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Veröffentlicht am 28.10.2020

Wenn im Kopf Nebel aufzieht

Marigolds Töchter
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Marigold ist gerne für die Familie da. Sie ist glücklich, wenn sie gebraucht wird, versorgt liebevoll ihren Mann, ihre 2 Töchter und ihre Mutter.
Dazu führt sie noch einen kleine Laden in dem die Dorfbewohner ...

Marigold ist gerne für die Familie da. Sie ist glücklich, wenn sie gebraucht wird, versorgt liebevoll ihren Mann, ihre 2 Töchter und ihre Mutter.
Dazu führt sie noch einen kleine Laden in dem die Dorfbewohner die Dinge des täglichen Bedarfs kaufen können und ist in einigen Komitees tätig.
Sie ist einfach immer für alle da.
Doch dann fängt sie an Dinge zu vergessen, fühlt sich müde und antriebslos.
Marigold schiebt es aufs Alter und überspielt die Gedächtnislücken geschickt.
Es dauert lange bis ihr Umfeld merkt, dass es Marigold immer schlechter geht.
In ihrem Roman „Marigolds Töchter“ behandelt Julia Woolf ein Thema mit dem immer mehr Menschen konfrontiert werden. Die Demenz.
Julia Woolf zeigt das Empfinden der Demenz aus verschiedenen Perspektiven auf.
Einmal aus der Sicht der Betroffenen, also Marigold. Sie erklärt sich ihre Vergesslichkeit mit dem Alter. Sie fängt an sich alles zu notieren, doch oft vergisst sie dann in ihr Notizheft zu schauen.
Sie ist sehr darum bemüht, dass ihr Umfeld nichts bemerkt.
Auch der Arzt tut es bei ihrem ersten Besuch mit dem Alter ab. Also weitermachen und das Ganze nicht so ernst nehmen.
Doch im Inneren merkt sie, dass etwas nicht stimmt. Man liest über ihre Ängste vor dem was kommt, vor dem Unbekannten.
Ihre Töchter Daisy und Suze merken schon, dass die Mutter vergesslich wird und immer mehr Notizen macht. Auch sie schieben es aufs Alter.
Suze ist ein etwas egoistischer Charakter, mehr mit sich beschäftigt als das sie bemerkt wie schlecht es ihrer Mutter manchmal geht.
Daisy schiebt es darauf, dass sie 6 Jahre in Mailand gelebt hat und ihre Mutter nicht oft gesehen hat. Dass es ihr deswegen so vorkommt als baue ihr Mutter rapide ab.
Nan die Mutter von Marigold will es gar nicht wahrhaben. Schließlich ist sie ja schon über 90 und steht mit einem Fuß schon im Grab.
Dennis, ihr Mann liebt und vergöttert sie. Er nennt sie immer liebevoll Goldie.
Er bekommt am wenigsten davon mit. Mir schien es als verschließe er aus Angst seine Frau zu verlieren die Augen.
Trotz dem ernsten Thema ist „Marigolds Töchter“ eine schöne Familiengeschichte mit wunderbaren Charakteren.
Julia Woolf beschreibt die schöne Umgebung des kleinen Küstenorts in England recht bildhaft.
Sie lässt den Leser am Familienleben und der Dorfgemeinschaft teilhaben.
Ja und auch der Humor fehlt nicht, es gibt durchaus das eine oder andere mal etwas zum Schmunzeln.

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Ein großartiges Buch

Es war einmal in Italien
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„Es war einmal in Italien“, der neue Roman von Luca di Fluvio hat mich wieder begeistert.
Wieder einmal hat der Autor starke und liebenswerte Charaktere geschaffen.
Die Contessa, eine selbstbewusste adlige ...

