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Veröffentlicht am 15.11.2020

Es ist was los in Hummelstich

Hummelstich - Ein Mord kommt selten allein
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Ein Mord kommt selten allein ist der erste Band der Hummelstich Reihe. Sie umfasst derzeit drei Bände und startete im September 2020 im beTHRILLED Verlag.


Über die Autorin (lt. Verlag):

Katharina Schendel ...

Ein Mord kommt selten allein ist der erste Band der Hummelstich Reihe. Sie umfasst derzeit drei Bände und startete im September 2020 im beTHRILLED Verlag.


Über die Autorin (lt. Verlag):

Katharina Schendel wurde an der Küste geboren, hat fränkische Vorfahren und mag alles was schief ist. Nach ihrer Schulzeit verbrachte die mehrere Jahre in Metropolen wie Tokio und London. Heute lebt sie mit ihrer Familie in einer thüringischen Kleinstadt und geht mit Leidenschaft dem Schreiben von Kriminalromanen nach.


Über das Buch (lt, Verlag)

Die Ankunft der exzentrischen Bea von Masastein im beschaulichen Örtchen Hummelstich stellt das Leben der Dorfbewohner gehörig auf den Kopf: Bea behauptet, ihre Freundin Henrietta sei keines natürlichen Todes gestorben. Als dann noch zwei Wirtsleute ermordet werden, ist es endgültig vorbei mit der Dorfidylle. Gemeinsam mit dem Halbtagspolizisten Sven Grüneis und ihrem Papagei Dr. Jekyll beginnt Bea zu ermitteln und gerät dabei selbst in größte Gefahr ...


Mein Leseeindruck:

Äusserlich betrachtet, lässt das Cover auf einen Landkrimi schließen, in dem Lokalkolorit und Dorfgemeinschaft eine große Rolle spielen. Leider wird man nach Lokalkolorit vergeblich suchen, dafür erhält man interessante Einblicke in das Dorfgeschehen. Damit der Leser der Gemeinschaft  und dem Dorfleben  besser folgen kann, werden zu Beginn die unterschiedlichen Charakteren vorgestellt. Aber keine Sorge, die Anzahl der Protagonisten hält sich in Grenzen, da eigentlich nur drei Akteure eine tragende Rolle spielen. Da wäre zum Einen natürlich Scarabea von Maarstein, hier immer nur Bea genannt. Sie ist die Hauptakteurin. Mit ihren dreiundsechzig Jahren kommt sie jedoch sehr flott daher. Während des Lesens hatte ich jedoch immer den Eindruck, dass Bea deutlich jünger wäre, da sie nichts alterstypisches an sich hat. Flippig, risikobereit und irgendwie auch noch nicht so richtig sesshaft. Ich hätte ihr Alter und ihr Verhalten eher auf Mitte/Ende Zwanzig geschätzt. Weshalb sich die Autorin nun den Papagei Dr. Jekyll an Beas Seite ausgedacht hatte, konnte sich mit während der achtundzwanzig Kapitel leider nicht erschließen. Auffällig war übrigens, dass die Kapitelüberschrift stets zur Kapitelnummer passte. z.B. Kapitelnummer 14 - Überschrift: Vierzehn Prozent. Aber ausser Bea gab es noch den Halbtagspolizisten Sven. Da sich in Hummelstich  die Verbrechen eher auf Eierdiebstahl und Stammtischpöbelei beziehen, ist Sven nebenbei auch noch Landwirt. Und das mit Leib und Seele. Dann wäre da noch der Friseur Borwin.  Ein Feinschmecker und Informationsquelle des Dorfes.

Aber kommen wir nun zum Inhalt und damit auch zum ersten Satz: "Es war ein ganz normaler Sonntagnachmittag in Hummelstich." Spätestens nach diesem Einleitungssatz wird klar, dass es kein normaler Tag war. Die Autorin ist sehr bestrebt, die Geschichte anfänglich flach zu halten, um dann ausholend zum spannenden Krimifall zu werden. Und ich muss sagen, dass sie diesen Bogen sehr gut gespannt hatte. Durch ihren bildhaften Schreibstil, wurde so mancher nüchterner Satz zum Highlight. z.B. Die Nässe war durch das Dach gedrungen wie Nusslikör durch Löffelbiskuit. Oder auch hier: Seine gummiweichen Knie schlackerten wie die Ohren eines Rauhaardackels lm Wind. Es war ein Genuss, diese Assoziationen zu lesen und auf die Geschichte zu projizieren. Gut, es war jetzt nicht der größte Kriminalfall aller Zeiten, aber die einzelnen Szenen waren unterhaltsam und auch spannend.

Am Ende erwartet den Leser dann wieder ein ruhiger Ausklang und zum Schluß noch das Rezept für "Bunte Papageien-Spieße. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und bin gespannt, was sich in Hummelstich noch alles erleben lässt.

Achja, und welcher Satz blieb mir in Erinnerung? [...]den Mut verliert man nur, wenn man unterzuckert ist.

