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Veröffentlicht am 05.01.2021

Epische tolle Fantasy, die mich auf den Geschmack gebracht hat

Das Lied des Wolfes
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Ich bin ohne Vorkenntnisse der Rabenschatten-Trilogie ins kalte Wasser gesprungen. Das brachte, so muss ich gestehen nach dem ersten Kapitel einige Schwierigkeiten mit sich in die Handlung einzusteigen, ...

Ich bin ohne Vorkenntnisse der Rabenschatten-Trilogie ins kalte Wasser gesprungen. Das brachte, so muss ich gestehen nach dem ersten Kapitel einige Schwierigkeiten mit sich in die Handlung einzusteigen, da es in der Rabenklinge-Reihe vordergründig um Vaelin al Sorna, den Helden der vorbenannten Trilogie geht. Aber mit ein bisschen Geduld und genereller Erfahrung im Verständnis von High-Fantasy-Welten kann man der Handlung folgen und letztendlich voll in die Handlung eintauchen.

Sehr gut, wenn auch ganz zu Beginn sicherlich etwas verwirrend, sind grundlegend die zwei Handlungsebenen, die der Autor nutzt, um zeitlich übergreifende Ereignisse kenntlich zu machen.
Neben den aktuellen Ereignissen in der Lebenswelt von Vaelin, die den Hauptteil des Roman einnehmen gibt es immer zum Beginn eines neuen Romanabschnittes einen rückblickenden Bericht von Luralyn, der Seherin der Stahlhast. Durch sie erhalte ich als Leser Einblicke in die ganzen Vorentwicklungen innerhalb der Stahlhast bis hin zu dem Zeitpunkt, an denen sich Luralyns Erzählungen mit den aktuellen Ereignissen des Romans zu decken beginnen. Aus meiner Sicht ein schriftstellerisch gelungener Griff.

Was ich an diesem Buch so sehr schätze ist wieder einmal die wirklich gelungene Transformation von realen historischen Prozessen unserer Welt auf eine fantastische Ebene.
Unverkennbar sind hier die Entwicklungsprozesse der Horde, die stark an die zentralisierende Entwicklung der Mongolen unter Dschingis Khan und dessen Expansionsbestrebungen erinnern. Super passt da der fantastische Effekt der Vergöttlichung des Anführers und Einiger der Stahlhast in diese Geschichte hinein. Gerade bei den dramatischen Entwicklungen im letzten Drittel des Romans erinnerte mich das Element sehr stark an Thulsa Doom aus Conan der Babar – das ist richtig gut.
Auch das Kaufmannskönigreich, in dem die aktuellen Ereignisse überwiegend verankert sind entwickelt starke Anlehnungen an die klassische chinesische Gesellschaft mit Triaden und einem Gefolgschaftssystem wie man es in Europa überwiegend aus den gängigen chinesischen Filmen und Romanen kennt. Da der Ferne Osten (im Roman der Ferne Westen) mit seinen Legenden und Traditionen für uns zumeist ein tolles Repertoire an Mystischem enthält, passt die Figur der Jadeprinzessin hier im Roman makellos hinein.
Und nun noch ein paar allgemeine Worte zu den Charakteren. Sicherlich könnte man dem Autor den Vorwurf machen, dass diese wieder einmal sehr stereotyp und daher etwas oberflächlich sind. Bei näherer Betrachtung sind sie es jedoch nicht. Zum Teil tragen sie schon Entwicklungen aus der Trilogie in sich, die ihr grundlegendes Verhalten prägen. Dadurch kann man sicherlich sehr geradlinige Vermutungen anstellen, wie sich die Charaktere entwickeln können. Aber es wäre ja auch keine epische High-Fantasy, wenn man nicht generell absehen könnte was ganz am Ende stehen kann. Das ist etwas, was viele Romane und Genre teilen und lässt die Protagonisten trotzdem nicht oberflächlich und platt erscheinen.
Da ist zum Beispiel Sherin, die ganz dem Klischee der typischen Heilerin entspricht, immer bemüht jedem Verletzten irgendwie zu helfen und wenn es das letzte ist, was sie tut. Schon ein klassischer Archetyp. Und doch stellt sie auch Gifte her, als es darauf ankommt und definitiv nicht aus einer nostalgischen Verbundenheit Vaelin gegenüber. An dieser Stelle kommt durchaus der Ansatz eines Charakters durch, der Situationen pragmatischer beurteilt, als es ein normaler Archetyp tun würde.
Und so muss man einige Charaktere des Romans genauer betrachten und durchdenken in Bezug auf deren Hoffnungen und Handlungen.

