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Veröffentlicht am 09.11.2020

Außergewöhnlich, emotional, packend und ergreifend!

Diese eine Lüge
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Als ich das erste Mal von „Diese eine Lüge“ hörte, wusste ich einfach sofort, dass ich das Buch lesen muss. Der Klappentext klang einfach so gut und auch das Cover konnte meine Neugierde auf den ersten ...

Als ich das erste Mal von „Diese eine Lüge“ hörte, wusste ich einfach sofort, dass ich das Buch lesen muss. Der Klappentext klang einfach so gut und auch das Cover konnte meine Neugierde auf den ersten Blick wecken, obwohl es sehr schlicht gehalten ist. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass es oft gerade diese recht unscheinbar wirkenden Bücher sind, die es in sich haben und unter die Haut gehen. Da solche Geschichten absolut in mein Beuteschema fallen und mir „Diese eine Lüge“ genau so ein Buch zu sein schien, zögerte ich wirklich keine Sekunde lang und ließ es nur zu gerne bei mir einziehen.

Cordelia, genannt Delia, hatte schon immer das Gefühl, dass sie anders ist. Sie fühlt sich in ihrer Familie irgendwie fehl am Platz und hegt schon seit langem den Verdacht, dass sie adoptiert wurde. Als sie für ihr Abschlussprojekt ihrer Schule einen Gentest macht, erhält sie endlich Gewissheit: Ihr Leben basiert auf einer großen Lüge. Ihr Dad ist gar nicht ihr richtiger Dad. Delias leiblicher Vater heißt Jack Bisset, ein ihr völlig unbekannter Mann. Delia ist erschütternd. Trost und Unterstützung bekommt sie von ihrer besten Freundin Sana – und von Kodiak, dem Jungen, in den sie schon seit ihrer Kindheit verliebt ist, von dem sie sich aber immer mehr entfernt hat. Da die beiden Partner bei dem Schulprojekt sind, kommen sie sich nun endlich wieder näher. In den letzten Jahren ist allerdings sehr viel passiert und Kodiak hat nicht mehr den besten Ruf. Delia aber ignoriert die Warnungen der anderen. Sie hört auf ihr Herz, welches weiß, wer Kodiak wirklich ist. Kann sie aber auch herausfinden, wer sie selbst eigentlich ist und wer sie sein möchte?

Anders, eindringlich, fesselnd und ergreifend. Dies sind mal vier Wörter, die „Diese eine Lüge“ in meinen Augen sehr gut beschreiben. Wie ich es mir schon gedacht habe, schlummert zwischen diesen recht unauffälligen Buchdeckeln eine sehr emotionale und bewegende Geschichte, die einen von Anfang bis Ende mitreißt und sehr intensive Lesestunden beschert. Mich zumindest konnte die Handlung von Beginn an in ihren Bann ziehen und einfach nicht mehr loslassen. Ich habe eine unvergessliche Zeit mit diesem Buch verbracht und kann nur sagen: Wundervoll! Unbedingt lesen!

Was mir garantiert besonders lange im Gedächtnis bleiben wird, ist die einzigartige Erzählweise. Zum einen gibt es sehr viele Chat – und E-Mailverläufe, worüber ich mich, als großer Liebhaber von Textnachrichten und Mails in Büchern, unheimlich gefreut habe. Das aber wirklich Besondere sind die Passagen, die wir aus der Sicht unserer Protagonistin Delia erfahren. Ihre Anteile, die den größten Teil der Handlung einnehmen, sind in Versform geschrieben, allerdings ohne sich zu reimen. Normalerweise bin ich eigentlich gar nicht so der Fan von solch einem Erzählstil, aber hier bin hellauf begeistert von ihm. Wie es der Autorin Dante Medema gelungen ist, aus der Sicht von Delia in der Versform zu schreiben, ist einfach nur grandios.
Diese kreative Mischung aus Poesie, E-Mails und Kurznachrichten sorgt für ein sehr abwechslungsreiches und wahrhaftig ungewöhnliches Leseerlebnis - ungewöhnlich auf eine gute Art, versteht sich. Wobei ich gestehen muss, dass ich mich an diesen lyrischen Erzählstil erst gewöhnen musste. Zum Glück ist mir es aber rasend schnell gelungen, mich darauf einzulassen. Klasse dabei fand ich auch, dass durch die Verse und die vielen Chatgespräche oft nur sehr wenig Text auf den Seiten steht. Das mag ich persönlich immer sehr gerne, da dadurch so ein angenehm flüssiger Lesefluss zustande kommt. Dies zusammen mit der immensen Sogwirkung der Story hat schließlich dazu geführt, dass ich das Buch innerhalb eines Tages verschlungen habe.

Da unsere Ich-Erzählerin Cordelia, genannt Delia, selbst leidentschaftlich gerne dichtet, ist die Wahl, ihre Kapitel in lyrischer Form zu erzählen, absolut passend und perfekt. Dante Medema hat es zudem hervorragend geschafft, durch die Verse eine ganz besondere Intensität und Emotionalität zu erzeugen, sodass man sich Delia beim Lesen richtig nahe fühlt.
Delia war mir auf Anhieb sympathisch und da ihr Innenleben sehr einfühlsam und authentisch dargestellt wird, konnte mich jederzeit mühelos in sie hineinversetzen.
Delias Gefühl, dass mit ihr etwas nicht stimmt und sie nicht in ihre Familie passt; ihr Schock und ihre Wut, als sie erfährt, dass sie die ganze Zeit über von ihrer Mutter belogen wurde und ihr Dad gar nicht ihr richtiger Dad ist; ihr Wunsch, ihren leiblichen Vater Jack kennenzulernen; die vielen Fragen, die sich stellt wie „Wer bin ich eigentlich?“, „Was und wie viel habe ich von meinen Eltern geerbt?“ - all das wird wahnsinnig bewegend, glaubhaft und eindrucksvoll beschrieben, sodass man mit Delia immerzu am mitfühlen, mitleiden und mitfiebern ist und extrem nachdenklich gestimmt wird.

Ich habe „Diese eine Lüge“ insgesamt schon als recht traurig und ziemlich ernst empfunden, hatte aber an keiner Stelle das Gefühl, dass die Handlung zu beklemmend oder melancholisch wird. Stellenweise ist sie sogar ein bisschen lustig. Die Textnachrichten, die Delia mit ihrer besten Freundin Sana schreibt, sind teils sehr unterhaltsam, sodass man des öfteren auch mal etwas zum Schmunzeln hat.

Mit Sana leite ich dann auch mal zu den Nebencharakteren über. Nicht nur Delia hat mir unglaublich gut gefallen – auch mit den weiteren Figuren konnte mich die Autorin vollends überzeugen. Allesamt wurden sie wunderbar ausgearbeitet und wirken so schön echt und lebensnah.

Ganz zauberhaft fand ich auch das Ende, welches mich sehr bewegt hat und das ausgezeichnet zum Rest der Geschichte passt. In diesem Buch stimmt einfach alles. Ich bin echt begeistert und hoffe sehr, dass „Diese eine Lüge“ den Weg zu ganz vielen Leser*innen finden wird.

Fazit: Außergewöhnlich, intensiv, packend und berührend. Ein großartiges Buch – spannend, klug und wunderschön geschrieben. Dante Medema ist mit „Diese eine Lüge“ eine ganz fantastische Coming-of-Age-Geschichte geglückt, mit welcher sie mir ein absolutes Lesehighlight beschert hat. Ich bin total fasziniert von meinen ersten Werk aus der Feder von Dante Medema und konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen, da ich von der ersten Seite an so gebannt von der Handlung war. „Diese eine Lüge“ ist gefühlvoll, realistisch und so erfrischend anders. Das Buch wird auf eine ganz besondere Art und Weise erzählt und regt sehr zum Nachdenken an. Ein wirklich ganz toller und wichtiger Jugendroman über die eigene Herkunft, Identität, das Gefühl des Andersseins, Freundschaft, Familie, Liebe und Zusammenhalt. Egal ob Jung oder Alt – ich kann „Diese eine Lüge“ jedem nur ans Herz legen und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 07.11.2020

Spannend, lustig, schaurig-schön und wunderbar magisch!

Das magische Haus auf dem Hügel
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Als ich das erste Mal von „Das Haus auf dem magischen Hügel“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Das geniale Cover hatte mich einfach sofort und da mich auch der Klappentext umgehend überzeugen konnte, ...

Als ich das erste Mal von „Das Haus auf dem magischen Hügel“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Das geniale Cover hatte mich einfach sofort und da mich auch der Klappentext umgehend überzeugen konnte, zögerte ich keine Sekunde lang und ließ das Gemeinschaftswerk von Mikki Lish und Kelly Ngai nur zu gerne bei mir einziehen.

Da die Eltern für archäologische Ausgrabungen nach Spanien reisen müssen, sollen die elfährige Hedy und ihr achtjähriger Bruder Spencer die Winterferien bei ihrem Großvater verbringen. Hedys Begeisterung hält sich sehr in Grenzen. Sie wäre viel lieber mit ihren Eltern nach Spanien gereist. Spencer dagegen freut sich auf den Besuch. Da der Großvater mal ein erfolgreicher Zauberer war, hegt Spencer die große Hoffnung, dass sein Opa ihm ein paar coole Zaubertricks beibringen wird.
Der erste Eindruck von Opa John ist für Hedy genau so, wie sie ihn sich ausgemalt hat: Ziemlich seltsam. Und auch sein Haus macht einen sehr suspekten Anschein. Und es soll sehr schnell noch wunderlicher werden. In Opa Johns Villa geht es eindeutig nicht mit rechten Dingen zu. Mysteriöse Nachrichten erreichen die Kinder und der Boden hat manchmal komische Beulen, die sich bewegen. Ihr Großvater schweigt allerdings über diese Absonderlichkeiten und auch über seine Frau Rose, die vor Jahrzehnten während einer Zaubershow spurlos verschwunden ist, möchte er nicht sprechen. Hedy und Spencer fassen schließlich den Entschluss, den Rätseln von Opa Johns Haus und dem unerklärlichen Verschwinden von Oma Rose auf den Grund zu gehen.