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Band 1 der Serafina Reihe

Das Aschenkreuz
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Das Aschenkreuz ist der erste Band der Serafina Reihe. Sie umfasst derzeit sechs Teile und startete 2013 im rororo Rowohlt Verlag.


Über die Autorin (lt. Verlag):

Astrid Fritz studierte Germanistik und ...

Das Aschenkreuz ist der erste Band der Serafina Reihe. Sie umfasst derzeit sechs Teile und startete 2013 im rororo Rowohlt Verlag.


Über die Autorin (lt. Verlag):

Astrid Fritz studierte Germanistik und Romanistik in München, Avignon und Freiburg. Anschließend arbeitete sie als Fachredakteurin in Darmstadt und Freiburg und verbrachte drei Jahre in Santiago de Chile, bevor sie Bestsellerautorin wurde. Heute lebt sie in der Nähe von Stuttgart.


Über das Buch (lt. Verlag):

Blutmysterium und Aschenkreuz: Viel Wunderbares und viel Böses gibt es unter Gottes Himmel.

Im Frühjahr 1415 tritt die kluge, vorwitzige und nicht mehr ganz junge Serafina in das Schwesternhaus Sankt Christiffel zu Freiburg ein, dessen fromme Bewohnerinnen sich den Armen, Kranken und Sterbenden unter den Bürgern widmen. Schnell lebt sich Serafina ein in der Stadt am Rande des Schwarzwalds. Wäre da nur nicht die Geschichte mit dem Sohn des Kaufherrn Pfefferkirn, an dessen Selbstmord sie zweifelt. Und wäre da erst recht nicht der neue Stadtarzt. Adalbert Achaz kennt Serafina. Und er weiß um ihr dunkles Geheimnis. Ein zweiter Toter findet sich. Auch er trägt ein Aschenkreuz auf der Stirn. Und Serafina fängt an nachzudenken ...


Auch Reichtum schützt vor Unglück nicht  (Zitat)


Mein Leseeindruck:

Äusserlich betrachtet, spiegelt der Reihenauftakt um die ehemalige Hübschlerin Serafina Stadlerin, die Zeit und den Charakter der Stadt sehr gut wider. Im Vordergrund ist eine Frau mit Kopfbedeckung zu sehen. Hier könnte man auf Serafina deuten. Im Hintergrund erscheint zeichnerisch dargestellt, eine Stadt, eventuell Freiburg. 

Kommen wir zur Geschichte und damit auch zum ersten Satz: "Ein tiefgrauer Himmel hatte den frühen Abend zur Nacht gemacht."  Der Prolog liest sich ziemlich brutal. Aber gerade das war es auch, was mich so neugierig machte. Da gab es also nur eines, Schnell weiterlesen. Gesagt getan. Die dreißig Kapitel sind nur so dahingeflogen. Eine packende, mitreißenden Geschichte, mit viel Hintergrundinformationen, welches anschließend im Glossar noch etwas deutlicher erklärt wird.

Die Autorin schafft durch ihren Schreibstil Stimmungen, die den Leser durch die gesamte Geschichte tragen. Egal ob düster, harmonisch, feindlich, oder auch fromm, all diese Eindrücke kommen hervorragend zur Geltung. Es ist ein wahrer Genuss, in die Welt der Beginen abzutauchen, aber auch Serafibas Vergangenheit kennenzulernen. Vor allem gibt es die richtige Dosis, so dass man immer mehr wissen möchte. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Serafina und Adalbert weitergehen wird und freue mich schon auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Ein toller Reihenauftakt

Der Nordseehof – Als wir träumen durften
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Wer schon mal an der Nordsee war, wird dieses Cover bestimmt mögen. Es spiegelt eine moderne Frau, vielleicht Johanna, wieder, die auf dem Weg zu einem Leuchtturm oder einem Gutshof, vielleicht der Nordseehof, ...

Wer schon mal an der Nordsee war, wird dieses Cover bestimmt mögen. Es spiegelt eine moderne Frau, vielleicht Johanna, wieder, die auf dem Weg zu einem Leuchtturm oder einem Gutshof, vielleicht der Nordseehof, zu sein scheint. Auf mich wirkt das Cover sehr farbenfroh und ansprechend. Es macht neugierig, was will man mehr. 😀Zu Beginn erwartet den Leser ein Personenverzeichnis. Ich finde so eine Aufzählung der mitwirkenden Protagonisten immer sehr wertvoll. So kann ich mich direkt mit den Protagonisten auseinandersetzen und kann besser und schneller in die Geschichte hineindenken.Kommen wir zum Inhalt und tauchen ein ins Jahr 1948/1949. Als Handlungsort hatte die Autorin ein kleines, fiktives Dörfchen in Ostfriesland ausgewählt. In den nun folgenden 40 Kapiteln erzählt Renate Kölpin die Geschichte einer zwanzigjärgen Frau, die 7hre grosse Liebe findet. Jedoch haben ihre Eltern ganz andere Pläne. Klar, dass hier Liebe und Eifersucht eine große Rolle spielen, aber auch Neid und Missgunst kommen nicht zu kurz. Auch die Sehnsucht spielt eine grosse Rolle. Eigentlich ist das Thema der Geschichte nicht neu und man hat solche oder ähnlich gestrickte Geschichten schon vielfach gelesen. Aber trotzdem habe ich diesen Reihenauftakt ganz besonders genossen. Ob es an der Schreibweise der Autorin lag? Möglich wäre es schon, da der Schreibstil wirklich sehr eingängig und mit dialektischen (plattdeutschen) Worten gespickt ist. Ich konnte mich somit noch mehr nach Ostfriesland denken und habe mich in dem lleinen Dörfchen wohl gefühlt. Alles schien mir echt und glaubwürdig.  Die Protagonisten waren sehr gut charakterisiert und ihre Handlungen nachvollziehbar. Die beiden Handlungsstränge (Johanna und Rolf) verbinden sich sehr passend und lassen eine leichte Hoffnung aufkommen, bis dann zum Schluss bzw. im Epilog ... nee, den verrate ich nicht. 😀

