Paris 1850. In der Romanfabrik von Alexandre Dumas schreiben siebzig Angestellte die beliebten Folgen von "
Die drei Musketiere"
und "
Der Graf von Monte Christo"
, die als Fortsetzungsgeschichten die Zeitungsleser begeistern. Doch im jüngsten Werk ist etwas faul zwischen den Zeilen, denn es ist gespickt mit Staatsgeheimnissen. Um seinen Ruf zu retten, muss sich Dumas ausgerechnet mit seiner größten Kritikerin verbünden: der deutschen Lehrerin Anna Moll, die ihn wegen freizügiger Texte angezeigt hat.
Gewinner der Abstimmung zum "Buch des Jahres 2020" bei WDR 2
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Wir schreiben das Jahr 1850 und es herrscht Aufbruchsstimmung in Frankreich. Der von sich selbst mehr als überzeugte berühmte Autor der drei Musketiere hat sich eine Romanfabrik gebaut, in welcher er Folgen ...
Wir schreiben das Jahr 1850 und es herrscht Aufbruchsstimmung in Frankreich. Der von sich selbst mehr als überzeugte berühmte Autor der drei Musketiere hat sich eine Romanfabrik gebaut, in welcher er Folgen und Folgen seiner Romane veröffentlicht um seinen Ruhm und seinen Reichtum zu mehren. Sein dekadenter Lebensstil verzerrt dennoch mehr als er einnimmt und so befindet sich Dumas in einem Strudel aus Problemen. Auf der anderen Seite haben wir Anna Moll, eine deutsche Adlige, die die Umstände ebenfalls nach Frankreich getrieben haben, wo sie sich um eine Anstellung bemüht. Ihren literarischen Ansprüchen genügen Dumas Schundromane nicht und so macht sie sich auf die Suche den berühmten Autoren aufzusuchen und ihm die Meinung zu geigen. Dabei wird sie in seine Geschäfte hineingezogen, nur um dann festzustellen, dass sie beide denselben Antagonisten haben. Sie verbünden sich und eine aufregende Jagd beginnt...
Ein einzigartiger Roman, der wortgewandt daher kommt und den Leser in den Bann zieht. Es bedarf jedoch ein entsprechendes Maß an Aufmerksamkeit um Details nicht zu überlesen und der Handlung so folgen zu können, wie es das Werk verdient. Mir hat die Handlung sehr gut gefallen und die Charaktere sind wirkliche Individuum. Auch erklärt der Autor im Nachwort sehr genau Fiktion und Realität des Werkes und so lernt man nebenher einiges über den berühmten Autoren. Das ein oder andere Mal sind mir die Zufälle doch etwas abstrus, aber dies ist nicht allzu gravierend. Dennoch ein gelungenes Werk und sicherlich nicht der letzte Roman, den ich von diesen Autoren lesen werde.
Dirk Husemann widmet dem berühmten Autor von „Die drei Musketiere“ einen Abenteuerroman und erzählt die Geschichte des geschäftstüchtigen Alexandre Dumas, dessen Schreibfeder nicht so schnell schreiben ...
Dirk Husemann widmet dem berühmten Autor von „Die drei Musketiere“ einen Abenteuerroman und erzählt die Geschichte des geschäftstüchtigen Alexandre Dumas, dessen Schreibfeder nicht so schnell schreiben konnte, wie seine Ideen sprudelten, weshalb er Hilfskräfte einstellte: Lohnschreiber übernahmen die Ausarbeitung der Texte. Die „Romanfabrik“ war geboren. Es geht aber vordergründig um die deutsche Lehrerin Anna, die den französischen Autor, aufgrund seiner fragwürdigen Texte, aufsuchen will und sich plötzlich in einem herausforderndem Abenteuer quer durch Europa wiederfindet, konfrontiert mit alten Geistern, die sie lieber hinter sich gelassen hätte.