„Es war einmal in Italien“, der neue Roman von Luca di Fluvio hat mich wieder begeistert.
Wieder einmal hat der Autor starke und liebenswerte Charaktere geschaffen.
Die Contessa, eine selbstbewusste adlige die einen Waisenjungen aus dem Kinderheim holt.
Sie macht zu Beginn den Eindruck einer verwöhnten, strengen und reichen Adligen.
Nach dem Tod ihres Mannes verliert sie alles und flieht nach Rom wo sie fortan als Nella Beltrame in Armut lebt.
Pietro der Waisenjunge ist glücklich, dass die Contessa ihn gewählt hat. Doch das Leben „in Freiheit“ ist gar nicht so leicht.
Die Contessa verlangt einwandfreies Benehmen, die Dienstboten sind ihm nicht zugetan.
Dann muss er mit der Contessa nach Rom fliehen. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Mutter-Sohn Beziehung. Aber auch der Straßenkampf und die Kriminalität der Banden in Rom ziehen Pietro an.
Marta das Zirkusmädchen erfährt, dass sie nicht im Zirkus geboren ist. Sie ist als Kind geraubt worden.
Jetzt ist sie auf der Suche nach sich selbst.
So gerät sie in den Bann der Revolutionäre die Rom befreien und zur Hauptstadt Italiens machen wollen.
Das sind die Hauptpersonen in diesem Roman.
Aber auch die anderen Charaktere nehmen eine wichtige Stelle in der Geschichte ein.
Besonders ist mit Melo ans Herz gewachsen. Er ist so etwas wie der Pferdeknecht im Zirkus.
Im Laufe der Geschichte entwickelt er sich immer mehr zu einer Schlüsselfigur.
Alle Personen machen im Laufe der Geschichte eine enorme Entwicklung durch.
Ich habe die Protagonisten sehr schnell liebgewonnen und mit ihnen gelitten und auch gelacht.
Die Kapitel wechseln zwischen den einzelnen Protagonisten. In Rom treffen dann die Charaktere aufeinander und die Fäden laufen langsam zusammen.
Der Schreibstil von Luca di Fluvio ist fesselnd. Er lässt seine Charaktere so manchen Irrweg gehen um ans Ziel zu kommen.
Die Schauplätze sind gut beschrieben, vor allem die düsteren und armen Viertel in Rom. Man kann sich den Schmutz und Gestank gut vorstellen.
„Es war einmal in Italien“ ist ein großartiger Roman der in seinem Verlauf langsam zu einem großen historischen Ereignis hinführt.

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Veröffentlicht am 18.10.2020

Von Abschied und Schweigen

Ada
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In seinem großen Erfolgsroman „Der Apfelbaum“ erzählte Christian Berkel die Geschichte seiner Mutter Sala.
In seinem neuen Roman „Ada“ führt er die Geschichte mit Ada, der Tochter von Sala fort.
Die Geschichte ...

In seinem großen Erfolgsroman „Der Apfelbaum“ erzählte Christian Berkel die Geschichte seiner Mutter Sala.
In seinem neuen Roman „Ada“ führt er die Geschichte mit Ada, der Tochter von Sala fort.
Die Geschichte beginnt an dem Tag des Mauerfalls. Ada sitzt im Theater, ihr Bruder steht auf der Bühne. Sie hatte ihren Bruder 5 Jahre lang nicht mehr gesehen, sie hat keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie.
Als die Grenzöffnung verkündet wird verliert sie ihren Bruder aus den Augen.
Ada beschließt eine Therapie zu machen um mit sich ins Reine zu kommen, mit der Vergangenheit abzuschließen.
Ab hier erinnert sich Ada rückwirkend an ihre Kindheit und Jugend.
Im Herbst 1954 kehren Sala und Ada aus Buenos Aires nach Deutschland zurück.
Das Land kommt Ada schmutzig vor, zu sehr sind noch die Kriegsauswirkungen zu sehen.
Von Hamburg reisen die Beiden weiter nach Berlin wo sie sich niederlassen.
Im Leben ihrer Mutter gibt es 2 Männer, Hannes und Otto.
Sala heiratet Otto und so werden sie eine kleine Familie.
Nur ist Otto auch wirklich ihr Vater? Darüber herrscht Schweigen wie über so vielen Dingen.
Ada versucht immer wieder mehr von Sala zu erfahren doch über der Vergangenheit liegt der Schleier des Schweigens.
Auch von Abschied wird das Leben von Ada beherrscht. Abschied von Buenos Aires, Abschied von ihrer Freundin Uschka, Abschied von ihrer ersten Liebe und Abschied von ihrer Familie.
Christian Berkel erzählt die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Adas Sicht.
Der Autor findet eindrucksvolle Worte und vermittelt dem Leser das Gefühl mitten in der Geschichte zu sein. Als höre er Ada zu, als erzähle sie ihm persönlich ihr Leben.
In der Erzählung ist auch sehr viel Zeitkolorit enthalten. Sei es das 1. Konzert der Rolling Stones auf der Waldbühne in Berlin oder die Aufstände der 68er Revolution. Auch diese Szenen erlebt der Leser hautnah mit.
„Ada“ ist ein beeindruckender Roman von Christian Berkel und kann unabhängig vom ersten Buch gelesen werden.
Es wird noch einen 3. Band geben, wird da vielleicht der Bruder von Ada, den alle immer Sputnik genannt haben im Mittelpunkt stehe?
Ich freue mich schon jetzt darauf.

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Klufti ist Kult

Funkenmord (Kluftinger-Krimis 11)
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Mit „Funkenmord“ haben die Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr bereits den 11. Band der Kluftinger Reihe veröffentlicht.
Immer noch ist Klufti Kult und ich freue mich über jeden neuen Band.
In der ...

