Zauberhaftes Märchen
Nach dem Unfalltod ihrer Eltern lebt Kelsey bei einer Pflegefamilie. Kurz vor ihrem 18. Geburtstag sucht sie einen Sommerjob und landet bei einem kleinen Wanderzirkus.
Dort wird sie sofort freundlich ...
Nach dem Unfalltod ihrer Eltern lebt Kelsey bei einer Pflegefamilie. Kurz vor ihrem 18. Geburtstag sucht sie einen Sommerjob und landet bei einem kleinen Wanderzirkus.
Dort wird sie sofort freundlich aufgenommen und kümmert sich um den Kartenverkauf, geht mit den Hunden Gassi und – macht Bekanntschaft mit einem weißen, indischen Tiger namens Dhiren.
Der Tiger fasziniert Kelsey sofort, sie verbringt bald jede freie Minute im Tierzelt vor seinem Käfig. Sie beginnt ihm vorzulesen, mit ihm zu sprechen und ihn zu malen. Und sie spürt, dass sie mit dem Tier etwas verbindet, etwas, dass sie zunächst nicht einordnen kann.
Plötzlich taucht ein gewisser Mr. Kadam auf und gibt vor den Tiger in ein Reservat in Indien auswildern zu wollen. Er kauft dem Zirkus das Tier für eine horrende Summe ab und kann Kelsey dazu gewinnen ihn und den Tiger nach Indien zu begleiten um Mr. Kadam dort zu helfen, das Tier in die Freiheit zu entlassen.
Kelsey glaubt zunächst seine Erklärung, dass der Tiger in den letzten Wochen an sie gewöhnt sei und sie gut mit ihm umgehen könne und freut sich auf die Erfahrungen im fernen Indien.
Dort angekommen findet sie sich rasch in einem halsbrecherischen Abenteuer wieder. Der weiße Tiger ist ein verwunschener Prinz und Kelsey die Auserwählte der Göttin „Durga“, die den Fluch bannen kann.
Gemeinsam mit Dhiren, den sie nur noch liebevoll Ren nennt, und Mr. Kadam versucht Kelsey das Geheimnis um den Fluch zu lüften und Ren zu erlösen.
Ren kann jeden Tag, für eine begrenzte Zeit, menschliche Gestalt annehmen und bald kommen Ren und Kelsey sich näher.
Zwischen den gefährlichen Aufgaben die, die beiden erwarten, sind sie auch ihren stetig stärker werdenden Gefühlen kaum gewachsen.
Kuss des Tigers ist ein wunderschönes Märchen. Die Geschichte trägt zuweilen äußerst dick auf, was Romantik und Kitsch angeht aber der Autorin gelingt es dies auf wundervoll stimmungsvolle Weise zu gestalten.
Kelsey ist eine selbstbewusste junge Frau, aber sie kann auch zugeben, dass sie sich gerne an „ihren indischen Prinz“ anlehnt. Und welche Frau wünscht sich (wenn manchmal auch nur insgeheim) einen strahlenden Prinz an ihre Seite?
Als Kind war ich ein Riesenfan von Sindbad, von sämtlichen Geschichten, Filmen, Serien – allem was sich irgendwie an „1000 und eine Nacht“ anlehnte. Gut Sindbad ist jetzt eher im persisch-arabischen Raum angesiedelt, trotzdem hat mich die Geschichte einfach an diesen Zauber erinnert, den ich als Kind verspürt habe bei fremdartigen Märchen voller exotischen Früchte, verwegener Krieger und schöner Frauen.
Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil.