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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2020

Wunderbarer Klassiker

Eine Weihnachtsgeschichte
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Der Kaufmann Ebenezer Scrooge ist ein elender Blutsauger und hat ein Herz aus Stein. Selbst Weihnachten stimmt ihn nicht milde. Doch dann erscheint ihm am Heiligabend dreimal ein Geist. Der erste Geist ...

Der Kaufmann Ebenezer Scrooge ist ein elender Blutsauger und hat ein Herz aus Stein. Selbst Weihnachten stimmt ihn nicht milde. Doch dann erscheint ihm am Heiligabend dreimal ein Geist. Der erste Geist führt Ebenezer Scrooge in die vergangene Weihnacht. Man erlebt seine Kindheit, Jugend und die erste Zeit als Erwachsener. Anschließend besucht ihn der Geist der diesjährigen Weihnacht und zum Schluss führt ihn der Geist in die zukünftige Weihnacht. Es wird ihn vor Augen geführt wie seine Kaltherzigkeit sein Leben beherrscht. Ebenezer will sein Leben ändern und tut alles, was er versprochen hat und noch viel mehr. Er hat nicht ahnen können, dass ihm dieses so viel Freude bereitet.

Für mich ist die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens ein wunderbarer Klassiker, der schon fast zu Weihnachten gehört. Obwohl die Geschichte vom Autor bereits vor 180 Jahren geschrieben wurde, haben sich die gesellschaftlichen Verhältnisse noch nicht groß geändert. Diese ungekürzte Lesung von dem Hörbuchsprecher David Nathan haucht der Geschichte viel Leben ein, dass man als Hörer in den Bann gezogen wird und fasziniert zu hört. Der Erzähler David Nathan schafft es, immer die richtige Stimmlage und Betonung zu finden, so dass ich mich verzaubern lassen konnte und in eine weihnachtliche Stimmung versetzt wurde. Ein empfehlenswertes Hörbuch für die Weihnachtszeit.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Ein Licht am Horizont

Gut Greifenau - Silberstreif
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Nach dem ich bereits ungeduldig auf den fünften Band dieser Reihe gewartet habe, konnte ich nun nahtlos an den vierten Band anknüpfen und voller Freude weiterlesen. Dieses Buch umfasst die Zeit von September ...

Nach dem ich bereits ungeduldig auf den fünften Band dieser Reihe gewartet habe, konnte ich nun nahtlos an den vierten Band anknüpfen und voller Freude weiterlesen. Dieses Buch umfasst die Zeit von September 1923 bis Dezember 1928 und wir befinden uns mitten in der Weimarer Republik. Durch die Hyperinflation verliert das Geld seinen Wert und vernichtet Existenzen. Alle sind gleicher Maßen davon betroffen, egal ob Herrschaften oder Dienstboten. Konstantin kann die Bedrohung, die über dem Gut Greifenau schwebt, vorläufig abwenden. Katharina hat endlich von ihrem Ehemann die Erlaubnis, Medizin zu studieren und merkt schnell, dass sie besser als die männlichen Kommilitonen sein muss.

Aufgrund des Covers ist sofort erkennbar, dass auch dieser Band zu der Reihe um Gut Greifenau gehört. Am Anfang des Buches gibt es wie in den Vorgängerbänden ein Personenverzeichnis, so dass man sich schnell wieder auf Gut Greifenau heimisch fühlt. Hanna Caspian ist es gelungen mit ihrem wundervollen Schreibstil und ihrer guten Darstellung der Personen sowie der Lebensumstände mich auch mit dem fünften Teil zu begeistern. Die Charaktere von Adel und Bediensteten entwickeln sich weiter in den Wirren der ersten Jahre der jungen Republik. Aber nach Einführung der Rentenmark taucht langsam ein Licht am Horizont auf und das Leben scheint sich zu normalisieren, aber der unterschwellige Hass auf Juden ist schon spürbar. Sehr gekonnt hat die Autorin gut recherchierte historische Ereignisse mit in das Geschehen einfließen lassen, so dass dieses Buch nicht nur gute Unterhaltung bietet, sondern auch geschichtliches Wissen vermittelt.

