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Veröffentlicht am 16.02.2017

den Sternen so Nah

Den Sternen so nah
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Erscheinungsdatum: 23.05.2016


Autor: Mareike Allnoch


Seitenzahl: 290 Seiten

ISBN: 978-3-95991-213-6

Erhältlich: hier


Klappentext:
Jai McConnor mag ein aufsteigender Stern am Musikhimmel sein, doch ...

Erscheinungsdatum: 23.05.2016


Autor: Mareike Allnoch


Seitenzahl: 290 Seiten

ISBN: 978-3-95991-213-6

Erhältlich: hier


Klappentext:
Jai McConnor mag ein aufsteigender Stern am Musikhimmel sein, doch für Nina ist er nur eines: Ein Idiot, der ihre Freundin bei einem Meet & Greet unmöglich behandelt hat. Als sie ein Angebot erhält, besagten Sänger als Backgroundtänzerin auf seiner Nordamerika-Tournee zu begleiten, sagt sie dennoch zu. Und schon bald fliegen zwischen dem bodenständigen Mädchen und dem herablassenden Star die Fetzen. Wäre da bloß nicht dieses Knistern… (Quelle: Drachenmondverlag Klappentext, Drachenmondverlag Cover)

Rezension:
Das Buch hatte zu seinem Release schon meine Aufmerksamkeit, immerhin ist das Cover für mich ein richtiger Eyecatcher gewesen. Nachdem ich von HowlingPages (auf Instagram) das Buch bei einem Giveaway bekommen habe stand für mich fest: Das wird auf dem ersten Platz meiner SUB-Liste landen!

Wie bereits erwähnt finde ich das Buchcover einfach nur atemberaubend. Es passt wunderbar zum Buch und wirkt nicht all zu aufdringlich. Während des Lesens kam ich nicht umhin, mir Nina als die abgebildete Person vorzustellen. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, auch wenn die Ich-Perspektive hier sehr auffällig ist. Ninas Eindrücke und Gefühle sind wunderbar feinfühlig dargestellt und lassen einem so in die Geschichte eintauchen.

Dieses Werk ist ein kleines Juwel für sich. Nach vielen "Rockstar-Geschichten" wurde ich doch mit etwas Neuem und recht eigenem überrascht. Nina wird nach einigen mehr oder weniger glücklichen Zufällen as Backgroundtänzerin von Jai McConner angestellt, und dass obwohl sie ihn verabscheut. Schon bei ihrer Ankunft wird sie vor einige offene Fragen und Rätsel gestellt, die gut portioniert im Laufe der Geschichte offenbart werden. Bei der Handlung ist an den richtigen Stellen sehr humorvoll und unterhaltsam gestaltet. Es gibt immer wieder Plotwendungen und Auseinandersetzungen zwischen den Charakteren, die einem das Buch nicht aus der Hand legen lassen. Das Ende ist mit seinem 'Freiraum' ein sehr schöner Abschluss, der die Besonderheit des Buches anrundet. Trotz allem hat mir beim Lesen etwas die Spannung gefehlt, die einem noch Stunden wenn nicht gar Tage nach dem Lesen über das Buch nachdenken lassen.

Nina hat als Protagonistin meine Sympathie gewonnen. Sie ist bei allen Geschehnissen doch sie selbst geblieben und kann Jai wundenbar Konter bieten. Sie ist nicht das typische verliebte Fangirl und bleibt bei ihrem denken und handeln sehr nachvollziehbar und realistisch. Auch Jai habe ich ins Herz geschlossen. Seine etwas ruppige und launenhafte Art geben immer wieder neuen Stoff für die Handlung. Sein Charakter ist es, der die Story vorantreibt und zu vielen schönen Momenten führt. Die verschiedenen Nebencharaktere, wie die anderen Backgroundtänzer oder Jais Haushälterin bringen frischen Wind und Abwechslung mit sich.


Bewertung:
Den Sternen so nah ist eine schöne leichte Lektüre für zwischendurch mit viel Humor und Charakterhandlung. Für meinen Geschmack zieht sie sich etwas dahin, da mir die Spannung (im Sinne von Action) fehlt. Dennoch ist das Buch sehr lesenswert und weiter zu empfehlen. Die Geschichte und die Art und Weise, wie die Story gemacht ist, ist für mich etwas Neues, auch da ich noch nie ein Buch über eine Tänzerin gelesen habe und die Sturköpfigkeit der Protagonistin sehr gut dargestellt wird.