Mich konnte der Roman richtig überzeugen und ich kann ihn absolut weiterempfehlen. Man sollte sich beim Lesen jedoch Zeit nehmen und bisweilen ein wenig über die Entwicklungen nachdenken.
Für Leser, die anhand des Klappentextes jedoch davon ausgehen, dass sich hier um eine epische und dramatische Liebesgeschichte mit großen Emotionen im Vordergrund handelt, denen rate ich vom Buch ab.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Abenteuer, wir kommen

Die fliegende Schule der Abenteurer
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Ja Abenteuer, wir kommen!!!
Zumindest mein Sohn würde gerne auf so eine Reise gehen.
Die Figuren haben ihm auf Anhieb gefallen, vor allem Connor. Immerhin ist der Junge cool, auch wenn mein Sohn meint, ...

Ja Abenteuer, wir kommen!!!
Zumindest mein Sohn würde gerne auf so eine Reise gehen.
Die Figuren haben ihm auf Anhieb gefallen, vor allem Connor. Immerhin ist der Junge cool, auch wenn mein Sohn meint, dass er im Gegensatz zu allen anderen Teammitgliedern am Anfang ganz schön arrogant ist. Da sich aber die 4 Kinder so richtig gut zusammenraufen und das Abenteuer ganz viel Spannung mit einer kleinen Prise Humor bietet, war dann die ganze Geschichte für meinen Sohn aufregend.
Sehr lustig und als absolute Bereicherung der Geschichte fiel uns beim Lesen TICI, der Boardcomputer des „gestohlenen“ Luftschiffes ins Auge.
Zum 100%igen Selberlesen war meinem Sohn das Buch noch zu lang. So wurde daraus eine Mischung aus gegenseitigem Vorlesen, was uns aber sehr viel Spaß gemacht hat.
Die tolle Geschichte und die genialen Illustrationen haben meinen Sohn auf jeden Fall weiter ermutigt, sich auch mit zunehmend umfangreicherer Lektüre auseinander zu setzen.

In Punkto Illustrationen muss ich an dieser Stelle einmal den Coppenrath Verlag positiv hervorheben. Mir gefällt es wirklich sehr, dass der Verlag regelmäßig gute, farbig illustrierte Bücher auch für etwas ältere Kinder in sein Programm aufnimmt und das bei einer guten Buchqualität zu einem doch günstigen Preis.

Gute Leser mit 8 Jahren sollten keine größeren Schwierigkeiten mit diesem schönen Abenteuer haben. Für jüngere Kinder ist das Buch aber auch durchaus geeignet, wenn sie so richtige Abenteuer mögen. Denn die Kapitel eigenen sich gar nicht so schlecht zum Vorlesen.
Wir warten bereits auf das für das Frühjahr angekündigte nächste Abenteuer!

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Richtiger Weihnachtszauber für Kinder

Glöckchen, das Weihnachtspony (Band 1) - Das Wunder vom Nordpol
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Das Buch von Annette Moser ist so eine richtige, zu Herzen gehende Weihnachtsgeschichte um ein kleines Pony, das von Rentieren aufgezogen wird und wie jedes andere Kind der Herde behandelt wird. Niemanden ...

Das Buch von Annette Moser ist so eine richtige, zu Herzen gehende Weihnachtsgeschichte um ein kleines Pony, das von Rentieren aufgezogen wird und wie jedes andere Kind der Herde behandelt wird. Niemanden stört es, dass Glöckchen anders aussieht und niemand von den Kindern hinterfragt es.
Doch als der Weihnachtsmann die neuen Rentiere für seinen Weihnachtsschlitten unter den Kindern der Herde sucht, wird es für Glöckchen schwierig, denn nur Rentiere haben die Gabe, Fliegen zu lernen.

Dieses bereits 2019 erschienene Buch hat mich und meinen Sohn gut durch die Weihnachtszeit gebracht. Mit der klassischen Einteilung vieler Weihnachtsbücher in 24 Kapiteln, konnten wir es als Weihnachtskalender verwenden, auch wenn das bei uns nicht jeden Tag geklappt hat. Zum selber Lesen war es meinem Sohn auf Dauer noch zu ansträngend, so dass wir uns immer abwechselten.
Die Geschichte gefiel dabei sehr gut, denn es ging passend zur Jahreszeit um die Liebe zur Familie und die Erfüllung von Sehnsüchten.
An den wunderschönen Illustrationen von Marina Krämer konnten wir uns auch nicht satt sehen, denn sie haben wesentlich zur zauberhaften Stimmung beigetragen.

Das Buch ist absolut empfehlenswert sowohl als Vor-, als auch Selbstlesebuch in der Weihnachtszeit.

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Tolles Erstleser-Comic

Die Wächter von Tal. Der Winterkristall
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Der funkelnde Kristall, den die vier Freunde beim Spielen im Wald entdecken gehört doch gar nicht da hin!? Immerhin handelt es sich um den legendären Winterkristall, der sich eigentlich auf dem Gipfel ...