Durch die unterschiedlichen Sichtweisen der Protagonisten wirkt nicht nur die Handlung sehr lebendig und vielschichtig, sondern die Spannung wird bis zum Schluss hochgehalten. Nach und nach versinkt man als Leser in die Geschichte, leidet mit, ist gefesselt vom Geschehen, entwickelt Verständnis für manche Handlungen und ist wütend auf einige Protagonisten. Die Seiten flogen nur so dahin. Sehr geschickt ist das Ende gewählt, denn es lässt mich ungeduldig auf den letzten Band dieser Reihe warten.

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Veröffentlicht am 24.11.2020

Lady Abigail, die Frau von Hampton Hall

Der Faden der Vergangenheit
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Schon im Prolog lerne ich die beiden Hauptprotagonisten der Gegenwart, die Oberstaatsanwältin Melody Stewart und den Detective Inspector Daniel Rashleigh, kennen. Melody Stewart wurde nach Stockmill versetzt ...

Schon im Prolog lerne ich die beiden Hauptprotagonisten der Gegenwart, die Oberstaatsanwältin Melody Stewart und den Detective Inspector Daniel Rashleigh, kennen. Melody Stewart wurde nach Stockmill versetzt und wohnt in der alten Familienvilla Abigail‘s Place. Bisher hatte sich Melody wenig um ihre Familiengeschichte gekümmert. Auch die Vorfahren von Daniel Rashleigh haben eine Verbindung zur Fabrikantenvilla. Beide begeben sich in diesem seit fast einhundert achtzig Jahren unbewohnten Haus auf Entdeckungsreise.

Der Vergangenheitsstrang wird aus Sicht von Lady Abigail erzählt, die angeblich Selbstmord begangen haben soll und dem Verwalter Oliver Rashleigh, der von Lady Abigail so hingerissen war, dass er für sie einen Mord beging. Nach und nach tauchen Melody und Daniel in die Familiengeschichte ein und decken ein Familiengeheimnis auf.

Der Roman hat mich bereits ab den ersten Seiten gefesselt und eintauchen lassen in eine geheimnisvolle Familiengeschichte. Durch die abwechselnde Erzählung von Gegenwart und Vergangenheit wird zusätzliche Spannung aufgebaut. Es ist aber immer klar und deutlich erkennbar, wann und wo die Szene spielt. Bei Geschichten auf zwei Zeitebenen gefällt mir meistens ein Strang besser als der andere, aber in diesem Buch haben mir beide Handlungsstränge gleich gut gefallen. Die Geschichte wurde von Seite zu Seite dramatischer, so dass ich den Roman kaum aus der Hand legen konnte.

Da es sich hier um den ersten Teil der Trilogie über die Frauen vom Hampton Hall handelt, bin ich schon auf die Fortsetzung gespannt, die Neugier darauf wurde bereits im Epilog geweckt.

Ein gelungener Roman für alle, die gerne eine historische Zeitreise unternehmen möchten und Familiengeheimnisse lieben.

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Absolut spannend

Amissa. Die Verlorenen
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Rica arbeitet für Amissa, eine Hilfsorganisation, die weltweit nach vermissten Menschen sucht. Auf der Rückfahrt von einer Veranstaltung kommen Rica und Jan Kantzius an einer Autobahnraststätte vorbei. ...

Rica arbeitet für Amissa, eine Hilfsorganisation, die weltweit nach vermissten Menschen sucht. Auf der Rückfahrt von einer Veranstaltung kommen Rica und Jan Kantzius an einer Autobahnraststätte vorbei. Sie müssen stark bremsen, weil ein junges Mädchen direkt über die Autobahn rennt. Sie wird von einem Auto erfasst und ihr Körper fliegt durch die Luft. Jan eilt zu ihr. Sie schafft es noch ihm die Worte „Die Grube“ zu zu flüstern, bevor sie stirbt. In ihrer Hand hält sie krampfhaft ein zusammengeknülltes Stück Papier. Jan Kantzins Jagdinstinkt ist geweckt, denn bevor er Privatermittler geworden ist, arbeitete er als Polizist.
Zum gleichen Zeitpunkt läuft in Taubenheim die siebzehnjährige Tochter Leila von Martin und Lydia Eidinger weg. Leila ist sauer auf ihrem Vater und macht ihn für den beruflich bedingten Umzug von Frankfurt in die Provinzstadt verantwortlich. Leila ist nicht der einzige Teenager, der nach einem Umzug verschwindet.

