Sehr kalt, sehr reduziert
Die EinladungVorab muss ich gleich die Schreibweise hervorheben.
Die ist nämlich wunderbar. Sehr gut formuliert, detailliert,
mitreißend, reduziert.
Die Hamptons sind die Insel. New York ist die Stadt.
Es geht in diesem ...
Vorab muss ich gleich die Schreibweise hervorheben.
Die ist nämlich wunderbar. Sehr gut formuliert, detailliert,
mitreißend, reduziert.
Die Hamptons sind die Insel. New York ist die Stadt.
Es geht in diesem Roman sehr unterkühlt zu.
Die geschlossene Gesellschaft der Hamptons, der
Alex, die Hauptfigur, so gerne dazugehören würde.
Kein Ort für Außenseiter, das Mekka der Superreichen.
Sie ist nicht mehr willkommen, hat einen Fehler gemacht.
Ist nur Gast, sie kommt aus der Stadt, eine Einladung gilt nicht
für die Ewigkeit.
Ein kleiner Fehltritt und Simon hat sie vor die Tür gesetzt.
Eine depressive junge Frau, nur normal schön.
Sie lässt sich von reichen Männern aushalten,
Alex klaut, betrügt, nimmt Drogen und kämpft ums pure Überleben.
Da die Charaktere alle sehr reduziert dargestellt
und auf ihren Status beschränkt sind, lässt es keine Nähe zu.
Man kann sich nicht wirklich mit den Figuren identifizieren.
Wir durchleben mit Alex eine ungewöhnliche Woche, deren Ende
erwartungsvoll entgegengesehen wird.
Und dann das! Es gibt kein Ende.
Emma Cline lässt alles offen.
Für mich ein sehr unbefriedigendes Leseerlebnis.