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Veröffentlicht am 14.01.2021

Berührende Geschichte

Diese eine Lüge
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„Diese eine Lüge“ von Dante Medema gehört zu den Büchern, von denen ich so wenig erwartet und so viel bekommen habe, denn die Geschichte besticht nicht nur mit interessanten Themen wie Liebe und Selbstfindung, ...

„Diese eine Lüge“ von Dante Medema gehört zu den Büchern, von denen ich so wenig erwartet und so viel bekommen habe, denn die Geschichte besticht nicht nur mit interessanten Themen wie Liebe und Selbstfindung, sondern kann vor allem mit seinem Schreibstil begeistern.

Geschichten, die in Versform erzählt werden, finde ich an sich schon immer interessant, sodass „Diese eine Lüge“ bereits einen ersten Stein im Brett bei mir hatte. Die Geschichte rund um Delia wird dabei aus Chatverläufen, eMails, Gedichten und vielen Gedanken auf einfühlsame Art erzählt.

Delia befindet sich in ihrem Abschlussjahr und möchte sich für ihre Abschlussarbeit mehr mit ihren Genen befassen und diese in Form von Lyrik erklären. Dabei findet sie heraus, dass ihr Vater nicht ihr leiblicher Vater ist, was sie zwar schockiert, sie aber auch erleichtert, denn Delia hat sich in ihrer Familie immer fremd gefühlt. Für sie beginnt somit nicht nur ein Kampf gegen ihre Mutter, die sie jahrelang belogen hat, sondern auch die Suche nach ihrem leiblichen Vater. Zwar ist dieser schnell ausfindig gemacht, allerdings muss Delia auch dabei feststellen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt und sich ihre Suche nach sich selbst doch schwieriger gestaltet, als sie angenommen hat.

Gleichzeitig wird ihre Gefühlswelt auch von Kodiak durcheinandergebracht. Mit diesem ist sie nicht nur aufgewachsen, sondern er war auch ihr engster Vertrauter, ehe er sich durch einige Schicksale in seinem Leben immer mehr verändert und zurückgezogen hat. Sie nähern sich jedoch wieder mehr an, was nicht nur bei ihr für ein Gefühlschaos sorgt, sondern vor allem auch bei ihrer Familie und ihrer besten Freundin für Diskussionen sorgt, da sie Kodiak ablehnen und ihr von ihm abraten.

„Diese eine Lüge“ wird dabei sehr eindringlich und emotional erzählt. Man kann sich gut in Delia und ihre Gedanken hineinversetzen und ich habe sie sehr gerne auf der Suche nach sich selbst begleitet. Gleichzeitig stehen auch die Themen Zukunftsangst, Freundschaft, Familie und Liebe im Vordergrund, die allesamt gut aufeinander aufgebaut sind und ein Ganzes ergeben.

Kurz gesagt: Dante Medema konnte mich mit ihrem Werk voll und ganz überzeugen, sodass ich Delias Geschichte nicht nur gerne gelesen habe, sondern mich auch voll und ganz in sie hineinversetzen konnte. Wer gerne Bücher in Versform liest und sich mit komplexen Familiengeschichten auseinandersetzen möchte, sollte „Diese eine Lüge“ definitiv eine Chance geben.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Unterhaltsamer Lesespaß

Ich glaube, ich hatte es schon
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Michael Mittermeier gehört zu den Comedians, die ich schon seit sehr vielen Jahren lese und mir vor allem auch ihre Programme anschaue, von daher hatte ich sehr hohe Erwartungen an sein neuestes Werk „Ich ...

Michael Mittermeier gehört zu den Comedians, die ich schon seit sehr vielen Jahren lese und mir vor allem auch ihre Programme anschaue, von daher hatte ich sehr hohe Erwartungen an sein neuestes Werk „Ich glaube, ich hatte es schon“.

In diesem kleinen, aber feinen Buch beschreibt er seinen Alltag in Zeiten der Corona-Pandemie und wie er und seine Familie mit dem neuen Zustand während des Lockdowns umgehen. Dabei sind seine Anekdoten wie immer sehr witzig, intelligent und auf den Punkt gebracht, sodass ich hier ein paar sehr unterhaltsame Lesestunden hatte.

