Musste mich dran gewöhnen
Kaleidra - Wer das Dunkel ruft (Band 1)Emilia entdeckt während eines Museumsbesuches ihre Gabe verschlüsselte Texte zu lesen. Als dann plötzlich ein attraktiver junger Mann namens Ben auftaucht und behauptet, sie wäre eine Alchemistin und sie ...
Emilia entdeckt während eines Museumsbesuches ihre Gabe verschlüsselte Texte zu lesen. Als dann plötzlich ein attraktiver junger Mann namens Ben auftaucht und behauptet, sie wäre eine Alchemistin und sie müsse dringend mit ihm kommen, fällt sie aus allen Wolken. Und bevor Emilia mit dieser Situation fertig werden kann, stehen bereits Angriffe eines verfeindeten Clans, riesige Schlangen und geheimnisvolle Logen auf dem Plan. Aber was genau will Ben von ihr, und wobei soll sie der Loge helfen?
Dieses Buch sprühte vor Tatendrang. Die junge Protagonistin Emilia ist für meine Begriffe ein bodenständiges Mädchen, unternehmungslustig, neugierig und mit messerscharfem Intellekt. Ihre Persönlichkeit war mir durch und durch sympathisch, und trotz ihrer anfänglichen Vorbehalte gegenüber ihrer Rolle als Alchemistin, blieb sie immer offen für Neues. Sie ist die Art von Mensch, die jeder gerne zur Freundin hätte. Ben dagegen fand ich interessant: Zu Beginn geheimnisvoll, mit militärischem Zack, später weiche Seiten zeigend, fast hingebungsvoll und aufopfernd. Es war anrührend mitzuverfolgen, wie sich dieses zarte Band der Verbundenheit zwischen Emilia und Ben nach und nach aufbaute, zerbrechlich und stark zugleich. Die Reisen der beiden erinnerten mich ein wenig an Indiana Jones, wobei ich die zu lösenden Rätsel mit Spannung verfolgt habe. Trotz der etwas düsteren Thematik wirkte die Energie der Geschichte aber locker und leicht.
Ich mochte die Gemeinschaft des Goldordens mit ihren ganz speziellen Figuren. Mir schien, dass Wertschätzung dort an der Tagesordnung lag, Zusammenhalt wichtig war - liebevolles Foppen inklusive. Mehr als einmal musste ich über diese besondere Truppe staunen und schmunzeln.
Zugegebenermaßen hat mir das Buch allerdings erst ab etwa der Mitte der Geschichte gefallen. Ich fand den Entwurf sehr kompliziert und diese Chemiesache, inklusive der Schlangen, war überhaupt nicht meins. Irgendwie hatte ich das Gefühl, als würde etwas nicht zusammenpassen. Außerdem würde ich mir wünschen, dass die mächtige Energie aus dem Licht gezogen werden würde und nicht aus dem Dunklen. Man bedenke die Botschaft dahinter.
„Kaleidra“ ist eine Geschichte voller Entwicklungen und mit einem fantastischen Finale, trotz des abrupten Cliffhangers! Auch, wenn der Anfang für mich gewöhnungsbedürftig war, freue ich mich jetzt schon auf Band 2!