Manchmal liegt das Glück so nah…
Wie das Leuchten von BernsteinMarie ist vom Pech verfolgt: Ihr kleiner Blumenladen kann nicht gegen die Billigkonkurrenz bestehen und ihr Verlobter Jan beschließt spontan zu einem Solo-Selbstverwirklichungstrip nach Asien aufzubrechen ...
Marie ist vom Pech verfolgt: Ihr kleiner Blumenladen kann nicht gegen die Billigkonkurrenz bestehen und ihr Verlobter Jan beschließt spontan zu einem Solo-Selbstverwirklichungstrip nach Asien aufzubrechen und kündigt die gemeinsame Wohnung. Job weg, Beziehung weg, Wohnung weg, Leben weg. Daraufhin flüchtet Marie zu ihrer Großmutter, die auf Hiddensee ein kleines Hotel führt. Die alte Heimat hatte sie vor Jahren Hals über Kopf wegen einer Liebesgeschichte verlassen – nun bietet sich die Gelegenheit alte Probleme zu lösen und einen Neustart zu wagen…
Leider hat mich der Roman aus mehreren Gründen nicht überzeugt: Protagonistin Marie ist viel zu inaktiv und farblos um wirklich eine interessante Figur zu sein. Ihr Verlobter löst quasi im Vorbeigehen das gemeinsame Leben auf, aber auf den erwarteten großen Krach wartet man vergeblich. Marie macht sich auf die Suche nach ihrem leiblichen Vater und findet ihn auch ohne Schwierigkeiten – doch anstatt die liebe Familie (mit der sie seit Jahren befreundet ist) zu fragen, warum sie nie auf sie zugekommen sind, macht sie – gar nichts. Auch die neue Beziehung und die neue Arbeit werden von anderen angestoßen. Zum anderen kommt Bernstein (als Teil des Titels) fast gar nicht vor. Das ist schade, ich hätte mir gewünscht, dass das Thema einen größeren Bereich einnimmt. Alles in allem ist es ein netter, aber nichtssagender Roman, den man liest – und dann sofort wieder vergessen hat.