Hanna läuft, um zu siegen. Der Traum von der Goldmedaille rückt für die 18-jährige Vizemeisterin endlich in greifbare Nähe - bis das Mädchen in einen Autounfall verwickelt ist. Hanna überlebt, stellt jedoch nach Wochen im Koma fest, dass ihr der Unterschenkel amputiert wurde. Panikattacken und Phantomschmerzen bestimmen ihren Alltag, sie verbannt das Laufen aus ihrem Leben.
Doch dann trifft sie David. Der Junge im Rollstuhl sieht nach Hannas Unfall als Erster hinter ihre Fassade und ermutigt sie, an ihrem Traum von der Goldmedaille festzuhalten. Aber während David und Hanna sich immer näherkommen, wühlt der Sturm in ihrem Inneren eine Frage auf: Wie schaut man positiv in eine Zukunft, die nichts mit der zu tun hat, die man sich ausgemalt hat?
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"Mein Sturm hat viel zerstört, das stimmt. Aber er hat sich einiges in eine neue Reihenfolge gepustet, hat Dinge klargespült."
Inhalt:
In der Geschichte geht es um die 18-jährige Hanna, die einen schweren ...
"Mein Sturm hat viel zerstört, das stimmt. Aber er hat sich einiges in eine neue Reihenfolge gepustet, hat Dinge klargespült."
Inhalt:
In der Geschichte geht es um die 18-jährige Hanna, die einen schweren Autounfall überlebt. Schlagartig verändert sich sein gesamtes Leben und nichts ist mehr als vorher.
Jetzt muss sie irgend wie ihr neues Leben akzeptieren und lernen damit umzugehen. Doch das fällt ihr schwer. Sie hat sowohl mit physischen als auch psychischen Problemen zu kämpfen und sie weiß nicht wofür sie noch kämpfen soll.
Meinung:
Diese Buch ist einfach so schön. Emotional, traurig, bewegend und so weiter. Man wird mit Hanna in einen Sturm aus Emotionen gerissen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören die Geschichte zu lesen, da ich immer wissen wollte was als nächstes passiert.
In der Geschichte erleben wir ihr ganzes Leid und die Tiefpunkte. All ihre Ängste und Sorgen sind so realistisch dargestellt und machen das Buch noch ein bisschen besser.
Hannas gesamte Entwicklung erleben wir und es ist so schön zu sehen was aus ihr wird. Wie sie gegen all das negative versucht anzukämpfen und wie ihr dabeinein gewisser junger Mann hilft.
David ist einfach perfekt. Er steht hundertprozentig auf meiner Bookboyfriend Liste, denn es gibt nur selten so tolle Typen wie ihn.
Die Verbindung zwischen Hanna und David ist einfach wundervoll. Ich habe mit den beiden so sehr mitgefiebert und auf ein tolles Ende für beide gehofft.
Der Einstieg in diesen Roman war äußerst geschickt gewählt. Dadurch, dass wir Hanna in den letzten Zügen ihres alten Lebens kennenlernen und erfahren, wie ehrgeizig und leidenschaftlich sie an ihrer Lauf-Karriere ...
Der Einstieg in diesen Roman war äußerst geschickt gewählt. Dadurch, dass wir Hanna in den letzten Zügen ihres alten Lebens kennenlernen und erfahren, wie ehrgeizig und leidenschaftlich sie an ihrer Lauf-Karriere feilt, ist es umso grausamer, den Autounfall, der im Klappentext erwähnt wird, hautnah mitzuerleben. Es schmerzt, und öffnet einem auf sehr eindringliche Weise die Augen dafür, wie schnelllebig unser Dasein tatsächlich ist. Von jetzt auf gleich kann alles ein Ende finden und dies so klar und deutlich vorgeführt zu bekommen, animiert zum nachdenken und lässt einen mal kurz innehalten. Und es bleibt nicht bei dieser einen einnehmenden Szene. Das gesamte Werk lässt einen immer wieder aufhorchen, animiert dazu, Selbstreflektion auszuüben und jede einzelne Passage berührt auf eine sehr lebendige, authentische Art und Weise.
