Cover-Bild Die Kinderbuchbrücke
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kunstmann, A
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Seitenzahl: 303
  • Ersterscheinung: 09.09.2020
  • ISBN: 9783956143922
Jella Lepman

Die Kinderbuchbrücke

Christiane Raabe (Herausgeber)

Die jüdische Journalistin Jella Lepman kehrte 1945 aus der Emigration ins Volk der Täter zurück, um den deutschen Kindern mit Büchern die Welt zu eröffnen. Dies ist die längst überfällige Wiederentdeckung ihrer Erinnerungen an den Aufbau der Internationalen Jugendbibliothek in München. Lebendig und spannend wie ein Abenteuerroman.

Als Jella Lepman 1945 als Beraterin für den Wiederaufbau in die amerikanische Zone nach Deutschland geschickt wird, erkennt sie sofort, dass zuerst den Kindern geholfen werden muss. Die Kinder brauchen Nahrung und Kleidung, aber nicht nur das, sie brauchen auch Anregung für Geist und Phantasie. Was könnte besser geeignet sein als Bücher, um ihnen Freiheit und Völkerverständigung zu vermitteln? Gegen alle Widerstände und unter schwierigsten Bedingungen macht Lepman sich daran, eine Ausstellung internationaler Kinder- und Jugendbücher im Münchner Haus der Kunst zu organisieren. Diese wird ein voller Erfolg. Nur wenige Jahre später gelingt es ihr, in München eine internationale Jugendbibliothek einzurichten, in der sie tausende Bücher aus aller Welt versammelt und unzählige Aktivitäten für Kinder und Jugendliche auf die Beine stellt. All das schafft sie mit Durchsetzungskraft, namhaften Mitstreitern und auf teilweise äußerst unkonventionellem Weg. Voller Humor und frei von jedem Selbstmitleid schildert Jella Lepman, wie sie in einem von Männern dominierten Umfeld als kämpferische und glaubwürdige Frau eine Institution erschuf, die zum weltweiten Vorbild wurde. Ein spannendes Dokument der Nachkriegsgeschichte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2021

Ein spannendes Stück Zeitgeschichte und die Geschichte einer einzigartigen Frau

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1945 liegt Deutschland in Trümmern. Die jüdische Journalistin Jella Lepman wollte eigentlich nicht zurückkehren, doch dann wird eine unglaubliche Aufgabe an sie herangetragen: Sie soll deutschen Kindern ...

1945 liegt Deutschland in Trümmern. Die jüdische Journalistin Jella Lepman wollte eigentlich nicht zurückkehren, doch dann wird eine unglaubliche Aufgabe an sie herangetragen: Sie soll deutschen Kindern die Welt der Bücher eröffnen und so dafür sorgen, dass die neue Generation mit einem neuen Gedankengut heranwächst. Als sie den Auftrag annimmt, weiß sie noch nicht was auf sie zukommt: Schwierigkeiten, angefangen bei der banalen Frage eines instandgesetzten Gebäudes, der unglaubliche Lesehunger der Kriegskinder und schließlich entsteht aus all ihren innovativen Ideen, ihrer Hartnäckigkeit und absoluten Hingabe an dieses Projekt, - und kleinen Wundern, die geschehen, wenn man etwas mit vollem Herzen ins Leben ruft – die Internationale Jugendbibliothek in München.

Die Lebenserinnerungen dieser unglaublichen Frau haben mir immer wieder die Tränen in die Augen getrieben. Den O-Ton der Kriegskinder, die völlig traumatisiert in einer Trümmerlandschaft heranwuchsen und für die der erste Bücherbus ein fast heiliges Traumland war. Er brachte ihnen Träum und, Hoffnung und wies ihnen den Weg zurück ins Leben. Die ganze Entwicklung der Einrichtung, die Schwierigkeiten und dann die wieder an ein Wunder grenzende Hilfsbereitschaft anderer Länder und Organisationen haben mir den Atem geraubt. Und der Dreh- und Angelpunkt war diese unglaubliche Frau, die dem Land der Täter gar nichts schuldete und ihm eine ganze Zukunft gab. Ihr Einsatz wirkt bis heute weiter. Besonders bewegt hat mich, dass dieses Buch das Feedback der Kinder von 1945 bis weit in die 1960er Jahre hinein wiedergibt. Von den ersten zaghaften Schritten einer Generation ohne Vergangenheit und mit fragwürdiger Zukunft bis hin zur kritischen Generation, die sich selbstbewusst, selbstkritisch und aggressiv mit ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auseinandersetzt und sich nicht scheut, Dinge bei Namen zu nennen.

