnter und kann das Buch mit seinem wirklich spannenden und interessanten Hintergrund durchaus empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.10.2020

Witzig, anders, aber leider ohne viel Spannung

Bazilla - Fee wider Willen
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Modrig, dunkel und feucht. So mag es Bazilla am liebsten. Denn Bazilla ist ein echtes Vampirmädchen aus der Familie der von Morchelfells. Und morgen ist endlich ihr 10. Geburtstag und sie wird ein echter ...

Modrig, dunkel und feucht. So mag es Bazilla am liebsten. Denn Bazilla ist ein echtes Vampirmädchen aus der Familie der von Morchelfells. Und morgen ist endlich ihr 10. Geburtstag und sie wird ein echter Vampir! Doch – ach du schrecklicher Krötenschleim! – statt einer schwarzen Lakritztorte mit Blutegelsahne gibt es rosa Sahnetorte und statt langer Eckzähne wachsen Bazilla plötzlich zarte Flügel. Die Flügel einer Fee! Aus ist es mit dem Traum vom Beißen und Herumflattern in der Nacht, ab geht es stattdessen ins Feeninternat. Bazilla zwischen rosa-glitzernden Feenmädchen? Na das kann ja heiter werden…

Und heiter ist genau das richtige Wort, um den ersten Band über die Fee wider Willen zu beschreiben. Trotz quietschpinkem Umschlag ist das Buch herrlich anders und Bazilla bricht mit jedem Klischee und ist trotzdem einfach nur herzensgut und man muss sie gernhaben. Die Charaktere sind allesamt sympathisch – aber natürlich gibt es, wie in jeder guten Schulgeschichte, eine gemeine Widersacherin, die auch hier herrlich unsympathisch ist. Die Idee der Handlung hat uns auch sehr gut gefallen.

Leider konnte uns das Buch aber trotz all dieser positiven Punkte nicht so richtig mitreißen. Wir haben es an mehreren Abenden gelesen und ab und an direkt vergessen. Das lag sicher nicht daran, dass die Geschichte uninteressant ist. Aber mehr als interessant wurde es eben auch nicht. Große Spannung, die einen mitreißt, fehlte uns hier. Die Handlung war für uns an einigen Stellen, trotz aller niedlicher und witziger Ideen, recht vorhersehbar. Wir hoffen, dass in Band zwei dann mehr Spannung aufkommt, denn das Potential zum Lieblingsbuch ist hier durchaus da!

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Veröffentlicht am 17.08.2020

Nicht schlecht, aber anders

Geburtstagskind (Ewert Grens ermittelt 1)
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Ewert Grens, ein Ermittler in Stockholm der kurz vor seiner Pensionierung steht und damit vor seinem persönlichen Nichts. Piet Hoffmann, ein ehemaliger V-Mann, verantwortlich für die Zerschlagung mehrerer ...

Ewert Grens, ein Ermittler in Stockholm der kurz vor seiner Pensionierung steht und damit vor seinem persönlichen Nichts. Piet Hoffmann, ein ehemaliger V-Mann, verantwortlich für die Zerschlagung mehrerer krimineller Vereinigungen, lebt nun ein ruhiges Leben mit seiner Familie. Für beide ändert sich alles, als ein alter Fall wieder aktuell wird. Damals, als das kleine Mädchen in einer Wohnung gefunden wurde. Umgeben von ihrer toten Familie feierte sie drei Tage lang ganz allein ihren Geburtstag im grausigsten Mordplatz, den Grens je betreten musste…

Nachdem ich die ersten Seiten des Buches und den Klappentext gelesen hatte, habe ich mich riesig auf den Rest des Buches gefreut. Gänsehaut pur, der Ermittler Grens war mir auch auf Anhieb sympathisch. Doch wenige Seiten später ist man plötzlich in einer scheinbar völlig anderen Geschichte. Der Sicherheitsfachmann Hoffmann wird von seiner Vergangenheit als V-Mann eingeholt und das Leben seiner Familie bedroht. Sicherlich auch eine spannende Geschichte. Und viel später im Buch werden auch beide Handlungsstränge zusammengeführt. Aber ich hatte mir halt etwas anderes erwartet von „Geburtstagskind“. Auch bin ich mit Hoffmann und seiner Art nicht so recht warm geworden und so zogen sich die Kapitel mit ihm für mich immer sehr in die Länge. Wie gesagt, es ist keine schlechte oder gar langweilige Geschichte. Aber es war eben nicht das, was ich mir erwartet habe. Der Schreibstil selbst ist typisch nordisch kühl und nüchtern. Trotzdem oder gerade deshalb gibt es immer wieder Gänsehautmomente. Insgesamt ein solider Krimi, an dem sicher viele ihre Freude haben werden, auf den ich mich aber leider nicht richtig einlassen konnte.

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Nette Verwechslungsgeschichte mit Magie

Lia Sturmgold – Die Macht der Kristalle
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Eben noch ist Lia eine ganz normale 11-jährige. Okay, sie ist vielleicht manchmal etwas einsam. Aber schließlich ziehen sie und ihre Mutter auch ständig um. Da lohnt es sich einfach nicht, Freundschaften ...