Ein abenteuerlustiges Geschwisterpaar, das seine Ferien bei ihrem kauzigen Großvater in dessen kuriosen Haus verbringen soll – solche Geschichten sind einfach genau mein Ding. Ich war daher wirklich schon wahnsinnig gespannt auf „Das Haus auf dem magischen Hügel“ und habe sofort mit dem Lesen losgelegt, als mein Exemplar bei mir eintraf. Schon die ersten paar Seiten konnten mich begeistern und mitreißen und da sich das bis zum Schluss nicht geändert hat, habe ich das Buch förmlich verschlungen und konnte es am Ende mit großer Verzückung wieder zuklappen. In meinen Augen ist dem Autorinnenduo Mikki Lish und Kelly Ngai mit „Das Haus auf dem magischen Hügel“ ein fabelhafter Reihenauftakt geglückt, den ich nur empfehlen kann. Wer gerne Geschichten liest, die einen tollen Mix aus Spannung, Humor, Fantasy und Grusel enthalten, wird mit dem ersten Band der „Das Haus auf Horder Hill“ - Serie garantiert genauso zauberhafte Lesestunden verbringen wie ich.

Als Leser*in verschlägt es uns zusammen mit den Geschwistern Hedy und Spencer gleich zu Beginn nach Hoarder Hill, wo ihr Großvater alleine in einem großen Haus lebt. Mit der Kulisse konnte das Buch definitiv komplett bei mir punkten. Großvater Johns Anwesen wird so schön mysteriös, magisch und stimmungsvoll beschrieben, sodass es eine herrlich schaurige Aura versprüht und man beim Lesen lauter wunderbare Bilder im Kopf hat. Die Villa ist ein wahres Spukhaus, was ich, als absolute Gruselliebhaberin, richtig klasse fand. Total gut gefallen hat mir auch, dass die Geschichte im Winter, genauer gesagt kurz vor Weihnachten spielt. Neben der unheimlichen Atmosphäre kommt also auch noch ein bisschen Weihnachtsfeeling hinzu, worüber ich mich, als großer Weihnachtsfan, sehr gefreut habe.

Mit den Charakteren konnte mich die Autorinnen ebenso vollends überzeugen. Unsere 11-jährige Hauptprotagonistin Hedy, aus deren Sicht wir alles in der dritten Person erfahren, war mir auf Anhieb sympathisch und auch ihren achtjährigen Bruder Spencer habe sofort in mein Herz geschlossen. Die beiden sind zwei superliebe und mutige Kinder, die man einfach gernhaben muss und die jederzeit absolut authentisch wirken.
Auch die zahlreichen Nebenfiguren, die teils sehr schrullige und amüsante Eigenarten haben, muss man lieben. Da hätten wir zum Beispiel Großvater John, der eine ziemlich verschrobene und brummige Art besitzt, der aber ein herzensguter Kerl ist. Oder Doug und Stan, die ganz klar zu meinen persönlichen Lieblingen zählten. Da die zwei aber im Klappentext nicht erwähnt werden und ich auf gar keinen Fall spoilern möchte, werde ich euch über dieses ulkige Duo leider nicht groß was erzählen können. Nur so viel noch: Ihr findet sie auf dem Cover. :D

Was die Handlung angeht, kann ich mich in gleicher Weise nur positiv äußern. Wie oben bereits erwähnt, habe ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen können, da ich durchgehend vollkommen gebannt von der Story war. Sie steckt voller Überraschungen und Mysterien und ist ungeheuer mitreißend und spannend geschrieben. Man ist am laufenden Band am mitfiebern und da die witzigen Szenen ebenfalls nicht zu kurz kommen, ist man auch des öfteren breit am Schmunzeln.
Der Gruselfaktor kann sich ebenfalls sehen lassen, aber keine Sorge, zu spooky wird die Geschichte nicht, schließlich handelt es sich bei dem Buch um einen Titel ab 10 Jahren. Ich schließe mich der Verlagsempfehlung auf jeden Fall an. Kinder ab 10 Jahren sollten bei „Das Haus auf dem magischen Hügel“ meiner Meinung nach keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Mikki Lish und Kelly Ngai haben einen hervorragenden Erzählstil, bei dem man überhaupt nicht merkt, dass hier zwei Personen am Werk waren. Der Schreibstil ist wie aus einem Guss und liest sich sehr angenehm und flüssig.

Bezüglich der Geschichte hat mir auch noch ausgesprochen gut gefallen, dass sie so einige wichtige Werte und Themen enthält wie (Geschwister -) Zusammenhalt, Familie, Mut, Eifersucht und Verzeihen. Diese wundervolle Mischung plus die magischen Momente und den beeindruckenden Einfallsreichtum ergeben ein ganz fantastisches Abenteuer, welches Jung und Alt verzaubert und große Lust auf mehr macht.

Enden tut die Geschichte recht abgeschlossen, allerdings wird dennoch mehr als deutlich, dass es weitergehen wird. Im Englischen erscheint die Fortsetzung, soweit ich weiß, im kommenden Frühjahr. Da hoffe ich nun sehr, dass auch diese noch ins Deutsche übersetzt werden wird. Ich möchte unbedingt wissen, wie es mit den Geschwistern Hedy und Spencer weitergehen wird!

Fazit: Ein ganz famoser Reihenauftakt voller Geheimnisse, Magie und Fantasie! Mikki Lish und Kelly Ngai haben gemeinsam ein bezauberndes Kinderbuch aufs Papier gebracht, mit welchem sie mich hellauf begeistern konnten. Die Geschichte ist packend, lustig und warmherzig, sie ist gruselig, ein bisschen weihnachtlich und unglaublich einfallsreich. Das Setting ist großartig, die Atmosphäre ist schaurig-schön und die Charaktere wurden sehr liebevoll ausgearbeitet. Ein wirklich toller Fantasyschmöker für Groß und Klein, den ich vor allem für die Winterzeit wärmstens empfehlen kann. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 04.11.2020

Zuckersüß und spannend und einfach nur magisch schön!