Der funkelnde Kristall, den die vier Freunde beim Spielen im Wald entdecken gehört doch gar nicht da hin!? Immerhin handelt es sich um den legendären Winterkristall, der sich eigentlich auf dem Gipfel des Immerwinter durch den Wächter des Nordens geschützt befinden sollte.
Und dann sind da auch noch die Echsen aus der Roten Wüste, die in Tal eigentlich nichts zu suchen haben.
Mal mehr, mal minder mutig beschließen die vier Freunde den Kristall zu seinem Wächter zurück zu bringen.

Ich war von dem Comic schwer, mein Sohn „lediglich“ begeistert.
Zielgruppe für das Buch durch den Autor sind Leseanfänger, also Erst- und Zweitklässler. Zu dieser Gruppe gehört mein Sohn unmittelbar. Und je nachdem, wie Bücher für diese Altersgruppe gemacht sind gefallen sie meinem Sohn, oder auch nicht. Wir haben da schon so einiges durchprobiert – ein Comic hatten wir jedoch noch nicht.
Und mein Kleiner kam damit erstaunlich gut klar. Bilder und Sprechblasen haben seine Motivation enorm gehoben, so dass er das Buch in drei Teilen durchgelesen hat. Ich musste ihm auch nicht oft helfen.

Die Geschichte hat uns auch gefallen. Ein klassisches Abenteuer, in dem Jungs nicht immer besonders mutig und Mädchen auch mal coole Anführer sein können. Meinen Sohn hat das gar nicht gestört. Er fand Alva sogar besser als Talis.

Zapf hat uns beide sowohl als Autor, als auch wieder einmal als Illustrator sehr begeistert. Und da das Ende des Buches es eigentlich andeutet, hoffen wir auf Folgegeschichten.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Tolle Fortsetzung, obwohl mir der Originaltitel besser gefallen hätte

Belgariad - Der Schütze
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Die Geschichte um Garion geht typisch leicht im Stil der Highfantasy – Literatur der 80er Jahre weiter.
Zum Einstieg in das Buch hat Eddings in den ersten Kapiteln ziemlich gekonnt Bezüge zum ersten Band ...

Die Geschichte um Garion geht typisch leicht im Stil der Highfantasy – Literatur der 80er Jahre weiter.
Zum Einstieg in das Buch hat Eddings in den ersten Kapiteln ziemlich gekonnt Bezüge zum ersten Band hergestellt, so dass sich „Der Schütze“ absolut nahtlos an die „Die Gefährten“ anschließt.
Und nachdem die Gruppe dem Auge von Aldur nun weiter hinterherjagt wendet man sich vom Norden in Richtung Süden, in „zivilisiertere“ Regionen.
Garion reift langsam an den Ereignissen und beginnt die Entscheidungen seiner Bezugspersonen Wolf und Polgara, die ja auch gleichsam seine Familie bilden zu hinterfragen. Was eigentlich auch nicht wirklich verwunderlich ist, denn er erhält nur tröpfchenweise Einblick in die Ereignisse, die aber alle mit ihm eng verwoben sind. Anscheinend sehen Wolf und Polgara in ihm immer noch mehr das Kind, als den heranwachsenden Mann. Zu seiner Reifung gehören auch erste eigene Entscheidungen die er trifft – nicht immer zum Gefallen der Reisegruppe. Damit ist man als Leser also im Bereich der Coming of Age Fantasy angelangt, in der der Hauptprotagonist am Ende seiner Reise nicht mehr das unbedarfte Kind vom Beginn der Handlung sein wird. Da bin ich definitiv gespannt wie es mit Garion weiter geht.
Gut gefällt mir persönlich die Darstellung von Polgara. Sie ist ohne übertrieben im Mittelpunkt der Handlung zu stehen eine erfahrene Frau mit ihren eigenen kleinen Eitelkeiten, die sehr genau weiß, was sie will.
Im Gegensatz zur heutigen „Frauenfantasy“, in der immer jünger werdende Mädchen tragische Liebesdramen als Prinzessinnen oder ähnliche Protagonistinnen erleben und dabei die Welt retten hat Polgara die Größe einer Frau, ohne ständig betonen zu müssen „Schaut her ich bin ein weiblicher Held.“

Und deshalb finde ich es hier wie auch im ersten Band sehr Schade, dass ein ganz anderer Titel für die deutsche Übersetzung gewählt wurde, als im englischen Original. Eddings veröffentlichte den zweiten Band unter dem Titel „Queen of Sorcery“, der den Charakter der Handlung in diesem Buch viel besser wiedergibt. Denn auch wenn sie nicht direkt im Mittelpunkt steht – hier geht es sehr stark um Polgara.

Mein Gesamtfazit – unbedingt die ganze Serie lesen!
Wer so richtige klassische Fantasy mag, in der es eine ganze Fantasywelt zu retten gilt, in der sich klassische Heldengruppen mit typischen Gegnern auseinandersetzen müssen und in der auch Gefühle vorkommen, aber nicht breitgetreten im Vordergrund stehen, der wird die Belgariad-Reihe mit Begeisterung verfolgen.

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