Profilbild von tweed

tweed

Lesejury Star
offline

tweed ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tweed über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.11.2020

Winzerkrimi mit Humor

Winzerschuld
0

Inhaltsangabe, übernommen: "Alle feiern Fassenacht. Die große Sitzung ist in vollem Gange, bis in die Morgenstunden wird bei Wein und Sekt getanzt. Als am nächsten Tag eine der Bedienungen tot aufgefunden ...

Inhaltsangabe, übernommen: "Alle feiern Fassenacht. Die große Sitzung ist in vollem Gange, bis in die Morgenstunden wird bei Wein und Sekt getanzt. Als am nächsten Tag eine der Bedienungen tot aufgefunden wird und der Till spurlos verschwunden ist, wird schnell klar, dass in diesem Jahr einiges aus dem Ruder gelaufen ist. Kurt-Otto Hattemer versucht Licht ins Dunkel zu bringen. Eine fieberhafte Suche beginnt, die schnell offenbart, dass Schuld niemals verjährt."

"Winzerschuld" ist der vierte Teil der Reihe um den Hobbydetektiv Kurt-Otto Hattemer, für mich war es der erste. Der Einsteig war aufgrund vieler Protagonisten etwas holprig, ich habe eine Zeitlang gebraucht um mich mit allen vertraut zu machen. Dann konnte ich aber richtig gut in die Story einsteigen und miträtseln, wer für den Mord verantwortlich ist und wie die Stränge zusammenpassen, denn neben dem Strang in der Gegenwart gibt es Rückblicke in Form von Auszügen aus Krankenakten.

Die Figuren sind liebevoll ausgearbeitet, ein wenig tat mir Kurt-Otto leid, der in der Ehe definitiv nicht die Hosen an hat. Was mir sehr gut gefallen hat ist der Humor, der nicht zu kurz kommt. Bei Kurt-Ottos Dosenwurst-Eskapaden oder dem Winzer-Yoga musste ich an vielen Stellen laut lachen.

Der Krimi hat mich gut unterhalten, ich hätte mir lediglich ein wenig mehr Spannung gewünscht.

Fazit: Gemütlicher Winzerkrimi mit Humor

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2020

Helle ermittelt

Helle und die kalte Hand
0

Klappentext, übernommen: "Der Herbst hält Einzug in Skagen und vertreibt die letzten Sommergäste. Helle Jespers, Leiterin der örtlichen Polizeistation, sehnt sich nach mehr Zeit und weniger Trubel. Doch ...

Klappentext, übernommen: "Der Herbst hält Einzug in Skagen und vertreibt die letzten Sommergäste. Helle Jespers, Leiterin der örtlichen Polizeistation, sehnt sich nach mehr Zeit und weniger Trubel. Doch die Ruhe währt nur kurz, denn in der Nähe der beliebten Wanderdüne Rabjerg Mile wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Laut Obduktion stammt sie offenbar aus dem südostasiatischen Raum. Doch niemand scheint sie zu vermissen. Die Vermutung liegt nahe, dass sie sich illegal in Dänemark aufhielt. Helle Jespers ist fest entschlossen, den ersten Mordfall in ihrer Gemeinde aufzuklären, und stößt dabei auf die Schattenseiten der scheinbar so offenen dänischen Gesellschaft."

Von der Autorin habe ich einige Bücher gelesen, den ersten Teil dieser Reihe kenne ich jedoch nicht. Trotzdem konnte ich auch ohne Vorwissen gut in die Geschichte einsteigen. Der Schreibstil ist atmosphärisch, gewohnt flüssig, die Seiten lesen sich quasi von selbst. Das Lokalkolorit kommt gut rüber, ich fühlte mich direkt an diverse Urlaube in Dänemak erinnert.

Der Fall an sich ist gut aufgebaut, man verfolgt die Ermittlungen, die sich als schwierig gestalten. Ich hatte hier von Anfang an den richtigen Riecher, so dass das Überraschungsmoment eher klein war, was der Story aber keinen Abbruch tut.

Die Figuren sind gut skizziert, ich konnte mich mit Helle aber nur bedingt anfreunden. Sie wirkt teils zwanghaft kontrollsüchtig, egal ob Familienmitglieder oder Kollegen, was mir etwas zu weit ging. Vielleicht muss man den ersten Band kennen, um sie besser einschätzen zu können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2020

Der Sensenmann

Elbfang
0

Inhaltsangabe, übernommen: »Hol över!«, hallt es durch die nächtliche Stille, als Moritz und Hanna bei einem romantischen Picknick an der Krückau sitzen. Gefährlich nah schippert eine unheimliche Gestalt ...

Inhaltsangabe, übernommen: »Hol över!«, hallt es durch die nächtliche Stille, als Moritz und Hanna bei einem romantischen Picknick an der Krückau sitzen. Gefährlich nah schippert eine unheimliche Gestalt an ihnen vorbei und jagt den beiden eine Höllenangst ein.
Als die Kophusener Beamten Hauke Thomsen und Peter Brandt den scheinbar scherzhaften Vorfall untersuchen sollen, passt ihnen das gar nicht in den Kram. Schließlich müssen sie gerade ohne ihren Chef Philip Goldberg auskommen, der Kophusen fluchtartig verlassen hat.
Notgedrungen beginnen die beiden Beamten ohne Goldberg mit ihren Ermittlungen und erkennen schon bald, dass sie es nicht mit einem Dummejungenstreich zu tun haben. Sondern mit einem Sensenmann aus Fleisch und Blut, der nur auf den richtigen Augenblick wartet, um sein erstes Todesurteil zu vollstrecken.