Die Zuckermeister (2). Die verlorene Rezeptur
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Da mich Tanja Voosen mit dem ersten Band von „Die Zuckermeister“ so richtig umhauen konnte, habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Auf meine Rückkehr nach Belony habe ...

Da mich Tanja Voosen mit dem ersten Band von „Die Zuckermeister“ so richtig umhauen konnte, habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Auf meine Rückkehr nach Belony habe ich mich schon mega gefreut!

Bis vor kurzem hat die 12-jährige Elina nicht an Magie und Wunder geglaubt. Seit sie aber in die Welt der Süßigkeitenwerker eingetaucht ist, weiß sie: Magie und Wunder gibt es doch. Zusammen mit ihren besten Freunden Charlie und Robin hat sie bereits ein großes Abenteuer gemeistert und das nächste soll nicht lange auf sich warten lassen. Ausgerechnet vor Robins erster Süßigkeitenwerker-Prüfung geht sein magisches Werkzeug kaputt. Die drei Freunde suchen Rat bei dem alten Herrn Schnotter und dieser führt sie kurzerhand in die Bittersüße Allee. An diesem geheimnisvollen Ort wird den Kindern sehr schnell klar: Nicht alle Süßigkeitenwerker sind freundlich und hegen gute Absichten. Als dann plötzlich Herr Schnotter spurlos verschwindet, wissen Elina, Charlie und Robin: Hier stimmt etwas ganz und gar nicht. Ein neues gefährliches Abenteuer beginnt...

Da ich mich an die Geschehnisse aus dem Serienstart noch sehr gut erinnern konnte, habe ich völlig problemlos in die Welt der Zuckermeister zurückgefunden. Bei mir trat von den ersten Zeilen an das ein, was ganz klar für ein richtig gutes Buch spricht: Einmal begonnen mit dem Lesen, wollte ich am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Tanja Voosen hat auch mit „Die verlorene Rezeptur“ eine Story aufs Papier gebracht, von der man einfach hellauf begeistert sein muss. Ich zumindest bin es, absolut. Ich finde das zweite Zuckermeister-Abenteuer genauso wundervoll wie das erste und habe mich beim Lesen nur noch mehr in diese bezaubernde Kinderbuchreihe verliebt.

Ehe ich euch weiter berichte, wie mir das Gelesene gefallen hat, eine kurze Info an alle Neueinsteiger: Lest besser zuerst den Vorgänger ehe ihr in den zweiten Teil eintaucht. Bei „Die Zuckermeister“ sollte man die chronologische Reihenfolge der Bände unbedingt einhalten, da sie sehr aufeinander aufbauen. Meiner Ansicht nach braucht man das Wissen aus „Der magische Pakt“ um der Handlung in der Fortsetzung folgen zu können.

Erfahren tun wir erneut alles aus der Sicht von Elina in der dritten Person. Elina mochte ich bereits im Vorgänger unheimlich gerne und auch dieses Mal habe ich sie sofort in mein Herz geschlossen. Genauso schaut es mit Charlie und Robin aus. Die Freunde sind einfach alle drei so sympathisch und ergeben zusammen ein wunderbares Dreiergespann. Die innige Freundschaft, die die Kinder mittlerweile verbindet und die abermals herzerwärmend schön dargestellt wird, hat mir wieder ganz besonders gut gefallen. Für ihren Zusammenhalt und ihr Wirgefühl kann man dieses Trio wahrlich nur bewundern.

Auch mit den Nebenfiguren konnte mich Tanja Voosen wieder vollends überzeugen. Wir haben das große Vergnügen auf viele bekannte Gesichter aus dem Auftakt zu treffen wie Robins einzigartige Familie, die Zuckerhuts, oder den alten Herrn Schnotter. Wir dürfen aber auch ein paar neue herrliche Charaktere kennenlernen. Da ich nur auf gar keinen Fall zu viel verraten möchte, werde ich über die neu eingeführten Personen nun lieber mal schweigen. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr auch im zweiten Band lauter zauberhaften Figuren begegnen werdet, die allesamt - egal ob gut oder böse - mit sehr viel Liebe ausgearbeitet wurden und dazu beitragen, dass ihr unvergessliche Lesestunden mit dem Buch verbringen werdet.

Mit dem Setting konnte das Buch ebenfalls komplett bei mir punkten. Ich liebe einfach diese fantasievolle Welt, die Tanja Voosen in ihrer Zuckermeister-Reihe erschaffen hat. Dieses Mal bin ich sogar noch verzückter von der Kulisse als im vorherigen Teil. Das zweite Abenteuer von Elina, Charlie und Robin verschlägt uns in die magische Bittersüße Allee und dieser Schauplatz, Leute, hat mein Harry Potter-Fanherz etwas höher schlagen lassen. Ich sag nur: Winkelgasse. Aber keine Sorge, es wirkt natürlich nichts abgekupfert oder so, überhaupt nicht. Tanja Voosen ist definitiv eine gänzlich eigenständige Geschichte gelungen, die nichts kopiert, die aber irgendwie dennoch ein klein wenig Harry Potter-Stimmung versprüht.
Voran mich „Die Zuckermeister“ übrigens ebenfalls erinnert, ist die Glücksbäckerei-Serie. Aber auch da gilt: Man bekommt an keiner Stelle das Gefühl, einen müden Abklatsch von etwas Bekanntem zu lesen. Ich zumindest hatte auch in Band 2 niemals diesen Eindruck und habe es einfach nur zutiefst genossen, dass die Geschichte ein bisschen Harry Potter – und Glücksbäckerei-Zauber für mich verströmt.