Dirk Husemann gelingt es, Alexandre Dumas Worte und Ansichten so einzubinden, dass die Grenzen zwischen Autobiographie und Fiktion zu verschwimmen scheinen. Ein gelungener Kunstgriff! Es finden sich sogar ein paar Ähnlichkeiten zu „Die drei Musketiere“. Dafür hat der Autor sorgfältig recherchiert und Minderheiten, Rassismus, das Phänomen des Magnetisierens, historische Umbrüche und gesellschaftliche Errungenschaften mit einfließen lassen. Die gekonnt gewählte Erzählform ermöglicht es, unterschiedliche Handlungsstränge zu verfolgen, bis sich, nach einem zugespitztem Showdown, die Ungereimtheiten auflösen und in einem allzu glatten Ende wiederfinden.
Gespickt mit eine Prise Fantasie, hat Husemann einen unterhaltsamen, historisch detailgetreuen Schmöker geschaffen, der durch seine poetische und illustrative Sprache wie eine Zeitmaschine fungiert.
Mir hat besonders gefallen, dass Husemann klischeebehaftete Rollenbilder in Frage stellt: Heldin ist eine deutsche Lehrerin im Rollstuhl. Als Leser kann man sich dem Wechselspiel zwischen dramatischer Wendung und Gegensätzlichkeit der Protagonisten kaum entziehen, weshalb gesunder Menschenverstand gelegentlich in den Hintergrund tritt - darauf sollte man sich als Leser einlassen können.
Fazit: Ein spannender Unterhaltungsroman, der vor allem durch bildhafte Erzählweise, historischen Bezüge, treffende Zitate und einem gelungenem Showdown überzeugt. Dumas war ein interessanter Charakter, von dessen Romanfabrik ich aber gern noch mehr erfahren hätte. Hier weckt der Klappentext wohlmöglich falsche Erwartungen.
Der historische Roman „Die Romanfabrik von Paris“ von Dirk Husemann beschäftigt sich mit Alexandre Dumas, dem Schöpfer von „Die drei Musketiere“.
Als die im Rollstuhl sitzende Anna Moll aus Baden-Baden ...
Der historische Roman „Die Romanfabrik von Paris“ von Dirk Husemann beschäftigt sich mit Alexandre Dumas, dem Schöpfer von „Die drei Musketiere“.
Als die im Rollstuhl sitzende Anna Moll aus Baden-Baden bei einer deutschstämmigen Familie in Frankreich angestellt wird, um deren Kinder zu unterrichten, fallen sie ihr zum ersten Mal in die Hände – die Romane von Alexandre Dumas. Sofort will sie gegen diese furchtbaren Texte angehen, denn sie handeln oft von hilflosen Frauen, die von starken Männern gerettet werden müssen. Oft ist auch Gewalt im Spiel. Das gehört nicht in die Hände von Kindern oder sonst wem, denkt sich Anna und macht sich auf den Weg, um gegen Dumas zu handeln. Zusammen mit der Zensur-Behörde begibt sie sich zu Dumas‘ Anwesen, um ihn zur Rechenschafft zu ziehen. Doch dort erblickt Anna eine Person aus ihrer Vergangenheit, die ihr viel Kummer bereitet und die sie tot geglaubt hat. Dies ist Monsieur Lemaitre, der von Dumas 3 Amulette haben möchte, die Dumas von seinem Vater geerbt hat, mit welchem Lemaitre ebenfalls in Verbindung stand. Doch Lemaitre ist hinterlistig und ist bereit, wirklich alles für die Amulette zu tun, weshalb er auch nicht davon zurückschreckt, einen Mord zu begehen, diesen Dumas anzuhängen und ihn so zu einem Staatsfeind zu machen. Dumas und Anna tun sich etwas widerwillig zusammen, um Lemaitre das Handwerk zu legen und verfolgen ihn über den halben Globus. Ein aufregendes Katz-und-Maus-Spiel beginnt.
