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JeanetteBuechereule

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.02.2017

Schräge Charaktere und bayrischer Lokalkolorit

Fastenopfer
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Rainer Schutt-Nowotny, der Verwalter des jahrhundertealten Tilly-Benefiziums, wird erstochen in der Kapelladministration im Wallfahrtsort Altötting aufgefunden. Kommissar Max Kramer und sein Kollege Fritz ...

Rainer Schutt-Nowotny, der Verwalter des jahrhundertealten Tilly-Benefiziums, wird erstochen in der Kapelladministration im Wallfahrtsort Altötting aufgefunden. Kommissar Max Kramer und sein Kollege Fritz Fäustl ermitteln.

Der Täter bleibt bis fast ganz zum Schluss ein Rätsel. Der Krimi verzichtet auf rasante Verfolgungsjagden und künstlich erzeugte Spannung und punktet stattdessen mit schrägen Charakteren und interessanten Nebenhandlungen. Da ist zum einen die junge Nonne Maria Evita, die es mit dem Nonnenleben nicht ganz so genau nimmt und außerdem die Jugendliebe von Max Kramer ist. Außerdem die Staatsanwältin Tina Rasske, die Max in ungewollte amoröse Verstrickungen führt und Fräulein Schosi, die Haushälterin des Pfarrers, die ihn mit amüsanten Diätideen und viel Kräuterlikör zur Weißglut bringt. Bei alldem kommt der bayerische Lokalkolorit gut zur Geltung, u.a. sprechen die Personen teilweise Dialekt. Manchmal haben mich die Namen der Personen, die nur selten auftauchen, etwas durcheinander gebraucht.

Mein Fazit: Ein lesenswerter Krimi ohne übertriebene Spannung mit schrägen Charakteren und bayerischem Lokalkolorit. Vier Sterne.

Veröffentlicht am 15.12.2024

Schöner Cozy Crime, aber schwächer als die Vorgänger

Der Krimidinnermord
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Agatha Christies Haushälterin ermittelt wieder! In Abwesenheit ihrer Chefin folgt Phyllida Bright einer merkwürdigen Einladung: In dieser lädt ein erst kürzlich in die Gegend gezogenes Ehepaar zu einem ...

Agatha Christies Haushälterin ermittelt wieder! In Abwesenheit ihrer Chefin folgt Phyllida Bright einer merkwürdigen Einladung: In dieser lädt ein erst kürzlich in die Gegend gezogenes Ehepaar zu einem geselligen Abend ein, bei dem ein Mord stattfinden soll. Zwar entpuppt sich diese vollmundige Ankündigung rasch als ein Krimispiel, doch im Verlauf des Abends kommt es tatsächlich zu einem gewaltsam herbeigeführten Todesfall. Da der Ortspolizist sich äußerst dämlich anstellt, unterstützt Phyllida ihn bei seinen Ermittlungen und ehe sie sich versieht, steckt sie mittendrin in ihrem dritten Fall …

Leider fand ich dieses Buch deutlich schwächer als die Vorgängerbände. Der Hauptgrund für diesen Eindruck ist, dass der/die Täterin diesmal leicht zu entlarven war. Es deutet viel auf ihn/sie hin, was Phyllida bis kurz vor Schluss konsequent übersieht. Bis zum Ende hatte ich die Hoffnung, es könne doch noch eine Überraschung geben, aber diese ist leider ausgeblieben. Phyllida erlaubt sich dieses Mal so einige Schlampereien bei den Ermittlungen, was dazu führt, dass sie dem/der Täterin lange Zeit nicht auf die Schliche kommt. Die falschen Fährten, die die Autorin legt, wirken diesmal sehr bemüht und konstruiert. Außerdem gibt es in den diversen Nebenhandlungen, die bereits in den ersten beiden Bänden eingeführt werden, weniger neue Entwicklungen als erhofft.

Abgesehen davon fand ich das Buch jedoch angenehm zu lesen. Viele humorvolle Szenen lockern das Geschehen auf. Die Hauptcharaktere bereiten mir mit ihrer ganz speziellen Art immer wieder Vergnügen. Zudem haben mir die Anspielungen auf Agatha Christies Werk gut gefallen.

Fazit: Ein angenehm zu lesender Cozy Crime, der wegen des durchschaubaren Falls jedoch schwächer ist als die Vorgängerbände.

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Zwischendurch-Lektüre für Klufti-Fans

Morgen, Klufti, wird's was geben
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Zwei Tage vor Weihnachten fällt Kluftingers Frau Erika von der Leiter und muss ins Krankenhaus. Wie soll Kluftinger die ganzen Weihnachtsvorbereitungen bloß ohne seine bessere Hälfte bewältigen? Zu allem ...

Zwei Tage vor Weihnachten fällt Kluftingers Frau Erika von der Leiter und muss ins Krankenhaus. Wie soll Kluftinger die ganzen Weihnachtsvorbereitungen bloß ohne seine bessere Hälfte bewältigen? Zu allem Überfluss kündigt sich auch noch Familienbesuch aus Japan an. Da sind die Katastrophen vorprogrammiert ...