Was die Handlung angeht, kann ich nur sagen: Top! Richtig klasse. Ich war beim Lesen abermals immerzu fasziniert am Staunen, auf was für coole Ideen die Tanja Voosen wieder gekommen ist. Allein schon die Namen und Wirkungen der magischen Süßigkeiten sind brillant wie Dampfablassenden Drachenmints, Tarnende Trumpf-Taler oder Wundersame Wirbelwind-Weingummis. Der Fantasie sind in dieser Reihe wirklich keine Grenzen gesetzt. Mir hat es erneut unglaublich viel Spaß gemacht diese neuen originellen Naschkramkreationen kennenzulernen und mich von dem großen Einfallsreichtum von Tanja Voosen verzaubern zu lassen.
Die Spannung kommt natürlich ebenfalls nicht zu kurz, das kann ich euch versprechen. Die Story kann mit lauter Überraschungen, Wundern und Gefahren aufwarten, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag und durchweg am mitfiebern und mitbibbern ist. Dazu dann noch eine genau richtig dosierte Portion Humor, viele tolle Dialoge, wichtige Themen und Werte wie Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Vertrauen sowie eine hinreißende Innengestaltung machen das Lesevergnügen einfach nur perfekt.

Von der Aufmachung könnte ich euch endlos etwas vorschwärmen. Ich glaube, zum Cover brauche ich aber gar nicht groß was sagen, oder? Sieht es nicht umwerfend aus? Also ich kann mich an dem Einband gar nicht sattsehen. Das Buch sieht so atemberaubend schön aus. Es ist einfach der reinste Augenschmaus, ich liebe es.
Der Innenteil kann sich ebenfalls wieder sehen lassen. Das vordere und hintere Vorsatzpapier sowie die Kapitelanfänge sind erneut wunderhübsch aufgemacht und die (leider nur sehr wenigen) schwarz-weiß Illustrationen sind ebenfalls wieder traumhaft. Die Viktoria Gavrilenko hat wahrhaftig wieder einen grandiosen Job gemacht. Das Buch ist ein echtes Schmuckstück, innen wie außen.

Fazit: Zuckrig süß, sckokoladig gut und einfach nur bonbonbastisch – ein wunderschöner Lesegenuss voller Spannung und Magie! Auf den zweiten Band von „Die Zuckermeister“ habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut: In meinen Augen ist Tanja Voosen mit „Die verlorene Rezeptur“ eine ganz famose Fortsetzung gelungen, die dem ersten Teil in nichts nachsteht und Jung und Alt ein großartiges Abenteuer beschert. Eine warmherzige, mitreißende und witzige Geschichte, viele magische Süßigkeiten, lauter kreative Ideen, jede Menge liebevoll ausgearbeitete Figuren, ein geniales Setting, ein erstklassiger Schreibstil und eine fantastische Aufmachung – klingt gut? Nun, das ist es auch! Ich bin begeistert und hoffe sehr, dass es noch viele weitere Bände geben wird.
„Die Zuckermeister – Die verlorene Rezeptur“ erhält von mir sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Zauberhaft schön!

Das Eichhörnchen in der Hängematte
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Beim Durchstöbern des neuen Herbstprogramms vom dtv Verlag ist mir „Das Eichhörnchen in der Hängematte“ sofort ins Auge gesprungen und das, wo ich das Cover eigentlich gar nicht so ansprechend finde. ...

Beim Durchstöbern des neuen Herbstprogramms vom dtv Verlag ist mir „Das Eichhörnchen in der Hängematte“ sofort ins Auge gesprungen und das, wo ich das Cover eigentlich gar nicht so ansprechend finde. Ich finde es nicht schlecht, irgendwie ist es ja schon sehr niedlich, aber so richtig mein Fall ist es dennoch nicht. Irgendwie konnte es meine Neugierde aber trotzdem auf den ersten Blick wecken. Noch überzeugender fand ich allerdings den Klappentext. Dieser hatte mich sofort, sodass für mich sehr schnell feststand: Callie und ihren Bruder Travis möchte ich unbedingt kennenlernen!

Texas, 1901: Die 12-jährige Calpurnia, genannt Callie, lebt zusammen mit ihren sechs Brüdern, ihren Eltern und ihrem Großvater auf einer großen Farm in amerikanischen Bundesstaat Texas. Die natur- und tierliebende Callie kann sich keinen schöneren Heimatort vorstellen. Sie könnte stundenlang Zeit draußen im Freien und bei ihren Tieren verbringen. Zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Travis, der ebenfalls ein großer Tiernarr ist, kümmert sie sich regelmäßig um hilfsbedürftige Tiere. Von Schafen über Stinktieren bis zu Eichhörnchen und vielen mehr. Callie hofft, dass sie sich eines Tages ihren großen Berufswunsch erfüllen kann: Sie möchte unbedingt Tierärztin werden.

