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Veröffentlicht am 08.11.2020

Deutsche Nachkriegszeit lebendig erzählt

Kinder ihrer Zeit
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1945. Ende des 2. Weltkrieges flüchten die 11-jährigen Zwillinge Emma und Alice mit ihrer Mutter vor den Russen aus Ostpreußen. Doch die kommen schneller näher als gedacht und sie werden in dem herrschenden ...

1945. Ende des 2. Weltkrieges flüchten die 11-jährigen Zwillinge Emma und Alice mit ihrer Mutter vor den Russen aus Ostpreußen. Doch die kommen schneller näher als gedacht und sie werden in dem herrschenden Chaos getrennt. Beide glauben die jeweilige andere Schwester ist Tod. Jahre später erfährt Emma, die unterdessen im westlichen Teil von Berlin wohnt, dass Alice lebt. Im Osten der Stadt. Das Wiedersehen verläuft jedoch unter keinem guten Stern. Alice hat sich verändert und scheint ein Geheimnis zu haben.....

"Kinder ihrer Zeit" beginnt am Ende des 2. Weltkrieges und führt sich im Berlin der 50er Jahre fort. Deutschland wurde von den Alliierten eingenommen. Zwischen den westlichen und östlichen Mächten herrscht ein kalter Krieg. Spionage und Kontrollen sind an der Tagesordnung. In einem einfach gehaltenen Schreibstil beschreibt die Autorin beeindruckend Berlin in der Nachkriegszeit und lässt so das damalige Setting wieder aufleben. Von der ersten Seite an hat mich das fasziniert. Hat mich voller Spannung immer weiterlesen lassen, so dass ich den Roman kaum noch aus der Hand legen konnte. Die beiden Protagonistinnen sind dabei sehr authentisch rüber gekommen. Prima konnte ich mich in sie und ihre Gefühlswelt hineinversetzen. Bei einigen Szenen habe ich die Luft angehalten. Vor allem am Ende, welches noch einmal dramatisch wird.

Fazit: Ein ergreifender Roman über das Schicksal zweier Schwestern. Hier wurde die Nachkriegszeit wieder lebendig. Fiktion und Wirklichkeit sind zu einer Einheit verschmolzen. Ganz großes Kino. Empfehle ich sehr gerne weiter. Wer historische Romane mag, sollte "Kinder ihrer Zeit" unbedingt lesen.

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Veröffentlicht am 31.10.2020

Humorvoller und spannender Krimi

Bierbrauerblues
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Die Dorfbewohner von Koppelried können es nicht glauben. Die Marie heiratet Max, den Wirt vom Rieglerbräu. Dabei war ihnen doch gar keine Liebelei zwischen den beiden bekannt. Die Hochzeit wird groß gefeiert ...

Die Dorfbewohner von Koppelried können es nicht glauben. Die Marie heiratet Max, den Wirt vom Rieglerbräu. Dabei war ihnen doch gar keine Liebelei zwischen den beiden bekannt. Die Hochzeit wird groß gefeiert und natürlich ist das ganze Dorf eingeladen. Allerdings sieht Marie nicht gerade glücklich aus und dem werten Gatten ist Fußball schauen während der Feier wichtiger. So kommt Dorfpolizist Raphael Aigner auf die Idee die Braut zu entführen und landet mit ihr nach reichlich Alkoholgenuss im Boxspringbett bei Möbel Eidenpichler, das mitten im Schaufenster ausgestellt ist. Am nächsten Tag weiß das ganze Dorf Bescheid und drei Tage später wird Max tot aufgefunden. Schnell gerät Marie in Verdacht.......

"Bierbrauerblues" ist das Debüt von Natascha Keferböck. Und was für eines. Sofort wurde ich nach Koppelried hineinkatapultiert. Habe die Dorfgemeinschaft miterlebt. Der Schreibstil ist herrlich lebendig und amüsant. Viele Dialoge sind in Dialekt gehalten. Aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Gut hat mir die gewählte Ich-Form aus Sicht des Dorfpolizisten Raphael Aigner gefallen. So konnte ich mich in ihn hineinversetzen und an seinen Gedanken teilhaben. Auch habe ich die Ermittlungen hautnah miterlebt. Fleißig habe ich gerätselt wer denn nun der Täter ist. Geschickt hat die Autorin falsche Spuren gelegt. So habe ich die Verdächtigen ein paar Mal hin und her gewechselt. Oft dachte ich: jetzt wird zumindest geklärt warum Marie denn überhaupt Max geheiratet hat. Aber....es kam jedes Mal etwas dazwischen. Was nicht nur die Spannung erhöht hat, nein ich habe teilweise über die witzigen Szenen Tränen gelacht. Der Showdown hat es dann noch einmal in vielerlei Hinsicht in sich.

