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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2020

Interessanter Urban-Fantasy Roman

Zwischen dir und der Dunkelheit
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Sera war schon immer anders als alle anderen. Zusammen mit ihren Freunden besitzt sie einen YouTube Kanal, auf dem sie Videos rund um die Sagen und Mythen Münchens posten.
Doch als die drei ein Video in ...

Sera war schon immer anders als alle anderen. Zusammen mit ihren Freunden besitzt sie einen YouTube Kanal, auf dem sie Videos rund um die Sagen und Mythen Münchens posten.
Doch als die drei ein Video in der Münchener Frauenkirche drehen dürfen, geschehen unerklärliche Dinge, die Sera nicht mehr loslassen.
Als dann auch noch die mysteriöse Lily und ihr gutaussehender Begleiter Elias auftauchen, wird Sera in einen Kampf gezogen, der schon vor Jahrhunderten begonnen hat…

An sich ist Sera eine recht sympathisch Protagonistin. Sie hat schon ihr Leben lang Vorahnungen und merkwürdige Träume, lässt sich davon aber nicht beirren und bleibt selbstbewusst. Jedoch ist sie zum Teil auch sehr leichtgläubig. So fand ich es manchmal schwer nachzuvollziehen, wie wenig sie Dinge hinterfragt hat.
Elias hingegen blieb leider das ganze Buch über sehr blass. Hierdurch war auch die seichte Liebesgeschichte der beiden kaum präsent bzw. entwickelte sich eher zwischen den Zeilen.

Die Handlung steht oft im Zusammenhang mit der christlichen Mythologie, über die ich bisher in keinem Buch gelesen habe.
Leider hatte ich zum Teil das Gefühl, das mir hier weitreichenderes Vorwissen gefehlt hat, da ich manchen Handlungssträngen nicht folgen konnte. Hinzu kam, dass ich öfters das Gefühl hatte, das sich einige Logikfehler eingeschlichen haben. Dies hat das Lesevergnügen natürlich stark beeinträchtigt.
Gut gefallen haben mir dafür Seras Visionen, die uns in das München von 1488 zurück versetzen. Hier fand ich die Handlung sehr spannend und auch gut nachvollziehbar.
Die Auflösung des ganzen hat mir dann leider wieder nicht so gefallen, da mir alles zu leicht ging und vieles nicht geklärt wurde.

Alles in allem ein interessanter Urban-Fantasy Roman rund um die christliche Mythologie, dem zum Teil aber Erklärungen und Glaubwürdigkeit gefehlt haben.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Ein guter Jugendroman

Dort, wo die Sterne im Wasser leuchten
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Skyler braucht einen Neuanfang und zieht deshalb zu ihrem Vater. Doch an ihrem ersten Tag an der neuen Schule begegnet sie gleich Damian, der ihrem Kindheitsfreund Matty zum Verwechseln ähnlich sieht; ...

Skyler braucht einen Neuanfang und zieht deshalb zu ihrem Vater. Doch an ihrem ersten Tag an der neuen Schule begegnet sie gleich Damian, der ihrem Kindheitsfreund Matty zum Verwechseln ähnlich sieht; Nur ist Damian ein Arsch und Matty doch eigentlich schon vor Jahren gestorben…

Mit der Protagonistin Skyler konnte ich zu Beginn nicht wirklich etwas anfangen, da sie sehr verschlossen ist. Jedoch ändert sich dies im Verlauf und sie bekommt mehr Tiefe und macht eine positive Entwicklung durch, von der ich mir aber noch mehr erhofft hatte.
Damian hingegen ist mir über das ganze Buch ein Rätsel geblieben. Er benimmt sich wie ein emotionsloser Trampel, weswegen ich mich echt gefragt habe, ob Skyler sich das nur gefallen lässt, weil er sie an Matty erinnert.

Weil Damian nunmal der Teilzeit-emotionslose-Trottel ist, konnte ich auch die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen den beiden nicht wirklich nachvollziehen, weil bei mir kaum Gefühle rübergekommen sind.
Dies lag zum Teil aber auch daran, dass die Liebesbeziehung und die Vergangenheit der beiden nicht unbedingt im Vordergrund der Handlung stehen. Vielmehr schwingen bei allem immer die Themen Leistungsgesellschaft und Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen mit.
Dies hat mir am Buch sehr gut gefallen, da beide Probleme sehr realistisch und greifbar dargestellt wurden. Jedoch hätte ich mir beim Thema Alkoholmissbrauch mehr Kritik gewünscht bzw. dass das Problem nicht so leicht gelöst werden kann.

