Das Indiana Jones-Phänomen
Ministry of Souls – Das SchattentorDie Indiana Jones-Filme haben nicht umsonst ein großes Publikum: rasante Story, witzige Spüche, ein sympathischer Held- aber ist schon einmal aufgefallen, dass die Handlung ohne den etwas planlosen Professor ...
Die Indiana Jones-Filme haben nicht umsonst ein großes Publikum: rasante Story, witzige Spüche, ein sympathischer Held- aber ist schon einmal aufgefallen, dass die Handlung ohne den etwas planlosen Professor trotzdem das gleiche Ende genommen hätte?
Ähnlich läuft es in diesen Buch:
Der junge Jack ist angehender Soulman, er begleitet Seelen in die Zwischenwelt. Zumindest sollte er das tun, als er zu einem Auftrag in den Buckingham Palace gerufen wird, um die ermordeten Staatsgäste der Queen zu versorgen. Als er stattdessen die noch lebende Prinzessin Naima vor einem mysteriösen Schatten rettet und in die Zwischenwelt verfrachtet, hat er alle Hände voll zu tun, dieses Missgeschick und dessen unerwartete Folgen wieder rückgängig zu machen und ist dabei auf die Hilfe seiner Begleiter angewiesen.
Akram El-Bahai hat ein wundervoll mystisches London der viktorianischen Zeit erschaffen. Beim Lesen spürt man beinahe den feuchten Nebel heraufziehen und kann sich vollkommen in diese Welt fallen lassen.
Auch für seine Figuren hat der Autor ein glückliches Händchen bewiesen. Besonders die Nebenfiguren überzeugen mit Humor und Charakterstärke, überstrahlen dabei aber leider immer wieder den eigentlichen Hauptakteur. Zu oft muss Jack durch seine Helfer gerettet werden, zu sehr verlässt er sich auf ihr Können und wird dadurch immer mehr zur leitenden Randfigur, ohne die die Geschichte auch ganz gut klarkommen würde.
Etwas zu blass sind für mich leider auch die Antagonisten bzw ihre Motive ausgefallen. Sie wirken wenig überraschend und liefern nur teilweise einen Mehrwert für die Spannung.
Insgesamt ist es eine unterhaltsame Geschichte mit einigen wirklich bemerkenswerten Figuren, die mir persönlich leider zu wenig Anreiz bietet, den zweiten Teil zu lesen.