Fazit: Bierbrauerblues ist ein kurzweiliger Krimi. Er sprüht vor Witz. Die Dialoge sind genial. Die Figuren lebendig gestaltet. Für Lokalkolorit ist auch gesorgt. Eine tolle Kombination von Humor, Dorfleben und Spannung. Ein wirklich gelungenes Debüt. Ein Highlight für mich, welches ich sehr gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Zauberhafte Reise

Juno und die Reise zu den Wundern
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Juno hat nicht gerade eine glückliche Kindheit. Unverstanden von ihrer Mutter. Ignoriert von ihrem Vater. So träumt sie sich immer öfter weg. Stellt sich vor, mit dem Haus bis zu den Wolken davon zu fliegen. ...

Juno hat nicht gerade eine glückliche Kindheit. Unverstanden von ihrer Mutter. Ignoriert von ihrem Vater. So träumt sie sich immer öfter weg. Stellt sich vor, mit dem Haus bis zu den Wolken davon zu fliegen. Als junge Frau wagt sie den Schritt in die große Stadt und trifft dort auf Mr. James. Der ermutigt sie ihren Träumen zu folgen. Und so begibt sich Juno auf eine Reise in die Welt, um ihr Glück zu suchen.....

"Juno und die Reise zu den Wundern" ist ein Märchen für Erwachsene. Es beginnt ziemlich traurig und emotional. Von Anfang an hat es die Autorin geschafft, mich durch ihren bildhaften und fast poetischen Schreibstil, in den Bann zu ziehen. Mir kam es fast so vor als höre ich eine Stimme, die mich auf Junos Reise begleitet. Mit Begeisterung habe ich ihre Entwicklung vom Kind zur jungen Frau erlebt. Habe mit Juno gefühlt. Mich für sie gefreut, wenn sie eine neue Lektion gelernt hat. Von diesen gab es einige bei ihren Besuchen in ferne Länder. Dabei habe ich gerätselt wo sie sich befindet. Denn das besondere ist, kein Land wird mit dem richtigen Namen erwähnt. Vielmehr gibt es eine Umschreibung von einem markanten Merkmal des Landes. Während des Lesens habe ich mich öfter gefragt: träumt Juno oder erlebt sie es wirklich? Geschickt verschmelzen in der Geschichte Traumwelt und Wirklichkeit. Am Ende hat Juno einige Weisheiten für sich gelernt, die auch mich zum Nachdenken angeregt haben. Jeder ist seines Glückes Schmied. Man hat es selbst in der Hand.

Fazit: Ein zauberhaft geschriebenes Märchen für Erwachsene. Ich bin tief in die Geschichte eingetaucht und hatte faszinierende Lesestunden. Am Ende hat nicht nur Juno einiges für ihr Leben gelernt, sondern auch ich konnte etwas mitnehmen. Empfehle ich gerne weiter an alle, die nichts dagegen haben, sich in eine Traumwelt entführen zu lassen.

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Angenehm leicht und spannend geschrieben

Die Tote in der Sommerfrische
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1912. Der Journalist Christian Hinrichs reist nach Norderney, um einen Bericht über die Sommerfrische zu schreiben. Auf der Suche nach geeigneten Fotomotiven verschlägt es ihn an den Strand. Dabei entdeckt ...

1912. Der Journalist Christian Hinrichs reist nach Norderney, um einen Bericht über die Sommerfrische zu schreiben. Auf der Suche nach geeigneten Fotomotiven verschlägt es ihn an den Strand. Dabei entdeckt er eine Frauenleiche im Meer und zieht sie an Land. Beobachtet wird er von Viktoria Berg, Tochter eines Staatsanwaltes. Diese ist ganz entsetzt. Kannte sie doch die junge Frau. Während die Polizei an Selbstmord glaubt, sind Viktoria und Christian davon überzeugt, dass sie ermordet wurde und beginnen eigene Nachforschungen anzustellen.......

