Dieser zweite Band steht dem ersten in nichts nach
Inhalt:
Die Rebellion der Dunkelelfen wächst täglich. Doch nicht alle Anhänger sind mit den Plänen des Anführers Canis Lupus zufrieden. Und auch unter der Bevölkerung Adulars werden die Rufe gegen die ...
Inhalt:
Die Rebellion der Dunkelelfen wächst täglich. Doch nicht alle Anhänger sind mit den Plänen des Anführers Canis Lupus zufrieden. Und auch unter der Bevölkerung Adulars werden die Rufe gegen die Dunkelelfen immer lauter.
Das bekommt auch Elanor zu spüren, als sich das Gerücht, dass ihre Kinder von einem Dunkelelfen sind, weiter verbreitet. Auch bei Umbra kommt diese Information schließlich an und die Assassinengilde erhebt Anspruch auf die ungeborenen Zwillinge.
Das zwingt die Waldelfin dazu sich zu überlegen, welche Rolle sie bei der Rebellion spielen möchte. Kann sie zum Wohle ihrer Familie ihre eigenen Überzeugungen über Board werfen oder wird die Rebellion am Ende auch ihr Leben zerstören?
Meine Meinung:
Auf diese Fortsetzung habe ich ganz ungeduldig hingefiebert. Teil 1 hat mir wahnsinnig gut gefallen und ich war sehr gespannt, wie es weitergehen würde.
Das Buch schließt nahtlos an den ersten Band an. Gemeinsam mit Elanor erleben wir mit, wie sie um Dûhirion trauert und wie sie unter den wachsenden Anfeindungen gegen die Dunkelelfen leidet. Als Leser bekommt man hautnah mit, wie sich die Situation weiter zuspitzt. Man sieht quasi das drohende Unheil und kann trotzdem nichts dagegen tun. Das verstärkt sich noch dadurch, dass wir auch einen Einblick in das Leben der Rebellen bekommen. Dieses Mal bekommen wir nämlich nicht nur Elanors und Dûhirions Sicht, sondern auch die von Valion, was ich großartig fand, denn dort bei den Rebellen spielt sich ein großer Teil dieser Geschichte ab. Für mich war es sehr spannend zu erleben, wie sich die Dynamik innerhalb der Rebellen veränderte. Während anfangs noch alle am selben Strang zogen, kristallisierte sich schnell heraus, dass die Rebellen rund um den Anführer ganz andere Ziele verfolgen, als die anderen. Jamie L. Farley ist es in meinen Augen sehr gut gelungen, die Dynamik darzustellen und die verschiedenen Denkweisen aufzuzeigen.
Gerade das Thema des „Rassenhass“ gefiel mir im ersten Band schon sehr gut. Ich finde es schön, wenn auch Fantasy-Geschichten ernste Themen aufgreifen und gerade dieses ist aktuell, wie nie. Ich konnte viele der Situationen wiedererkennen, sowohl in unserer Vergangenheit, als auch in der Gegenwart. Es ist erschreckend, wie sich Menschen gegenüber anderen verhalten können und das zeigt dieses Buch sehr schonungslos auf. Wir blicken als Leser tatsächlich tief in die Abgründe der Menschheit, deshalb ist dieses Buch wirklich nichts für schwache Nerven. Es gab sogar eine Szene, die mir wirklich Albträume beschert hat. Trotz allem finde ich es gut, dass der Autor hier keine Schönmalerei betreibt. Menschen können unglaublich grausam sein und ein Krieg hat nunmal nichts Schönes und Romantisches an sich.
Und trotzdem kommen auch die Gefühle in diesem Buch nicht zu kurz. Natürlich gibt es die Liebe zwischen Elanor und Dûhirion, aber auch Freundschaft und Familie spielen eine große Rolle. Ich finde es sehr schön, dass sich hier nicht alles um die Liebesgeschichte konzentriert. Zwar hat diese eine gewisse Gewichtung, aber sie steht nicht im Mittelpunkt. Wichtiger sind die Fragen, was richtig ist und was falsch, wo man die moralische Grenze in einem Krieg zieht, welche Opfer man bereit ist einzugehen und ob das Ziel jede Handlung rechtfertigt. Das sind Fragen, mit denen sich nicht nur die Protagonisten beschäftigen, sondern die auch bald im Leser anfangen zu arbeiten. Ich habe mich jedenfalls dabei ertappt, dass ich darüber gegrübelt habe, wie ich mich in bestimmten Situationen verhalten würde und es ist wirklich nicht immer leicht, eine Entscheidung zu treffen. Diesem inneren Zwiespalt gibt Jamie L. Farley viel Raum in seiner Geschichte, was ich sehr gut fand, da sich die Leser so ihre eigenen Gedanken machen können.
Natürlich endet auch dieses Buch wieder mit einem fiesen Cliffhanger. Zwar hatte ich schon geahnt, was sich am Ende dann bestätigt hat, aber trotzdem hat mich die Art überrascht und ich bin sehr gespannt, was sich der Autor für den nächsten Band einfallen lassen wird, denn das Schicksal der Dunkelelfen ist noch lange nicht entschieden. Es bleibt also weiter spannend.
Fazit:
Band 1 von „Adular“ hat mich total geflasht, aber dieser Folgeband stand dem Auftakt in nichts nach. Auch dieses Mal hat mich das Schicksal der Dunkelelfen tief berührt und die Handlungen der Protagonisten und Nebencharaktere haben mich zum Nachdenken gebracht. Doch dieses Buch ist sicher nichts für schwache Nerven, denn Jamie L. Farley lässt uns tief in die Abgründe der Menschen (und Elfen) blicken. Dabei lassen sich erschreckende Parallelen ziehen, die mich sehr aufgewühlt haben.
„Adular“ geht definitiv unter die Haut, aber gerade deshalb sollte es in keinem Fantasy-Regal fehlen, denn nie hatte ich ein Buch in diesem Genre in der Hand, das mich so bewegt hat.
Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.