Eine Lebensgeschichte, ein Stück Zeitgeschichte und auch ein fester Bestandteil unser aller Gegenwart, denn Jella Lepmans Projekt, prägt unsere Leselandschaft bis heute – ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Eine Autobiografie, die den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Mit zeitgenössischen Fotos, die einem alles noch eindrücklicher vor Augen führen und Buchtiteln, die ich sofort recherchieren musste. Ein beeindruckendes Buch, das mich noch lange beschäftigt hat.

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Veröffentlicht am 03.02.2021

wunderbares Vermächtnis einer mutigen Frau

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Dieses wunderschön gestaltete Buch umfasst 261 Seiten und viele Schwarz-weiß-Fotos, einige Anmerkungen am Ende und ein tolles, lesenswertes Vorwort. Es ist spannend und mitreißend geschrieben und mich ...

Dieses wunderschön gestaltete Buch umfasst 261 Seiten und viele Schwarz-weiß-Fotos, einige Anmerkungen am Ende und ein tolles, lesenswertes Vorwort. Es ist spannend und mitreißend geschrieben und mich hat die Lebensgeschichte dieser tatkräftigen, engagierten Frau sehr beeindruckt. Sie wollte Kindern und Jugendlichen den Zugang zur Literatur ermöglichen und damit die Völkerverständigung mittels Büchern erreichen. Da fängt man am besten bei den Jüngsten an! Sie war ihrer Zeit voraus in ihrem Denken und Wirken und hat Dinge angepackt, die nachwirken. Einfach eine absolut bewunderswerte, mutige Frau, eine Jüdin, Jounalistin, früh verwitwet, die nach 1945 wieder nach Deutschland zurückkehrt, um etwas zu bewirken. Sie sollte ein Vorbild für alle Menschen sein, die heute jammern aber nichts tun! Sie hatte namhafte Wegbegleiter und unorthodoxe Methoden, das macht die Geschichte ihres Wirkens so lesenswert.

Man sollte es sich nicht entgehen lassen! Ich kann es nur von Herzen allen, die gerne etwas über Nachkriegsgeschichte und Biografien über mutige Menschen lesen, wärmstens ans Herz legen. Wirklich spannend wie ein Abenteuerroman!

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Immer noch aktuell und wichtig

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Jella Lepmann (*1891,) die jüdische Autorin war vor dem Krieg Journalistin in Stuttgart und sie emigrierte, früh verwitwet, mit ihren Kindern nach England. 1945 ging sie zurück in das zerstörte Deutschland. ...

Jella Lepmann (*1891,) die jüdische Autorin war vor dem Krieg Journalistin in Stuttgart und sie emigrierte, früh verwitwet, mit ihren Kindern nach England. 1945 ging sie zurück in das zerstörte Deutschland. Man hat sie in „eine Uniform gesteckt“ und sie soll sich „besonders der Frauen und Kinder“ annehmen.
Und die Kinder, denen sie begegnet, die als Waisen zwischen den Trümmern unterwegs sind, haben es ihr angetan. Sie sieht sie nicht als Täter, sondern auch als Opfer dieses schlimmen Krieges. Ihr Gedanke ist es diesen Kindern neue Hoffnung und neue Ideen durch das Lesen zu geben. Allerdings fehlt es an Büchern. In den Jahren der Hitler-Diktatur wurde nur das verlegt, was dem Regime passte. Die guten Bucher wurden bekanntlich verbrannt.
Nur gab es keine Gelder für die Anschaffung neuer Bücher, abgesehen davon, dass es keine Verlage in Deutschland gab, die hätten liefern können. Doch Jella Lepman schrieb einfach andere Länder an und bat um Bücher für ihre Bibliothek, die sie zusammenstellen wollte.
Moralische Unterstützung hatte sie zunächst durch das Militär, außerdem konnte sie deren Strukturen, wie die Post, nutzen.
In Deutschland traf sie alte Weggefährten wieder, Elly Heuss-Knapp und Erich Kästner, die Journalisten wie sie waren. Durch diese Kinderbuchbrücke kamen viele Bücher zusammen, die in zunächst München ausgestellt wurden. In dem Buch gibt es viele Bilder von lesenden Kindern, sie sind so in ihre Lektüre vertieft, dass man die Begeisterung förmlich spürt.
Jella Lepman hat immer wieder neue Ideen und immer wieder kann sie Menschen davon begeistern. Eleanor Roosevelt ist eine ihrer bekanntesten Unterstützerinnen, ihre Stiftung trägt viel zum Erfolg der Kinderbibliotheken bei. Seien es Wanderausstellungen oder neue Standort immer wieder sehen wir die lesenden Kinder. Einmal hat es Jella Lepman sogar mit einem Bus probiert. Immer war es ihr Anliegen Kinder mit Literatur zu versorgen.
Später wurde auch gemalt und diese Ausstellung von Selbstportraits der Kinder ging sogar in die USA. Später gab es ein „Weltparlament“ der Kinder entsprechend der Uno, Fremdsprechen wurden gelehrt und Radiosendungen gemacht.
Im Text finden wir 110 kleine Zahlen, die zu bekannten Menschen führen, die den Weg Jella Lepman gekreuzt und begleitet haben. Es ist spannend zu lesen, wie Jella Lepman diese Menschen immer wieder für ihre Sache begeistern konnte.
Ich staune im Nachhinein, dass ich noch nie von dieser Frau gehört habe, die doch so viel für die Erziehung der Nachkriegsgeneration getan hat. Auf ihre Initiative hin wurden Bücher übersetzt, Verlage gegründet und Preise ins Leben gerufen.
Das Buch liest sich sehr gut, natürlich würden einige Passagen heute nicht mehr so geschrieben. Aber wir sind alle Kinder unserer Zeit und nutzen die entsprechende Sprache.
Ein lesenswertes Buch mit viel Begeisterung von einer charismatischen Frau geschrieben.