Dies war mein erstes Werk aus der Feder von Jacqueline Kelly und es wird ganz bestimmt nicht mein letztes gewesen sein. Mein Riecher hat mich eindeutig mal wieder nicht im Stich gelassen: Ich finde „Das Eichhörnchen in der Hängematte“ einfach nur bezaubernd. Die fünf Calpurnia-Bände, die in diesem Sammelband enthalten sind, erzählen allesamt wunderschöne Tiergeschichten und vermitteln auf eine kindgerechte Weise enorm viel Wissen über Flora und Fauna. Für Natur- und insbesondere Tierfans ist das Buch daher in meinen Augen ein ganz großes Muss! Wer die Natur und Tiere liebt, der wird auch Callie und ihre Abenteuer lieben.

Vielleicht sind einige von euch bei dem ungewöhnlichen Namen Calpurnia eben hellhörig geworden. Kommt er einigen von euch vielleicht bekannt vor? Das kann nämlich sehr gut sein, schließlich gibt es bereits Calpurnia-Bücher bei uns Deutschland. Zwei der Erzählungen, die in „Das Eichhörnchen in der Hängematte“ enthalten sind, wurden vor zwei Jahren schon mal im Hanser Verlag unter dem Titel „Calpurnias Tierstation“ veröffentlicht. Anscheinend wurden die Bücher aber nicht allzu gut beworben – an mir zumindest sind sie irgendwie völlig vorbeigegangen. Ich bin erst gestern beim Recherchieren auf sie gestoßen. Was ich dafür aber vom Sehen her kenne, ist „Calpurnias (r)evolutionäre Entdeckungen“ und dessen Fortsetzung. Die Bücher sind meinem Empfinden nach um einiges bekannter. Ich bin jedenfalls nun schon öfters über sie gestolpert und war immer wieder kurz davor gewesen, sie mir zuzulegen. Da mir „Das Eichhörnchen in der Hängematte“ so gut gefallen hat und ich völlig vernarrt in Callie bin, werde ich die beiden Bücher nun auf jeden Fall demnächst bei mir einziehen lassen. Die weiteren tierischen Erlebnisse von Callie möchte ich nun unbedingt kennenlernen!

Mit Calpurnia, Spitzname Callie, hat Jacqueline Kelly eine einmalige Buchheldin erschaffen. Tierlieb, sympathisch, neugierig, lebhaft und klug – das ist Callie. Ich fand unsere 12-jährige Ich-Erzählerin einfach nur großartig und habe mich über ihre ironische Erzählweise stellenweise köstlich amüsiert. Callie ist wahrlich nicht auf den Mund gefallen und widersetzt sich sehr gerne den strengen Regeln ihrer Mutter. Das Buch spielt Anfang des 20. Jahrhunderts, im US-Staat Texas, und zu der Zeit war es üblich, dass aus Mädchen feine Damen wurden. Das kommt für Callie jedoch überhaupt nicht infrage. Sie ist viel lieber draußen in der Natur, geht mit ihrem Großvater auf Forschungstouren, hilft dem Tierarzt Dr. Pritzker bei seiner Arbeit und liest liebend gerne wissenschaftliche Bücher. Davon darf ihre Mutter nur ja nichts erfahren. Ihr würden die Haare zu Berge stehen, wenn sie wüsste, wie undamenhaft ihre einzige Tochter ist.

Callie muss man einfach lieben und bewundern. Ich fand es richtig klasse, dass sie sich von ihrer Mutter nicht in das damalige Frauenbild drängen lässt und zudem so ein großes Herz für Tiere hat. Vor ihrem beeindruckenden Wissen über die unterschiedlichsten Tierarten kann man ebenfalls nur den Hut ziehen. Gleich in der ersten Geschichte wird deutlich, wie hervorragend sie sich in diesem Bereich auskennt und dass eine echte Tierärztin in ihr schlummert.

Neben Callie mochte ich auch die weiteren Figuren unglaublich gerne. Vor allem ihren kleinen süßen Bruder Travis, der ebenfalls total tierverrückt ist, habe ich super liebgewonnen. Travis ist einfach nur Zucker, sag ich euch. Ich hätte ihn am liebsten sofort eingepackt und mit nach Hause genommen.

Mit dem Setting konnte das Buch ebenfalls vollends bei mir punkten. Die Farm von Callis Familie wird sehr idyllisch und bildhaft beschrieben und da die Geschichten überwiegend in der warmen Jahreszeit spielen, versprühen sie ein wunderbares Sommerfeeling.

Vom Verlag wird „Das Eichhörnchen in der Hängematte“ für Kinder ab 8 Jahren empfohlen. Ich muss gestehen, dass ich mit dieser Altersempfehlung ein kleines bisschen hadere. Der Schreibstil ist zwar, trotz der Zeit, in der das Buch spielt, sehr modern und lässt sich ganz fantastisch lesen, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob jüngere Leser*innen die Ironie und Gesellschaftskritik der Texte komplett verstehen werden. Da Callie zudem schon 12 ist, würde ich persönlich das Buch eher ab 10 Jahren empfehlen.

Auf die einzelnen Geschichten gehe ich nun nicht näher ein, da meine Rezension sonst zu lang werden würde. Nur so viel noch: Ich bin von allen fünf Anekdoten hellauf begeistert und könnte gar nicht sagen, welche ich am besten fand. Alle fünf Erzählungen sind spannend und warmherzig, urkomisch und berührend und lassen an keiner Stelle Langeweile aufkommen.
Man muss die Geschichten übrigens nicht zwingend notwendig in der chronologischen Reihenfolge lesen. Besser wäre es natürlich schon, aber da Callie zu Beginn immer noch mal das Wichtigste kurz erklärt und die Abenteuer größtenteils in sich abgeschlossen sind, kann man sie meiner Ansicht nach recht gut unabhängig voneinander lesen.

