Geht unter die Haut
"Wenn ich die Augen schließe" ist der erste Roman der Autorin Ava Reed, den ich gelesen habe. Ava Reeds Schreibstil ist beeindruckend, emotional und einfühlsam. In diesem Jugendroman behandelt die Autorin ...
"Wenn ich die Augen schließe" ist der erste Roman der Autorin Ava Reed, den ich gelesen habe. Ava Reeds Schreibstil ist beeindruckend, emotional und einfühlsam. In diesem Jugendroman behandelt die Autorin wichtige Themen, wie Mobbing und Suizid, die nichts für schwache Nerven sind. Viele Momente gingen mir durch die authentische Schreibweise unter die Haut.
In der Geschichte geht es um die junge Norah, die nach einem Autounfall ihre Gedanken zurück erlangen möchte. Das Meiste ihres Gedächtnis ist ihr erhalten geblieben, doch die letzten Momente in ihrem Leben sind wie verflogen. So fehlen ihr auch jegliche Erinnerungen über ihre Gefühle, Hobbys und Charaktermerkmale. Nur mit Sam versteht sie sich, doch mit dem hatte sie vor dem Unfall jahrelang keinen Kontakt. Norah gehörte zu den Beliebten und Sam nicht. Nur was ist vorgefallen?
Die Geschichte ist locker und leicht geschrieben, obwohl es eine ernste Thematik enthält. Die bildhafte Erzählung und die vielen Dialoge machen die Handlung realistisch. So erfährt man tiefe Einblicke in Norahs und Sams Gedanken. Obwohl Norah im Mittelpunkt ist, rückt auch Sam immer wieder ins Geschehen. Dies liegt vor allem an den abwechselnden Perspektivwechsel der Kapitel. Beide zeigen ihre Gefühle und Erinnerungen in der Ich-Perspektive. Sehr berührend und gefühlvoll sorgen die privaten Situationen für Gänsehaut.
Ava Reed trifft den Kern der Jugend. In Situationen von Gruppenzwang und Mobbing fällt es schwer, sich gegen die "Beliebten" zu wehren. Ava Reed zeigt auf, wie wichtig Mut und Selbststärke ist und dass man sich nie unterkriegen lassen sollte. Auf jugendliche Art werden diese Themen gelungen herübergebracht. Für Erwachsene ebenfalls sehr interessant, auch wenn man merkt, dass die Zielgruppe eine andere ist!