Alles in allem ein Jugendroman, der den Geist unserer Zeit trifft und zum Nachdenken anregt, dem aber zum Teil Glaubwürdigkeit und Emotionen fehlen.

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Veröffentlicht am 27.10.2020

Wohlfühlroman mit Schwächen

Wild like a River
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Haven lebt mit ihrem Vater in einem Nationalpark und hat deshalb kaum Kontakt zu Personen ihres Alters.
Erst als Jackson im Nationalpark auftaucht, erkennt sie, dass das Leben noch mehr zu bieten hat…

Haven ...

Haven lebt mit ihrem Vater in einem Nationalpark und hat deshalb kaum Kontakt zu Personen ihres Alters.
Erst als Jackson im Nationalpark auftaucht, erkennt sie, dass das Leben noch mehr zu bieten hat…

Haven war mir zu Anfang sehr sympathisch, da sie sehr natürlich rüber kommt. Jedoch ist sie zum Teil auch sehr naiv und unbeholfen, was auf ihr Leben im Nationalpark geschoben wird. Da sie aber sowohl Internet hat, als auch das nächste Dorf häufiger besucht, wirkte diese Unbeholfenheit am Anfang zwar noch niedlich, aber mit der Zeit doch eher nervig.
Jackson hingegen ist in der Stadt aufgewachsen und studiert dort Jura, weil er es seinen Eltern recht machen will. Erst durch Haven erkennt er, was im Leben wirklich wichtig ist und wer seine wirklichen Freunde sind.
Mit Rae und Havens Cousine Lucy gibt es auch noch zwei sehr interessante und sympathische Nebencharaktere.

Die Liebesgeschichte von Haven und Jackson entwickelt sich sehr schnell. Bei den Szenen im National Park hatte ich noch das Gefühl, das diese stürmische Liebe zu den Charakteren passt, aber in der Stadt war dem nicht mehr der Fall. Vielmehr habe ich die beiden als gute Freunde wahrgenommen, da sie sich weder kennen noch einschätzen können. Dass die beiden sich noch nicht so kennen, ist zwar verständlich, aber da schon von großer Liebe zu sprechen, erschien mir doch leider eher unglaubwürdig. Hier hat mir einfach die Übergangsphase von Sympathie zu Liebe gefehlt.
Was mich aber wirklich gestört hat, ist, dass ich das Gefühl hatte, das der Konflikt am Ende nicht wirklich geklärt wurde. Weder spricht sich Haven mit Jackson noch mit ihrem Vater aus. Da hätte ich mir einfach noch eine ausführlichere Klärung und ein weniger abruptes Ende gewünscht.
Ansonsten gab es aber auch sehr emotionale Szenen, vor allem im Bezug darauf, wie wenig Haven von Jacksons angeblichen „Freunden“ akzeptiert wird.
Auch den Schreibstil von Kira Mohn ist wieder wunderschön und vor allem im Nationalpark wurde eine totale Wohlfühlatmosphäre geschaffen.

Alles in allem ein Wohlfühlroman über das Anderssein und Selbstfindung, dem aber zum Teil die Glaubwürdigkeit fehlt.

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Veröffentlicht am 19.10.2020

eine rührende Geschichte

Ein Lächeln sieht man auch im Dunkeln
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Theos Leben wird kontrolliert von seiner durch ein Trauma ausgelöste Angst. Doch unter dem Trauma leidet nicht nur Theo sondern seine ganze Familie - Vor allem seine Schwester Marie, die von ihren Eltern ...

Theos Leben wird kontrolliert von seiner durch ein Trauma ausgelöste Angst. Doch unter dem Trauma leidet nicht nur Theo sondern seine ganze Familie - Vor allem seine Schwester Marie, die von ihren Eltern vernachlässigt wird und Theo beschützt. Und dann gibt es da auch noch den neuen Schüler Samuel, der mit seinem ganz eigenen Schicksal zu kämpfen hat…

Protagonisten des Romans sind Theo, seine Schwester Marie und der neue Schüler Samuel.
Theo ist sehr passiv und verschlossen. Dies liegt vor allem an seinem Trauma und der daraus resultierenden Angst.
Marie ist überfürsorglich und macht es Theo dadurch zum Teil zu leicht. Hierdurch erschwert sie es ihm aber unbewusst, sein Trauma zu überwinden.
Und dann gibt es noch Samuel, der selbst nicht so wirklich weiß, wer er eigentlich sein will.
Leider konnte ich mich mit keinem der Protagonisten wirklich anfreunden. Zwar sind sie alle glaubhaft dargestellt, jedoch handeln sie oft irrational, was mich doch zum Teil genervt hat. Auch sind sie alle sehr verschlossen, wodurch es noch schwerer war, eine Bindung zu ihnen auf zu bauen.