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, sind die wunderhübschen schwarz-weiß Illustrationen von Jennifer L. Meyer. Ich fand die zahlreichen Bilder ganz entzückend. Sie harmonieren perfekt zum Geschehen im Text und geben die besondere Atmosphäre der Geschichten fabelhaft wieder.

Eine letzte Sache noch, ehe ich zu meinem Fazit komme: Nun, nachdem ich das Buch gelesen habe, muss ich sagen, dass ich die Wahl des Titels nicht so wirklich nachvollziehen kann. In einer Geschichte kommt zwar ein Eichhörnchen vor, aber eine Hängematte spielt in keine der Erzählungen eine Rolle. Ich persönlich finde den Titel irgendwie nicht so gelungen, werde deswegen aber keinen Stern abziehen. „Das Eichhörnchen in der Hängematte“ wird auf jeden Fall die volle Sternenzahl von mir erhalten!

Fazit: Liebenswert, witzig und charmant – ein zeitlos-schönes Kinderbuch für Jung und Alt! Mir hat „Das Eichhörnchen in der Hängematte“ ein wundervolles Leseerlebnis beschert. Ich bin total begeistert von den fünf reizenden Tierabenteuern und der einzigartigen Calpurnia (Callie). Mit ihrer forschen und pfiffigen Art hat sich Callie einfach sofort in mein Herz geschlichen und auch die weiteren liebevoll ausgearbeiteten Figuren mochte ich unheimlich gerne. Ein wirklich ganz tolles Buch, das zauberhaft illustriert wurde und die Herzen aller Tier- und Naturfreunde höher schlagen lässt. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 31.10.2020

Einfühlsam, ehrlich, unglaublich wichtig, wunderschön!

Wenn ich die Augen schließe
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Da ich die Bücher von Ava Reed wahnsinnig gerne mag und vor allem ihre realistischen Jugendbücher sehr liebe, war meine Freude groß als ich das erste Mal von „Wenn ich die Augen schließe“ hörte. Da stand ...

Da ich die Bücher von Ava Reed wahnsinnig gerne mag und vor allem ihre realistischen Jugendbücher sehr liebe, war meine Freude groß als ich das erste Mal von „Wenn ich die Augen schließe“ hörte. Da stand für mich natürlich fest: Das Buch muss ich unbedingt lesen!

Sie ist beliebt, gehört zu den Coolen an ihrer Schule, hat einen attraktiven Freund und ihre Familie findet sie oft einfach nur furchtbar nervig. So sah das Leben von Norah bis vor kurzem aus. Ein schwerer Autounfall soll nur alles auf einen Schlag verändern. Norah erwacht im Krankenhaus und obwohl sie sich an die meisten Momente ihres Lebens erinnern kann, fehlt dennoch irgendwie etwas. Sie hat die Gefühle zu ihren Erinnerungen verloren. Norah möchte nun unbedingt herausfinden, wer sie eigentlich war. Sie möchte wissen, wer sie jetzt ist und wer sie wirklich sein möchte. Das Einzige, woran sie sich noch emotional erinnern kann, ist ihre Kindheit mit Sam, ihrem Sandkastenfreund. Es ist daher er, von dem sie sich Hilfe dabei wünscht, ihre verlorenen Gefühle zurückgewinnen. Was sie nur nicht mehr weiß: Sie und Sam haben seit Jahren keinen Kontakt mehr und sind damals auf eine keine gute Weise getrennte Wege gegangen. Ob Sam ihr trotzdem dabei helfen wird, zu sich selbst zu finden?

Als ich mit dem Lesen begann, wusste ich irgendwie schon nach wenigen Zeilen, dass mir Ava Reed auch mit „Wenn ich die Augen schließe“ ein absolutes Lesehighlight bescheren wird. Von der Geschichte war ich augenblicklich ganz verzaubert und in Ava Reeds fantastischen, gefühlvollen Schreibstil habe ich mich ebenfalls mal wieder sofort verliebt. Die ersten Seiten flogen bei mir nur so dahin und ich konnte gar nicht mehr aufhören mit dem Lesen. Die Handlung ist insgesamt zwar recht ruhig und enthält nicht allzu viele Überraschungsmomente, zumindest meinen Empfinden nach, aber ihr ist es dennoch mit Bravour gelungen, mich zum reinsten Buchverschlinger mutieren zu lassen. Das Ergebnis? Ich habe „Wenn ich die Augen schließe“ für meinen Geschmack viel zu schnell wieder beendet.
Ob mir das Gelesene gefallen hat? Wurde „Wenn ich die Augen schließe“ das von mir erhoffte Highlight?
Um es kurz zu machen: Die Antwort ist ein lautes und hellauf begeistertes Jaaa! Ich liebe Ava Reeds neuen Jugendroman und würde ihn am liebsten jedem in die Hand drücken, damit er oder sie ihn liest. Ich halte „Wenn ich die Augen schließe“ für ein ungemein wichtiges Buch und kann jedem, der meint, dass er mit der ernsten Thematik der Geschichte emotional umgehen kann, wirklich nur ans Herz legen, es zu lesen.

