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Veröffentlicht am 27.10.2020

Unterhaltsame Gesellschaftskritik

QualityLand (QualityLand 1)
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Lustiger Roman, skurril und doch erschreckend nah an der Realität.

In Qualityland brauchen die Menschen sich nicht über vieles Gedanken machen: Drohnen liefern gewünschte Produkte noch bevor man sie ...

Lustiger Roman, skurril und doch erschreckend nah an der Realität.

In Qualityland brauchen die Menschen sich nicht über vieles Gedanken machen: Drohnen liefern gewünschte Produkte noch bevor man sie bestellt hat, das Level jedes Menschen weist ihm seinen Platz in der Gesellschaft zu und Maschinen übernehmen alle lästigen Aufgaben und sind dabei intelligenter als Menschen.

Eines Tages jedoch bekommt Peter ein Produkt geliefert, mit dem er nichts anfangen kann und findet keine Möglichkeit, es zurück zu geben. Der Anfang einer absurden Geschichte...

Der Autor schafft es auf sehr charmante Weise eine mögliche Zukunft abzubilden, die zum Teil schon viel realer ist, als uns lieb sein dürfte. Dabei wird es weder düster noch belehrend.

Hat mir sehr viel Spaß gemacht und gibt einem viele interessante Denkanstöße.

Der Autor hat außerdem großes Talent seine Geschichte vorzutragen und dabei lebendig werden zu lassen!

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Buntes Potpourri aus US-amerikanischem Alltag

USA 151
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Mit 151 Momentaufnahmen in Bild und Text zeigen uns Petrina Engelke und Kai Blum das alltägliche Leben in den USA. Dabei geht es weniger um gängige Klischees, sondern vor allem um die Kleinigkeiten, von ...

Mit 151 Momentaufnahmen in Bild und Text zeigen uns Petrina Engelke und Kai Blum das alltägliche Leben in den USA. Dabei geht es weniger um gängige Klischees, sondern vor allem um die Kleinigkeiten, von denen wir Europäer oft noch nie gehört haben.

Ich dachte zuerst, es ginge hauptäschlich um Fotos, tatsächlich sind die Texte aber der eigentliche Kern, denn der vermittelt die Information. Text und Bild ergänzen sich dabei sehr gut, denn so bekommt jeder Text ein „Gesicht“ und man hat sofort eine Vorstellung, worum es gerade geht. Das fand ich sehr stimmig und dadurch hat das Lesen viel Spaß gemacht.

Thematisch ist es sehr bunt gemischt und auch wild durcheinander, wodurch es locker flockig zu lesen ist, sehr ansprechend und man fliegt regelrecht hindurch. Dabei beleuchtet es sowohl positive als auch negative Aspekte. Das Buch ist keine durchgehende Lobeshymne, aber auch keine reine Kritik – beides findet seinen Platz, da wo es angebracht ist. Das hat mir sehr gut gefallen, weil es schön ausbalanciert ist. Dadurch wirkt das Buch auch insgesamt sehr ehrlich und realistisch.

Es war vieles dabei, was ich noch nicht wusste. Natürlich trifft man hier und da auf Aspekte, die einem schon irgendwoher bekannt waren und es haben auch nicht alle 151 Fotos meinen persönlichen Geschmack getroffen - aber das ist bei 151 Themen auch zu erwarten und tut der Sache gar keinen Abbruch. Das Buch hat auf jeden Fall meinen Blick auf die USA verändert. Für vieles habe ich jetzt ein anderes Verständnis, für vieles habe ich jetzt mehr Hintergrundwissen. Und mit Wissen kann man mich immer begeistern!

Empfehlen möchte ich dieses Buch für alle, die sich allgemein für die USA interessieren, aber auch für alle, die einen längeren oder gar dauerhaften Aufenthalt dort planen. Sicher ist es auch eine gute Informations- und Inspirationsquelle für deutsche Autoren, deren Bücher in den USA spielen sollen, da es viele Details des Alltags vermittelt, die man sich kaum ergooglen könnte.

Ich hatte viel Spaß beim Lesen und finde, es ist ein rundum gelungenes Werk.

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Veröffentlicht am 04.03.2019

Malerischer Wald mit dunklen Geheimnissen

Waldkind
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In "Waldkind" geht es um den magischen Wald Deamhain. Seit Cianna denken kann, scheint der Wald zu ihr zu sprechen und auch sonst scheint er ein Eigenleben zu führen und gilt als gefährlich. Eines Tages ...

