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Veröffentlicht am 14.11.2020

Die Rache der Geier-Königin

Das Erbe der Vogelmenschen
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Federica de Cescos letzter Roman Der englische Liebhaber war sehr beeindruckend, daher wollte ich auch dieses neue Buch unbedingt lesen. Aber es hat ungewöhnliche Themen und einen anderen Ton. Darauf muss ...

Federica de Cescos letzter Roman Der englische Liebhaber war sehr beeindruckend, daher wollte ich auch dieses neue Buch unbedingt lesen. Aber es hat ungewöhnliche Themen und einen anderen Ton. Darauf muss man sich erst einmal einlassen. Ich mag Federica de Cescos Stil.Sie hat eine bildreiche Sprache, die sie aber dezent einsetzt.
Der Roman lebt von den Figuren, insbesondere die junge Archäologiestudentin Leo. Auch Leos Großmutter spielt eine wichtige Rolle. Von ihr kommen einige Geschichten, die sie Leo erzählt und die den Roman mittragen.

Im Museum trifft Leo den Kunststudenten Kenan. Gemeinsam fliegen sie von der Schweiz in die Türkei, zu einem Fundort in der Wüste.
Gerade in diesen Passagen brilliert die Autorin mit ausgezeichneten Beschreibungen der Umgebung.

Am Ende bleibt aber doch das Gefühl, dass zu viele Themen nur angerissen bleiben. Dennoch, ein interessantes Buch.

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Fränkischer Ritterroman, Teil 1

Die große Fälschung
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Die große Fälschung ist ein großer Ritterroman. Tuckstett ist der erste Teil einer 10teiligen Reihe, also wird es ein mächtiges Werk. Das hat aber auch zufolge, dass man bei Teil 1 den Eindruck hat, praktisch ...

Die große Fälschung ist ein großer Ritterroman. Tuckstett ist der erste Teil einer 10teiligen Reihe, also wird es ein mächtiges Werk. Das hat aber auch zufolge, dass man bei Teil 1 den Eindruck hat, praktisch nur eine Leseprobe zu lesen. Einiges wird angerissen.
Angesiedelt ist die Geschichte im Jahr 998, jedoch wird das schnell gebrochen, indem Versatzstücke der Zukunft, unsere Gegenwart, gegenwärtig ist. Damit scheint indirekt eine Gesellschaftskritik unserer Zeit vorzuliegen. Ein wenig ratlos bleibe ich als Leser dabei.
Was gut funktioniert ist der Ton des Romans, der durch die amüsante Erzählstimme von Ritter Rudolf von Gardau getragen wird.

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Veröffentlicht am 10.11.2020

Deutsche Literatur

Herzenssache
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Gerhard Wolf war der Mann von Christa Wolf, der großen Schriftstellerin.
Er war stets an ihrer Seite und unterstütze sie und ihr Werk. Außerdem engagiert er sich für viele andere Schriftsteller. In diesem ...

Gerhard Wolf war der Mann von Christa Wolf, der großen Schriftstellerin.
Er war stets an ihrer Seite und unterstütze sie und ihr Werk. Außerdem engagiert er sich für viele andere Schriftsteller. In diesem Buch schreibt er über die Begegnungen mit einer Reihe von ihnen.
Ich hatte, ehrlich gesagt, auf mehr Christ Wolf gehofft, so außer Gesprächen und ein paar Briefen gibt es wenig von ihr. Dennoch bleibt sie irgendwie immer auf eine spirituelle Art und Weise dabei.

Im Buch gibt es die offiziellen Reden und Ansprachen, zum Beispiel über Walter Jens. Noch stärker sind die Abschnitte über vielleicht nicht ganz so bekannte Persönlichkeiten, z.B. das lange Memorial über die Holocaust-Überlebende Franci Faktorova.

Veröffentlicht am 09.11.2020

Schicksal oder der Zauber des Zufalls

Die Farbe von Glück
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Clara Maria Bagus erzählt in einem geschmeidigen Stil von Momenten, die das Leben von Menschen nachhaltig beeinflussen.
Es ist eine Geste des Mitfühlens gewesen, als Charlotte den kleinen Antoine bei sich ...

Clara Maria Bagus erzählt in einem geschmeidigen Stil von Momenten, die das Leben von Menschen nachhaltig beeinflussen.
Es ist eine Geste des Mitfühlens gewesen, als Charlotte den kleinen Antoine bei sich aufnimmt, nachdem der von seiner Mutter verlassen wurde.
Dadurch macht sie sich aber auch verletzbar. Der Richter Jules zwingt sie, die als Krankenschwester arbeitet, sein neugeborenes krankes Baby gegen ein anderes auszutauschen. Eine Tat, die schwer wiegt.
Man folgt als Leser aber nicht nur Charlotte und Antoine sondern jetzt auch Jules, der mit seiner Schuld nur schwer leben kann.

Es ist ein melodramatischer Roman mit philosophischen Gehalt. Die Figuren versuchen stets ihr Leben und ihr Schicksal zu verstehen. Es gibt einige schöne Gedanken, manche Sätze sind aber auch wie aus Glückskekse.
Es gibt dann ein paar Begegnungen, die nicht mehr Zufall sein können. Das verursachte bei mir ein wenig Zweifel an der Wahrscheinlichkeit.
Davon mal abgesehen ist es ein sehr lesbares Buch.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Carl und Schascha

Der Buchspazierer
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Ein Blick aufs Cover erzeugt ein Bild der beiden Hauptfiguren, dem alten Buchspazierer Carl und die neunjährige Schascha, die ihn beim Buchaustragen begleitet.

Carl arbeitet für eine Buchhandlung. Ihm ...

Ein Blick aufs Cover erzeugt ein Bild der beiden Hauptfiguren, dem alten Buchspazierer Carl und die neunjährige Schascha, die ihn beim Buchaustragen begleitet.

Carl arbeitet für eine Buchhandlung. Ihm liegen die Leser am Herz. Er bringt ihnen nicht nur die Bücher sondern sprich auch mit ihnen über die Bücher. Die Kunden haben alle verschiedene Eigenschaften, so kommt es auch zu ganz unterschiedlichen Begegnungen.

Der Autor schwelgt in den Welten der Bücher. Es gibt auch viele Zitate aus bekannten Romane. Hinzu kommen aber auch Elemente aus dem realem Leben, denn manche von Carls Kunden haben auch ernste Probleme.

Carsten Sebastian Henn lag sein Stoff offensichtlich am Herzen.
Seine Stärke liegt in den Dialogen.
Die Charakterisierung der Figuren bleibt aber ein wenig auf der Oberfläche.
Mich überzeugte aber die Freundschaft zwischen den alten Mann und dem Mädchen. Die kleine liegt Carl bald sehr am Herzen. Als sie plötzlich nicht zu den gemeinsamen Spaziergängen erscheint, ist er in Sorge. Dann steht er aber selbst vor einer unerwarteten Bedrohung.

Fazit: Der Buchspazierer ist ein Buch für die Seele!

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