Wer schon realistische Jugendbücher von Ava Reed gelesen hat, der weiß, dass sie eine Meisterin darin ist, harte Themen ehrlich und direkt, zugleich aber auch sehr sensibel und einfühlsam zu behandeln. So auch in „Wenn ich die Augen schließe“. Das Buch befasst sich mit vielen essenziellen und ernsthaften Themen wie Mobbing, Gruppenzwang und Selbstversetzung, sodass ich die Triggerwarnung zu Beginn definitiv für vollkommen gerechtfertigt und sinnvoll halte. Die Geschichte geht stellenweise richtig unter die Haut und lässt einen mitfühlen und mitleiden. Zugleich schenkt sie aber auch Mut und Zuversicht und regt extrem zum Nachdenken an.
Neben den bereits genannten Punkten enthält „Wenn ich die Augen schließe“ noch so einige weitere, sehr bedeutsame Themen wie Selbstfindung, wahre Freundschaft, Liebe, Familie, Zusammenhalt und Vertrauen. Obwohl der Roman nicht dick ist und echt viel in ihm steckt, wirkt er an keiner Stelle zu überladen und trotz der Dosis an schwerwiegenden Dingen ist die Atmosphäre niemals zu bedrückend oder melancholisch. In diesem Buch stimmt einfach alles!

Die Art und Weise, wie Ava Reed das Mobbing in „Wenn ich die Augen schließe“ behandelt, ist einfach nur wundervoll! Voller Empathie und Ehrlichkeit, eben so, wie es nur Ava Reed kann, führt sie uns an dieses nicht einfache Thema heran. Mobbing ist – leider – hochaktuell und kann in meinen Augen gar nicht oft genug in Jugendbüchern thematisiert werden. Ich bin daher so froh darüber, dass Ava Reed diese Geschichte geschrieben hat und mit dieser hoffentlich vielen, vielen Leserinnen Trost und Kraft spendende Lesestunden bescheren wird.

Neben dem Mobbing ist auch der Gruppenzwang ein großer Bestandteil der Handlung, sodass man auch diesbezüglich eine Menge Stoff zum grübeln geliefert bekommt und zur Selbstreflexion angeregt wird. So habe ich mich zum Beispiel beim Lesen öfters gefragt, ob ich manche Dinge eigentlich nur deswegen mag, weil ich es andere mögen, oder ob ich sie mag, weil ich selbst wirklich toll finde.
Diese Frage stellt sich auch Norah irgendwann. Sie weiß nach dem Unfall nicht mehr, wer sie selbst eigentlich wirklich nicht. Als Leser
in dürfen wir mitverfolgen, was für eine beeindruckende und glaubhafte Wandlung sie durchmachen und wie sie immer mehr zu selbst finden wird.

Da wir Norah vor dem Unfall kennenlernen und sie zu dem Zeitpunkt nicht den allersympathischsten Eindruck macht, habe ich sie im ersten Moment nicht so gerne gemocht, muss ich gestehen. Dies hat sich aber sehr schnell geändert. Die „echte“ Norah mochte ich total gerne und da ihre Gefühle und Gedanken - typisch Ava Reed – unheimlich feinfühlig und anschaulich dargestellt werden, ist es mir jederzeit mühelos gelungen, mich in Norah hineinversetzen.
Sam dagegen habe ich augenblicklich in mein Herz geschlossen. Er ist ein superlieber und hilfsbereiter Kerl, dem man einfach sofort gernhaben muss. Obwohl Sam sehr viel Schweres durchmachen musste und dies in Zusammenhang mit Norah steht, zögert er keine Sekunde lang und beschließt, seiner Freundin aus Kindheitstagen zu helfen. Ich habe bei vielen Erzählungen entsetzlich mit Sam mitgelitten und hätte ihn manchmal am liebsten ganz fest in den Arm genommen, weil er mir so leid tat. Zugleich habe ich ihn aber auch sehr für seine Stärke bewundert. Sam ist einfach nur großartig – so einen wunderbaren Freund wünscht sich wohl jeder an seiner Seite.

Da wir die Geschichte im Wechsel von Norah und Sam erfahren, jeweils in der Ich-Form, erhalten wir von beiden Protagonisten einen sehr genauen Einblick in ihr Innenleben. Norahs Part überwiegt jedoch eindeutig, was ich als genau richtig empfunden habe.

Neben Norah und Sam haben mir auch die Nebenfiguren ausgesprochen gut gefallen. Vor allem Norahs kleine süße Schwester Lu habe ich unbeschreiblich liebgewonnen.

Eine letzte Sache noch, ehe ich zu meinem Fazit komme: Können wir bitte gemeinsam noch einmal einen Blick auf dieses umwerfende Cover werfen? Sieht es nicht wunderhübsch aus? Also ich liebe es. Der Alexander Kopainski entwirft einfach immer die geilsten Cover.

Fazit: Ein wunderschöner und unglaublich wichtiger Roman voller Tiefgang und Feingefühl! Ava Reed hat es mal wieder geschafft: Sie hat mit „Wenn ich die Augen schließe“ ein Buch geschrieben, bei welchem ich nur sagen kann: Unbedingt lesen! Ava Reed behandelt in ihrem neuen Jugendroman viele wichtige Themen wie Mobbing, Gruppenzwang und Selbstfindung und wie das tut, ist einfach nur famos. Sanft und behutsam, zugleich aber auch sehr offen und ehrlich. Ein wirklich ganz tolles Buch, das mitreißt, berührt, nachdenklich stimmt und Mut und Hoffnung schenkt. Ich kann „Wenn ich die Augen schließe“ jedem nur ans Herz legen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

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