Mittermeier beschreibt hier aber nicht nur sein sehr witziges Familienleben in Zeiten von Covid-19, sondern bringt auch seine Gedanken zu Superhelden, vergessene Masken in Supermärkten, Hamsterkäufen und Geisterspiele in der Fußball Bundesliga zu Papier.

Gleichzeitig beschreibt er auch sein Leben als Künstler in den doch so verrückten Zeiten. Dabei wird besonders darauf eingegangen, dass die Regierung Kunst und Kultur als verzichtbar betrachtet, aber u.a. Bordelle in Rheinland-Pfalz bereits eher wieder öffnet, als Kinos, Theater oder Museen.

Sehr schön finde ich auch den Punkt, dass auch nie vergessen werden sollte, dass die Pflegekräfte und Ärzte heutzutage die wahren Helden des Alltags sind und weit mehr benötigen, als ein einmaliges Klatschen in den Abendstunden.

Kurz gesagt: „Ich glaube, ich hatte es schon“ ist ein sehr unterhaltsames und vor allem witziges Buch mit Anekdoten au dem Lockdown, das den oftmals doch so schwierigen neuen Alltag für einige Stunden vergessen lässt. Absolut empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Ein kleines Meisterwerk

Swimming Lessons – freischwimmen
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Die überaus talentierte Lili Reinhart ist mir spätestens seit der Erfolgsserie „Riverdale“ ein Begriff, in der sie die Schülerin Betty Cooper verkörpert. Da sie sich neben der Schauspielerei auch sehr ...

Die überaus talentierte Lili Reinhart ist mir spätestens seit der Erfolgsserie „Riverdale“ ein Begriff, in der sie die Schülerin Betty Cooper verkörpert. Da sie sich neben der Schauspielerei auch sehr ausführlich mit Body Positivity, Frauenrechten und mentalen Erkrankungen auseinander setzt, finde ich sie und ihre Ansichten sehr interessant und inspirierend, sodass ich schon sehr auf ihr Werk „Swimming Lessons“ gespannt war.

Meine Erwartungen an „Swimming Lessons“, das hauptsächlich aus Gedichten, Gedanken und Tagebucheinträgen besteht, waren enorm hoch und ich wurde zum Glück nicht enttäuscht, denn Lili Reinhart konnte mich mit ihren Texten sehr berühren, zum Nachdenken anregen und teilweise habe ich mich auch in ihren Gedanken wiedererkannt.

In ihren Texten geht es dabei nicht nur um Liebe, Trauer, eine gescheiterte Beziehung, Untreue und Verlust, sondern auch um ihre Depressionen und Angstzustände, an der die Autorin bereits seit einiger Zeit erkrankt ist.

Gleichzeitig ist das Buch auch wunderschön aufgemacht, denn dieses enthält immer wieder kleinere Illustrationen, die perfekt zu den Texten passen, und manchmal auch doppeldeutig sind, was mir sehr gefällt.

Kurz gesagt: „Swimming Lessons“ ist eine wunderschöne und nachdenklich stimmende Textsammlung, die nicht nur sehr schön aufgemacht ist, sondern vor allem berührt und inspiriert. Bitte mehr davon!

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  • Erzählstil
Veröffentlicht am 26.10.2020

Interessant und kindgerecht

Komm, ich zeige dir die Wölfe
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"Komm, ich zeige dir die Wölfe" ist nicht nur durch seine wunderschöne Optik ein Highlight, sondern wird vor allem auch interessant, informativ und kindgerecht erklärt, sodass auch die jüngsten Leser mehr ...

"Komm, ich zeige dir die Wölfe" ist nicht nur durch seine wunderschöne Optik ein Highlight, sondern wird vor allem auch interessant, informativ und kindgerecht erklärt, sodass auch die jüngsten Leser mehr über Wölfe und ihre Umgebung erfahren.

