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Veröffentlicht am 27.10.2020

Lesenswerter Klassiker: Jane Eyre

Jane Eyre
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Zeitlos wie Scarlett O'Hara in Margaret Mitchells "Vom Winde verweht" oder Daphne du Mauriers "Rebecca", von der freudlosen Kindheit und Jugend her ein Gegenstück zu Charles Dickens' "Oliver Twist" und ...

Zeitlos wie Scarlett O'Hara in Margaret Mitchells "Vom Winde verweht" oder Daphne du Mauriers "Rebecca", von der freudlosen Kindheit und Jugend her ein Gegenstück zu Charles Dickens' "Oliver Twist" und insgesamt gesehen eine Aschenputtelgeschichte, wenn es hier auch keine Stiefmutter, sondern nur eine hartherzige Tante gibt und das Auftauchen des Prinzen noch längst kein Happy End bedeutet. Im Gegenteil - als die Waise Jane nach harten Jahren in dem Erziehungsinstitut Lowood auf Thornfield Hall bei dem undurchsichtigen Mr. Rochester als Gouvernante der kleinen Adèle eine Anstellung findet, kann sie zwar trotz oder vielleicht auch wegen ihrer für Frauen der damaligen Zeit ungewöhnlichen Unbeirrbar- und Ehrlichkeit langsam dessen Achtung gewinnen, aber es gibt noch dunkle Geheimnisse in seiner Vergangenheit, die Jane vorerst verzweifelt das Weite suchen lassen. Charlotte Brontés unter Pseudonym und als "Autobiografie" in der Ich-Form geschriebener Debutroman gilt heute als einer der bedeutendsten Klassiker des victorianischen Zeitalters und wurde bereits mehrfach verfilmt.

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Gut: Vier fiktive Frauen während der Jahre 1953/54

Die Wunderfrauen
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Vier fiktive Frauen während der Jahre 1953/54 am Starnberger See - ihre vom Zeitgeschehen geprägten unterschiedlichen Schicksale stehen für die einer ganzen Generation.

Mit eben so viel Interesse wie ...

Vier fiktive Frauen während der Jahre 1953/54 am Starnberger See - ihre vom Zeitgeschehen geprägten unterschiedlichen Schicksale stehen für die einer ganzen Generation.

Mit eben so viel Interesse wie Vergnügen las ich Stephanie Schusters Historischen Roman "Die Wunderfrauen - Alles, was das Herz begehrt" über die Frauen der 50er Jahre, den Auftakt einer Trilogie, deren weitere Teile in halbjährlichen Abständen veröffentlicht werden sollen.

Annabel, Helga, Luise und Marie, vier Frauen mit höchst unterschiedlichen, für die damalige Zeit jedoch typischen Lebensgeschichten, erzählen in jeweils mit ihrem Vornamen betitelten Kapiteln abwechselnd und sich gelegentlich überschneidend aus ihrem aktuellen Leben in den Jahren 1953 und 1954 in der Nähe des Starnberger Sees.
Rückblenden in die Zeit des Nationalsozialismus' und deren Folgen wie Vertreibung, Kriegsgefangenschaft und Besatzung wirken recht authentisch.
Die Rolle der Frau zu jener Zeit wird beispielsweise am Schicksal einer ledigen Mutter mit dem Kind eines abschiedslos verschwundenen farbigen Besatzungssoldaten verdeutlicht.
Ereignisse wie der Gewinn der Fußballweltmeisterschaft finden Erwähnung.
Das Cover sowie die Bilder vorn und hinten passen gut, ein Glossar nebst Personenverzeichnis und Nachwort waren zwar nicht unbedingt erforderlich, hätten mir jedoch gefallen.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Emotionales Buch zum Thema "Frühchen"

Mehr als wir uns erträumten
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Da es in unserer Verwandtschaftvor nicht allzulanger Zeit einen ähnlichen Fall gegeben hat, war die Lektüre von JUHA ITKONENS von Gabriele Schrey-Vasara aus der finnischen in die deutsche Sprache übersetztem ...


