Ich habe einen Mord gesehen
Mach nie die Augen zu"Der Herr ist eine starke Festung: Wer das Rechte tut, findet bei ihm sichere Zuflucht." (Spr. 18, 10)
Harper Reynolds braucht eine Auszeit als Tatortfotografin, weshalb sie sich nun der Naturfotografie ...
"Der Herr ist eine starke Festung: Wer das Rechte tut, findet bei ihm sichere Zuflucht." (Spr. 18, 10)
Harper Reynolds braucht eine Auszeit als Tatortfotografin, weshalb sie sich nun der Naturfotografie widmet. Während ihres Besuchs in der alten Heimat Wyoming beobachtet sie beim Fotografieren eines Schwarzbären durch Zufall den Mord an einer jungen Frau. Bei der Flucht verliert sie allerdings ihre Ausrüstung und damit die einzigen Beweisfotos. Als der Sheriff und sein Team keine Leiche finden, bezweifeln sie Harpers Beobachtungen. Doch Harper lässt sich nicht so schnell abwimmeln und ermittelt auf eigene Faust. Lediglich Heath McKade glaubt ihr und unterstützt sie. Nach einem Anschlag auf Harper versucht er sie nun vor dem Täter zu beschützen. Doch keiner der beiden ahnt, in welches Wespennest sie gestochen haben.
Meine Meinung:
Nach "Das Verschwinden der Jamie Mason" ist dies nun der zweite christliche Abenteuerroman über die Gebrüder McKade. Erneut ist der Schreibstil wieder spannend, romantisch und mit christlichen Wertenvorstellungen versehen. Während es beim letzten Mal um Austin ging, betrifft es diesmal seinen Bruder Heath. Inzwischen hat er seine Gästeranch soweit ausgebaut, sodass er Gruppen bei sich beherbergen kann. Zudem arbeitet er ehrenamtlich als Hilfssheriff. Die Begegnung Harpers ist für Heath sehr überraschend, den seine Jugendfreundin ist kurz nachdem Tod des Vaters weggezogen. Dass sie sich nach der langen Zeit wiedersehen würden, ist für beide unverhofft. Doch noch immer scheinen sie etwas für einander zu empfinden. Jedoch haben beide in den letzten Jahren viel Leid und Schmerz durchgemacht, den sie noch nicht verarbeitet haben. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass sie Schwierigkeiten haben, sich anzunähern. Doch da Harper und mit ihr sogar ihre Schwester Emily in Gefahr schweben, versucht Heath alles, um sie zu schützen. Leider kann er den Täter nicht davon abhalten, weiter zu agieren. Wie schon in ihrem letzten Buch geht es diesmal wieder um eine abenteuerliche, spannende Geschichte und gekoppelt mit einer romantischen Liebe. Doch im Gegensatz zum ersten Band blieben für mich viele Fragen zur Motivation des Täters offen. Selbst am Ende fehlte mir eine genauere Aufklärung der Mordmotive. Das, was die Autorin dem Leser bietet, war mir etwas zu flach und oberflächlich. Da hätte ich mir deutlich mehr Aufklärung gewünscht. Besonders da sie immer wieder Einblicke in die Gedankenwelt des Täters bietet. Ich finde, da hätte man schon detaillierter das Motiv einfließen lassen können. Die Charaktere dagegen haben mir wieder gut gefallen, selbst wenn sie wieder sehr zurückhaltend und zaghaft sind. Die sympathische, ehrgeizige Harper wirkt auf mich sehr sensibel und belastet, was sicher durch die schlimme Vergangenheit und an ihrer Arbeit liegt. Sie lässt alles einfach zu sehr an sich heran, weshalb sie die Beobachtungen im Wald auch nicht kaltlassen. Heath ist ähnlich durch die Vergangenheit geprägt und verletzt. Trotzdem ist er ein verantwortungsbewusster, ehrlicher und bescheidener Mensch. Beide passen für mich sehr gut als Paar zusammen, doch leider stehen sie ihrer Liebe selbst sehr oft im Wege. Zudem bemerkenswert fand ich den ehrgeizigen Sheriff Taggart, die gläubige, herzliche Haushälterin Evelyn und Nachbarin Lori, die überaus hilfsbereit ist. Selbst wenn der zweite Band für mich ein wenig schwächelt, gebe ich ihm noch 4 von 5 Sterne.