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Ein spannender und actionreicher Reihenauftakt

Thousand Islands - Ein rätselhafter Mord
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Äußerlich betrachtet hätte ich wohl nie zu diesem Reihensuftakt gegriffen. Das Cover wirkt auf mich wenig ansprechend und eher stumpf. Es war vielmehr der Klapoentext, der mich neugietig macht. Auch der ...

Äußerlich betrachtet hätte ich wohl nie zu diesem Reihensuftakt gegriffen. Das Cover wirkt auf mich wenig ansprechend und eher stumpf. Es war vielmehr der Klapoentext, der mich neugietig macht. Auch der Titel Thousand Islands in Verbindung mit einem Krimi hatte mich sehr angesprochen.

Aber kommen wir zum Inhalt und somit zum Prolog. Nach den nur wenigen Zeilen wollte ich unbedingt mehr wissen. Woher kannte Shana diesen Mann und wer war er? Ich wollte nun einfach mehr wissen. Also schnell weitergeblättert zum Hauptteil. Dieser beginnt dreizehn Monate später. Durch den sehr bildhaften Schreibstil hatte es mir die Autorin einfach gemacht, mich in die Geschichte einzulesen. Die Beschreibungen des Anwesens waren sehr detailliert, verströmen aber gleichzeitig auch etwas mystisches, so dass eine Spannung schnell aufgebaut wurde. Die Protagonisten wurden situationsbedingt der Reihe nach vorgestellt, so dass sich hier auch schnell Sympathie und Antipathie entwickelt haben. Immer wieder werden neue Hinweise gestreut, aber stets hatte ich das Gefühl noch meilenweit von der Kenntnis des Täters entfernt zu sein. Am Ende dann die Auflösung. Actionreichend und spannend. Und ich muss wirklich sagen, dass mich der Täter echt überrascht hat, aber im Nachhinein betrachtet absolut Sinn macht. Der Autorin ist es wirklich gelungen, mich über mehr als 300 Seiten an der Nase herumzuführen. Ich freue mich schon auf den Nachfolgeband, wenn die Suche nach Bram weitergeht.

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Einfach toli

Oktoberfest 1900 - Träume und Wagnis
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Nachdem dieses Jahr das Oktoberfest, auch genannt die Wiesn, in München aufgrund von Corona abgesagt wurde, ist dieser Roman gerade zur richtigen Zeit erschienen. Klar, dass die Erwartungen an die Umsetzung ...

Nachdem dieses Jahr das Oktoberfest, auch genannt die Wiesn, in München aufgrund von Corona abgesagt wurde, ist dieser Roman gerade zur richtigen Zeit erschienen. Klar, dass die Erwartungen an die Umsetzung des Themas recht hoch waren. Da die Autorin jedoch das Fest seit ihrer Kindheit kennt, war ich guter Dinge, dass mich dieser gut recherchierter Roman bestens unterhalten würde. 

Egal ob es um den Münchner Kellnerinnenverein, die königliche Schutzmannschaft (hier vertreten von  Inspektor Eder und Oberwachtmeister Lorenz), Gabriels Völkerschau oder der Satirezeitschrift Simplicissimus geht, die Autorin weiss alles geschickt zu erklären und in die Geschichte einzubauen. Eine Geschichte, die das Leben und Leiden zweier Damen widerspiegelt. Natürlich gehört zu Freud auch Leid, aber beides wurde durch den bildhaften Schreibstil hervorragend zu einer spannenden Geschichte verarbeitet. 

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, da er die Zeit und die Ereignisse hervorragend widergibt. Ein Zitat ist mir hier besonders in Erinnerung geblieben: "Jeder trägt seine Wahrheit in sich." Ich denke, dass dieser Satz alleine schon sehr vieles aussagt und auch Teile des Romans sehr treffend wiederspiegelt. Ich würde mich freuen, wenn es eine Fortsetzung geben würde und könnte mir auch eine Verfilmung sehr gut vorstellen. 

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