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Veröffentlicht am 29.10.2020

Was für ein grandioser Krimi

Unter Wölfen - Der verborgene Feind
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Eigentlich sollte es mit dem Einsatz in Nürnberg für Isaak Rubinstein alias Adolf Wissmann enden. Als Adolf Wissmann hatte er den Mordfall an einer großen Schauspielerin des deutschen Reiches erfolgreich ...

Eigentlich sollte es mit dem Einsatz in Nürnberg für Isaak Rubinstein alias Adolf Wissmann enden. Als Adolf Wissmann hatte er den Mordfall an einer großen Schauspielerin des deutschen Reiches erfolgreich aufklären können. Jetzt hofft er durch die Liason mit Ursula von Rahn, deren Vater ein führendes Mitglied und einflussreicher Industrieller in Nürnberg ist, an weitere wichtige Informationen für den Widerstand zu kommen. Die erlangt er ohne größere Probleme. Dann gibt es jedoch einen Mordfall in der Nürnberger Highsociety. Die Eltern der Ermordeten wollen den besten Ermittler des deutschen Reichs Adolf Wissmann. Ein Anruf beim guten Bekannten Heinrich Himmler ist erfolgreich und so muss Isaak Rubinstein erneut als Kriminalkommissar ermitteln.

Ein vermeintlich Schuldiger wird schnell gefunden, aber Rubinstein hat Bedenken. Zu Recht, wie sich herausstellt, als kurze Zeit später das nächste Opfer gefunden wird.

An und für sich könnte es für den Ermittler gar nicht so schlecht laufen. Jedoch gibt es überall Neider und Konkurrenten. Dem bisher erfolgreichen Ermittler der Kripo wird Wissmann vor die Nase gesetzt. Ein Journalist fühlt sich gedemütigt. Und das macht die Ermittlungen sehr viel komplizierter. Isaak muss als Wissmann permanent auf der Hut sein und auch bei seinen Äußerungen genau achtgeben. Gerade diese Gradwanderung macht auch einen großen Teil der Spannung aus.

Überrascht hat mich die Auflösung des ganzen Falles, welcher in ein mitreißendes Finale eingebettet, mich als Leserin wirklich atemlos zurückgelassen hat. Im Verlauf des Buches wurde es relativ schnell klar, dass es noch fesselnder und mitreißender wird. Von Kapitel zu Kapitel stieg die Spannung und ich dachte, mehr geht nicht – um dann doch eines besseren belehrt zu werden. Kurzum ich war begeistert. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Gelungene Fortsetzung

Der Todesbruder
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Der grausame Mord an einem Monsignore in Berlin erschüttert die Stadt. Die am Tatort aufgefundene römische Ziffernfolge findet sich auch bei weiteren Opfern. So kann relativ schnell der Zusammenhang zwischen ...

Der grausame Mord an einem Monsignore in Berlin erschüttert die Stadt. Die am Tatort aufgefundene römische Ziffernfolge findet sich auch bei weiteren Opfern. So kann relativ schnell der Zusammenhang zwischen den Todesfällen hergestellt werden. Aber was haben die grausamen Morde mit der katholischen Kirche und den weiteren Opfern zu tun? Auffällig ist, dass die Opfer alle grausamst gefoltert wurde. Jedes Todesopfer ist auf eine andere Art und Weise getötet worden und bei jedem Opfer gibt es einen literarischen Bezug.

Die Besonderheit der Fälle ruft das Berliner LKA mit Victor Puppe und Ken Tokugawa auf den Plan. Begüm Duran, die dritte im Bunde, ist mittlerweile zur Teamleiterin aufgestiegen. Die verschiedenen Charaktere der Ermittler passen genau in diesen Fall. Victor, der auf fast alles eine Antwort weiß, der relativ schnell den Bezug zu den römischen Ziffern herstellen kann, agiert mit Ken, der durch seine rotzfreche Art den überheblichen Würdenträgern oftmals den Wind aus den Segeln nimmt. Dazwischen Begüm, die ja nun plötzlich Chefin ist und das auch sein will. Rasant entwickelt sich die Handlung, die Morde sind sehr grausam. Die Ermittler laufen zu Hochtouren auf und werden doch immer mal wieder an der Nase herumgeführt. Und da ist Stella, die ja schon in den ersten Fällen in ihrer Rolle als Gerichtsmedizinerin aufgefallen ist. Sie läuft hier zu Hochtouren auf.

