Mit äußerst spitzer Feder
Ein Mann der KunstFür den Förderverein eines Museums ergibt sich überraschend die Gelegenheit zu einem exklusiven Besuch bei KD Pratz, einem berühmten Künstler, der völlig abgeschottet auf seiner Burg am Rhein lebt, ohne ...
Für den Förderverein eines Museums ergibt sich überraschend die Gelegenheit zu einem exklusiven Besuch bei KD Pratz, einem berühmten Künstler, der völlig abgeschottet auf seiner Burg am Rhein lebt, ohne jemals ein Interview geben zu wollen. Doch der Besuch verläuft völlig anders als erwartet…
Mit dieser Geschichte nimmt sich der Autor Kristof Magnusson dem Kulturbetrieb an und leuchtet dessen Untiefen gekonnt aus. Die Personen dieses Buches bieten sich dafür bestens an: ein Maler, der sich diesem Kulturbetrieb entzieht und dennoch (oder gerade deswegen?) höchst berühmt ist; eine Gruppe von Menschen, die in ihrer Arbeit im Förderverein aufgeht, aber nicht einer Meinung ist über diesen Künstler. Eigentlich scheint der Besuch nur eine Formsache zu sein, denn die Entscheidung darüber, dass das Museum erweitert werden soll um ein Gebäude, das nur diesem Künstler gewidmet sein soll, scheint ja schon festzustehen. Dann wird doch noch alles anders als erwartet… Das Buch wartet nicht nur mit gekonnten Seitenhieben auf einen Kulturbetrieb auf, der seinen eigenen Regeln folgt, sondern bietet einige überraschende Wendungen, so dass eine unterhaltsame Geschichte entsteht – die vielleicht den einen oder anderen Kulturkonsumenten nachdenklich hinterlässt.
Dieses Buch, mit äußerst spitzer Feder geschrieben, hat mich gut unterhalten, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle und 4 von 5 Sternen vergebe.