Selten hatte ich einen Roman, bei dem mit alle Charaktere in ihrer Rolle gefallen. Dies ist hier der Fall. Die Figuren sind durchweg gut geschrieben und ihre Rollen gut durchdacht. Natürlich hat mit Olaf Schmaleur am besten gefallen. Von ihm wurde Anna als Lehrerin für seine Kinder angestellt, er war stets hilfsbereit, freundlich und auch für Spaß zu haben, sehr zur Freude seiner Kinder, aber seiner Frau gefiel dies nicht. Obwohl er nur wenig vorkommt, gefällt mir diese Figur doch sehr.
Anna und Dumas sind sehr gegensätzliche Charaktere, die sich aber im Laufe der Geschichte immer besser ausgleichen und ein Band zwischen sich knüpfen. Sie sind beide auf ihre Art zielstrebig, aber auch bereit, Kompromisse einzugehen, wenn sie die Bedingungen noch etwas für sich abändern können. Auch wenn sie sich zu Beginn nicht ausstehen können, so werden sie ein wunderbares Team im Verlauf der Geschichte.
Lemaitre ist klar als „Bösewicht“ dieses Romans zu betrachten. Der Magnetiseur ist hinterhältig und schreckt nicht davor zurück, andere auszunutzen. Wenn er sie nicht mehr braucht, lässt er sie fallen wie eine heiße Kartoffel und ihm ist egal, was mit ihnen passiert. Das einzige, was ihm wirklich wichtig ist, sind die Amulette von Dumas senior. Doch muss er erkennen, dass seine Gegner Alexandre Dumas und Anna Moll mit allen Wassern gewaschen sind und sich gegen ihn stellen.
Der Handlungsablauf in dem Roman gefällt mir sehr gut. Zu Beginn ist es nicht vorstellbar, dass die Geschichte aus Paris heraus weiter gehen könnte. Doch nach und nach wird der Leser in diese Richtung geleitet und das zwar direkt, aber nicht so plötzlich, dass man sofort wusste, wie es weiter geht. Dirk Husemann hat unvorhersehbar geschrieben. Zwar hatte ich beim Lesen immer eine Vorstellung davon, was als nächstes passieren könnte. Aber ich wurde doch jedes Mal überrascht, weil es entweder etwas oder doch sehr anders gekommen ist, als ich dachte.
Generell wurde der Spannungsbogen gut aufrecht gehalten. Der Handlung konnte ich als Leser durchgängig gut folgen. Auch der Schreibstil gefällt mir wirklich gut. Ich mag es, wenn man die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven von unterschiedlichen Figuren sieht. Also hatte man hier auch die Sicht des Bösewichts dabei, was ich wirklich gut fand. Und trotzdem wusste man nie so recht, was er als nächstes vorhat – gut gelungen!
Der Titel hat mich im Verlauf der Geschichte immer wieder stutzig gemacht. „Die Romanfabrik von Paris“, jedoch befinden wir uns nur zu Beginn des Romans einmal dort und danach nicht mehr. Aber zum Schluss wird es doch klar, warum diese Titel passend ist. Mit der Romanfabrik hat alles begonnen und dort endet es auch. Mehr möchte ich da nicht verraten.
Das Buch hat mir gut gefallen. Es war mein zweiter historischer Roman und so langsam gefällt mir dieses Genre wirklich gut. Auch, wenn man von Dumas selbst nichts gelesen hat oder nicht viel weiß, findet man sich in der Geschichte zu recht. Dass zum Schluss auch nochmal vom Autor erläutert wurde, welche Begebenheiten aus dem Roman als Fakten betrachtet werden können und welche hinzugedichtet wurden, mag ich wirklich sehr.
Rundum ein gelungenes Buch, welches ich Interessierten empfehlen kann. Es war sehr angenehm zu lesen, es hat zwischendurch auch immer mal etwas zum Lachen gegeben und war generell eine interessante Geschichte um den berühmten Alexandre Dumas.