Frank Kodiak ist das Pseudonym des Bestsellerautors Andreas Winkelmann. Ich muss gestehen, wenn man einmal mit dem Buch begonnen hat, möchte man überhaupt nicht mehr aufhören. Mit seinem packenden Schreibstil und einer geschickt aufgebauten Geschichte konnte mich der Autor von der ersten Seite an in seinen Bann ziehen. Die ständigen Perspektivwechsel und die überwiegend kurzen Kapitel, die oft mit einem Cliffhanger enden, trieben mich regelrecht durch das Buch. Die Personen sind ausgezeichnet beschrieben, dass man sie sich gut vorstellen konnte. Mit seinen bildhaften Beschreibungen versteht es Andreas Winkelmann eine besondere Atmosphäre zu zeichnen. Die Spannung blieb auf hohem Niveau und nahm am Schluss noch an Tempo zu.

Wer Thriller liebt, die von der ersten Seite an zu fesseln wissen, sollte dieses Buch lesen. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für diesen Thriller.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Spannend und berührend zugleich

Die Frauen von der Purpurküste – Julies Entscheidung (Die Purpurküsten-Reihe 2)
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Lara muss innerhalb kurzer Zeit vieles verkraften. Erst die Trennung von ihrem Freund, der sie mit ihrer besten Freundin betrogen hat, dann die Kündigung in ihrem Job und der Tod ihrer viel zu früh verstorbenen ...

Lara muss innerhalb kurzer Zeit vieles verkraften. Erst die Trennung von ihrem Freund, der sie mit ihrer besten Freundin betrogen hat, dann die Kündigung in ihrem Job und der Tod ihrer viel zu früh verstorbenen Mutter. Lara entschließt sich nach Südfrankreich zu fahren, um nach ihrem Vater zu suchen, denn sie braucht Klarheit und muss wissen, wo sie herkommt. Überraschend entschließt sich ihre Großmutter Beatrice sie zu begleiten, denn es gibt in Collioure noch ihr Elternhaus. Beatrice möchte noch einmal an ihren Heimatort reisen und hofft, dort etwas über ihre Schwester Julie zu erfahren, die spurlos verschwand als Beatrice vier Jahre alt war.

Der Einstieg ins Buch ist mir sehr leicht gefallen. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart begleiten wir Lara auf der Suche nach ihrem Vater in Südfrankreich. Schlendern durch die Straße von Collioure, haben den Duft von frischem Baguette in der Nase, gehen über den Markt mit vielen unterschiedlichen Ständen und hören im Hintergrund das Rauschen des Meeres. Es ist alles wunderbar beschrieben, dass man sich als Lesende an die Purpurküste versetzt fühlt.

Ein Brief von Julie führt in die Vergangenheit in das Jahr 1944. Sehr nachvollziehbar schildert sie wie es zu ihrem spurlosen Verschwinden kam, gleichzeitig war der Schrecken der Besatzungszeit spürbar.

Dies ist das erste Buch, das ich von Silke Ziegler gelesen habe und ich war sehr begeistert. Obwohl dieses der zweite Band einer Trilogie ist, kann man dieses Buch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen. Durch den lebendigen Schreibstil hat man das Gefühl dabei zu sein. Dem Handlungsverlauf konnte ich immer sehr gut folgen. Die Zeitenwechsel haben zusätzliche Spannung aufgebaut, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Dies ist eine spannende, aber auch sehr zu Herzen gehende Geschichte, die mich am Ende zutiefst berührt und mir wunderbare Lesestunden bereitet hat.

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