Die Thematiken, die die Autorin hier aufgreift, sind außergewöhnlich und mutig, bringen Potential mit und es wäre eine Untertreibung zu behaupten, sie wären „nur“ ausgeschöpft worden – hier wurde alles aus den Ereignissen herausgeholt und mit viel Gefühl auf Papier gebracht. Die Geschichte ist schwer, die Atmosphäre oft gedrückt, doch Sarah fängt die Emotionen der Protagonisten sehr geschickt ein und gibt sie mit viel Intensivität wieder. So fühlt man enorm mit Hanna und David mit und kann sich in die einzelnen Geschehnisse wunderbar hineindenken.
Obwohl es nach dem Autounfall etwas ruhiger wird, verliert die Storyline nichts an Geschwindigkeit und noch viel weniger an Emotionen. Das hier ist kein actiongeladenes Selbstfindungs-Abenteuer. Es ist eine Geschichte voller Höhen und Tiefen, voller Kummer, Schmerz und Leid – aber auch voller Hoffnung, Mut und schöner Momente. Das Drama, das hier stattfindet, unterscheidet sich so deutlich von anderen Jugendromanen: es ist viel weniger überzogen, dafür umso echter und realistischer. Es ist bodenständiger und trotzdem irgendwie viel dramatischer durch die herben Schicksalsschläge, die die Protagonisten verkraften müssen. Mitzuerleben, wie Hanna lernt, mit dem Handycap zurecht zu kommen wurde toll eingefangen, und die stetigen Rückschläge sind zwar, für mich, sehr bedrückend gewesen, aber sie zeigen auch auf, wie es im echten Leben abläuft. Da ist es genau so wenig ein stetiger Anstieg, sondern ein Auf und Ab. Immer wieder ertappte ich mich dabei, wie ich Tränen aus den Augenwinkel wischen musste – nur weil ich so sehr mit Hanna und David mitlitt und mitfühlte
Das Ende kam dann, doch recht abrupt. Während ich noch komplett von der Geschichte gefesselt war, endete es doch sehr plötzlich und fühlte mich, trotz des runden Epilogs, nicht so recht zufriedengestellt. Das mag auch der Tatsache geschuldet sein, dass ich beim eBook noch einige Prozent übrig hatte – oder dass ich dermaßen „in to it“ war, dass ich gar nicht merkte, wie schnell ich „im Ziel“ war; aber mir ging es am Ende irgendwie zu flott. Ich hätte gut gern nochmal ein paar Kapitel mehr über Hanna und David gelesen. Trotzdem gefiel mir der Schluss sehr gut. Es war harmonisch, keineswegs kitschig oder überzogen und in sich komplett stimmig.
Als noch stimmiger empfand ich die Protagonisten. Hanna ist eine so lebensfrohe, muntere, junge Frau gewesen, ehe sie durch den Unfall nicht nur ihr Bein, sondern beinah auch sich selbst verlor. Die Autorin hat die Charakterzüge der 19-jährigen wirklich toll eingefangen und sie als sehr glaubhafte Persönlichkeit dargestellt. Ihre Emotionen und Gedankengänge waren zwar manchmal sehr düster und drückend, aber eben auch auf ganzer Linie nachvollziehbar. Sich mit ihr zu identifizieren fiel mir unheimlich leicht, und das obwohl ich mir nicht mal im Ansatz vorstellen kann, so viel Kraft und Stärke zu haben, bei einem solchen Verlust. Aber eben gerade weil Hanna auch mal zweifelt und droht aufzugeben, war sie so authentisch und lebensecht. Ich bin mir nahezu sicher, dass man den Kampf nicht besser hätte darstellen können, als Sarah Nierwitzki es hier bei Hanna getan hat.
Aber weswegen ich einen besonders starken Draht zu der Protagonistin spürte, waren ihre Panikattacken. Manche wissen es bereits, für andere mag es neu sein, aber ich selbst bin auch stark davon betroffen. Und die Autorin hat die Minuten „davor“, die Empfindungen während und die Nachfolgen dieser Attacken derart genial ausgearbeitet und dargestellt, dass durchaus die Gefahr bestand, dass ich davon getriggert werden konnte – wurde ich allerdings nicht; im Gegenteil. Hanna gab mir Kraft, ermunterte mich mutiger zu sein und brachte mir so manch neues bei. Hanna’s Mantra wurde zu meinem Mantra und deshalb werd ich dieser fiktiven Figur auf ewig dankbar sein und sie für immer tief im Herzen tragen. Danke Hanna! Danke dass du mir gezeigt hast, dass nicht alles schlecht ist, wenn man mal einen miesen Tag hat. Danke dass du mir gezeigt hast, dass es noch mehr „von uns“ gibt und danke, dass du so viel Mut und Kampfgeist bewiesen hast, dass ich es dir gleichtun möchte.
