Enttäuschend!
Meine recht belesene Bekannte hatte mich vor der Lektüre von Gaito Gasdanows Roman "Ein Abend bei Claire" gewarnt, sie hätte es aus Langeweile und wegen des ermüdenden Schreibstils abgebrochen.
Aber der ...
Meine recht belesene Bekannte hatte mich vor der Lektüre von Gaito Gasdanows Roman "Ein Abend bei Claire" gewarnt, sie hätte es aus Langeweile und wegen des ermüdenden Schreibstils abgebrochen.
Aber der Klappentext klang so interessant, dass ich trotzdem einen Versuch wagen wollte.
Leider wurde ich enttäuscht: Viele Seiten ohne Absätze, Einschübe, wörtliche Rede etc., und Sätze, die sich über zwölf Zeilen hinzogen, verdarben mir bald jede Freude am Lesen.
Ein Lichtblick - die Beziehung des in der Ich-Form erzählenden Protagonisten Kolja zu Claire ließ mich weitgehend kalt - war seine letzte Begegnung mit dem wesentlich älteren Witali, einem philosophisch angehauchten einsamen Sonderling, als ich etwas über "Rote" und "Weiße" erfuhr und auf die mir bis dahin unbekannten Begriffe "Fee Rautendelein" und "Smuta" stieß, die ich mir anschließend " ergooglete..
Wenn ausnahmsweise mal mit Claire oder ihren Familienmitgliedern gesprochen wurde, geschah dies auf - für normale Schulunterrichtsfragmente ausreichendem - Französisch, was aber unten auf der betreffenden Seite stets übersetzt wurde.
Fazit: Witali wird mir in trauriger Erinnerung bleiben, alles andere werde ich rasch zu vergessen suchen.