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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2020

Erfrischend ungewöhnliche Charaktere und tolle Geschichte

Die Anatomie der Nacht
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Bex möchte medizinische Illustratorin werden und versucht deshalb eine College-Professorin zu überzeugen, dass sie im Sezierraum Leichen zeichnen darf. Damit möchte sie versuchen, bei einem Wettbewerb ...

Bex möchte medizinische Illustratorin werden und versucht deshalb eine College-Professorin zu überzeugen, dass sie im Sezierraum Leichen zeichnen darf. Damit möchte sie versuchen, bei einem Wettbewerb das nötige Geld für ein Studium zu gewinnen, denn seit ihr Vater die Familie verlassen hat, haben ihre Mutter, ihr Bruder und sie es nicht leicht. Im Nachtbus begegnet sie zufällig Jack und entdeckt sein Geheimnis: Er ist der Graffiti-Künstler, der seit einigen Wochen die Lokalpresse mit seinen besonderen Kunstwerken beschäftigt.

Langsam lernen zu beiden sich kennen und lieben. Dabei werden auf beiden Seiten Familiengeheimnisse gelüftet, erfreulicherweise weitgehend ohne die üblichen Klischees zu bedienen. Selbst da, wo ich es erwartet hätte, hat die Autorin das nicht getan und das finde ich wirklich toll.

Bex und Jack sind sehr andere und spannende Charaktere und sie passen perfekt zusammen. Verschieden genug aber auch ähnlich genug. Normalerweise mag ich keine Liebesgeschichten, aber diese hat mir sehr gefallen, weil sie nicht übertrieben kitschig ist.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und bin froh, es entdeckt zu haben. :)

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Beeindruckende Einblicke in eine verschlossene Welt

Unorthodox
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Deborah Feldmann wächst bei ihren Großeltern im Stadtteil Williamsburg, Brooklyn, New York auf. Ihre Familie gehört den Satmarern an, eine ultraorthodoxen, jüdischen Gruppierung. Sie leben extrem abgeschottet ...

Deborah Feldmann wächst bei ihren Großeltern im Stadtteil Williamsburg, Brooklyn, New York auf. Ihre Familie gehört den Satmarern an, eine ultraorthodoxen, jüdischen Gruppierung. Sie leben extrem abgeschottet von der Außenwelt, fast nichts ist erlaubt - keine englische Sprache, keine Musik, keine Bücher, selbst Kleidung wird streng geregelt. Doch Deborah liest heimlich und hortet Bücher versteckt in ihrem Zimmer. Das ermöglicht ihr bereits als Kind eine reflektierte und kritische Denkweise und anstatt all die religiösen Lehren und Vorschriften einfach hinzunehmen, beginnt sie mehr und mehr zu hinterfragen. Immer stärker wird der Wunsch, aus dem engen Korsett ihrer Glaubensgemeinschaft auszubrechen. Dennoch wird sie zwangsverheiratet. Obwohl auch ihr Mann nicht allzu streng gläubig ist, verläuft die Ehe nicht gut. Letztlich gelingen ihr der Ausstieg und der Aufbruch in ein freies Leben.



Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt. In solche abgeschotteten Strukturen bekommt man nur schwer und selten Einblicke und vieles hat mich wirklich schockiert. Gleichzeitig zeigt dieses Buch aber auch, dass es durchaus möglich ist, sich aus so einer Lage zu befreien.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Dramatischer als erwartet

Die kleinen Wunder von Mayfair
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Mit 16 läuft Cathy von zu Hause weg und findet Unterschlupf in Papa Jack's Emporium, einem Spielzeugladen mit magischem Spielzeug. Die Spielzeuge dort funktionieren wie die Fantasie von Kindern und verzaubern ...

Mit 16 läuft Cathy von zu Hause weg und findet Unterschlupf in Papa Jack's Emporium, einem Spielzeugladen mit magischem Spielzeug. Die Spielzeuge dort funktionieren wie die Fantasie von Kindern und verzaubern auch Erwachsene. Im Emporium lernt Cathy außerdem die Söhne des Besitzers kennen: Kaspar und Emil, die immer im Wetteifern miteinander liegen. Wenn sie sich über etwas streiten, klären sie das meistens über ihre Spielzeugsoldaten. Der erste Weltkrieg erschüttert das Leben im Emporium und danach verselbstständigen sich uralte Konflikte...