Eben noch ist Lia eine ganz normale 11-jährige. Okay, sie ist vielleicht manchmal etwas einsam. Aber schließlich ziehen sie und ihre Mutter auch ständig um. Da lohnt es sich einfach nicht, Freundschaften zu schließen. Doch auf einmal sieht Lia sich selbst ins Gesicht. Eine Gehirnerschütterung? Mitnichten! Ein verunglückter Zauber hat sie in den Körper einer Elfenprinzessin geworfen. Und was für einer Elfe! Eingebildet und auf gar keinen Fall gewillt, ihren Körper zurück zu tauschen. Außerdem fehlen für den Rückzauber ganz bestimmte Kristalle. Also macht sich Lia auf in die Elfenwelt an eine magische Schule für alle Elfenwesen. Und hier merkt sie, dass Freunde doch etwas ganz Besonderes sind. Doch auch eine Konkurrentin wartet hier auf sie. Wird Lias Tarnung standhalten oder wird sie als Mensch erkannt werden?

Die Geschichte startet sehr flott. Lia wundert sich kaum darüber, dass es Elfen, Magie und ein magisches Reich gibt, sondern startet sofort in ihr Abenteuer. Dieses ist häufig recht vorhersehbar. Aber Aniela Ley schreibt die Geschichte spannend, so dass man doch immer weiterlesen möchte. Und am Ende gibt es doch die ein oder andere unerwartete Wendung. Lia selbst ist sehr sympathisch und auch ihre neuen Freunde sind alle sehr nett. Da tut es direkt gut, dass es ein paar unsympathische Korkurrenten gibt. Leider bleiben diese recht blass. Allgemein handeln viele Figuren recht stereotyp und erfahren kaum eine Entwicklung: Lia ist immer lieb und hilfsbereit, ihre Konkurrentin immer eifersüchtig und böse. Zum Glück scheinen aber einige Freunde von Lia noch ein paar Geheimnisse zu haben.

Insgesamt ein nettes Buch, mehr leider auch nicht. Es liest sich flott und ist auch nicht langweilig. Große Überraschungen fehlen aber wie gesagt – leider. Das Ende ist nicht direkt ein Cliffhanger, verspricht aber eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Nach einem schleppenden Anfang wartet ein spannendes Ende

Stolen 1: Verwoben in Liebe
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Ihre letzte Chance! Das ist Abigails neue Schule für sie. Wenn sie es hier nicht schafft, bleibt für Abby nur noch das Jugendgefängnis. Umso verzweifelter ist sie, als nach und nach scheinbar doch wieder ...

Ihre letzte Chance! Das ist Abigails neue Schule für sie. Wenn sie es hier nicht schafft, bleibt für Abby nur noch das Jugendgefängnis. Umso verzweifelter ist sie, als nach und nach scheinbar doch wieder alles schief zu laufen scheint: ihr Lehrer verlangt von ihr, als Therapie zu stehlen, Tristan, der hübscheste Junge des Jahrgangs, spielt scheinbar mit Abby und zu allem Überfluss verstößt sie gegen scheinbar jede Schulregel. Und auch Abbys Gefühle fahren auf einmal Achterbahn, gibt es da neben Tristan doch auch noch dessen geheimnisvollen Bruder Bastian – mit den wunderschönsten Augen, die Abby je gesehen hat. Doch die Tremblay-Brüder haben ein dunkles Geheimnis, dass nicht nur Abby in Gefahr bringt…

„Stolen: Verwoben in Liebe“ ist der erste Band einer Trilogie von Emily Bold und mein erstes Buch der Autorin. Leider kann ich nicht sagen, dass mich das Buch von der ersten Seite an gefesselt hat. Vielmehr habe ich mich bis zur Hälfte eher durch die Seiten geschleppt. Der Schreibstil von Emily Bold konnte mich einfach nicht fesseln. Endlos versinkt Abby in ihren Gedanken in ihrem schrecklichen Schicksal als Vollwaise, die von einer Pflegefamilie zur nächsten geschoben wurde. Endlos ihr Schmerz über den Verlust der Eltern, die schlimme neue Schule und den Drang, für andere zu stehlen. Sicher, dass sind alles schlimme Dinge und Abby hat allen Grund, traurig zu sein. Aber leider ist es irgendwann einfach nur noch anstrengend, davon zu lesen, wie hart Abbys Leben ist. Auch kommt die Geschichte selbst nur sehr schleppend in Fahrt. Auch die endlosen Anspielungen auf die Schatten und die Kräfte der Tremblays haben mich irgendwann genervt. Ab der zweiten Hälfte kommt dann doch langsam Spannung auf. Man erfährt nun auch mal etwas Genaueres über die Schatten und die Kräfte der Tremblays und die Handlung kommt vorwärts. Doch auch hier haben mich die endlosen Wiederholungen irgendwann genervt: Abbys Erinnerung an einen Kuss werden lang und breit immer und immer wieder durchgekaut. Man hat irgendwann den Eindruck, alles andere wäre ihr vollkommen egal. Zum Ende hin kommt dann richtig Spannung auf, so dass man nach den letzten Seiten fast schon von einem Cliffhanger sprechen kann.

Nachdem ich mich doch eher durch die erste Hälfte des Buches geschleppt habe, hat mir die zweite Hälfte doch wesentlich besser gefallen und bringt so dem Buch doch noch wohlverdiente drei Sterne ein. Drei Sterne soll nicht heißen, dass das Buch schlecht ist. Es ist aber auch nicht überragend gut. Wie es weitergeht, möchte ich nun aber doch wissen und so werde ich wohl auch den zweiten Teil von „Stolen“ lesen. Wenn Abby und der Folgeband dann etwas weniger Selbstmitleid vorweisen können, sind für die Idee und Handlung sicher auch mehr Sterne drin.

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