8/10 bzw. 4/5 Sterne

★★★★★★★★☆☆

Veröffentlicht am 16.02.2017

Dunkle Flammen

Dunkle Flammen
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Erscheinungsdatum: 13.07.2015

Autor: Donna Grant

Seitenzahl: 480 Seiten

ISBN: 978-3-453-31680-5

Erhältlich: hier

Klappentext: Der aufregende erste Band der großen neuen Drachen-Romance
Seit Jahrhunderten ...

Erscheinungsdatum: 13.07.2015

Autor: Donna Grant

Seitenzahl: 480 Seiten

ISBN: 978-3-453-31680-5

Erhältlich: hier

Klappentext: Der aufregende erste Band der großen neuen Drachen-Romance
Seit Jahrhunderten kämpft ein Clan mächtiger Drachenkrieger darum, seine Magie vor den Augen der Menschen zu schützen. Doch das Geheimnis der Drachen ist in Gefahr, als eines Tages die schöne MI5-Agentin Denae Lacroix auf ihrer Mission zufällig in ihr Versteck gerät und dort dem attraktiven Kellan begegnet. Obwohl die Liebe zu einer Menschenfrau verboten ist, kann Kellan Denae nicht widerstehen und lässt sich auf eine leidenschaftliche Affäre mit ihr ein. Eine Affäre, die nicht nur den Zorn der Ältesten entfesselt, sondern auch den Erzfeind der Drachen auf den Plan ruft ... (Cover, Klappentext by Heyne Verlag)


Rezension:
Von ihren eigenen Leuten verraten, den Unvorstellbaren ins Auge blickend und in der Gewalt von Drachen, Denae könnte sich wirklich in einer besseren Situation wiederfinden. Doch so ist es nun einmal nicht. Im Handumdrehen befindet sich die ehemalige MI5-Agentin auf der Flucht vor dem eigenen Geheimdienst und noch viel schlimmeren Gestalten.

Dunkle Flammen ist der Auftakt zur "Drachenkönige"-Reihe von Donna Grant. Das Konzept an sich ist nicht wirklich neu, aber Grant hat einige Interessante neue Ideen eingebracht, die das Buch wieder interessanter machen. Der Schreibstil mit abwechslungsreichen und zum Teil auch unerwarteten Perspektivenwechseln ist an sich sehr angenehm zu lesen. Leider muss man hier eine Kritik an den Übersetzern bzw. an den Lektoren üben. Es gibt über das gesamte Buch verteilt grammatisch eins zu eins aus dem Englischen übernommene Sätze. Diese klingen dementsprechend wie von Meister-Yoda geklaut und hemmen somit den Lesefluss ungemein. Zudem bezieht sich der Roman (für einen 1. Band) sehr stark auf eine mir völlig unbekannte Vorgeschichte, was zu sehr viel Verwirrung und offenen Fragen führt. Sicherlich entsteht somit auch eine gewisse Spannung, welche die Verwirrung aber nicht wieder wettmacht.

Denae Lacroix ist durch ihre Vergangenheit als MI5-Agentin sehr eigenständig, intuitiv und sturköpfig. Diese Gefasstheit behält sie erstaunlicherweise über den Roman hinweg bei. Dies führt aber dazu, dass sie in vielen Situationen einfach nur unrealistisch und falsch reagiert. Selbst ein oder zwei Angsteingeständnisse während Gesprächen lassen ihr Verhalten und ihre Emotionen nicht authentischer erscheinen. Das Zusammenspiel aus diesen Faktoren führt für mich leider dazu, dass ich Denae als Protagonistin nicht wirklich ernst nehmen kann.
Kellan, Drachenkönig der Bronzedrachen, wurde von Denae aus seinem jahrhundertelangen Schlaf geweckt. Schon zu beginn erkennt man sehr deutlich, dass er mehr der logische und berechnendee Typ ist. Trotzdem zeigt er unter der harten Schale einen weichen Kern, indem er viel von seinen Emotionen preisgibt und den Leser mit ihm mitleiden lässt. Kellan hat zudem einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt und ist somit jederzeit bereit, die Leute, die ihm wichtig sind, mit aller Macht zu beschützen, auch wenn es ihm das Leben kostet.
Neben den beiden Protagonisten gibt es noch eine ganze Handvoll Drachenkönige und Highland-Krieger, von denen man über die knapp 500 Seiten sehr wenig erfahren hat. Ganz anders ist es hingegen mit der hellen Fee Rhi. Sie ist mein Secret Hero im Buch. Durch ihre gewitzte und stoische Art war es immer wieder eine Freude ihre Sicht der Dinge zu sehen. Dabei wirft sie neue und interessante Fragen auf, was den Leser auf eine Fortsetzung zu ihr hoffen lässt.

Bewertung:
An sich ist das Buch eine gute Lektüre für zwischen durch, die mit ihrem z.T. englischen Satzbau sehr unterhaltsam sein kann. Die Handlung ist interessant gestaltet, aber nicht all zu außergewöhnlich. Während Kellan eine gut ausgearbeitete und spannende Figur ist, erscheint Denae in einigen Situationen noch sehr unnahbar, doch dies ist glücklicherweise nicht durchgängig der Fall. Kurz um: Ein gutes Buch mit interessanter Handlung und einigen Mängeln, über die man aber hinwegsehen kann.

8/10 bzw. 4/5 Sterne

★★★★★★★★☆☆

Veröffentlicht am 16.02.2017

Lawless

Lawless
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Erscheinungsdatum: 02.02.2017

Autor: T. M. Frazier

Seitenzahl: 230 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0439-0

Klappentext: Für die Liebe bricht er alle Gesetze!
Thia hätte nie gedacht, dass sie eines Tages auf ...

Erscheinungsdatum: 02.02.2017

Autor: T. M. Frazier

Seitenzahl: 230 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0439-0

Klappentext: Für die Liebe bricht er alle Gesetze!
Thia hätte nie gedacht, dass sie eines Tages auf das Versprechen eines teuflisch gutaussehenden und von Kopf bis Fuß tätowierten Bikers angewiesen sein könnte. Doch jetzt ist Thias Familie tot, alles, woran sie jemals geglaubt hat, ausgelöscht – und Bear der Einzige, der sie noch beschützen kann. Als hätte er nicht genug eigene Probleme, seit er von seinem Vater aus dem MC geworfen wurde und seine Brüder ihm zum Abschied das Leben zur Hölle gemacht haben. Doch die junge Thia berührt ihn, auf eine bisher ungekannte Weise, und wenn die BEACH BASTARDS ihn eins gelehrt haben, dann dass ein Versprechen niemals gebrochen werden darf! (Cover, Klappentext by Egmont lyx)



Rezension:
Völlig überfordert und allein gelassen mit den sich plötzlich überschlagenden Geschehnissen, beschließt Thia ein sieben Jahre altes Versprechen endlich einzulösen. Mit letzter Hoffnung sucht die junge Frau das Clubhaus der Beach Bastards, auf der Suche nach Bear, auf. Doch dort trifft sie nicht auf die erwartete Hilfe, sondern findet sich schnell in einer mehr als lebensbedrohlichen Situation wieder. Zwar kann sie in letzter Sekunde gerettet werden, aber das Chaos und die Gefahr beginnen erst. Und der ehemalige Beach Bastard, Bear, muss nun ein nie ernst gemeintes Versprechen erfüllen.

Die Autorin schreckt in ihrem Buch weder vor Folter noch vor Vergewaltigung und allem, was die Gang-Szene noch so mit sich bringt, zurück. Dabei wechselt sie zwischen den Erlebnissen und Eindrücken von Thia und Bear hin und her, was einen guten Einblick in die Gefühlslage der beiden Protagonisten gibt. Obwohl die Autorin zu Beginn des Buches das Lesen der Vorgänger empfiehlt, lässt sich Lawless wunderbar als Quereinsteiger lesen. Immer wieder werden Anekdoten und Situationen aus Teil eins und zwei eingebracht, die das Verständnis für den Hintergrund leicht und fließend einbringen.

Cynthia "Thia" Andrews ist mit ihren siebzehn - bald achtzehn - Jahren sehr erwachsen und selbstständig. Sie verwaltet die Orangenplantage ihres Vaters fast ausschließlich allein und versucht ihren Eltern unter die Arme zu greifen, wo sie nur kann. Umso schockierender ist es für sie, die letzte Lebende ihrer näheren Familie zu sein. Während ihrer Flucht entwickelt sie neue und interessante Wesenszüge, die das junge Mädchen sehr realistisch und dabei keinesfalls schwach wirken lassen.
Bear hat zu Beginn des Buches bereits mit seinem Leben abgeschlossen. Doch plötzlich erhält er eine Nachricht mit dem Bild eines jungen Mädchens. Nachdem ihm langsam aufgeht, dass er durch ein leichtsinniges, sieben Jahre altes Versprechen an ihrem Zustand mitverantwortlich ist, überkommen ihn Schuldgefühle. Er beschließt ihr zu helfen und beginnt dabei langsam aber sicher sein Misstrauen und seine Schuldgefühle Thia gegenüber abzuschütteln. Mit fortschreitender Handlung lernt Bear, seinen harten Schutzmantel Thia Andrews gegenüber abzulegen. Dabei muss er sich aber auch mit seiner Vergangenheit immer mehr auseinandersetzen.
Die im Buch vorkommenden Nabencharaktere sind recht grob und umrissen und haben oft nur sehr kurze Auftritte, die den Roman sehr wenig beeinflussen. Ausnahmen bilden hierbei King und Ray - die Protagonisten aus den zwei vorhergehenden Teilen, die in Lawless Einblicke in ihr neues und ruhiges Leben geben.

Bewertung:
Obwohl ich Quereinsteiger in dieser Reihe bin, kam ich sehr gut in die Handlung hinein. Diese ist sehr actiongeladen und gefüllt mit Wendungen und Gewalt. Anscheinend sollten die angesprochenen Plotwendungen besonders unvorhersehbar für den Leser sein, weshalb Frazier vor allem Bear Entscheidungen treffen ließ, bei denen sich der Leser einfach nur an den Kopf fassen kann. Mit einer letzten großen Überraschung auf den letzten Seiten des Buches nutzt sie gezielt ihre Macht dem Leser gegenüber aus, um die Fortsetzung interessant zu machen - was auch irgendwie funktioniert hat. Um mich kurzzufassen: Lawless ist eine actionreiche Gang-Geschichte mit beinahe typischen Badboy-Entscheidungen und viel Drama, welche sich hauptsächlich um Thia und Bear dreht.

8/10 bzw. 4/5 Sterne
★★★★★★★★☆☆

Veröffentlicht am 16.02.2017

Der Bruder des Königs

Der Bruder des Königs
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Erscheinungsdatum: 28.11.2016

Autor: George R. R. Martin / Gardner Dozois

Seitenzahl: 1054 Seiten

ISBN: 978-3-7645-3175-1

Klappentext:
Über 1000 Seiten – eine Anthologie der Extraklasse

Jeder mag ...

Erscheinungsdatum: 28.11.2016

Autor: George R. R. Martin / Gardner Dozois

Seitenzahl: 1054 Seiten

ISBN: 978-3-7645-3175-1

Klappentext:
Über 1000 Seiten – eine Anthologie der Extraklasse

Jeder mag Schurken, dabei sind sie oft käuflich, handeln moralisch fragwürdig oder sind politisch inkorrekt. Und gerade deswegen stellen Schurken den eigentlichen Helden so häufig in den Schatten. Denn was wäre Star Wars ohne Han Solo oder Game of Thronesohne Tyrion Lennister? George R.R. Martin und Gardner Dozois haben einundzwanzig Stories zusammengetragen – unter anderem von Patrick Rothfuss, Joe Abercrombie und Scott Lynch –, die sich den beliebtesten Charakteren aller Genres widmen: den Schurken. (Cover, Klappentext by Penhaligon)


Rezension:
G. R. R. Martin und Gardner Dozois sind losgezogen und haben sich auf die Suche nach Schurkengeschichten aus den verschiedensten Genren gemacht. In dieser Sammlung von Geschichten schreiben 21 unterschiedliche Autoren über das Thema "Schurken" dabei wurden ihnen keine weiteren Anforderungen gestellt, das heißt: Alles ist möglich!

Die vorkommenden Autoren sind:

Joe Abercrombie
Gillian Flynn
Matthew Hughes
Joe R. Lansdale
Michael Swanwick
David W. Ball
Carrie Vaughn
Scott Lynch
Bradley Denton
Cherie Priest
Daniel Abraham
Paul Cornell
Steven Saylor
Garth Nix
Walter Jon Williams
Phyllis Eisenstein
Lisa Tuttle
Neil Gaiman
Connie Willis
Patrick Rothfuss
George R. R. Martin

Puh, eine ganze Menge, aber was soll man zu den vielen Geschichten erzählen?
Ich möchte nicht zu viel zum Inhalt der einzelnen Geschichten preisgeben, da viele von ihnen durch den gut eingesetzten Überraschungseffekt nachhaltig im Kopf bleiben und zum Nachdenken anregen.

Aber soviel kann ich euch verraten: Jede einzelne Geschichte ist eine kleine Wundertüte, deren Inhalt und Genre man vor der letzten Seite nur schlecht erraten kann. Selbst wenn der Autor im Vorwort das Genre bereits angedeutet hat, trifft man immer wieder auf unerwartete Wendungen.

Durch die vielen Autoren gibt es natürlich auch einen sehr abwechslungsreichen Stil und immer wieder eine neue Herangehensweise an das Thema "Schurken". Jeder der Autoren hat das vorgegebene Thema auf seine eigene Art und Weise interpretiert und umgesetzt, dies führt zu immer neuen Plotvarianten und einem spannenden Leseerlebnis.

Leider ziehen sich aber auch einige der Kurzromane sehr in die Länge, was zum Teil dem Schreibstil des Autors oder der Handlung der vorliegenden Geschichte geschuldet ist.
Hierbei muss ich aber erwähnen, dass es bei einer derartig großen Ansammlung der verschiedensten Genre verständlich -schon fast vorhersehbar- ist, wenn dem Leser nicht alle Genre gleichermaßen zusagen.

Bewertung:
Wie bereits erwähnt haben mir viele der vorhandenen Kurzromane sehr gefallen und mich noch eine ganze Weile über den Inhalt der jeweiligen Geschichte nachdenken lassen. Im exakten Gegenteil dazu gab es aber auch einige Storys, die sich dermaßen gezogen haben, dass ich ganze Abschnitte nur überflogen habe, um zur nächsten Geschichte zu gelengen.
An für sich ist diese Anthologie, mit ihren ca. 23 Stunden Lesevergnügen, eine sehr schöne Lektüre, um in eine andere Welt abzutauchen, und sich der Welt der Schurken hinzugeben. (und sollte einem eine der Geschichten gar nicht zu sprechen, kann man sie immer noch überspringen ;))

8/10 bzw. 4/5 Sterne
★★★★★★★★☆☆

PS Danke an den Penhaligon Verlag, dass ich diese Anthologie rezensieren drufte!

Veröffentlicht am 12.08.2019

eine unterhaltsame Geschichte für einen gemütlichen Samstag auf er Couch...

Zane & Lennon – A San Francisco College Romance
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Zwischen Anspruch und Wirklichkeit …

Mit ihrem Roman „Zane & Lennon – A San Francisco College Romance“ veröffentlicht Christiane Bößel den dritten Teil ihrer College-WG- Reihe. Ebenso wie seine Vorgänger ...

Zwischen Anspruch und Wirklichkeit …

Mit ihrem Roman „Zane & Lennon – A San Francisco College Romance“ veröffentlicht Christiane Bößel den dritten Teil ihrer College-WG- Reihe. Ebenso wie seine Vorgänger ist der Roman eine in sich selbst abgeschlossene Geschichte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch kein Buch der Autorin gelesen, dennoch fand ich schnell in die Handlung hinein und kam gut mit den Dynamiken der einzelnen Figuren zurecht. Weshalb ich aus erster Hand sagen kann, dass man als Leser auch inmitten der Reihe beginnen kann. Denn eines ist sicher, gerade in den ersten Kapiteln hat mich Bößels Schreibstil und die Geschichte der beiden Protagonisten in ihren Bann gezogen und lange Zeit nicht mehr losgelassen. Je weiter die Geschichte jedoch voranschritt und je öfters es zu Zeitsprüngen kam, umso deutlicher wurde das Gefühl, dass der Spannungsbogen immer weiter nachließ und die Protagonisten im Alltagstrott gefangen waren. In diesem Abschnitt viel es mir deutlich schwerer, mich zum Lesen zu motivieren und mich auf die Handlung einzulassen. Doch glücklicherweise geht es gegen Ende des Romans wieder bergauf und die Spannung nimmt ein neues Hoch an.

Auch bezüglich der Charaktere bin ich leider etwas gespalten. Nach seinem ersten Intermezzo mit Lennon muss sich Zane der Tatsache bewusst werden, das er nicht so heterosexuell ist, wie er sein ganzes Leben lang dachte. Gepaart mit den Ansprüchen seiner Familie und besonders den Zukunftsplänen seines Vaters gerät der junge Mann so in einen Zwiespalt von 'Vernunft' und Gefühl. Doch anstatt der großen emotionalen Auseinandersetzung mit der Thematik und des Lebenswandels bekommt man schnell den Eindruck, dass Zane dies 'zu leicht' überwindet. Selbstverständlich hat auch die Figur ihre Wendungen und Entwicklungen, doch gepaart mit den Zeitsprüngen, die die Handlung begleiten, wirkt Zanes gesamte Charakterentwicklung einfach viel zu überstürzt und droht in der Gesamthandlung unterzugehen.

Lennon spielt im Gegensatz zu Zane – zumindest auf emotionaler Ebene – den überlegenen Part des Duos. Immer wieder wird deutlich, dass der Tierarzt mit sich selbst im Reinen ist und lediglich die geheime Beziehung zu seinem Liebsten seinem sonst so ausgeglichenen Charakter zu schaffen macht. Durch dieses Selbstbewusstsein und seine verständnisvolle Art hat sein Charakter mich eindeutig in seinen Bann gezogen, sodass er sich insgeheim zu meinem Favoriten gemausert hat. Dennoch komme ich nicht umhin, im Bezug auf Zane festzustellen, dass Lennons Charakter ihm immer wieder 'die Show stiehlt' und damit leider auch dazu beiträgt, dass – wie zuvor bereits erwähnt – Zanes Entwicklung im Schatten der Handlung und der Figuren verblasst.

Doch Blicke ich auf den Roman zurück, so haben mich der Spannungsbogen und Zanes Entwicklung weitaus weniger gestört, als es mit der Handhabung der Nebencharaktere der Fall gewesen war. Sicher, ich habe die ersten beiden Romane der Reihe und damit die Geschichte zu vier der vorkommenden Nebencharaktere nicht gelesen, dennoch hat es mich unglaublich gestört, dass sie im ersten Moment eine sehr wichtige Rolle zu haben scheinen und im nächsten völlig vergessen werden. Ich möchte mein Problem mit einem Beispiel verdeutlichen, weshalb ein möglicher Spoiler im folgenden Absatz stehen wird:

Wenn es um den WG-Hund geht oder Zane sich endlich Outen will, drehen sich die Gedanken der Protagonisten immer wieder um die Mitbewohner. Immer wieder wird erwähnt, dass das Paar 'erwischt' werden könnt, wenn es sich heimlich trifft oder sie sich in das Zimmer des anderen schleichen. Und im nächsten Moment, als es die „Gefahr“ nicht mehr gibt, werden die Nebencharaktere so unwichtig, dass die Geburt von Lennons Nichte und damit von dem Kind eines ehemaligen Protagonistenpaares in einem einzigen Satz abgehandelt wird. A la „Ach übrigens, Autumn hat auch noch das Kind bekommen“.
Und ja, es mag harsch klingen, doch dass die Nebencharaktere immer nur dann zum Zug kamen, wenn sie gebraucht wurden und danach wieder in der Versenkung verschwinden, macht es sehr schwer, die Geschichte im Gesamtpaket als einen Roman zu sehen, in dem man sich verlieren kann und bei dem man bis zum Ende mit den Figuren mitfiebert.

Bewertung:
Als ich den Klappentext zu „Zane & Lennon – A San Francisco College Romance“ gelesen habe, war ich sofort Feuer und Flamme und musst die Geschichte unbedingt lesen. Und rückblickend war der Roman auch eine unterhaltsame Geschichte für einen gemütlichen Samstag auf er Couch.

Doch die vielen Kleinigkeiten, die der Roman ansammelt (schwächelnder Handlungs- und Spannungsbogen, Charakterentwicklung und Aufbau der Romanwelt mit Nebencharakteren) zeigen gerade während des Lesens, was es für eine Geschichte hatte sein können und was für eine Geschichte es geworden ist.

Wenn man auf der Suche nach einem leichten Roman für zwischendurch ist, kann ich „Zane & Lennon – A San Francisco College Romance“ nur empfehlen. Sucht man jedoch nach einer originellen oder emotionalen Geschichte, die sich tief greifender mit den Themen Outing, Selbstfindung, ... befasst oder in ihrer Handlung außergewöhnliche Wege geht, ist dieser Roman wahrscheinlich nicht für jeden die richtige Wahl.
7/10 bzw. 3,5/5 Sterne
★★★★★★★☆☆☆
PS
Bei "Zane & Lennon – A San Francisco College Romance" handelt es sich um von Forever Verlag und Netgalley bereitgestelltes Rezensionsexemplar. Ich bedanke mich herzlich beim Verlag für die Unterstützung meiner Arbeit und die Möglichkeit, den Roman als Rezensionsexemplar kostenlos lesen zu dürfen. Dieser Umstand hat jedoch keinerlei Auswirkung auf die hier dargelegte persönliche Meinung meinerseits.