Da es in unserer Verwandtschaftvor nicht allzulanger Zeit einen ähnlichen Fall gegeben hat, war die Lektüre von JUHA ITKONENS von Gabriele Schrey-Vasara aus der finnischen in die deutsche Sprache übersetztem und mit einem passensenden Titel und Cover versehenem Roman "MEHR ALS WIR UNS ERTRÄUMTEN  WIE WIR UM UNSERE FAMILIE KÄMPFTEN" sowohl höchst interessant als auch überaus bewegend. 
Der in der Ich-Form erzählende Familienvater (verheiratet mit Rose, Vater eines 12jährigen und eines weiteren Sohnes im Kita-Alter) beschreibt unkitschig, aber ergreifend, nachvollziehbar und ausführlich die Probleme, die bei Ein- und vielmehr noch bei Mehrlingsschwangerschaften auftreten können, vor allem, wenn die Gefahr besteht, dass der Nachwuchs, wenn er denn lebend geboren wird, höchstwahrscheinlich aufgrund beispielsweise einer nicht ausreichend entwickelten Lungenfunktion nicht überlebensfähig sein wird. Die Situation wirkt sich nicht nur auf die beiden bereits vorhandenen Kinder aus, sondern erforderliche Entscheidungen führen auch zu ernsthaften Problemen zwischen den Ehepartnern. Dies vor allem, weil der Mann zu Depressionen neigt und sich ständig fragt, ob und wenn ja, in welchem Ausmaß er Verantwortung bzw. Schuld z. B. durch zu früh und/oder zu hoch ausgeübtes optimistisches Denken trägt.
Manche Ausführungen erschienen mit ein wenig zu lang, beispielsweise wenn er beschreibt, was er wo genau zu welchem Preis gegessen hat. Aber man kann natürlich nur schwer abschätzen, wie man selbst als unmittelbar Betroffener reagieren und reden würde. 

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Heimat-los?

Jahresringe
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In "Jahresringe", seinem mit einem mich ansprechenden Cover versehenen großartigen Roman, zeigt der Schriftsteller Andreas Wagner am Beispiel der nach dem 2. Weltkrieg aus Ostpreußen vertriebenen Leonore ...

In "Jahresringe", seinem mit einem mich ansprechenden Cover versehenen großartigen Roman, zeigt der Schriftsteller Andreas Wagner am Beispiel der nach dem 2. Weltkrieg aus Ostpreußen vertriebenen Leonore Klimkeit, ihrem Sohn Paul und dessen Kindern Jan und Sarah über nahezu ein dreiviertel Jahrhundert Begriff und Bedeutung von "Heimat" auf.
Leonore kommt mit 13 (gibt sich jedoch als 21 aus) in einem kleinen Dorf zwischen Köln und Aachen an, erfährt dort aber als aus dem Osten stammende und zudem auch noch evangelische Ortsfremde nur Ablehnung und findet schließlich bei dem freundlichen Moppenbäcker Jean Immenrath, genannt Hannes, und seiner Mutter Anna Unterschlupf und Arbeit und im (Bürge)Wald Frieden und Trost.
Als ihr nichtehelicher Sohn Paul 12 Jahre alt ist, wird sie erneut heimatlos, denn das Dorf und der Wald müssen dem Braunkohle-Tagebau weichen.
Jahre später stehen sich Leonores Enkel in dem als "Hambacher Forst-Konflikt" einer breiten Öffentlichkeit bekannt gewordenen Umweltstreit als erbitterte Gegner gegenüber.
Herr Wagner stellt uns fair die Interessen beider Seiten vor: Arbeitsplätze und Energieversorgung hier und Natur- und Umweltschutz dort.
Sein Werk regt dazu an, sich selbst Gedanken über die eigene Definition des Begriffes Heimat zu machen, sowohl des rein persönlichen Umfeldes als auch unseres Heimatplaneten Erde. Abgesehen von gewissen "übersinnlichen" Szenen, hat es mir sehr gefallen.

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Veröffentlicht am 12.08.2020

Gut: "Ein Mann der Kunst"

Ein Mann der Kunst
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Kristof Magnussons Buch "Ein Mann der Kunst" hat ein mich ansprechendes und passendes Cover.
Erzähler "Consti" Marx sucht mit kunstinteressierter und teilweise. als Sponsoren infrage kommender Reisegruppe ...

Kristof Magnussons Buch "Ein Mann der Kunst" hat ein mich ansprechendes und passendes Cover.
Erzähler "Consti" Marx sucht mit kunstinteressierter und teilweise. als Sponsoren infrage kommender Reisegruppe egozentrischen, seit Jahrzehnten zurückgezogen auf einer am Rhein gelegenen Burg lebenden Maler auf.
KD Pratz - für mich ein Mix aus Werner Höfer, MRR, FJS und Alfred Tetzlaff mit einer Prise Erich Kästner - entlarvt in der Gegenwart zunehmend auftretende Unarten und die daraus resultierenden verschiedenartigsten Bedrohungen beispielsweise. für Natur, Kultur, Gesundheit, Weltfrieden, Sitte, Anstand und Moral.
Die Lektüre ließ mich abwechselnd nicken oder schmunzeln, die am Ende erfolgende "Banksy-Aktion" brachte mich an meine Grenzen.

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