Wenn ein Museumsbesuch dein ganzes Leben verändert
Soul Hunters„Soul Hunters“ von Chris Bradford ist ein actionreicher, interessanter Auftakt einer mehrteiligen Buchreihe. Die Seiten flossen nur so dahin, weil ich mich von Anfang bis Ende gut unterhalten gefühlt habe ...
„Soul Hunters“ von Chris Bradford ist ein actionreicher, interessanter Auftakt einer mehrteiligen Buchreihe. Die Seiten flossen nur so dahin, weil ich mich von Anfang bis Ende gut unterhalten gefühlt habe und ich freue mich schon auf Band zwei.
Gennas Leben ändert sich schlagartig, als sie bei einem Museumsbesuch Damien kennenlernt. Ihr Leben gerät in Gefahr und nur ein Unbekannter kann sie knapp retten. Was sie erst für einen zufälligen Angriff hält ist keiner. Denn die Seelenjäger wollen ihr Licht zerstören, um den Menschen zu schaden und der einzige, der ihr scheinbar helfen kann ist Phoenix, der Unbekannte, der sie einst gerettet hat. Doch kann sie ihm wirklich vertrauen?
Als ich den Klapptext gelesen habe, hatte ich mich immer gefragt: Wieso gerade Genna? Ist an ihr irgendwas Besonderes? Und diese Frage wird zum Glück sehr schnell beantwortet, damit man als Leser auch versteht, worum es geht. Genna wird immer wieder wiedergeboren, ebenso wie Phoenix, der als ihr Guardian gilt. Denn Genna ist eine der Ersten Nachkommen und diese werden von einer Sekte gejagt, die diese Nachkommen in einem Ritual opfern wollen, damit diese für immer sterben und nicht wiederkommen, wie es sonst der Fall ist. Dabei hat Genna schon viele Leben in den unterschiedlichsten Epochen gelebt und der Leser bekommt davon immer mal wieder kleine Ausschnitte gezeigt, was ich sehr faszinierend finde. Das gibt dem Buch einen neuen Touch, wie ich es so auch noch nie gelesen habe. Zudem ist es recht actiongeladen, weil Genna und Phoenix immer wieder auf Damien und dessen Gang treffen, aber auch anderen Jägern, denn das Problem an der Sekte ist, dass diese weit ausgebreitet ist und es zum Beispiel auch Wächter gibt, die die Augen offenhalten und den Seelenjägern mitteilen, wenn sie einen der Ersten Nachkommen gefunden haben. Dabei ist es schwer zu entdecken, wer dieser Gruppierung angehört, da sie plötzlich in normalen Menschen auftauchen können – nur schwarze Augen sind ein Merkmal ihrer Existenz.
Genna gefällt mir weitestgehend gut. Sie ist ein junges Mädchen, das noch zur Schule geht und das sich sehr für Geschichte interessiert. Als ihr Leben so durcheinander gerät, denkt sie erst sie wird verrückt und paranoid, was sehr nachvollziehbar rüber kam. Als Leser konnte ich immer ihre Zweifel an Phoenix Geschichte nachvollziehen, ebenso wie ihre Ängste und Verzweiflung. Ihre Entwicklung fand ich unglaublich, denn mit dem Verlauf der Geschichte wächst sie an sich und den Aufgaben, was ich gut finde, auch wenn sie ein zwei Mal recht naiv rüberkommt, aber das ist in ihrem Alter eben auch normal. Phoenix ist mit dem Bewusstsein großgeworden, dass er ein Guardian ist und Genna finden muss, um sie zu beschützen, was alles andere als leicht ist. Aber dafür, dass er selbst noch so jung ist, ist er sehr erwachsen und talentiert, aber das liegt auch daran, dass er ebenfalls immer wiedergeboren wird und sich auch an seine früheren Leben weitestgehend erinnern kann. Phoenix fand ich von der ersten Sekunde an wirklich super, auch wenn man an sich nicht so viel über ihn erfährt, aber nach und nach bekommt der Leser immer mehr zu erfahren. Zwischen den beiden merkt man eine gewisse Vertrautheit, die durch die ganzen Leben zusammen entstanden ist.
Wer hier eine tiefgründige Romanze erwartet, wird enttäuscht. So sehr ich auch Liebegeschichten liebe, so finde ich es hier gut, dass dies nicht vorkam, denn auch wenn die beiden miteinander verbunden sind, finde ich, dass es in diesem Buch einfach nicht gepasst hätte. Vielleicht entwickeln sich in den nächsten Bänden irgendwelche Romanzen, in welcher Art und Weise und mit wem auch immer. Aber hier war es erst einmal wichtig, die Geschichte in Schwung zu bekommen und dem Leser die Welt der Seelenjäger, Ersten Nachkommen und Guardians näherzubringen und das hat der Autor wunderbar geschafft.
Alles in allem hat Chris Bradford eine interessante und vor allem erfrischend neue Geschichte erschaffen, die ich jedem nur empfehlen kann. Es gibt tolle Charaktere, viel Actionszenen und sehr viel Spannung, die mich schon auf Band zwei freuen lässt. Daher kann ich dem Buch nur volle fünf Sterne geben.