Alles perfekt?
Gilly Macmillan schafft es mit ihrem Thriller „Perfect Girl – Nur du kennst die Wahrheit“ von Anfang an, den Leser direkt in die Handlung hinein zu ziehen. Aus verschiedenen Perspektiven entfaltet sich ...
Gilly Macmillan schafft es mit ihrem Thriller „Perfect Girl – Nur du kennst die Wahrheit“ von Anfang an, den Leser direkt in die Handlung hinein zu ziehen. Aus verschiedenen Perspektiven entfaltet sich abwechselnd die Vergangenheit und Gegenwart von Zoey Maisey und ihrer Familie. Nicht nur Zoey‘s Vergangenheit ist von dramatischen Ereignissen geprägt, sondern auch ihre Gegenwart wird durch den tragischen Verlust ihrer Mutter schwer erschüttert.
Was ist geschehen, in jener Nacht? Und was ist damals, in jener Nacht vor drei Jahren wirklich geschehen, in der die drei Jugendlichen durch Zoey’s Schuld starben?
Die Autorin schafft es, durch die Perspektivenwechsel gekonnt einen Spannungsbogen aufzubauen und die Handlung aus den verschiedensten Blickwinkeln zu beleuchten. Dadurch lernt man als Leser nicht nur die Charaktere und ihre Beweggründe besser kennen, sondern identifiziert sich relativ schnell auch mit allen „Erzählern“ dieser Geschichte. Und Stück für Stück erhält man einen Blick hinter die Kulissen der perfekten Vorzeigefamilie. Im Verlauf der Handlung erhält man neben den Informationen zum aktuellen Geschehen auch immer wieder Einblicke in die Zeit vor Zoey’s Aufenthalt im Jugendvollzug und natürlich auch in die Erlebnisse während ihres Aufenthalts im Jugendarrest.
Während die Autorin die einzelnen Protagonisten zu Wort kommen lässt, schafft sie es durchgängig, deren Perspektive zu wahren und zeichnet detaillierte Bilder von Menschen, mit ihren Vorzügen, Fehlern und Zweifeln, die sie ausmachen.
Gilly Macmillans Roman lässt jedoch auch einige offene Fragen zurück. Bis zum Schluss hat mich der Thriller in Atem gehalten.
Insgesamt vergebe ich daher 5 von 5 möglichen Sternen und kann definitiv sagen, dass ich mich auf weitere Werke von Gilly Macmillan freue.