In "Waldkind" geht es um den magischen Wald Deamhain. Seit Cianna denken kann, scheint der Wald zu ihr zu sprechen und auch sonst scheint er ein Eigenleben zu führen und gilt als gefährlich. Eines Tages jedoch taucht ein mysteriöser Junge in Ciannas Leben auf, der mit dem Wald verbunden zu sein scheint und bald wird sie hineingezogen in einen Strudel aus Ereignissen und politischen Gruppierungen.


Eva ist undercover unterwegs mit einem Auftrag, getarnt als Hauptmann. In der Waldbastion soll sie einen Alben finden und töten. Welche Geheimnisse verbirgt Eva?

Die beiden Protagonistinnen sind sehr unterschiedlich, aber beide ergänzen sich sehr gut. Eva ist tough, hat dunkle Geheimnisse und vertritt starke Überzeugungen. Cianna dagegen ist noch eher unreif, gutherzig und zunächst überfordert mit allem, was um sie herum geschieht. Zwischen den beiden entwickelt sich eine spannende Dynamik, die mir sehr gefallen hat!
Der kleine Junge war anfangs sehr interessant, wurde mir später aber immer unsympathischer, dennoch fand ich seinen Charakter sehr gut konstruiert.

Auch die Historie der Welt war überzeugend. Ich hatte anfangs ein paar Einstiegsschwierigkeiten, weil ich die Welt erst einmal kennen lernen musste, habe mich später aber dann gut zurecht gefunden.

Insgesamt gibt es im Verlauf des Buches einige Wendungen und es wurde ab der zweiten Hälfte (spätestens) extrem spannend. Etwas zu lange gedauert hat mir die Auflösung der ganzen Historie der Welt, weil man erst da vieles richtig verstehen konnte.

Wirklich wundervoll sind die Beschreibungen des Waldes! Malerisch, atmosphärisch und lebendig! Wirklich wunderschön!

Veröffentlicht am 27.10.2020

Winterwunderland

So kalt wie Eis, so klar wie Glas
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So könnte man Rockenfeld beschreiben. Dieses Dorf wirkt, als würde es in einer anderen Welt liegen, inklusive seiner Bewohner. Der Winter wird hier stark thematisiert, so gibt es zum Beispiel eine berühmte ...

So könnte man Rockenfeld beschreiben. Dieses Dorf wirkt, als würde es in einer anderen Welt liegen, inklusive seiner Bewohner. Der Winter wird hier stark thematisiert, so gibt es zum Beispiel eine berühmte Eiskockey-Mannschaft (was ich für so ein kleines Dorf allerdings unglaubwürdig finde). Die Charaktere fand ich alle sehr überspitzt und karikiert. Vielleicht ist das aber auch nötig, damit sie sich einem besser einprägen. Allgemein hat dies bei mir aber den Eindruck erweckt, dass ich zu alt für dieses Buch bin. Solche übertriebenen Darstellungen bin ich eher aus aus dem Genre "Junge Leser" gewohnt.

Die Handlung lebt sehr von Geheimniskrämerei, daher ist es sehr schwierig hier etwas darüber zu sagen, ohne zu spoilern. Dennoch wird einem vieles immer schon verraten, bevor es im Buch wichtig wird. Das kann man so oder so sehen.

Neben Rockenfeld spielt noch das zugehörige Internat eine Rolle, das sich als Anstalt für schwer erziehbare Jugendliche herausstellt, zwischen denen Cora von nun an ihren Alltag meistern muss. Das passte irgendwie überhaupt nicht zu dem sonst so malerischen Rockenfeld und hat mich irgendwie gestört, obwohl ich Moritz (ein schwuler Goth, mit dem Cora sich anfreundet) sehr mochte.

Die Handlung rund um "Die Unzerbrechliche", die angeblich allererste Schneekugel, um die sich viele Sagen und Legenenden ranken, hat mir gut gefallen, die Idee ist super und mal was völlig anderes, als ich sonst so kenne. Ich wünschte wirklich, ich könnte darüber jetzt mehr sagen, weil ich das eigentlich noch viel mehr loben will, aber dann verrate ich euch alles!