Auf den vielen schönen Farbfotos wird nicht nur die Optik der Wölfe genauestens beschrieben, sondern vor allem auch mehr über ihr Leben erklärt: Was fressen die Wölfe? Wie verständigen sie sich untereinander? Wo genau leben sie? Wie verhalten sie sich innerhalb eines Rudels?

Dabei sind die Erklärungen sehr lebhaft und interessant geschrieben, sodass man hier nicht im Ansatz das Gefühl hat, ein Sachbuch in den Händen zu halten, sodass auch Kinder hier nicht nur einiges entdecken, sondern vor allem auch mehr über die Wölfe lernen können.

Kurz gesagt: "Komm, ich zeige dir die Wölfe" ist insgesamt ein interessantes und bildgewaltiges Erklärbuch, das nicht nur informiert, sondern vor allem auch Kindern die Angst vor Wölfen nimmt. Klare Empfehlung!

Veröffentlicht am 06.10.2020

Ein kleines Meisterwerk

Herz aus Stein
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Auf der Suche nach Graphic Novels bin ich auf Zufall auf "Herz aus Stein" von Séverine Gauthier gestoßen. Da mich das wunderschön gestaltete Cover direkt angesprochen hat, wollte ich der Graphic Novel ...

Auf der Suche nach Graphic Novels bin ich auf Zufall auf "Herz aus Stein" von Séverine Gauthier gestoßen. Da mich das wunderschön gestaltete Cover direkt angesprochen hat, wollte ich der Graphic Novel unbedingt eine Chance geben und wurde damit nicht enttäuscht, denn hier erhält man eine düstere und nachdenklich stimmende Geschichte, die mich vollends begeistern konnte.

Erzählt wird dabei die Geschichte von einem namenlosen Jungen, der mit einem Herz aus Stein geboren ist. Die Eltern trauern um ihr Kind, ohne jedoch dabei zu merken, dass der Junge sie braucht. Sie sind zu sehr mit ihrem eigenen Selbstmitleid beschäftigt und so wächst der Junge ohne Erziehung, Ratschläge oder Liebe auf, was er auch seine Mitmenschen spüren lässt, da er nicht weiß, wie er Gefühle ausdrücken und mit seinen Mitmenschen umgehen soll. Ganz besonders zu spüren bekommt dies ein namenloses Mädchen, das mit einem Artischockenherz zur Welt kam. Ihre Eltern sehen ihr Herz als besondere Gabe an und überschütten ihr Kind mit Liebe und Geborgenheit, sodass das Mädchen diese Liebe auch an andere Menschen weiter gibt.

Wer hier eine Geschichte lediglich für Kinder erwartet, sollte sich bewusst sein, dass diese Geschichte eher düster ist und Themen wie Trauer, Verlust, Vernachlässigung, aber auch Depressionen beinhaltet. So sind auch die Texte sehr melancholisch und tiefgründig und strahlen eine Schwere aus, sodass man das Buch definitiv nicht nur zwischendurch lesen kann, sonderm ihm seine nötige Zeit geben muss.

Obwohl die Geschichte gerade einmal knapp vierzig Seiten besitzt, bietet sie dennoch sehr viel, indem sie Denkanstöße gibt und aufzeigt, wie Menschen, die sozial vernachlässigt werden, mit anderen Menschen manchmal unbewusst umgehen, weil sie es leider selbst nicht anders gelernt haben.

Wunderschön sind auch die Illustrationen von Jérémie Almanza. Die Zeichnungen sind allesamt sehr düster, hochwertig, detailverliebt und in dunklen Farben gestaltet. Der Zeichenstil selbst trifft meinen Geschmack und erinnert dabei ein wenig an Tim Burton.

Kurz gesagt: "Herz aus Stein" gehört zu den Graphic Novels, die einen noch lange in Erinnerung bleiben, da sie nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern vor allem berührt und aufzeigt, wie wichtig der Umgang unter- und miteinander wirklich ist. Für mich ist die Geschichte ganz klar ein Highlight.

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