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Veröffentlicht am 25.10.2020

Die Kinderbuchbrücke

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Die Kinderbuchbrücke , von Jella Lepman

Inhalt und meine Meinung:
Jella Lepman hat 1945, als sie erst mal widerwillig aus ihrem Exil in London nach Deutschland zurück kam, die völkerverbindenden Friedensvision: ...

Die Kinderbuchbrücke , von Jella Lepman

Inhalt und meine Meinung:
Jella Lepman hat 1945, als sie erst mal widerwillig aus ihrem Exil in London nach Deutschland zurück kam, die völkerverbindenden Friedensvision: Kinderbücher sollten Fenster in die Welt öffnen und Werte wie ‚ Toleranz und Respekt sowie Neugierde vor dem Anderen und Fremden vermitteln.

Viele Stationen, die dies auf den Weg brachten, werden hier m Buch interessant, spannend aber auch sehr persönlich und unterhaltsam geschildert.
Es werden viele Menschen genannt (und beschrieben) die wichtigen Einfluss (ob politisch oder gesellschaftlich) für Deutschland nach dem Krieg hatten – alles höchst spannend und interessant,.

Es gibt erschütternde Berichte über den Zustand, vor allem über die vielen Kinder und Waisen.
Aus jeder Zeile kann man lesen wie Jella Lepnman für die Sache gebrannt hat Immer wieder wird sie aktiv, gereift neue Ideen auf und arbeitet zielstrebig an ihrer Umsetzung.

Ein kurzer Lebenslauf, bzw. die Beschreibung der ‚“vielen Leben der Jella Lepman“ zeigen das Leben einer Frau, die es nicht leicht gehabt hat, die sich aber immer an ihrer eigenen Idealen aufgerichtet und somit Gutes für anderen (hier vor allem den Kindern und Jugendlichen) getan hat.

Zahlreiche Fotos (sehr persönliche und private) bringen das geschriebene noch viel deutlicher zur Geltung. Wenn z.B. Kinder sich begeistert um Bücher drängen.
Aber auch viele Persönlichkeiten deren Namen man schon öfters gehört hat oder eben auch nicht.

Pressestimmen:
Lepmans Buch wünsche ich in die Hände aller, die Kinder und ihre Bücher lieben. --Sybil Gräfin Schönfeldt, Süddeutsche Zeitung

Vom Sommer 1946 an hat Jella Lepman das, was als Wanderausstellung begann, zu einer Institution geformt, die heute als Internationale Jugendbibliothek im Münchner Schloss Blutenburg residiert. --Wieland Freund, Welt am Sonntag

Die jüdisch-deutsche Journalistin schenkte der Nachkriegsjugend eine eigene Bibliothek, eine Bücherbrücke in die Freiheit. --Katrin Hörnlein, Die Zeit

Autorin:
Jella Lepman (1891 1970) wuchs in Stuttgart auf. Die jüdische Journalistin und Kinderbuchautorin emigrierte 1936 nach England und wurde 1945 von der amerikanischen Militärregierung als Beraterin für den Wiederaufbau nach Deutschland geholt. 1949 gründete sie die Internationale Jugendbibliothek in München, die weltweit größte Spezialbibliothek für internationale Kinder- und Jugendliteratur, sowie 1951 IBBY (International Board on Books for Young People), eine internationale Organisation zur Förderung der Kinder- und Jugendliteratur.

Mein Fazit:
Ein Plädoyer und Zeugnis dafür, dass Bücher und vor allem auch Kinderbücher immens wichtig sind für Kinder und Jugendliche, und es immer schon waren.
Und eine Ode an Jella Lepman die sich, als Jüdin, kurz nach dem Krieg und darüber hinaus, in Deutschland so vehement für diese Bücher einsetzt hat.

Jella Lepman, ein Name den alle Bücherbegeisterten kennen sollten ♥