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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2020

Über 1000 Seiten gute Unterhaltung

Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit
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Der junge Edgar verliert bei einem Wikingerangriff seine Geliebte und seinen Vater. Mit seiner Mutter und seinen Brüdern gelangt er in einen kleinen Weiler und versucht dort, sich ein neues Leben aufzubauen. ...

Der junge Edgar verliert bei einem Wikingerangriff seine Geliebte und seinen Vater. Mit seiner Mutter und seinen Brüdern gelangt er in einen kleinen Weiler und versucht dort, sich ein neues Leben aufzubauen. Gewieft wie er ist, arbeitet er sich schnell nach oben, muss allerdings kleinere Rückschritte einstecken und findet schließlich doch noch seine Passion.
Dass Ken Follett toll schreiben kann, weiß man ja. Auch mit Kingsbridge ist ihm wieder ein total guter Roman gelungen, der mich begeistert hat. Allein Edgar ist mir von der ersten Seite an ans Herz gewachsen und auch Ragna mochte ich gleich. Follett gelingt es immer wieder, starke Persönlichkeiten zu entwickeln, die lebensecht wirken und beim Lesen Sympathien entwickeln.
Das Buch spielt Ende des 10. /Anfang des 11. Jahrhunderts und der Autor fängt die harte Zeit richtig gut ein. Kriege, Überfälle, Intrigen, Armut und Unterdrückung – alles findet Platz in seinem neuen Epos.
Kingsbridge ist die Vorgeschichte des Romans „Die Säulen der Erde“ und ich fand es interessant zu lesen, wie alles begann. Und wie sich ein kleines Dorf zu einer funktionierenden Stadt entwickelt.
Über 1000 Seiten umfasst der neue Roman und ist auf keiner Seite langweilig. Man bangt mit den Charakteren, hofft mit ihnen und ist empört über so manche Ungerechtigkeit. Ganz untypisch für den Autor umfasst das Buch allerdings nur 10 Jahre. Die hatten es allerdings in sich. Vor allem Wynstan hat für allerhand Unruhe gesorgt und auch sonst hatten Edgar und Ragna nicht nur Freunde.
Fazit: genauso lesenswert wie die anderen 3 Bände um Kingsbridge.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Thema
Veröffentlicht am 29.10.2020

Super

Zorn - Zahltag
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Zorn und Schröder sind zurück 28.10.
Und das Buch war wieder viel zu schnell durch. Ich liebe ja die Wortgefechte der beiden und in diesem Band kam ich dann auch voll auf meine Kosten.
Es dauerte zwar ...

Zorn und Schröder sind zurück 28.10.
Und das Buch war wieder viel zu schnell durch. Ich liebe ja die Wortgefechte der beiden und in diesem Band kam ich dann auch voll auf meine Kosten.
Es dauerte zwar ein wenig, bis die Handlung so richtig Fahrt aufnahm, aber Stephan Ludwig hat den Leser durch die privaten Verhältnisse von Zorn, Schröder und Brock mehr als entschädigt. Auch die Einführung von zwei neuen Polizisten, Hendryk und Hannah und dem Geheimnis, das Hannah mit sich herumträgt, hat mir sehr gut gefallen.
Ludwig baut seinen Fall logisch und strukturiert auf, als Leser kann man immer sehr gut folgen und als das Rätsel um Hannah gelüftet wird, wird es erst so richtig spannend. Auch wenn sie als böse dargestellt wird, hat sie doch meine Sympathie erringen können. Ludwig schont seine Charaktere nicht, das muss Zorn wieder am eigenen Leib spüren. Schade nur, dass Edgar in diesem Buch ein wenig zu kurz kam.
Die Story ist etwas anders angelegt als andere Thriller. Man kennt sehr bald die Hintergründe, was dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch tut. Im Gegenteil: ich fand das sehr erfrischend anders und abseits vom Mainstream.
Die Schlussszene fand ich besonders gelungen. Zwar sehr unfein angelegt, aber auch sehr raffiniert ausgeklügelt.
Fazit: auch wenn der eigentliche Fall etwas im Hintergrund abläuft, ist keine einzige Zeile des Buches langweilig und ich freue mich schon auf einen neuen Band.


Veröffentlicht am 25.10.2020

Typischer Fitzek

Der Heimweg
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Kennt ihr das? Man liest einen Klappentext und stellt sich schon ein wenig vor, wie der Inhalt des Buches sein könnte. Auch bei Fitzek versuche ich das immer wieder – und scheitere kläglich. Denn seine ...

