Ein Odenwald-Krimi, der leider meine Erwartung nicht erfüllt hat
Frank Liebknecht stösst eher ungewollt auf alte Zeitungsgeschichten, die vor 20 Jahren hochbrisant und aktuell waren. Ganz in der Nähe gab es ein amerikanisches Munitionslager, welches aufgegeben wurde. ...
Frank Liebknecht stösst eher ungewollt auf alte Zeitungsgeschichten, die vor 20 Jahren hochbrisant und aktuell waren. Ganz in der Nähe gab es ein amerikanisches Munitionslager, welches aufgegeben wurde. Gleichzeitig demonstrierten Friedenaktivisten dazumal vor diesem Lager. Ein paar Zeitzeugen leben heute noch in Vielbrunn und treffen sich ab und zu im Wirtshaus am Stammtisch. Doch einige von denen mögen es überhaupt nicht, als Frank dazu Fragen stellt, was alles geschehen ist.
Der Stoff und die Idee darüber einen spannenden Krimi zu schreiben, fand ich super. Nach gut 100 Seiten fragte ich mich jedoch immer mehr, wohin das alles führen wird. Mir fehlte einfach der wahre Kick und eine gute Spannung. Viele Fäden wurden aufgezogen und in meinem Kopf entstand ein richtiges Durcheinander. Ich fragte mich je länger je mehr, wohin das alles führen soll. Erst mit der Entführung wurde meine Neugier etwas geweckt und ich hatte das Gefühl jetzt kommt Stimmung auf. Ein Schluss das die vielen losen Fäden zu einem fulminantem Ende führt. Gewisse Fragen werden beantwortet, doch für meinen Geschmack reicht das nicht.
Die einzelnen Protagonisten blieben mehrheitlich oberflächlich auf der Strecke. Frank, der eigentlich alles ins Rollen gebracht hat, hat mich als Polizist in diesem Buch überhaupt nicht überzeugt. Da seine Gefühlswelt ziemlich stark strapaziert wurde, erledigte er seine Aufgabe als Polizist mehr schlecht als recht. Gottseidank hat er eine sehr verständnisvolle Vorgesetzte, die in dem ganzen Wirrwarr wenigstens einen kühlen Kopf behielt.
Fazit: Ein Krimi, den ich wahrscheinlich ziemlich schnell vergessen werde.