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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2021

Manchmal liegt das Glück so nah…

Wie das Leuchten von Bernstein
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Marie ist vom Pech verfolgt: Ihr kleiner Blumenladen kann nicht gegen die Billigkonkurrenz bestehen und ihr Verlobter Jan beschließt spontan zu einem Solo-Selbstverwirklichungstrip nach Asien aufzubrechen ...

Marie ist vom Pech verfolgt: Ihr kleiner Blumenladen kann nicht gegen die Billigkonkurrenz bestehen und ihr Verlobter Jan beschließt spontan zu einem Solo-Selbstverwirklichungstrip nach Asien aufzubrechen und kündigt die gemeinsame Wohnung. Job weg, Beziehung weg, Wohnung weg, Leben weg. Daraufhin flüchtet Marie zu ihrer Großmutter, die auf Hiddensee ein kleines Hotel führt. Die alte Heimat hatte sie vor Jahren Hals über Kopf wegen einer Liebesgeschichte verlassen – nun bietet sich die Gelegenheit alte Probleme zu lösen und einen Neustart zu wagen…

Leider hat mich der Roman aus mehreren Gründen nicht überzeugt: Protagonistin Marie ist viel zu inaktiv und farblos um wirklich eine interessante Figur zu sein. Ihr Verlobter löst quasi im Vorbeigehen das gemeinsame Leben auf, aber auf den erwarteten großen Krach wartet man vergeblich. Marie macht sich auf die Suche nach ihrem leiblichen Vater und findet ihn auch ohne Schwierigkeiten – doch anstatt die liebe Familie (mit der sie seit Jahren befreundet ist) zu fragen, warum sie nie auf sie zugekommen sind, macht sie – gar nichts. Auch die neue Beziehung und die neue Arbeit werden von anderen angestoßen. Zum anderen kommt Bernstein (als Teil des Titels) fast gar nicht vor. Das ist schade, ich hätte mir gewünscht, dass das Thema einen größeren Bereich einnimmt. Alles in allem ist es ein netter, aber nichtssagender Roman, den man liest – und dann sofort wieder vergessen hat.

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Veröffentlicht am 13.06.2021

Leider uninspirierte Handlung

Aus allen Wolken fällt man auch mal weich
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Im Internet hat Julia das perfekte Leben – liebevollen Ehemann, süße Tochter, Villa mit parkähnlichem Garten und Designermöbeln. Dumm nur, dass sie Wirklichkeit eine alleinerziehende Single-Mutter, in ...

Im Internet hat Julia das perfekte Leben – liebevollen Ehemann, süße Tochter, Villa mit parkähnlichem Garten und Designermöbeln. Dumm nur, dass sie Wirklichkeit eine alleinerziehende Single-Mutter, in dunkler kleiner Wohnung mit finanziellen Problemen ist, die selbstkreierte Armbänder aus Paketbändern teuer verkauft. Schöner Schein, nichts dahinter. Ein Lichtblick ist der gutaussehende Nachbar, der als Bildhauer arbeitet und den Julia durch Zufall privat näher kennenlernt…

Ursprünglich haben mich die kurzen witzigen Textabschnitte angesprochen, die zeigen, was Julia im Internet postet, im Vergleich zu dem, wie es eigentlich wirklich ist. Leider kommen nur wenige solche Stellen vor.

Die Handlung selbst plätschert dann zwischen Kindergarten und Schwärmereien dahin und ist nur mäßig unterhaltsam. Als Julia unabsichtlich ein unretuschiertes Foto postet, bröckelt die schöne Fassade und Julia tut das, was naheliegend ist, nämlich „echte“ Fotos posten. Das bringt ihr im Buch wahre Begeisterungsstürme und hohe Umsatzzahlen. Mal abgesehen davon, dass diese Idee mittlerweile alles andere als originell/neu ist, fragt man sich aber auch, ob man wirklich Ressourcen verschwenden muss, um Fotos von dreckigen, privaten Frühstückstischen und dergleichen zu posten. Muss man das Private wirklich derartig in die Öffentlichkeit zerren? Interessiert das wirklich jemanden bzw. nützt das jemanden? Insgesamt zeigt die Handlung ein sehr fragwürdiges Bild der heutigen Gesellschaft – eine extreme Oberflächlichkeit mit traurig wenig Tiefgang. Die Idee war gut, nur leider wurde sie lieb- und phantasielos umgesetzt, daher 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Veränderte Lebensumstände

Der Glanz einer Sternennacht
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Nach dem unerwarteten Tod des letzten irischen Ritters erbt überraschend die jüngste der drei Töchter den Löwenanteil, sprich die renovierungsbedürftige Burg. Die Mutter und auch die beiden Schwestern ...

Nach dem unerwarteten Tod des letzten irischen Ritters erbt überraschend die jüngste der drei Töchter den Löwenanteil, sprich die renovierungsbedürftige Burg. Die Mutter und auch die beiden Schwestern Ottie und Pip sind alles andere als begeistert von dieser Entwicklung. Aber auch Willow selbst, die schon vor langer Zeit weggezogen ist, fühlt sich vom Erbe überfordert und möchte so schnell als möglich verkaufen. Der einzige potentielle Interessent ist zu allem Übel auch noch ein eingebildeter englischer Snob, der mit allem aneckt. Dennoch fühlt sich Willow von ihm angezogen. Und zu dem Liebesdurcheinander der drei Schwestern kommen nach und nach alte Familiengeheimnisse hinzu….