Das Büchlein ist mit nur etwas mehr als 100 Seiten schnell gelesen. Es ist in 24 Kapitel (genannt Katastrophen) unterteilt und eignet sich somit auch als Adventskalender. Die Handlung dreht sich ausschließlich um Kluftingers Weihnachtsvorbereitungen, ein Kriminalfall kommt nicht vor.

Teilweise fand ich die Handlung und Kluftingers Missgeschicke so amüsant wie aus den Kluftinger-Krimis gewohnt. Teilweise wird Kluftinger jedoch auch äußerst gemein und machomäßig dargestellt. Mitleid mit seiner verletzten Frau zeigt er überhaupt nicht, stattdessen möchte er sie am liebsten direkt aus dem Krankenhaus herauszerren, damit sie (wie sonst immer) die Weihnachtsvorbereitungen übernimmt. So unsympatisch war mir Kluftinger in den Krimis nie.

Fazit: Ein nette kleine Zwischendurch-Lektüre, um Klufti-Fans die Wartezeit auf das nächste richtige Buch zu verkürzen, aber nichts Besonderes, dreieinhalb Sterne.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Am Ende zu bemüht

Madame le Commissaire und die panische Diva
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Madame le Commissaire Isabelle Bonnet bekommt einen Spezialauftrag: Die berühmte Sängerin und Schauspielerin Colette Gaspard wird von einem Stalker belästigt und bedroht. Isabelle soll Colette beschützen ...

Madame le Commissaire Isabelle Bonnet bekommt einen Spezialauftrag: Die berühmte Sängerin und Schauspielerin Colette Gaspard wird von einem Stalker belästigt und bedroht. Isabelle soll Colette beschützen und den Stalker überführen. Doch das Zusammensein mit einer Diva ist nicht immer einfach ...

"Madame le Commissaire und die panische Diva" ist der achte Band der Reihe. Die Vorgängerbände muss man nicht unbedingt gelesen haben, denn die Fälle sind in sich abgeschlossen. Isabelle und die Personen in ihrem Umfeld entwickeln sich aber natürlich von Band zu Band weiter.

Ich habe alle Vorgängerbände gelesen und mich gefreut, die taffe Isabelle wiederzutreffen. Über die Eigenheiten der Diva und Isabelles Umgang damit sowie über ihren tollpatschigen Assistenten Apollinaire habe ich mich köstlich amüsiert.

Der erste Teil der Ermittlungen hat mir gut gefallen. Ich war stets gespannt darauf, was sich der Stalker als nächstes einfallen lässt und ob das Leben der Diva wirklich in Gefahr ist. Zirka hundert Seiten vor Schluss schien dann alles geklärt zu sein. Angesichts der verbleibenden Seitenzahl habe ich mich sehr über die Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung gewundert. Tatsächlich gab es nochmal eine Wendung, die Isabelle rasch und schlüssig aufklären konnte. Danach waren jedoch immer noch rund fünfzig Seiten übrig und es gab nochmal eine Fortsetzung der Handlung. Die fand ich jedoch zusammenhanglos ins Buch gequetscht und viel zu rasch und oberflächlich aufgelöst. Mir kam es vor, als hätte der Autor die Geschichte eigentlich fertig erzählt, musste aber noch etwas hinzufügen, um auf eine vom Verlag geforderte Mindestseitenzahl zu kommen.

Fazit: Gelungener Beginn, doch nach der Aufklärung auf den letzten hundert noch zwei Fortsetzungen der Handlung, von denen ich die zweite recht zusammenhanglos und bemüht fand, deswegen nur dreieinhalb Sterne.

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Veröffentlicht am 27.11.2019

Viel Gewalt

Draussen
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Die siebzehnjährige Cayenne lebt mit ihrem jüngeren Bruder Joshua und ihrem Anführer Stephan im Wald. Die drei führen seit Cayenne denken kann ein Leben auf der Flucht und das Mädchen fragt sich immer ...

Die siebzehnjährige Cayenne lebt mit ihrem jüngeren Bruder Joshua und ihrem Anführer Stephan im Wald. Die drei führen seit Cayenne denken kann ein Leben auf der Flucht und das Mädchen fragt sich immer mehr, warum das nötig ist, denn Stephan gibt nichts preis und verlangt hartes Training, um sich gegen die unbekannte Bedrohung verteidigen zu können. Doch eines Tages ist es soweit: Ein Mann greift Cayenne an ...

Das Buch ist fesselnd geschrieben und obwohl es nicht humorvoll ist, merkt man an einigen Stellen, dass es von dem bekannten Kluftinger-Autorenduo verfasst wurde. An einer Stelle wird Kluftinger sogar erwähnt. Außerdem hat mir gefallen, dass ich lange Zeit nicht wusste, warum sich die drei Hauptfiguren im Wald verstecken müssen und wie die zahlreichen Nebenstränge in die Geschichte passen.

Die Grundstimmung des Thrillers ist düster und es kommt für meinen Geschmack unnötig viel Gewalt vor. Ständig wird jemand ermordet. Die eigentliche Geschichte wird darunter erdrückt und bleibt ohne wirklich überraschende Wendungen. Die Figuren bleiben flach. Ich hoffe sehr, dass die Autoren als nächstes wieder einen Kluftinger-Krimi schreiben.

Fazit: Fesselnde, aber recht geradlinige Geschichte mit viel Gewalt und flachen Figuren, drei bis vier Sterne.