Erzählt wird die Geschichte abwechselt aus Sicht der drei Protagonisten.
An sich hat mir dies gut gefallen. Jedoch war Theos Sicht oft überflüssig.
Dieses Gefühl hatte ich zu Beginn auch bei den anderen beiden Protagonisten. So hat sich das Buch für mich in zwei Teile geteilt.
Die ersten Hälfte hat sich gezogen und zwischenzeitlich war es wirklich ein Kampf, überhaupt weiterzulesen, da kaum etwas passiert ist.
Im der zweiten Hälfte ändert sich dies zum Glück. Die Charaktere öffnen sich und es werden Emotionen vermittelt. Man erfährt mehr über die Umstände von Theos Trauma und über Samuel früheres Leben, wodurch ich auch ihr Handeln besser nachvollziehen konnte.
Dass im Buch auch das Thema „zweite Chancen“ angesprochen wird, hat mir gut gefallen, da es sehr passend und glaubwürdig eingebaut wurde. Auch die Beziehung von Samuel und Marie, die sich schnell entwickelt, war eine nette Ergänzung.

Alles in allem eine rührende Geschichte über Trauma, Vergebung und zweite Chancen, der aber zum Teil die Emotionen gefehlt haben.

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Veröffentlicht am 20.08.2020

Ein nettes Buch für Zwischendurch

This is not a love scene
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Die Bücher ihrer Großmutter haben die Familie zerstört - zumindest ist Iris dieser Ansicht. Als die Bücher nun auch noch verfilmt und sie Teil der Produktion werden soll, steht für Iris eines fest: Sie ...

Die Bücher ihrer Großmutter haben die Familie zerstört - zumindest ist Iris dieser Ansicht. Als die Bücher nun auch noch verfilmt und sie Teil der Produktion werden soll, steht für Iris eines fest: Sie muss die Produktion stoppen! Nur hat sie nicht damit gerechnet, dass ihr sowohl die Crew als auch die Geschichte so sehr ans Herz wachsen würden…

Die Protagonistin Iris ist zu Beginn wegen ihrer Meinung zum Film ein sehr anstrengender Charakter, weil sie alles schlecht macht und sich querstellt. Jedoch lernt sie im Verlauf, dass auch ihr die Bücher weiterhelfen können. So wird sie verantwortungsbewusster, mutiger und selbstsicherer.
Iris größter Unterstützer ist Eamon, der Teil des Films ist. Er bringt Iris die Geschichte näher und hilft ihre dabei ihre Probleme und Ängste zu überwinden.
Hierbei hat mir sehr gut gefallen, dass die Liebesgeschichte der beiden nicht so im Vordergrund gestanden hat sondern Iris Entwicklung.

Bevor ich das Buch gelesen habe, dachte ich, dass es sich um eine leichte Sommergeschichte handelt. Umso überraschter war ich, wie viele Themen und Probleme angesprochen wurden. Irgendwie war es dann aber insgesamt thematisch zu viel und die Probleme wurden zu leicht gelöst. So wurden den Themen die Ernsthaftigkeit und Schwere genommen, wodurch die Geschichte viel an Tiefe eingebüßt hat. Auch habe ich zum Teil den Roten Faden vermisst, da sich die Themen für mich irgendwie nicht zu einem Ganzen zusammen gesetzt haben.
Der Aspekt der Filmproduktion hat mir sehr gut gefallen. Jedoch konnten auch hier die Probleme sehr leicht gelöst werden, wodurch den Geschichte an Glaubwürdigkeit verloren hat. So fehlte dem Filmteam meiner Meinung nach die Professionalität und die daraus resultierenden Fehler konnte sehr leicht ohne Fachpersonal gelöst werden. Darüber muss man aber wohl einfach hinwegsehen.

Alles in allem ist es ein nettes Buch für Zwischendurch, in dem viele wichtige Themen - zumindest oberflächlich - behandelt werden. Leider fehlten der Geschichte aber zum Teil Glaubwürdigkeit und Tiefe.

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