Zu lesen, wie eine trauernde Familie fast ein ganzes Buch lang knapp davor steht, ein Zuhause zu verlieren, das ihren Vorfahren über Jahrhunderte lang gehört hat, ist anstrengend, traurig und regt gleichzeitig dazu an, selbst zu hinterfragen, was einem im Leben wirklich wichtig ist.

Das „rauschende Weihnachtsfest“, das im Klappentext so vollmundig angekündigt wird, ist kein richtiges Weihnachtsfest, sondern eine Schicki-Miki-Party vor Weihnachten. Was sich natürlich viel schlechter verkaufen lässt. Insgesamt meiner Meinung nach eines der schwächeren Bücher dieser Autorin. Jeder, der eine romantische Weihnachtsgeschichte erwartet, wird enttäuscht sein. Wer mit einer mäßig spannenden Familientragödie zufrieden ist, dem kann ich diesen Roman empfehlen. Daher 3 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Viele Allgemeinweisheiten, wenig Inhalt

Was wir gewinnen, wenn wir verzichten
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Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, nachdem ich eine sehr positive Kritik dazu gelesen hatte. Verzicht ist in Zeiten wie diesen „in“, - Zurück zum einfachen Leben, zu mehr Lebensfreude, wenngleich ...

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, nachdem ich eine sehr positive Kritik dazu gelesen hatte. Verzicht ist in Zeiten wie diesen „in“, - Zurück zum einfachen Leben, zu mehr Lebensfreude, wenngleich der Verzicht nicht immer freiwillig erfolgt. Umso enttäuschter war ich beim Lesen.

Dieses kleine Buch ist in sehr einfacher Sprache geschrieben und strotzt vor allgemein bekannten Lebensweisheiten. Sicher richtig und ganz nett, aber weder neu noch irgendwie neuwertig „verpackt“. Neue Erkenntnisse oder Aha-Erlebnisse hat mir der Text aber nicht gebracht.

Bei gewissen Aussagen stimme ich dem Autor, aber einfach nicht zu, beispielsweise, wenn er lobend schreibt, dass die Coronakrise eine Wertschätzung für bestimmte Berufsgruppen gebracht hätte. Am Papier mag das stimmen und schön klingen – ändert aber nichts daran, dass diese Wertschätzung finanziell nicht gezeigt wird und im Großen und Ganzen ein leeres Lippenbekenntnis ist. Auch mit dem Vergleich des Schicksals des jüdischen Arztes und KZ-Insassen Viktor Frankl mit dem des deutschen Schauspielers Samuel Koch kann ich nichts anfangen. Beiden hätten aus ungeplanten Lebensumständen viel gemacht und dem Leben eine persönliche Antworten gegeben. Auch wenn ich verstehen kann, was Firus damit sagen will, empfinde ich das Gleichsetzen des Leids eines Menschen der unverschuldet im KZ war und fast seine gesamte Familie verloren hat, mit dem Unfall eines Sportlers, der bewusst!! und freiwillig das Risiko eines schweren Unfalls in Kauf genommen hat, um an einer TV-Show teilzunehmen, als unglaublich zynisch und als Beispiel einer eigentlich wichtigen Aussage denkbar schlecht gewählt. Alles in allem war das Buch für mich daher insgesamt eine Enttäuschung.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Ein botanischer Zaubergarten auf Capri

Der Schmetterlingsgarten
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Martin ist Biologe und spezialisiert auf Schmetterlinge. Im Rahmen seiner Habilitation bekommt er ein Forschungsprojekt für Capri genehmigt. Dort angekommen trifft der eher spröde Eigenbrötler auf Luisa, ...

Martin ist Biologe und spezialisiert auf Schmetterlinge. Im Rahmen seiner Habilitation bekommt er ein Forschungsprojekt für Capri genehmigt. Dort angekommen trifft der eher spröde Eigenbrötler auf Luisa, die als Mädchen für alles ein einem heruntergekommenen Palazzo arbeitet. Die dazugehörige Garteneinlage ist ein Traum für Flora und Fauna – die Besitzerin allerdings, eine verarmte, alte Contessa, lehnt Besucher ab. Als jedoch Luisas betrügerischer Noch-Ehemann auftaucht und es auf den Garten abgesehen hat, ist jede Hilfe nötig….

Leider eines der Bücher, die einen mit einem schönen Cover anziehen und dann inhaltlich wenig zu bieten haben. Sogar die obige Zusammenfassung fiel mir schwer, wie man unschwer erkennen kann. Der Inhalt plätschert nichtssagend dahin, es passiert wenig und das wenige, werde ich vermutlich innerhalb einer Woche vergessen haben. Abgesehen vom „bösen Alessandro“ sind sämtliche Figuren derart übertrieben sympathisch gezeichnet, dass sie schon wieder uninteressant sind. Das Perfekte interessiert nicht, hat mir mal jemand gesagt – und hier trifft diese Aussage voll ins Schwarze, keine der Figuren hat Ecken und Kanten oder auch nur irgendeine Eigenart über die man fünf Minuten nachdenken könnte. Auch die Handlung löst sich ohne großen Höhepunkt schnell in Wohlgefallen auf. Am besten hat mir noch die Beschreibung des wunderschönen Gartens gefallen. Daher von mir nur drei Sterne und keine Leseempfehlung.

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