Hat mich leider nicht überzeugt
Charlottenburg. Die jungen ÄrztinnenÄusserlich betrachtet finde ich das Buch sehr ansprechend. Die Farben harmonieren perfekt miteinander und lassen die dargestellte Frau dynamisch und entschlossen erscheinen.
Kommen wir zum Prolog. Clara ...
Äusserlich betrachtet finde ich das Buch sehr ansprechend. Die Farben harmonieren perfekt miteinander und lassen die dargestellte Frau dynamisch und entschlossen erscheinen.
Kommen wir zum Prolog. Clara erlebt schreckliches. Sie muss mit ansehen, wie ihre Schwester bei der Geburt ihres Sohnes, stirbt. Ein traumatischen Erlebnis, das die Autorin ergreifend erzählt. Man spürt förmlich in jeder Zeile die Verzweiflung, die Not und dann die Hilflosigkeit. In den folgenden 38 Kapiteln erleben wir, wie drei Damen ihren Weg zur Ärztin gehen wollen. Nun, die Geschichten sind nicht neu und auch der erschwerliche Wege in einer Männerdomäne angenommen zu werden, dürfte durch die zahlreichen Romane und Fernsehserien hinlänglich bekannt sein. Jedoch Claras Motivation hat mich hier besonders beeindruckt. Da die Frauen in ihrer Familie ein besonderes Schicksal haben, finde ich es außerordentlich mutig, nach den Gründen zu forschen. Gerade in der damaligen Zeit waren gewissen Themen ja schon noch tabuisiert und frau hatte Probleme diese bei einem Mann, einem Arzt, anzusprechen. Waren solche Themen doch einfach noch zu intim. Die Autorin beschreibt die einzelnen Szenen sehr realistisch und dadurch glaubhaft. Man spürt die einzelnen Gemütsregungen und kann an manchen Stellen nur mit dem Kopf schütteln. Gut, dass sich die Zeit gewandelt hat. Besonders gut haben mir die dialektischen Szenen gefallen. Egal ob berlinerisch oder friesischen, alles war verständlich und hatte ein bisschen mehr Authentizität verschafft. Dennoch hatte der Roman leider nur sehr wenig Neues zu bieten. 3 Damen, Ärzte die boykottieren, männliche Studenten die verunglimpfen und nicht zu vergessen die Mobilmachung, zu der die Männer eingezogen wurden. Der Roman ist durchaus unterhaltsam, aber leider ohne eine neue Idee.