Paris 1850. In der Romanfabrik von Alexandre Dumas schreiben siebzig Angestellte die beliebten Folgen von Die drei Musketiere und Der Graf von Monte Christo, die als Fortsetzungsgeschichten die Zeitungsleser ...
Paris 1850. In der Romanfabrik von Alexandre Dumas schreiben siebzig Angestellte die beliebten Folgen von Die drei Musketiere und Der Graf von Monte Christo, die als Fortsetzungsgeschichten die Zeitungsleser begeistern. Doch im jüngsten Werk ist etwas faul zwischen den Zeilen, denn es ist gespickt mit Staatsgeheimnissen. Um seinen Ruf zu retten, muss sich Dumas ausgerechnet mit seiner größten Kritikerin verbünden: der deutschen Lehrerin Anna Moll, die ihn wegen freizügiger Texte angezeigt hat.
Mir hat das Cover sofort ins Auge gestochen, daher hatte ich mich für das Buch beworben.
Das System der Romanfabrik finde ich super interessant. Wenn man eine Idee zu einem Buch im Kopf hat, aber es selber nicht umsetzen kann, ist ein bezahlter Schreiber Gold wert.
Der Schreibstiel ist der damaligen Zeit angepasst, fordert aber auch ein konzentriertes Lesen.
Es gibt immer wieder überraschende Wendungen und Geschehnisse, die nicht vorraus zu sehen sind.
Der historische Roman „Die Romanfabrik von Paris“ spielt in der Zeit von November 1851 bis Januar 1852. Die Hauptcharaktere verbringen diese Zeit in Paris, Brüssel, London und St. Petersburg.
Alexandre ...
Der historische Roman „Die Romanfabrik von Paris“ spielt in der Zeit von November 1851 bis Januar 1852. Die Hauptcharaktere verbringen diese Zeit in Paris, Brüssel, London und St. Petersburg.
Alexandre Dumas, Autor der drei Musketiere, trifft auf Anna Moll, ehemalige Gräfin aus Baden- Baden, die ihn wegen seiner freizügigen Texte angezeigt hat. Etienne Lemaitre hat einen bösen Plan und will deshalb ein Geschäft mit Dumas abschließen, in dem es um drei Artefakte und jede Menge Geld geht. Schon bald müssen sich Anna und Alexandre zusammenschließen, um ihren gemeinsamen Feind stoppen zu können……
Die Geschichte an sich gefällt mir sehr gut, so auch der Schreibstil. Das Cover, die Schriftart und die Verschnörkelungen im Buch geben dem Buch einen historischen Touch. Am Beginn des Buches gibt es eine Liste aller Charaktere und deren Verbindungen. Dadurch ist es sehr einfach in die Geschichte einzutauchen und, wenn nötig, nachzusehen. Am Ende des Buches findet man das Nachwort, in dem die Fakten, die für das Buch verändert wurden, wahrheitsgemäß erklärt werden. Man merkt, dass sich der Autor gut mit der damaligen Zeit und auch mit Dumas auseinandergesetzt hat
Die Charaktere wirken am Beginn alle eher unsympathisch, wobei sich das im Laufe des Buches verbessert. Dumas zum Beispiel, ist am Anfang richtig arrogant und egoistisch, entpuppt sich dann aber als hilfsbereit und humorvolle Person.
Sehr positiv ist die Originalität der Geschichte, es gibt immer wieder überraschende Wendungen und es ist an vielen Stellen sehr spannend. Ich mochte die verschiedenen Städte, in denen die Geschichte spielt, gerne, so gibt es immer etwas Neues. Am Anfang hat die Geschichte spannend begonnen, gegen Mitte hin wurde es etwas langweilig, am Ende wurde es nochmal richtig spannend.
Fazit: Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen, die Geschichte wurde lustig und spannend erzählt. Zudem habe ich jede Menge Dinge über Dumas und die damalige Zeit gelernt.