"Die Tote in der Sommerfrische" ist ein historischer Krimi und der erste Fall für Viktoria Berg und Christian Hinrichs. Auffallend ist der angenehm leichte Schreibstil, passend zur Leichtigkeit der Sommerfrische. So konnte ich mich gut ins Jahr 1912 hineinversetzen. Die Autorin hat es geschafft, die damaligen Begebenheiten durch ihre Protagonisten, die überschaubar sind, gut darzustellen. Mit Viktoria und Christian hat sie ein ungleiches Paar geschaffen, welches ich schnell in mein Herz geschlossen habe. Viktoria, modern denkend für ihre Zeit. Christian, der in der Vergangenheit eine große Dummheit begangen hat und aus ärmeren Verhältnissen stammt. Die Kapitel, die angenehm kurz sind, sind aus Sicht von Viktoria und Christian geschrieben. Mehr als einmal musste ich Schmunzeln, wenn beide ganz Miss Marple ähnllich und mit doch recht unkonventionellen Methoden ihre Nachforschungen angestellt haben. Spannung baut sich von Anfang an langsam auf. Kleinere Cliffhanger am Ende eines Abschnittes haben mich immer wieder zum Weiterlesen animiert. Geschickt werden etliche Verdächtige präsentiert. Ich habe Theorien angestellt, wieder verworfen und war mir bald sicher den wahren Mörder zu kennen. Doch ich wurde eines besseren belehrt.

Fazit: Ein toller Auftakt der historischen Krimireihe. Ich habe mich prima und kurzweilig unterhalten gefühlt. Zudem hat mir der Krimi noch einmal vor Augen geführt, dass Frauen früher kaum Rechte hatten. Weshalb mir Viktoria, die allen Widerständen zum Trotz ihr Leben eigenständig führen möchte, gut gefallen hat. Ich bin gespannt wie es mit ihr und Christan weitergeht und empfehle das Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Die Pfalz wie sie leibt und lebt

Rebenopfer
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Nadine Strobel beauftragt den Privatermittler Carlos Herb ihren Mann Hans, der seit geraumer Zeit spurlos verschwunden ist, zu finden. Lieber tot als lebendig. Möchte sie doch dessen Vermögen erben. Carlos ...

Nadine Strobel beauftragt den Privatermittler Carlos Herb ihren Mann Hans, der seit geraumer Zeit spurlos verschwunden ist, zu finden. Lieber tot als lebendig. Möchte sie doch dessen Vermögen erben. Carlos begibt sich in die Pfalz an die Weinstraße. Dort wurde Hans zuletzt gesehen. Aber was hatte er ausgerechnet in der Provinz zu suchen? Durch Zufall entdeckt Carlos das kleine Dörfchen Elwenfels. Die Bewohner sind sehr gastfreundlich, aber er wird einfach das Gefühl nicht los, dass sie etwas verschweigen......

"Rebenopfer" ist der erste Band einer Reihe um den fiktive Ort Elwenfels. Dieser war bereits 2014 unter anderem Namen erschienen und wurde nun vom Piper Verlag neu aufgelegt. Ich bin immer auf der Suche nach einer besonderen Geschichte. Bei diesem Krimi, der neben Spannung auch mit Humor glänzt, wurde ich nicht enttäuscht. Gleich von Anfang an war ich mitten im Geschehen und konnte wie Carlos die Pfälzer Gemütlichkeit kennenlernen. Die Dialoge sind größtenteils in Dialekt gehalten. Britta und Christian Habekost spielen förmlich damit. So konnte ich eine lustige Szene nach der anderen erleben. Habe herzhaft gelacht. Die Bewohner von Elwenfels sind mir gleich ans Herz gewachsen. Haben lebendig die Pfälzer Mentalität herüber gebracht. Selbst Carlos kann ihnen bald nicht widerstehen. Gleichzeitig hat etwas mystisches in der Luft gelegen. Was nach und nach für Spannung gesorgt hat. Gut gefallen hat mir auch, dass je weiter die Geschichte fortschreitet und der Ton ernster wird, man das auch am Schreibstil gemerkt hat. Am Ende kommt auf Carlos und die Bewohner von Elwenfels noch einiges zu.

Fazit: Ein Krimi, der die Pfälzer Gemütlichkeit durch seine Bewohner lebendig werden lässt und mir vergnügliche Lesestunden bereitet hat. Aber auch die Spannung kam nicht zu kurz. Schade, dass ich Elwenfels schon wieder verlassen muss. Aber nicht mehr lange und Band 2 erscheint. Ich freue mich schon. Für mich ein Highlight, das ich gerne weiter empfehle.

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