"Elbfang" ist Philip Goldbergs fünfter Fall, für mich war es der Erste. Ich hatte trotzdem keine Probleme in die Handlung einzusteigen, nach kurzer Zeit hatte ich ein Feeling für die Protagonisten, wobei Philip Goldberg anfangs noch nicht mit von der Partie ist.


Die Handlung ist gruselig, was für ein Anblick muss der Sensenmann sein, der mit Fackeln und einem Boot über die Krückau schippert. Was dahinter steckt versuchen Hauke Thomsen und Peter Brandt herauszufinden, sie stoßen auf einen Scheiterhaufen und allzu bald gibt es einen Toten.


Der Krimi ist gut geschrieben, spannend und immer wieder mal kommt Humor auf. Das Leben der Ermittler wirkt familiär, die Polizeiarbeit ist authentisch beschrieben,so dass ich bei den Ermittlungen hautnah dabei war. Ich fand den Krimi sowohl unterhaltsam als auch spannend, es wird bestimmt nicht mein letzter Goldberg gewesen sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.09.2020

Ermittlungen in der belgischen Provinz

Belgische Finsternis
0

Ermittler Piet Donkers Fall, bei dem er einen Drogenring auffliegen lassen sollte, ging gründlich schief. So wird er jetzt von Brüssel in die deutschsprachige belgische Provinz versetzt. Er ist alles andere ...

Ermittler Piet Donkers Fall, bei dem er einen Drogenring auffliegen lassen sollte, ging gründlich schief. So wird er jetzt von Brüssel in die deutschsprachige belgische Provinz versetzt. Er ist alles andere als begeistert, muss seine Frau, von der er gerade getrennt ist und seine kleine Tochter Liv verlassen. In Raaffburg gibt es neue Erkenntnisse zu einem Cold Case. Damals verschwand ein Jugendlicher spurlos, nun soll Piet den Fall wieder aufrollen.

Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive von Piet Donker erzählt, was mir sehr gut gefallen hat. So ist man an seinen Gefühlen und Gedanken ganz nah dran und erlebt die Handlung aus seiner Sicht hautnah mit. Piet hat es momentan nicht leicht. Zum einen der vergeigte Fall, zum anderen die privaten Probleme.

Die Zusammenarbeit mit seinen neuen Kollegen ist auch nicht ganz einfach. Ein Kollege ist unmotiviert, ein grober Klotz, der immer wieder quer schießt. Ein anderer ein blutiger Neuling. Einzig der erfahrene und eigentlich schon pensionierte Lechat ist Piet eine echte Hilfe, er kennt den Ort, die Leute und liefert wertvolle Informationen. Ein wenig werden hier Klischees bedient, aber die Handlung entschädigt dann wieder.

Die Ermittlungen gehen nur zögerlich voran, Piet Donker und sein Team müssen den alten Fall neu aufrollen. Piet gerät in einige gefährliche Situationen, man merkt dass sie dem Täter nahe kommen und dieser versucht, Piet auszuschalten. Der Cold Case wurde damals von einer Serie von Mordfällen überschattet, Piet muss sich auch noch mit dem damals gefassten Serienkiller befassen. Bender, der junge unerfahrene Kollege erweist sich als clever, er steuert wichtige Überlegungen bei.

Ich konnte bei dem Fall gut miträtseln, viele Einwohner von Raaffburg wirken verdächtig. Meinen Favoriten musste ich dann jedoch verwerfen, die Auflösung hat mich echt überrascht. Am Ende wird es nochmals richtig spannend.

Fazit: Gelungener Regiokrimi, ich bin gespannt ob es eine Fortsetzung geben wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.07.2020

schöne neue Welt?

Paradise City
0

Paradise City spielt in Deutschland, in der nahen Zukunft. Das Leben hat sich durch den Klimawandel und Pandemien sehr verändert. Die überlebenden Menschen leben in Megacities, das Land ist weitgehend ...

Paradise City spielt in Deutschland, in der nahen Zukunft. Das Leben hat sich durch den Klimawandel und Pandemien sehr verändert. Die überlebenden Menschen leben in Megacities, das Land ist weitgehend unbewohnt. Die meisten Krankheiten sind ausgemerzt, jeder trägt ein Smartcase bei sich, das ihn überwacht, die Wege registriert und sogar den Körper auf Krankheitssymptome scannt.

Liina ist Reporterin, von ihrem Chef bekommt sie den Auftrag in die Uckermark zu reisen um dort Zeugen zu interviewen. Zwei Männer haben eine Frau gefunden, die angeblich von einem Schakal gebissen wurde.

Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, ihr Chef hat einen furchtbaren Unfall, eine Kollegin wird ermordet. Brisant: Beide waren der gleichen Story auf der Spur....

Der eingängige Schreibstil macht es einfach schnell in die Story einzusteigen. Die schöne neue Welt, in der Liina lebt, ist beängstigend. Jeder Schritt wird überwacht, Kameras überall, wer das Smartcase mal ausschaltet macht sich verdächtig. Der Individualverkehr ist abgeschafft, die Regierung kontrolliert die Medien. Liina ist schön gezeichnet, sie ist sympathisch. In eingeschobenen Kapiteln erfährt man mehr über ihre Vergangenheit, auch dass es Menschen gibt, die sich der totalen Kontrolle entziehen.

Die Geschichte ist spannend, es gibt immer wieder Wendungen die überraschen. Das Ende kommt leider viel zu schnell, es werden auch nicht alle Fragen geklärt. Leider verliert die Geschichte im letzten Drittel an Spannung, so dass ich einen Punkt abziehe. Nichts desto trotz hat mir das Buch sehr gut gefallen, eine Dystophie die hoffentlich nie eintritt.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere