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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2020

Faszination Pilze

Ein gutes Dutzend wilde Pilze
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„Ein gutes Dutzend wilde Plize – Finden & Geniessen“ von Biologe Ewald Langer befasst sich mit den Top 12 der Speisepilze vom Austern-Seitling bis zum Fichten-Steinpilz. Zur selben Naturratgeber-Reihe ...

„Ein gutes Dutzend wilde Plize – Finden & Geniessen“ von Biologe Ewald Langer befasst sich mit den Top 12 der Speisepilze vom Austern-Seitling bis zum Fichten-Steinpilz. Zur selben Naturratgeber-Reihe gehört „Ein gutes Dutzend wilde Beeren – Finden & Geniessen“ von Otmar Diez.

„Wissenschaftler haben mit neusten genetischen Techniken herausgefunden, dass es weltweit bis zu fünf Millionen Pilzarten geben könnte. Zurzeit sind jedoch nur 120.000 davon in wissenschaftlichen Publikationen beschrieben. Es gibt also noch viel zu entdecken!“

Die Einleitung geht auf ungewöhnliche Sorten wie Tintenfischpilz und Erdstern ein und weist auf Regeln wie Wegegebote und Sammelverbote hin. Es gibt geschützte Pilzarten und Pilzvereine, die Einsteigern und Fortgeschrittenen helfen sich, im Dschungel der Pilze zurechtzufinden. Ob fleischfressende Pilze oder giftige Exemplare, die Vielfalt ist riesig. Der Naturführer widmet sich den begehrtesten Speisepilzen und stellt sie mit Hilfe von Fotos und Texten in Porträts vor. Es wird auf Aussehen, Besonderheiten, Fundorte und Verwechslungsmöglichkeiten eingegangen. Was ist wichtig bei der Zuordnung, welches sind die Schlüssel-Details? Es geht auch um Haltbarkeit, Lagerung und Verwendungsmöglichkeiten. Pfiffige Rezepte runden das Bild ab. Nicht immer sind trotz guter Qualität auf den teils kleinen Fotos Farben und Details perfekt auszumachen. Die präzisen Beschreibungen helfen dabei Zweifel auszuräumen. Wer mit dem Pilzsammeln anfängt oder sich mit neuen Pilzsorten befasst, sollte zunächst auf persönliche Expertenberatung setzen und einen Kurs besuchen. Verwechslungen können schlimme Folgen haben, die es zu vermeiden gilt. Im Serviceteil am Ende des Buches sind Giftnotrufzentralen und Giftinformationszentren aufgelistet. Auf der eingeklappten Buchseite am Ende lassen sich zusätzlich giftige Pilze finden, die nicht unter den Verwechslungsrubriken aufgelistet sind. Im kurzen „Interview mit dem Autor“ erzählt Ewald Langer von seiner Pilzleidenschaft und wie sie entstanden ist.

Das Cover stimmt mit dem Pilz in freier Natur auf ein besonderes Hobby ein. Der Naturführer hat ein praktisches Format, passt in die Umhängetasche und eignet sich nicht nur für den Waldspaziergang. „Ein gutes Dutzend wilde Pilze – Finden & Geniessen“ ist ein hilfreiches Bestimmungsbuch und bringt einem die Faszination Pilze und ihre kulinarische Vielfalt näher. Der Autor empfiehlt in seinem Interview Einsteigern, sich mit erfahrenen Pilzsammlern zusammenzuschließen. So lässt sich in kurzer Zeit viel lernen.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Kulinarisch und gesund

Ein gutes Dutzend wilde Beeren
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In „Ein gutes Dutzend wilde Beeren – Finden & Geniessen“ von Otmar Diez dreht sich alles um die Top 12 der essbaren Beeren von der Berberitze bis zum Weissdorn.

„Man muss nicht in die Ferne schweifen, ...

In „Ein gutes Dutzend wilde Beeren – Finden & Geniessen“ von Otmar Diez dreht sich alles um die Top 12 der essbaren Beeren von der Berberitze bis zum Weissdorn.

„Man muss nicht in die Ferne schweifen, um an gesunde Früchte zu gelangen. Auch einheimische Beeren stecken voll wertvoller Inhaltsstoffe, Mineralien, den Vitaminen A, C, E, Kalium, Calcium, Phosphor, Pektin, Carotin, Folsäure, Silizium, Zink, Eisen, Magnesium und vielen Ballaststoffen.“

Die Einleitung hat Tipps für die Sammelorte und Ausrüstung parat, geht auf die Angst vor Zecken und Fuchsbandwurm ein und nimmt sich auch dem Thema „Eigener Beerengarten“ an. Fotos veranschaulichen die Ratschläge. Der Ratgeber ist übersichtlich aufgeteilt und widmet sich den einzelnen Beerensorten überraschend ausführlich. „So sieht sie aus!“, „So findest du sie!“, „Vorsicht Verwechslung!“ sind nur ein Teil der wichtigen Rubriken. Die jeweilige Beerensorte wird per Foto auf einer Doppelseite vorgestellt. Nach der optischen Einleitung folgen interessante, leicht wieder aufzufindende Informationen. Naturheilkunde und leckere Rezepte runden die Themen ab und bilden einen perfekten Ausklang. Der einheimischen Superfood kann man nach den geballten Eindrücken nicht mehr widerstehen. Jede Beerensorte hat ihren Reiz und lässt sich vielfältig verwenden. Die lehrreichen Tipps haben nicht nur für Einsteiger etwas Neues parat. Etwa 400 Brombeerarten gibt es in Deutschland und sogar eine stachelfreie Sorte. Hilfreich und originell ist die Auflistung von besten Freunden zur jeweiligen Beerensorte. Bei der Berberitze sind es Kiefer und Wacholder. Der Überblick am Anfang des Buches hilft, die Informationen zur gewünschten Beere schnell wiederzufinden. In der Rubrik „Service“ am Ende sind u.a. die Giftnotrufzentralen und Giftinformationszentren aufgelistet. Auf der eingeklappten Seite am Ende finden sich Abbildungen der giftigen Beeren. Was generell im Innenteil unter „Vorsicht Verwechslung!“ fehlt ist eine direkte fotografische Gegenüberstellung. So funktioniert der Vergleich nur mit umständlichen Hin-und Herblättern, was bei geringem Wissen und sehr ähnlichen Beeren bzw. Pflanzen nötig ist.

Das Cover macht mit Foto und Titel Lust auf das Thema „Wilde Beeren“. Das Buchformat passt perfekt für Handtasche oder Reisegepäck. „Ein gutes Dutzend wilde Beeren – Finden & Geniessen“ überrascht mit vielen hilfreichen und informativen Tipps und animiert dazu, die vielfältigen Rezepte auszuprobieren. Bei geringem Wissen und Zweifeln ist ein praktischer Kurs ratsam, um sich dem Wildbeeren pflücken anzunähern.

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Packendes Popcornkino

Love & Bullets
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In „Love & Bullets“ von Autor Nick Kolakowski trifft Bill folgenschwere Entscheidungen und macht sich mächtige Feinde. Gibt es ein Entkommen?

„Irgendwann kommt der Punkt, da schaut ein armer Trottel Sie ...

In „Love & Bullets“ von Autor Nick Kolakowski trifft Bill folgenschwere Entscheidungen und macht sich mächtige Feinde. Gibt es ein Entkommen?

„Irgendwann kommt der Punkt, da schaut ein armer Trottel Sie an und sagt: „Das ist der schlimmste Tag meines Lebens.“ Die Geschichte einer Verfolgungsjagd beginnt, die durch mehrere Länder führt.

Der Einstieg mit einer außergewöhnlichen Perspektive ist gelungen. Eine brenzlige, aussichtslose Lage sorgt für Hochspannung. Abzocker Bill hat sich mit den Falschen angelegt und steckt ironischerweise gleich doppelt in der Klemme. Die Hauptfigur hat Unterhaltungswert. Trotz aller Schwierigkeiten kann er bestimmte Angewohnheiten nicht ablegen und bringt sich damit in skurrile und gefährliche Situationen. Seine Gegner sind mordlustig, eiskalt und unberechenbar. Bills Dummheiten machen ihn sympathisch. Ausgerechnet seine Ex Fiona taucht auf der Bildfläche auf. Die Pläne der cleveren Killerin sind anfangs undurchsichtig. Auf welcher Seite steht sie? Der Dritte im Bunde ist ein eigenwilliger Auftragskiller, der Zeuge von Bills Odyssee wird. Perspektiven und Ich-Erzähler sorgen für Humor. Bills rasante Flucht hat viele überraschende und packende Wendungen parat. Das Tempo bleibt auf hohem Niveau. „Bonnie und Clyde reloaded“ mit Witz, Ironie und Sarkasmus. Die Geschichte wirkt trotz abgefahrener Szenen und sich überschlagener Ereignisse realitätsnah. Es fällt leicht Bill zu zu trauen, sich in derart verzwickte Lagen zu bringen. Mit Bills und Fionas Entscheidungen steigen Spannung und Bedrohungen. Dialoge und flapsige Sprüche sind gelungen. Eine Wende überrascht und schockiert. Die Auflösung folgt etwas später. Verrat, Lügen, Misstrauen, exzentrische Gegner geben sich launisch. Das Tempo zieht zum Showdown noch einmal an. Undurchsichtiges fließt mit ein. Der finale Handlungsort hat viel Action- und Ausweglosigkeit-Potential. Packend und effektvoll bis zum Schluss.

Das Cover setzt auf den Titel und überrascht mit der Elvis-Figur. Der Titel ist Programm und passt mit dem speziellen Detail perfekt zum Inhalt. „Love & Bullets“ spricht Actionfans an. Ein Haufen Leichen pflastern ihren Weg. Vieles ist nicht vorhersehbar. Perspektivwechsel und mehrere Handlungsstränge erhöhen die Spannung. Popcornkino zum Lesen. Sehr empfehlenswert, aber nichts für Zartbesaitete.

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Freundschaft und Zusammenhalt

Wings of Fire 1
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„Wings of Fire 1 – Die Prophezeiung“ von Autor Tui T. Sutherland bildet den Auftakt zur Drachen-Saga. Inzwischen sind „Wings of Fire 2 – Das verlorene Erbe“, „Wings of Fire 3 – Das bedrohte Königreich“, ...

„Wings of Fire 1 – Die Prophezeiung“ von Autor Tui T. Sutherland bildet den Auftakt zur Drachen-Saga. Inzwischen sind „Wings of Fire 2 – Das verlorene Erbe“, „Wings of Fire 3 – Das bedrohte Königreich“, „Wings of Fire 4 – Die Insel der Nachtflügler“, „Wings of Fire 5 – Die letzte Königin“, „Wings of Fire 6 – Das Erwachen des Mondes“, „Wings of Fire 7 – Winters Wandlung“, „Wings of Fire 8 – Perils Flucht“ und „Wings of Fire 9 – Klauen der Macht“ erschienen.

„Fünf Eier, geschlüpft in der hellsten Nacht, fünf Drachlinge, geboren zu Ende der Schlacht. Dunkelheit steigt auf und bringt Licht an die Macht. Die Drachlinge kommen ...“ Die Gegner der Nachtflügler-Prophezeiung setzen alles daran, dass sie nicht in Erfüllung geht. Sie profitieren vom Krieg und wollen keinen Frieden.

Der direkte Einstieg mit einer schicksalhaften Flucht zieht in die abenteuerliche Geschichte. Friedensstifter sind im Untergrund aktiv. Drei Drachen haben die Aufgabe, die Drachlinge der Prophezeiung in einem geheimen Versteck groß zu ziehen. Eine Mission geht nicht glatt. Die kleinen Helden sind anders als erwartet. Gerade deswegen erobern sie das Leserherz. Sie sind nicht perfekt, auf ihre ganz eigene Weise besonders und sehr gegensätzlich. Der Größte von ihnen, Clay, fühlt sich als Beschützer seiner Freunde, hat ein großes Herz und kann nicht sonderlich gut kämpfen. Für ihre Erzieher sind die Drachlinge herbe Enttäuschungen. Es lässt sich erahnen, dass nicht nur in Tsunami Heldenmut schlummert. Der Name passt perfekt zum klugen, wilden Drachenmädchen mit ausgeprägtem Kampfgeist. Bald schon müssen sich die Fünf gefährlichen Herausforderungen stellen. Die Bedrohung wächst, und die Lage scheint aussichtslos. Es fällt leicht, mit den fünf Freunden mitzufiebern.Sie wachsen über sich hinaus. Es geht um Freundschaft, Zusammenhalt, Intrigen und Verrat. Die Idee zu den Außenseitern, unterschiedlichen Drachenstämmen mit Vorlieben und Talenten ist originell. Wendungen sind gut in Szene gesetzt. Das Abenteuerliche und die zunehmenden Gefahren steigern die Spannung. Hinterhältige Grausamkeiten passen zu den boshaften und kaltblütigen Gegnern, schockieren aber immer wieder. „Was sollen wir tun? Was können wir tun? Was kann ich tun? Wir haben keine Zeit. Wie kann ich sie retten?“ Clay ist die Hauptfigur in Band 1. Gehen seine Träume und Sehnsüchte in Erfüllung? Der Epilog hat eine erschütternde Entwicklung parat und schürt die Neugierde auf Band 2.

Der Titel, Untertitel und Drache Clay haben magische Anziehungskraft. Etwas farbenfroher und effektvoller hätte das Cover sein können. „Wings of Fire – Die Prophezeiung der Drachen“ überzeugt mit fünf Drachen, die erst noch die Welt erkunden und die eine oder andere Wahrheit erfahren müssen. Ihre Freundschaft berührt. So manche Unerfahrenheit hat zusätzlichen Unterhaltungswert.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Junge Vorbilder

Groß genug, die Welt zu retten
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„Groß genug, die Welt zu retten“ von Grundschullehrerin und Waldschulpädagogin Loll Kirby macht Kindern wie Erwachsenen Mut, Dinge zu bewegen und sich für den Natur-, Umwelt- und Tierschutz zu engagieren. ...

„Groß genug, die Welt zu retten“ von Grundschullehrerin und Waldschulpädagogin Loll Kirby macht Kindern wie Erwachsenen Mut, Dinge zu bewegen und sich für den Natur-, Umwelt- und Tierschutz zu engagieren.

„Lerne zwölf Jungen und Mädchen kennen, die sich für unseren Planeten einsetzen, und finde heraus, was du tun kannst, um die Welt zu retten!“

Das Vorwort „Aufruf an alle Aktivisten!“ stammt von Anna Taylor, die mit zwölf Jahren anfing, sich für den Umweltschutz zu engagieren und seitdem Klimastreiks an Schulen organisiert. Es folgt eine Übersicht über die zwölf Kinder aus unterschiedlichen Ländern, denen das Buch gewidmet ist. Auffällig ist die Gestaltung mit den großflächigen, märchenhaften, exotischen Illustrationen von Adelina Lirius. Sie stellen u.a. die bunte, artenreiche, friedliche und gesunde Welt da, die sich Kinder wie Erwachsene wünschen. Anhand der farbenfrohen Zeichnungen taucht der Betrachter in die jeweilige Welt des jungen Aktivisten ein. Die Illustrationen zeigen Problem und Veränderung auf. Kurze, kindgerechte, verstreute Erklärungen beleben das Bild. Rechts unten auf den Doppelseiten lässt sich Name, Land und Ziel nachlesen. Etwas haben alle jungen Aktivisten gemeinsam: Sie zeigen früh ein großes, leidenschaftliches Engagement und setzen sich mit Leidenschaft für die Natur und eine bessere Welt ein. Ihre Ideen und ihr Erfolg findet viele Nachahmer. Sie sind der beste Beweis dafür, dass sich jeder, egal wie alt, für eine gute Sache einsetzen kann. Ihr Mut und ihr ehrgeiziger Wille, Veränderungen erst im Kleinen und dann im Großen umzusetzen, ist bewundernswert. Adeline Tiffanie Suwana hat mit 12 Jahren die Organisation „Freunde der Natur“ gegründet. Ihr ist zu verdanken, dass Mangrovenbäume wieder angepflanzt und Schutzgebiete im Meer geschaffen wurden. Ein verstoßenes Nashornbaby gab den Auslöser, dass sich der siebenjährige Hunter in seiner Heimat Südafrika und weltweit für den Schutz von Wildtieren einsetzt. Jedes einzelne Porträt imponiert. „Was kannst du zur Rettung der Welt beitragen?“ Am Ende des Buches lassen sich zehn Tipps und eine Liste mit hilfreichen Internetseiten finden.

Der Titel fasst den Inhalt perfekt zusammen und animiert dazu, sich ebenfalls zu engagieren. Die tierreiche Illustration setzt die Faszination Natur treffend in Szene und weckt den Impuls, zum Buch zu greifen. „Groß genug, die Welt zu retten“ spricht Kinder ab 4 Jahren und die ganze Familie an. Das Kinderbuch rüttelt mit Aktualität und Herzenswärme auf und bewegt. Die Illustrationen ziehen nicht nur Kinder magisch an. Sehr empfehlenswert!

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