Fehler habe ich nur einen einzigen gefunden, den finde ich aber tatsächlich öfter mal, deshalb fiel er mir auf. An einer Stelle wurde "gehenkt" statt "gehängt" geschrieben. Ich habe das schon so oft gesehen, dass mir im ersten Moment gar nicht klar war, was daran falsch ist, aber ich wusste, irgendwas stimmt daran nicht.^^

Wundervolle Geschichte in einer interessanten Umgebung. Leider bin ich mit meinen fast 25 Jahren zu alt dafür und würde dieses Buch für Leser zwischen 12 und 16 empfehlen. Für die allerdings ausdrücklich, da es mir ansonsten gut gefallen hat.
Gestört haben mich die karikaturartigen Charaktere und die Tatsache, dass Rockenfeld thematisch so sehr an den Winter gekoppelt ist. Das schafft zwar eine tolle Atmosphäre, aber erweckt den Eindruck, es würde hier immer Winter herrschen. Es ist mir unvorstellbar, wie dieser Ort im Sommer aussehen soll. Außerdem gibt es zu viele Einrichtungen, die man in einem kleinen Dorf eigentlich niemals finden würde, wie das Eishockey-Team, das Internat oder selbst die Dorfschenke dürfte real bereits Probleme haben, sich finanziell über Wasser zu halten. Und ich störe mich eben an sowas.
Pluspunkte gibt es für die tolle Idee und die geheimniskrämerische Umsetzung.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Einsamkeit, Verschwiegenheit und die Bäume

Das Flüstern der Bäume
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Dieses Buch ist aufgebaut wie eine Baumscheibe: Ring für Ring lernen wir die verschiedenen Generationen der Familie Greenwood kennen, vom Jahr 2038 bis ins Jahr 1908 und dann wieder zurück bis zum Jahr ...

Dieses Buch ist aufgebaut wie eine Baumscheibe: Ring für Ring lernen wir die verschiedenen Generationen der Familie Greenwood kennen, vom Jahr 2038 bis ins Jahr 1908 und dann wieder zurück bis zum Jahr 2038. Dieser Aufbau ist sehr gelungen und den künstlerischen Ansatz dabei lobe ich sehr.

Der Anfang war etwas schwierig. Zum Einen der Schreibstil: Er ist sehr poetisch und manchmal wunderschön und berührend. Dann aber werden wirklich wichtige Dinge ganz kurz in einem Satz abgehandelt, dass man aufpassen muss es überhaupt mitzubekommen. Damit hatte ich anfangs Probleme, man gewöhnt sich aber dran.

Zum anderen dauert es etwas, bis man die Verbindungen zwischen den Personen sieht und erkennen kann, wer mit wem wie zusammenhängt. Im ersten Abschnitt bis zum Jahr 1908 lernen wir die Charaktere und ihr Leben kennen und stoßen auf die ersten großen Geheimnisse. Das mittlere Abschnitt 1908 ist besondererweise in der Wir-Form geschrieben und spricht aus dem Kollektivgedächtnis des kleinen Ortes, in dem die Brüder Harris und Everett aufwuchsen.

Im zweiten Abschnitt schließen sich dann zunehmend alle Lücken in der Geschichte. Nach Harris (Holzfäller-Unternehmer) und Everett (Landstreicher, der vom Ahornsirup-Zapfen lebt), die man von 1908 bis 1934 begleitet, folgt Willow, eine Umweltaktivistin (1974), danach ihr Sohn Liam (2008) und schließlich Jacinda/Jake (2038).

Jede Generation scheint die vorige zu hassen. Warum ist das so? Weil jede Generation große Geheimnisse bewahrt, niemand die Wahrheit über seine Familiengeschichte erfährt und es dazu zu Missverständnissen und Zerwürfnissen kommt. Daher ist jeder auf seine Art einsam und ohne Liebe und jeder lebt eine Art Vagabundentum. Dieses Nicht-Miteinander-Reden hat mich sehr gestört. Zudem verhalten sich ausnahmslos alle egoistisch, selbst Willow, die mit ihrem Aktivismus für ein höheres Gut kämpft. Einzig Everett ist wirklich altruistisch und handelt selbstlos. Er bringt einige wirklich große Opfer und das sogar doppelt, indem er hinterher niemals davon spricht und sie für sich behält. Ihm gönne ich das Glück, das er später gefunden hat.

Insgesamt frage ich mich, was der Autor hier für eine Message verbreiten wollte. Dass man miteinander ehrlich sein und reden soll? Gut, die kenne ich auch schon aus zahlreichen anderen Büchern. Mich beschleicht der Eindruck, das wäre in Nordamerika tatsächlich ein großes Problem... Oder will er uns sagen, dass die Bäume immer für uns da sind, auch wenn die Menschen um uns herum es nicht sind? Dass sie ein höheres Gut sind, weil sie so viel älter und wichtiger sind als wir? Ich verstehe es nicht so ganz, fürchte ich...

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