Dieses Buch ist viel tiefgründiger als erwartet. Es ist nicht nur süß und magisch, sondern auch philosophisch und stellenweise sehr traurig. Was bedeutet Spielzeug für Menschen? Es hilft Kindern, ihre Träume auszuleben und ihre Fantasien vom Leben. Aber es hilft auch Erwachsenen, sich an ihre eigene Kindheit zu erinnern und ist in der Lage, seelische Wunden zu heilen.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Überraschend gut!

Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss
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Vor Jahren wurde die Welt zu großen Teilen durch die Vortexe zerstört. Dabei entstanden die "Vermengten", Menschen mit Elementarmutationen. Elaine gehört zu denjenigen, die fünf Jahre lang für das Vortexrennen ...

Vor Jahren wurde die Welt zu großen Teilen durch die Vortexe zerstört. Dabei entstanden die "Vermengten", Menschen mit Elementarmutationen. Elaine gehört zu denjenigen, die fünf Jahre lang für das Vortexrennen trainiert haben, um eine Läuferin zu werden und Vermengte zu jagen. Vortexte sind wie Wurmlöcher, sie verbinden zwei Orte irgendwo auf der Welt und wenn man es richtig macht, kann man durch sie hindurchreisen.

Der Klappentext hörte sich trashig an und ich habe das Buch hauptsächlich wegen diesem tollen lila Buchschnitt gekauft. Ich wurde wirklich positiv überrascht!

Die Geschichte ist logisch, spannend und mitreißend und vor allem innovativ. Die Charaktere haben mir sehr gefallen, viele der Nebencharaktere habe ich sehr ins Herz geschlossen.

Es gab hier und da kleinere Logiklücken und manches war vorhersehbar, weil eben doch typische Jugendbuchelemente verbaut sind. Aber selbst diese Parts fügten sich gut in die Geschichte ein und haben sich gut gelesen. Manchmal muss auch Fünfe gerade sein lassen.

Insgesamt ein tolles Debut und ich lese im Herbst auf jeden Fall weiter!

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Spannend und teilweise verstörend

Verity
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"Verity" war mein erstes Buch von Colleen Hoover und es interessierte mich, weil es so anders als ihre übrigen Bücher sein soll. Tatsächlich ist das hier keine Liebesschnulze, sondern eher ein Psychothriller.

Bei ...

"Verity" war mein erstes Buch von Colleen Hoover und es interessierte mich, weil es so anders als ihre übrigen Bücher sein soll. Tatsächlich ist das hier keine Liebesschnulze, sondern eher ein Psychothriller.

Bei den Auszügen aus Veritys Biografie ist mir gerade am Anfang stellenweise schlecht geworden. Auf jeden Fall war das Ganze unfassbar zu lesen und echt gestört.

Dazu kommt eine Protagonistin, die mit dem Leben ein paar Probleme hat, die mir aber grundsätzlich sympathisch war. Nur damit, dass sie sich sofort in den Mann von Verity verknallt, hatte ich Schwierigkeiten. Und vor allem auch damit, dass er ihr auch nicht abgeneigt ist.

Es gibt in diesem Buch unglaublich viel Sex, was nicht für jeden was ist. Für mich normalerweise auch nicht, aber es passte zur Geschichte.

Über das Ende kann man sich streiten. Mir ist es da noch mal kalt den Rücken runtergelaufen, wenn man etwas darüber nachdenkt, kann man es aber auch auseinander nehmen und sieht dann, wo es seine Lücken hat bzw. welche Aspekte hier nicht mehr diskutiert wurden, um ein bestimmes Ende zu kreieren. Nicht so recht glaubwürdig insgesamt, passt aber zum Buch und zur Story, insofern okay.

Unterm Strich habe ich das Buch in zwei Tagen eingeatmet, weil es so spannend und auch gut geschrieben war. Hat mir wirklich gefallen, mit ein paar Abzügen hier und da.

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