Aber es gibt auch Situationen in diesem Buch, die durchaus Humor haben. Das ist vor allem Ken und seiner Kodderschnauze zu verdanken. Spätestens an dieser Stelle merkt man genau, dass das Buch in Berlin spielt.

Für mich war dieser dritte Teil der spannendste Teil von allen. Thomas Elbel hat die Ereignisse in einem Tempo geschrieben, das einem beim Lesen sprachlos machte. Auch die Dialoge zwischen den Protagonisten haben mir immer mal wieder ein Lächeln eingebracht. Trotz allem ist das Buch nichts für Zartbesaitete.
Von mir gibt es wieder eine unbedingte Leseempfehlung mit obiger Einschränkung und natürlich verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 14.10.2020

Macht mich nachdenklich

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Das Haus von Hendrik und Lisa ist ein Traum. Alles geht automatisch im Haus. Der Zutritt ins Haus, die Jalousien, das Licht, die Videoüberwachung alles wird von dem neuen System "Adam" mittels einer App ...

Das Haus von Hendrik und Lisa ist ein Traum. Alles geht automatisch im Haus. Der Zutritt ins Haus, die Jalousien, das Licht, die Videoüberwachung alles wird von dem neuen System "Adam" mittels einer App gesteuert. Sicherheit wird also ganz groß geschrieben. Und doch ist Lisa eines morgens als Hendrik aus der Klinik vom Noteinsatz kommt, verschwunden. Es gibt keine Spuren von ihr. Hendrik ist sich, im Gegensatz zur Polizei, sicher das sie ihn auf keinen Fall verlassen hat. Die Hochzeit zwischen beiden soll in Kürze stattfinden und es gab auch keinen Streit. Und doch wird ihm nicht geglaubt, im Gegenteil, man nimmt seine Befürchtungen nicht einmal Ernst.

Auf der Suche nach Spuren und nach Hilfe findet er auch einige Verbündete. Diese machen ihm relativ schnell klar, dass das Sicherheitssystem "Adam" gefährlich ist. Zu groß ist die Gefahr, mit Hilfe des Systems von außen überwacht zu werden, ohne dass man es selbst merkt. Die nachfolgenden Ereignisse geben ihm und den Verbündeten Recht.
Was es mit der geheimnisvollen App, dem System "Adam" und vor allem den Geschehnissen auf sich hat, sollte schon jeder selbst lesen.

Das Buch ist ungemein spannend geschrieben. Trotz der kleinen Erkenntnisse bei der Suche rätselt man beim Lesen permanent, wer oder was dahintersteckt. Die Lösung ist verblüffend und vor allem überraschend. Aber das Buch macht einem beim Lesen auch wieder einmal deutlich, wie sehr die Technik bereits Einfluss auf unser Leben genommen hat. Noch schlimmer ist es, wenn das vermeintlich sichere System manipuliert werden kann. Die möglichen Folgen kann man hier lesen. Es macht mir aber auch klar, darüber nachzudenken, ob ich überhaupt möchte, dass die Technik mein Lesen so beherrscht, ob ich bereit bin alles aus meinen Leben mittels der Technik Preis zu geben.

Das war ein Buch über das ich noch länger nachdenken werde. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 13.10.2020

Spannender 3. Teil

Rache, auf ewig (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 3)
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Die Suspendierung der beiden Profiler Jan Grallert und Rabea Wyler vom Dienst beim Landeskriminalamt nahmen beide zum Anlass sich als Ermittler in einer Agentur für Fallanalysen selbstständig zu machen. ...

Die Suspendierung der beiden Profiler Jan Grallert und Rabea Wyler vom Dienst beim Landeskriminalamt nahmen beide zum Anlass sich als Ermittler in einer Agentur für Fallanalysen selbstständig zu machen. Sie haben nicht damit gerechnet, dass es so schwierig ist Kunden zu gewinnen. Ein DHL-Shop soll zumindest vorübergehend regelmäßig Geld bringen.