Mit „Funkenmord“ haben die Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr bereits den 11. Band der Kluftinger Reihe veröffentlicht.
Immer noch ist Klufti Kult und ich freue mich über jeden neuen Band.
In der Handlung ist zwischen dem 10. und 11. Band nicht viel Zeit vergangen, nur ein paar Wochen.
Kluftingers Kollegen Maier und Hefele sind immer noch damit beschäftigt die Täter des Überfalls auf Kluftinger im Wald zu finden.
Kluftinger selbst will den Fall „Funkenmord“, den Mord an der Lehrerin Karin Kruse im Jahre 1985 neu aufrollen. Immerhin hat er dem sterbenden Mendler versprochen den wahren Mörder zu finden.
Auch fühlt Kluftinger sich dafür verantwortlich, dass Mendler viele Jahre unschuldig im Gefängnis gesessen hat.
Dabei unterstützt ihn die neue Kollegin Lucy Beer die gar nicht so recht in das Team zu passen scheint
Lucy ist jung und hat ein vorlautes Mundwerk, auch ihre Ausdrucksweise stößt bei den Kollegen auf Ablehnung.
Dazu kommt noch, dass Lucy ja den Kollegen Strobel ersetzten soll, der im letzten Band zu Tode kam und von den Kollegen schmerzlich vermisst wird.
Auch privat hängt Kluftinger die Bedrohung und der Überfall noch nach. Seine Frau Erika leidet seither unter starker Migräne und Antriebslosigkeit.
So muss Kluftinger einen Teil der Hausarbeit übernehmen, wobei die Wäsche ihn schon überfordert.
Auch in den Genuss seine so geliebten Käsespatzen kommt er zurzeit nicht.
Wie gewohnt enthält auch dieses Buch wieder viel Lokalkolorit, auch der Humor den man von den beiden Autoren kennt kommt in diesem Buch nicht zu kurz.
Die Protagonisten haben oft ihre kleineren oder größeren Macken und viele sind in all den Jahren etwas wie Freunde geworden auf die man sich von Band zu Band freut.
Normalerweise sage ich, man kann mit jedem Band in die Kluftinger Reihe starten, da die Bücher immer in sich abgeschlossen sind.
Bei diesem Buch ist das anders, ich empfehle auf jeden Fall Band 10 vorher zu lesen, da Band 11 eine Fortsetzung der Geschichte ist.
Jetzt heißt es wieder warten bis irgendwann Band 12 erscheinen wird.
Ich hoffe, dass Kommissar Kluftinger noch nicht zu bald in Rente geht.

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Veröffentlicht am 04.10.2020

Kurzthriller mit reichlich Spannung

Kalte Schuld
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Eine zerstückelte Frauenleiche wird, verteilt auf mehrere Stahltonnen, in Frankfurt auf einem verlassenen Fabrikgelände gefunden.
Schnell ist raus, bei der Leiche handelt es sich um die vor 4 Jahren verschwundenen ...

Eine zerstückelte Frauenleiche wird, verteilt auf mehrere Stahltonnen, in Frankfurt auf einem verlassenen Fabrikgelände gefunden.
Schnell ist raus, bei der Leiche handelt es sich um die vor 4 Jahren verschwundenen Annalena.
Damals hat die Suche nach der verschwundenen Frau nichts ergeben.
Jetzt sucht Mara Billinsky ihren Mörder.
„Kalte Schuld“ ist ein Kurzthriller aus der Thriller-Reihe mit Mara Billinsky von Leo Born.
Die Thriller-Reihe ist vom ersten Band an meine Lieblings Thriller-Reihe geworden.
„Kalte Schuld“ kann unabhängig von der Reihenfolge gelesen werden, auch ohne große Vorkenntnisse.
Aber Vorsicht, wer die Thriller-Reihe noch nicht kennt, kann schnell süchtig werden.
Auch ich habe versucht meine Mara-Sucht mit dieser Kurzgeschichte etwas in den Griff zu bekommen um mir die Wartezeit bis zum Band 5 etwas erträglicher zu machen.
Mara Billinsky ist eine etwas eigensinnige Ermittlerin die sich von der Masse an Ermittlern die es in den zahlreichen Krimis und Thrillern gibt deutlich abhebt. Sie hat Ecken und Kanten, ist stur aber vor allem hat sie Biss und ein gutes Bauchgefühl.
Und genau auf das hört sie auch in diesem Thriller ganz gegen die Meinung ihres Chefs Hauptkommissar Klimmt.
Auch Maras Kollege Rosen zweifelt bei diesem Fall manchmal an Maras vorgehen.
Doch steht er wie immer treu an ihrer Seite.
Mara die Krähe, Rosen der Spatz. wie sie von ihren Kollegen genannt werden sind einfach ein Dreamteam.
„Vergessene Gräber“ der 5. Band der Reihe erscheint im Dezember 2020 und ich hoffe, dass ich bis dahin meine Sucht im Griff habe.

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