Kennt ihr das? Man liest einen Klappentext und stellt sich schon ein wenig vor, wie der Inhalt des Buches sein könnte. Auch bei Fitzek versuche ich das immer wieder – und scheitere kläglich. Denn seine Bücher sind jedes Mal von Neuem überraschend und gut.
Klara hat Selbstmordgedanken und telefoniert mit Jules, der alles versucht, sie davon abzubringen. Durch eine List gelingt ihm das auch, dennoch beginnt ein Alptraum für sie, den sie sich so nie hätte ausmalen können.
Und der Leser auch nicht. Fitzek schreibt wieder einen Krimi, der atemlos macht. Man klebt an den Seiten und kann das Buch kaum zur Seite legen. Vor allem weil man als Leser automatisch überlegt, wer jetzt wohl der Täter ist und wie alles zusammenhängt. Aber Fitzek macht es einem hier nicht leicht und den Plot hätte ich so auch nicht erwartet. Eben typisch Fitzek. Kein Mann für 08/15 Geschichten.
Natürlich ist die Story an den Haaren herbeigezogen, die vielen Zufälle machen die Handlung recht unglaubwürdig. ABER: das ist ja egal, wenn die Geschichte spannend ist. Und das ist sie auf jeden Fall.
Seit Jahren lese ich Fitzek mehr als gerne, auch wenn – wie ich finde – die neueren Bücher nicht mehr an den Augensammler herankommen. Dennoch muss ich jedes neue Buch immer sofort haben und wurde auch jetzt bei „Der Heimweg“ nicht enttäuscht.
Natürlich gibt es auch wieder ein Lob an das Cover. Die Nachtschwärze passt wunderbar zum Inhalt und die silbern schimmernde Schrift hebt sich davon auch sehr gut ab.
Fazit: Ich hoffe, Fitzek sitzt schon wieder an einer neuen Story.

Veröffentlicht am 24.10.2020

Ein Weihnachtsmärchen

Weihnachten am Ku'damm
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Ein Weihnachtsmärchen bei der Familie Thalheim
Dieses Sequel spielt zwischen den Bänden „Wunderbare Zeiten“ und „Jahre des Aufbaus“ und umfasst die Woche vor Weihnachten 1946. Die Familie Thalbach hat ...

Ein Weihnachtsmärchen bei der Familie Thalheim
Dieses Sequel spielt zwischen den Bänden „Wunderbare Zeiten“ und „Jahre des Aufbaus“ und umfasst die Woche vor Weihnachten 1946. Die Familie Thalbach hat viel verloren, ihr Kaufhaus liegt in Trümmern, aber sie geben nicht auf. Als die Schwestern vor dem Kaufhaus einen kleinen, halb erfrorenen Jungen finden, nehmen sie diesen bei sich auf. Der Beginn eines kleines Weihnachtswunders.
Zwar ein sehr kurzer Band, aber ein sehr intensiver. So viel Freude leuchtet aus dem Buch, so viel Hilfsbereitschaft und ja – erste Weihnachtsstimmung durch die Lieder. Natürlich gibt es auch Unschönes, hier sei Herr Brahms namentlich erwähnt, aber die guten Seiten überwiegen.
Wie schön fand ich es, dass die Schwestern sich so rührend um den kleinen Erich und seine Mutter gekümmert haben und wie findig Flori in Sachen Weihnachtsbaum ist. Die Charaktere muss man einfach wieder ins Herz schließen und ich habe mich sehr gefreut, Weihnachten mit den Thalheim-Schwestern feiern zu dürfen.
Eingestimmt auf das Buch wird man durch ein Gedicht von Erich Kästner „Morgen Kinder wird’s nichts geben“ Durch die Thematik des Hungerwinters im Buch passt dieses Gedicht sehr gut und macht nachdenklich. Man ist froh, dass man in der heutigen Zeit leben darf.
Fazit: klein aber fein.

Veröffentlicht am 24.10.2020

Die Not der Kinder

Fräulein Gold: Scheunenkinder
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Die Hebamme ist zurück.
Ein Kind verschwindet, einige tote Kinder werden gefunden. Besteht hier ein Zusammenhang? Die Hebamme Hulda Gold und ihr Freund, der Kriminalkommissar Karl North sind beide in ...

Die Hebamme ist zurück.
Ein Kind verschwindet, einige tote Kinder werden gefunden. Besteht hier ein Zusammenhang? Die Hebamme Hulda Gold und ihr Freund, der Kriminalkommissar Karl North sind beide in diese Fälle eingebunden.
Das Buch hat mir wieder sehr gut gefallen, allerdings kam der Kriminalfall ein wenig zu kurz. Und das Kribbeln zwischen Karl und Hulda fehlte mir. Die beiden verstehen sich gut, aber mehr will keiner der beiden, was ich etwas schade finde. Dafür taucht Felix wieder auf – und auch er könnte Hulda wieder gefährlich werden, denn um seine Ehe steht es nicht so gut. Und was sollen diese Blicke zwischen Hulda und dem Rabbi Esra? Der Fokus des zweiten Bandes liegt fast eher im Privatleben von Hulda, denn auf dem Kriminalfall. Doch auch das ist durchaus interessant. Und dann ist da ja auch noch Huldas Geheimnis, das sie lange mit sich herumgetragen hat.

Zu allem Übel merken die Juden nun auch noch, dass sie nicht mehr gelitten sind. Das erschwert Huldas Leben zusätzlich, denn auch sie gerät auf einmal mitten zwischen die Fronten.

Vor einem interessanten geschichtlichen Hintergrund entwickelt Anne Stern ihren Roman und bindet ihre Charaktere sehr authentisch darin ein. Sie schildert die Probleme der Juden, aber auch der anderen Menschen, die bei der großen Inflation unter der Entwertung des Geldes leiden. Diese Aspekte fand ich sehr interessant und sie passten gut zur Handlung.

Fazit: wieder ein sehr unterhaltsamer Band und ich freue mich schon auf den nächsten Teil.