Hoffnung besteht jedoch in dem Moment, als auf Sylt einer der reichsten Männer Deutschlands und wirklich extremen Umständen tot aufgefunden wird. Der Fall ist so brisant, dass der Generalbundesanwalt die beiden Profiler um Hilfe bei den Ermittlungen bittet. Grallert und Wyler sind beim Anblick des Toten erst einmal über die Brutalität die der Mörder angewandt hat fassungslos. Zudem ist es auch noch schwierig greifbare Spuren zu finden. Noch rätselhafter wird der Fall allerdings am nächsten Tag, als Anita Ichigawa, die in diesem Fall ermittelnde Beamtin, spurlos verschwindet. Man findet am Strand lediglich eine Uhr des Toten mit Fingerabdrücken Ichigawas. Was hat das alles zu bedeuten? Doch es kommt noch schlimmer, es tauchen weitere Tote auf, alles Großindustrielle, die in der Welt der Wirtschaft etwas zu sagen hatten.

Die beiden Profiler stecken mitten in diesem Fall und werden dann doch relativ schnell wieder aufs Abstellgleis geschoben. Aber Anita Ichigawa ist beiden so wichtig, dass sie weiter ermitteln. Ein Vorteil dabei ist, dass beide nicht mehr dem Polizeiapparat angehören und dadurch einiges mehr an Freiheiten haben, als es die Polizei hat.

Dieser dritte Teil um die beiden Profiler knüpft unmittelbar an die beiden vorangegangenen Bände an, wobei auch dieser Teil durchaus ohne die Kenntnis der Vorgänger gelesen werden kann. Aber ich muss auch sagen, dass dieser Thriller auf jeden Fall nichts für Zartbesaitete ist. Es herrscht sehr viel Brutalität und Grausamkeit und man muss sich beim Lesen unbedingt zwingen das Kopfkino auszuschalten. Ich empfand das Buch als absolut spannend und hatte Mühe den Lesefluss zu unterbrechen. Von mir gibt es natürlich die Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Unerwartet aber spannend

Ihr Königreich
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Das unerwartete Auftauchen von Carl bringt das Leben von Roy Opgard in Norwegen ganz schön durcheinander. Er kommt nicht allein. An seiner Seite ist Shannon seine exotische Ehefrau aus Barbados. Beide ...

Das unerwartete Auftauchen von Carl bringt das Leben von Roy Opgard in Norwegen ganz schön durcheinander. Er kommt nicht allein. An seiner Seite ist Shannon seine exotische Ehefrau aus Barbados. Beide kommen nicht ohne Grund. Sie haben Großes in der kleinen Stadt in Norwegen vor. Ein riesiges Wellnesshotel auf dem Berg soll Reichtum und Wohlstand für alle im Ort sichern. Alle sind von diesem Gemeinschaftsprojekt, das ja alle irgendwie mitfinanzieren sollen, begeistert. Es könnte alles so schön sein.

Aber es gibt eben auch eine dunkle Seite in diesem Buch. Erzählt wird die Geschichte von Roy. Von ihm erfahren wir in einzelnen Rückblenden zunehmend mehr aus der Kindheit und dem Leben der beiden Brüder. Es wird beim Lesen auch immer klarer, das es da viele dunkle Geheimnisse und Begebenheiten im Leben beider gibt, die die beiden Brüder so fest verbindet. Ob es nun der tragische Unfalltod beider Eltern ist, oder aber auch die vielen Arztbesuche seines, damals noch kleinen Bruders, die einen schlimmen Verdacht aufwerfen.

Jo Nesbo erzählt hier sehr anschaulich, manchmal auch ein wenig langatmig, aus dem Leben dieser beiden Brüder. Diese werden sehr genau gekennzeichnet. Roy, der ältere und stärkere der beiden Brüder, der es zumindest zu einer eigenen Tankstelle gebracht hat. Carl, der jüngere und ängstliche Bruder, dem es gelingt durch ein Studium in Amerika ein erfolgreicher Unternehmer zu werden, dem es mit seinem Auftreten und Charisma gelingt, die Leute erfolgreich zu manipulieren und immer auf seine Seite zu ziehen.

Da es sich aber bei diesem Buch um einen Krimi handelt, ist schon klar, dass da auf jeden Fall so einiges passieren wird. Mir hat dieser Krimi, auch die fast schon sanfte ruhige Art, wie er erzählt wurde, sehr gefallen. Das war mal etwas ganz anderes. An den entscheidenden Stellen entstand aus dem sanften Erzählen plötzlich eine explosive Spannung und man wollte einfach nur wissen, was passiert und wie es weitergeht.

Von mir gibt es natürlich eine Leseempfehlung und auf Grund der manchmal unnötigen Längen nur vier Lesesterne.

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