Doch genug von Hanna geschwärmt – auch David war eine ganz wundervolle Figur, die meinen tiefsten Respekt verdiente. Trotz Handycap schien er so lockerleicht durchs Leben zu gehen. Dabei lag von Anfang an die Vermutung nahe, dass diese Lockerheit nicht über Nacht kam – er musste sie sich erarbeiten und manchmal schien der Schein auch zu trügen. Auch er musste bereits einiges hinnehmen und verkraften, und ihn trotz all dem so zu ehen war einfach wunderschön. David war mir, vom ersten Moment an sympathisch, doch erst als er durch seine Geschichte Tiefgang bekam, schloss ich ihn so richtig ins Herz. Ich bewunderte ihn während der gesamten Handlung und konnte mich auch nicht dagegen wehren, Hanna’s Gefühle für ihn nachzuempfinden. David ist ein Segen, für Hanna – aber auch für diesen Roman und er tat so vieles unbewusst, oder so viele Kleinigkeiten, die mich manchmal sogar zu Tränen rührten.
Die Randfiguren sagten mir hier ebenfalls extrem zu! Manche von ihnen waren sofort sympathisch, andere brauchten Zeit, um aufzutauen. Manche waren von Anfang an Idioten, andere entwickelten sich dazu. Und jeder einzelne war einzigartig in seiner Person. Vom fürsorglichen Vater über die herzlose Mutter bishin zum feindseligen Konkurrent – die Autorin hat von allem ein bisschen eingebracht und die Geschichte so noch lebendiger und vielfältiger werden lassen.
Diie Art und Weise, wie Sarah diese Geschichte erzählt lässt sich wohl am besten mit „ruhig“ beschreiben. Obwohl der Autounfall sehr explosiv und rasant dargestellt wurde, überwiegt doch eher die Gediegenheit. Doch eben jene Ruhe ist es auch, die die Emotionen umso mehr an die Oberfläche spülen. Sarah Nierwitzki findet hier exakt die richtigen Worte, um die einzelnen Szenen möglichst eingehend, bildhaft und gefühlsmäßig packend darzustellen. Ich kam, trotz oder gerade wegen der eher „leisen“ Erzählweise sehr zügig und flüssig voran und auch am Verständnis scheiterte es nicht. Die Autorin hat einen ganz wunderbaren, berührenden und lebendigen Schreibstil, der einfach mitreißt und überzeugt.
Besonders positiv fiel in diesem Buch auch die Perspektive ins Gewicht. So gibt es immer wieder lobende Worte für mehrere Perspektiven, doch hier empfand ich die eine als völlig ausreichend und absolut passend für die Geschichte. So blieben gewisse Geheimnisse auch für den Leser eine zeitlang ungeaufgedeckt, was die Spannung schlicht nochmal etwas nach oben trieb. David’s Vergangenheit erfahren wir so erst dann, wenn er bereit dazu ist, sie uns und Hanna zu erzählen und das war in meinen Augen ein echter Gewinn für die Authensität und die Lebendigkeit innerhalb des Buches.
FAZIT:
„Über mir der Sturm“ von Sarah Nierwitzki ist eine sehr berührende, authentische Geschichte über zwei Menschen, die vom Schicksal hart getroffen wurden und trotzdem nicht aufgeben, egal wie dunkel die Wolken am Himmel auch mal sein mögen. Hanna und David sind unheimlich sympathisch und echt, sehr greifbar und wirken dauerhaft wie aus dem realen Leben entsprungen. Die Autorin hat es geschafft, diesen Roman so unglaublich emotional und ergreifend zu erzählen, dass man sich als Leser nur schwer gegen die Tränen wehren kann. Aber neben all dem Kummer und dem Leid gibt es auch einzigartig schöne Momente, die einfach ans Herz gehen. Fürs absolute Highlight hat mir, vor allem in Hinblick auf den Schluss, noch eine Brise Wow-Effekt gefehlt, doch alles in allem bin ich mir sicher, dass ich alles, was Sarah noch auf den Markt bringt, lesen werde. Großartig und absolut lesenswert!